Prima, dass so viele dabei sind. Dann macht es gleich doppelt so viel Spaß!
Und es geht gleich weiter:
30.5.16Neuer Trag, neuer Sonnenaufgang. Trotz des feuchtfröhlichen Abends, habe ich mich um 4:00h aus dem Bett gequält, denn heute war die Anfahrt zum Sonnenaufgang noch ein bisschen weiter. Ein Pott Kaffee der Güteklasse Herzinfarkt im Appartement um wach zu werden, ein weiterer im Auto, um wach zu bleiben, so ging das schon.
Unterwegs sah man schon, dass über den Tetons einiges an Wolken hing. Es sah so aus, als ob es entweder einen spektakulären Sonnenaufgang geben würde oder gar keinen. Aber erst mal galt es, sich nicht zu rasen verführen zu lassen. Auch wenn die Straße komplett leer war, musste man trotzdem vorsichtig sein, denn rechts und links davon „lauerten“ diverse Vierbeiner und so ein Elch oder Wapiti auf der Motorhaube ist kein Spaß.
Ich bin heil beim Oxbow Bend angekommen, habe mein Stativ aufgebaut und das erste Bild zur blauen Stunde gemacht.
An diesem Morgen war es übrigens deutlich wärmer als am Vortag, immerhin fast 0°C.
Leider kam die Sonne dann doch nicht so ganz durch, weil auch im Osten ein Wolkenband über dem Horizont lag. Aber auch wenn sie zunächst nicht die Tetons erreichte, färbte sie doch ganz kurz eine große Wolke in intensivem Pink.
Das war nicht, was ich erwartet hatte aber trotzdem schön.
Danach passierte am Himmel nicht mehr viel spektakuläres. Es wurde eigentlich nur langsam hell
Als die Sonne den Kampf gegen die Wolken gewonnen hatte, fiel mir gerade noch rechtzeitig dieser Baum auf einer Wiese an der Piste zur Cattleman Bridge ein.
Anschließend ging es (nachdem sich wieder kein Bär und kein Wolf an die Ankündigung mit den frequent crossings gehalten hatte) wieder nach Norden auf der Pacific Creek Road. Dort habe ich einen Elch beim Frühstück aufgeschreckt.
Diesmal bin ich der Pacific Creek Road ein ganzes Stück gefolgt. Dabei habe ich leider nur diese Sand Hill Cranes bei ihrem morgendlichen Tänzchen gesehen.
Eigentlich hatte ich vor gehabt, die Runde über die Pilgrim Creek Road wieder zurück zur Parkstraße zu fahren. Aber ein Stück hinter dem Pacific Creek Campground war die Piste nur noch ein schmaler Waldweg, der zu allem Überfluss immer schlammiger wurde. Also habe ich gedreht und bin die selbe Strecke zurück gefahren. Tiersichtungen gab es bis auf ein paar Elks in weiter Ferne keine mehr.
Danach war es Zeit für das gleiche Vormittagsprogramm wie am Vortag. Zurück zum Hotel, Frühstück, Bilder überspielen, Schlaf nachholen.
Als ich am frühen Nachmittag wieder los bin, hatte sich der Himmel etwas zugezogen aber bis auf ein paar einzelne Tröpfchen hier und dort war es trocken und ab und an kam sogar die Sonne durch. Ich hatte Lust auf noch ein bisschen mehr Gravel und wollte die River Road fahren, die zwischen Teton Park Road und US 191 am Snake River bzw. oberhalb des Snake Rivers entlang führt. Auf der Park-Karte wird sie als „4WD-required“ bezeichnet. Nun hatte mein Dickschiff leider nur 2WD (keiner der Expeditions bei Alamo hatte 4WD) aber zumindest eine ganz ordentlich Bodenfreiheit, so dass ich dachte ich versuch’s einfach mal. Gleich am Anfang der Strecke merkt man, worauf man sich einlässt. Washboard, Schlaglöcher und größere Felsen begrüßen einen schon auf den erstem paar Hundert Metern und man wird ordentlich durchgeschüttelt.
Dafür wird man nach einer Weile mit der ersten Aussicht auf den Fluss entschädigt.
Am Fluss lang wird aus der Schotterpiste eine Spur Road.
Was ich da nicht nicht wusste, dieses ist mit Abstand das beste Stück der Piste. Die Piste führt jetzt immer an der Kante oberhalb des Flusses entlang und man hat imemr wieder schöne Blicke ins Flusstal.
Unterwegs kam mir dieses Vögelchen vor die Linse. Mal wieder was zum bestimmen für alle Vogelfreunde.
