Der nächste Herbst kommt bestimmt.
Hier nochmal ein ebenfalls älterer Artikel. Ich hab aber bei den Infos die Webseiten upgedated.
Viel Spaß
Elli
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Herbst in Maine – Land der „Ahs“!(E.H. Radinger)
Herbst! Dies ist die Zeit des Jahres für einen Spaziergang durch die Wälder, mit Blättern, die unter den Schuhen knistern, mit Tannenzapfen und dem Geruch entfernter Kaminfeuer. Grün verwandelt sich in Braun, und die Leuchtkraft der Landschaft im Sommer wird gedämpft.
Anders jedoch der Herbst in Neu England. Hier scheint es so, als ob jemand ein Streichholz genommen und die austrocknenden Blätter und die gesamte Landschaft in Flammen gesetzt hat. Die Bäume werfen ihre Blätter erst ab, wenn sie sie in einem so atemberaubenden Schauspiel vorgezeigt haben, dass ein buntes Modellkleid dagegen wie ein Tarnanzug aussieht.
Neu Englands herbstlicher Farbenausbruch ist die zuverlässigste Touristenattraktion des Landes, und jedes Jahr verstopfen mehr und mehr Besucher die Straßen ins – fotografische – Glück. Es gibt keinen Grund mit den wachsenden Horden, den „leaf-peeper“, mitzuziehen, die Blätter-Schauen zu einer Art Volkssport erkoren haben. Auch abseits der Massen gibt es viele Möglichkeiten, die Farben aus einer neuen Perspektive zu sehen.
Ein Staat, der sich hierfür besonders eignet, der mit der gleichen Farbenpracht wie die anderen Neu England-Staaten winkt, dafür aber – wie Insider wissen – dennoch sehr viel weniger Rummel und dafür mehr beschauliche Ruhe bietet, ist Maine. Dies ist das Land der „Ahs“ und „Ohs“, der Bilderbuchdörfer, sich windender Landstraßen, das Land der Farmen und Scheunen. Holzkirchen stehen mit ihren weißen Kirchtürmen auf grünem Rasen; auf der Veranda eines Zuckerbäckerhäuschens steht einsam ein Schaukelstuhl; die Kramläden mit ihren dunklen Ecken und vertrauten Gerüchen sind voll gestopft mit örtlichem Käse und Ahornsirup; Farmer verkaufen Kürbisse und hausgemachten Apfelsaft an kleinen Ständen an der Straße. Maine, das ist das Land der Flüsse, kleinen Seen, zerklüfteten Meeresbuchten, des besten Hummers – und der freundlichen Menschen.
Der Herbst in Maine ist ein Beweis für den großen Widerspruch von Mutter Natur: Wie kann etwas Sterbendes – die Blätter – so schön sein?
Bei einer Fahrt von den Bergen und Wäldern im hohen Norden von Maine ans Meer und entlang der zerklüfteten Küstenstraße nach Süden bekommt man einen besten Überblick über die Vielfalt des Staates und die ganze Farbenpracht des Indianersommers.
Wildnis und Isolation sind die Kennzeichen der Region um den Rangeley Lake umgeben von Bergen und über 40 Seen. Der kleine Ort
Rangeley ist stolz darauf, auf halber Strecke zwischen Äquator und Nordpol zu liegen. Das Wilhelm Reich Museum weist auf einen berühmten Bürger des Ortes hin, den umstrittenen österreichischen Psychoanalytiker, der einst mit Sigmund Freud gearbeitet, sich dann aber von ihm getrennt hat und in die USA ausgewandert ist, um sich in Rangeley niederzulassen.
Als ich an einer Dorfstraße aus dem Wagen steige, um meine Kamera einzustellen und ein Foto zu machen, winkt mir eine Frau zu.
„Kommen Sie mit!“ ruft sie mir zu. „Von meinem Garten aus haben sie ein besseres Bild.“ Natürlich hat sie recht. „Wenn Leute anhalten, hole ich sie immer zu mir.“ Mit stolzem Blick zeigt sie mir die farbigen Bäume, die sich in dem kleinen Teich vor ihrem Haus spiegeln. Das einzige, was mir auf diesem fast perfekten Trip noch fehlt, ist der Vollmond und ein Elch. Zahlreiche „Brake for Moose“-Schilder an den Straßen, die durch die North Woods führen, warnen vor katastrophalen Konsequenzen beim Nichtbefolgen der Anordnung.
Den Vollmond erlebe ich zwar nicht, aber einen Elch kann ich auf einer Seitenstraße in der Nähe des Mooshead Lakes doch noch beobachten.
An der Küste von Maine, ganz im Norden, fast in Kanada, liegt der kleine Ort
Machias mit seinen Blaubeerfeldern, der nicht nur zur Erntezeit, sondern besonders im Herbst einen Besuch wert ist. Hier stehen in tiefem Burgunderrot die Blätter der niedrigen Blaubeerbüsche in feurigem Wettbewerb mit den rostroten Blättern der Ahorn-Bäume. Der Anblick des flammenden Rots ist für ahnungslose Autofahrer, die in Richtung Kanada fahren, so ungewöhnlich, dass sie anhalten, um zu fragen, was dies sei, berichteten mir die Einheimischen.
Die Gegend um Machias entwickelt sich immer mehr zum Geheimtipp für Künstler, von Schriftstellern oder Malern bis zu Komponisten.
