Hi Jörg,
die 10 Tage waren schön, aber nochmal in die Ecke werde ich so schnell warscheinlich nicht mehr gehen, man ist flexibel genug und kann soweit fahren bis man was interessantes findet. So abwechslungsreich wie der Westen der USA ist es dort leider nicht. Und um rote Steine zu sehen bin ich extra noch nach Prince Edward Island (PEI) gefahren.
BTW mit dem Cabrio bin ich glaube ich mehr Schotterpisten gefahren, als in nem durchschnittlichen Southwest-Urlaub
und dabei einmal aufgesessen. Gab aber nur nen kleinen Kratzer im Frontspoiler. Das Auto sah nach ner Woche so verdreckt aus, das ich für 2$ in die Waschanlage gefahren bin um die 5 Lagen weisser, brauner, roter und schwarzer Erde grob zu entfernen. Der Kühlergrill hatte auch ne 1cm-dicke Moskitoschicht drauf.
Zu meinen Errungenschaften neben dem Sonnenbrand gehörten etwa 30 Mückenstiche am Haaransatz an Händen, Beinen und Gelenken. Merke: OFF war den kanadischen Mücken scheissegal, die stachen trotzdem.
Zu den Tierarten, die ich in freier Wildbahn sah gehörten neben den VIELEN Vögeln, Erd- und Eichhörnchen , Murmeltiere, ein kleiner Biber, eine Nova Scotia Turtle, ein Porcupine (Stachelschwein) und ein Schwarzbär direkt auf der Cape Breton Hauptstrasse. Ich dachte zuerst es wäre ein Hund gewesen, aber am Gang hab ich dann erkannt das es ein junger Schwarzbär gewesen sein musste, leider war er da schon im Unterholz verschwunden.
Sehenswert sind auch die vielen Kirchen in allen möglichen Baustilen von Viktorianischen Holzkirchen, akadischen Holzkirchen über französische Steinkirchen. Und merke jeder noch so kleine Flecken hatte eine riesige Kirche
Von den Lighthouses war ich aber eher entäuscht, die waren fast immer gleicher Bauart und relativ klein.
Gesehen habe ich SEHR VIEL Wald (Merke: auch die Küstenstrasse geht meist durch grosse Waldgebiete), viel schöne Seen und flache Küsten mit Stränden in unterschiedlichsten Farbvariationen (von weiss (südliche Atlantikküste) über rot (PEI) bis schwarz (an der Bay of Fundy).
Von den Strecken her hab ich auch viele km gemacht insgesamt waren es über die 10 Tage 5400 km. Das kam auch wegen den Schlenkern nach PEI und in den Bay of Fundy NP in New Brunswick. Geplant hatte ich etwa mit 2000-2500km. Die Sehenswürdigkeiten liegen aber relativ weit auseinander und viele Strände und sehenswerte Ortschaften sind nur über Stichstrassen zu erreichen, da sind schnell mal 50km für den Abstecher zusammen. Ich bin insgesamt einmal über die Küstentrail um die ganze Halbinsel Nova Scotia gefahren, habe die westliche und mittlere Scenic Routen auf PEI gemacht, dann den Abstecher in den Fundy NP und auf NS zum Kejimkujik NP. Es klingt nicht nur so es waren auch Hammerstrecken, aber manchmal gabs für mich dort einfach nichts sehenswertes und ich bin dann weitergefahren. Abends gabs dann meistens erst ein zwei Orte später Unterkünfte die mir zugesagt haben. Die Tage waren sehr lange, es war hell von 5 Uhr morgens bis 22 Uhr abends.
In der Nebensaison empfiehlt es sich wirklich lohne vorzubuchen dort unterwegs zu sein. Im Sommer würde ich mir das nie getrauen, es gibt wirklich wenig Übernachtungskapazitäten an speziellen Punkten. Im Kejimkujik NP gibts in der nähe gerade ein Inn mit weniger als 25 Zimmer und 2 B&Bs mit insgesamt 5 Zimmern
Von den Motelstandards war ich teilweise sehr beeindruckt. Bis auf eines hatte jedes Motel einen Kühlschrank, viele auch Klimaanlage und einmal hatte ich ne Mikrowelle. Die Motels sind schon etwas abgewohnter, so in etwa wie manche Econolodges und Travelodges im Südwesten.
Internet über WLAN hatte ich leider nur einmal reinbekommen. Die anderen Orte waren meistens so klein, das man Glück haben musste das es nen General Store und ein Restaurant hatte!
Als Reiseführer hatte ich den
Dumont Kanada Ostküste und den ADAC-Reiseführer Kanada-Ost. Der Dumont war ganz in Ordnung, leider übertreibt er manchmal bei manchen Sehenswürdigkeiten und ist etwas zu enthusiastisch. Die Restaurant und Hoteltipps sind aber meistens in Ordnung. Wenn ich was genutzt hatte war es wirklich gut. Leider ist der Reiseführer noch von 2001. Sehr hilfreich ist der Doer's und Dreamer's Guide des Nova Scotia Fremdenverkehrsamtes, besonders für Unterkünfte, da sind wirklich fast alle drin!!! Hier der Link zu bestellen:
http://www.destination-ns.com/forms/guide.aspFazit: Wenn man sich für die Gegend interessiert und man bekommt in der Nebensaison für 198€ einen Condor, dann empfehle ich das jedem das zu machen. Man sollte sich allerdings schon 2 Wochen Zeit nehmen und sich dann nur im Notfall dazu entschliessen PEI und Fundy NP zu besuchen. Man lässt sich einfach treiben und bleibt dort wo es einem gefällt dann wird es ein super Urlaub. Als vorgeplante Gewaltstour eignet sich die Gegend aber weniger, das entspang mehr meinem sportlichen Ehrgeiz und dem Gefühl das man einfach nichtsoviel sieht. Nach 5 Tagen die gleichen Holzhäuser zwar in verschiedenen Farben und Formen, von englisch viktorianisch über akadisch-französisch hin zu deutschen Hüttenformen ist einem irgendwann einfach zu viel und ergab bei mir einen Fluchtreflex