Hier sieht man ganz schön das Profil der Landschaft. Unten der Fluss, dann auf der unteren Kante verläuft die Piste, auf der ich unterwegs war und auf der oberen Ebene in ein paar km Entfernung die Parkstraße. Zwischendurch machte die Piste einmal einen Schlenker vom Fluss weg und auf lockerem Schotter eine Ebene höher und dann wieder runter. Ich könnte mir vorstellen, dass das die Stelle war, für die man 4WD brauchen sollte. Aber mit etwas Schwung kam man da auch mit 2WD hoch. Mit einem PKW sollte man allerdings definitiv die Finger von dieser Piste lassen, wenn man Unterboden und Bandscheiben behalten will, Selbst in meinem gutmütigen Dickschiff mit den dicken SUV-Reifen wurde ich ordentlich durchgerüttelt.
Hier endete die Straße an einem letzten Aussichtspunkt auf den Fluss.
Nach insgesamt ca 11/4 Stunden hatte ich dann auf der Teton Park Road wieder Asphalt unter den Reifen. Bei 16 Meilen macht das einen Schnitt von nicht mal 13 Meilen/h und schneller hätte ich wegen des Gerüttels auch nicht fahren wollen.
Ich kann mir vorstellen, dass man entlang der Strecke gute Chancen hat, Tiere zu sehen, wenn man sie statt am helllichten Nachmittag morgens oder abends fährt. Vielleicht beim nächsten Besuch
Gleich als ich wieder auf dem Asphalt war, musste ich schon wieder bremsen, weil diese Gruppe Pronghorns geknipst werden wollte.
Dann fing es auf dem Weg nach Norden an zu regnen. Schon vom Jackson Dam aus sah man einen schönen Regenbogen, so dass ich rechts ran gefahren bin, um eine Stelle zu finden ohne Autos oder Straße im Vordergrund. Habe ich nach ein paar Minuten auch gefunden.
Kurze Zeit später hätte ich mich für dieses Regenbogenbild in den Allerwertesten beißen können. Als ich bei Oxbow Bend ankam, war dort alles zu geparkt und als ich einen Platz zum parken gefunden hatte und nachfragte, was es dort kam, erzählten mir alle, dass gerade eben 2 oder 3 Minuten bevor ich angekommen war, eine Grizzly-Bärin mit 2 Jungen quer durch den Fluss geschwommen war und dann im Dickicht verschwunden sei. Na super! Das dürfte dann wohl der „teuerste“ Regenbogen meines Lebens gewesen sein. So ein Mist!
Ein Ranger machte mir immerhin Hoffnung. Er meinte, die Chancen, dass sie in nicht allzu langer Zeit wieder aus dem Gebüsch raus kämen wären gar nicht so schlecht.
Er erzählte, dass die Bärin am Morgen bei der Cattleman Bridge ein Elk-Kalb gerissen habe. Deshalb sein die Straße dorthin auch seit dem Morgen gesperrt.
Moment mal! Da bin ich doch heute morgen noch lang gefahren, um das Bild von dem Baum vor den Tetons zu machen. Na super! Dann habe ich sie offensichtlich an einem Tag gleich 2x knapp verpasst.
Ich habe natürlich trotzdem mein Stativ aufgebaut und brav gewartet, ob sie sich noch mal sehen lässt. Immerhin kam ich dabei mit ein paar Fotografen und 2 Guides ins Gespräch, die mir einige Tips gegeben haben. So was kann auch nie schaden.
Zwischendurch schaute mal ein Reiher im Regen vorbei (es tröpfelte immer wieder mal etwas).
Ein Rabe, der sich wohl für einen Fischadler hielt.
Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, das Raben auch Fische fangen..
Einen richtige Fischadler habe ich auch gesehen aber der saß nur faul im Baum und als er dann endlich aufflog, flog er natürlich in die falsche Richtung.
Zwischendurch gab es noch eine lustige Szene. Alles starrte konzentriert Richtung Fluss, um nur ja nicht zu verpassen, wenn sich ein Bär sehen ließ. Da ich etwas Durst hatte, bin ich zum Auto, um meine Wasserflasche zu holen. Als mein Blick dabei zufällig nach oben schweifte, sah ich jemanden, der sich die Szene vom Hang oberhalb der Straße interessiert anschaute.
Es dauerte nicht lange, dann waren alle Objektive auf ihn gerichtet und er posierte auch brav ein paar Minuten für uns.
Nachdem jetzt alle auf den Coyoten schauten, ist wahrscheinlich in dem Moment unten die Bärin unbeobachtet verschwunden
Außer diesem Elk im Fluss ließ sich ansonsten niemand mehr sehen.
Das Licht verabschiedete sich auch so langsam, so dass ich das gleiche getan habe. An der US 191 genossen diese Pronghorns ein paar Strahlen der Abendsonne aber kurz danach fing es wieder an zu regnen.
So gegen 21:00h war ich im Hotel, habe mir etwas Pasta gemacht und die Weinreste vom Vorabend vernichtet. Den Versuch noch etwas fernzusehen habe ich sofort wieder aufgegeben, weil mir schon nach wenigen Minuten die Augen zufielen.
War ein langer Tag!