Fährt man die Küstenstraße weiter südlich, kommt man zum
Acadia National Park, dem ältesten Nationalpark östlich des Mississippi und mit 15.000 ha auch einem der kleinsten Nationalparks Amerikas. Dennoch befinden sich in ihm 17 Berggipfel, eine dramatisch zerklüftete Küstenlinie, ein Dutzend Gletscherseen, Feuchtgebiete und der einzige Fjord an der Ostküste.
Der Park erstreckt sich über die Inseln Mount Desert Island, Isle au Haut und Schoodic Peninsula. Die 27 Meilen lange Park Loop Road (Einbahnstraße) führt entlang zahlreicher Wanderwege (160 km insgesamt) zu den großartigsten Naturschönheiten und bietet eindrucksvolle Ausblicke auf die zerklüftete Küste, die Seenplatte und die dichten Wälder von Mount Desert Island. Sie führt zu Attraktionen wie Otter Cliffs, Sand Beach und Thunder Hole. Hier, im „Donner-Loch“ rauschen die vom Wind getriebenen Gezeiten in eine schmale Felsenschlucht und zwingen dadurch die Luft, mit einem donnerartigen Lärm zu entweichen.
Die meisten Besucher fahren auf den Cadillac Mountain, dem mit 466 m höchsten Berg an der gesamten amerikanischen Atlatikküste, wo sich ihnen ein eindrucksvoller Panoramablick bietet.
Der Park verdankt viel von seiner nostalgischen Atmosphäre reichen Naturschützern wie zum Beispiel John D. Rockefeller, der, besorgt über die Auswirkungen des Autoverkehrs auf den Inseln, 1913 begann, ein 57 Meilen langes Netzwerk von „carriage roads“ durch den Park zu bauen. Damals wie heute ist der Verkehr auf diesen Straßen eingeschränkt auf Pferdekutschen, Fahrräder und Fußgänger. Im Herbst verwandeln sich diese „carriage roads“ in ein ewig wechselndes Mosaik aus prachtvollen Naturfarben.
Wer im Acadia National Park ein ungewöhnliches Abenteuer sucht, dem sei die etwas abseits gelegene
Isle au Haut (was soviel wie „hohe Insel“ bedeutet), zu empfehlen. Etwa die Hälfte der Insel ist in Privatbesitz, die andere Hälfte wurde dem Acadia Nationalpark gestiftet.
Auf dieser Insel haben Besucher die einmalige Gelegenheit, eine Nacht in einem Leuchtturm zu verbringen. Der Leuchtturm selbst, der auch heute noch in Betrieb ist, ist für die Öffentlichkeit geschlossen, aber zu seinen Füßen liegt das „Keepers House“ mit einem Panoramablick aus fast jedem Fenster der sechs Gästezimmer über die Penobscott Bay-Inseln und die Camden Hills. Es ist ein rustikales Erlebnis – abends erleuchten Gas- und Kerosinlampen die Räume – aber eine der besten Möglichkeiten, ein Gefühl für das einsame Leben eines Leuchtturmwärters zu bekommen.
Umfährt man die zerklüftete Penobscot Bay auf dem Hwy. 1 kommt man nach
Rockland. Dieses kleine Hafenstädtchen ist nicht nur die „Lobster Hauptstadt der Welt“, sondern man kann im Herbst auch an einem besonderen Spektakel teilnehmen: Mit den North End Shipyard Schooners kann man eine farbenprächtige Kreuzfahrt mit einem historischen Segelschiff entlang der Küste von Maine machen. Bei den Fahrten Ende September treffen warme Tage und kühle Nächte, eine Küstenlinie übersäht mit Herbstfarben und das beste Segelwetter des Jahres zusammen.
Am Ende meiner stillen, herbstlichen Reise durch Maine habe ich erkannt, dass man sich für diesen Staat Zeit nehmen muss. Ganz langsam und sehr zögernd entlockt er mir seine Geheimnisse. Ich finde nicht Maine, sondern Maine findet mich. Vielleicht erklärt dies auch, warum so viele Besucher immer wieder in dieses Land zwischen Meer und Wäldern zurück kommen und Jahr für Jahr ein neues, größeres Verständnis für die Naturgeschichte und Kultur des Staates entdecken.
„Down East“Viele Besucher von Acadia wundern sich, warum der nördlichste Teil von Maine oft als „Down East“ bezeichnet wird. Während des 18. Und 19. Jahrhunderts war Maine der Hauptschifffahrtsstaat. Wenn die Schoner von Boston aus in die Häfen von Maine segelten, fuhren sie nach Osten. Sie segelten auch „downwind“, was bedeutet, dass der Wind ihnen in den Rücken blies. Dies führte zu dem Ausdruck „Down East“.
Auch wenn Massachusetts südlich von Maine liegt, so sprechen doch viele Einheimische davon „hoch“ nach Boston zu fahren.
Wann sind die Farben am schönsten?Herbstfarben überschwemmen Maine wie das Meer, das an einen Sandstrand spült. Eine langsame, unaufhaltsame Flut von Rot, Orange und Gelb fließt aus den Wäldern von Aroostook County nach Süden und aus den White Mountains nach Osten. In einem Staat so groß und vielfältig wie Maine bedeutet dies, dass die Besucher die brillanten, leuchtenden Herbstfarben so früh wie am 21. September in Fort Kent oder so spät wie Mitte Oktober in Tenants Harbor bestaunen können.
Der tatsächliche Prozess der Verfärbung beginnt im August, wenn das warme Wetter sich zurück zieht und sich Maines 57 Laubbaumarten für den Herbst vorbereiten. Dann marschiert die Natur mit vielen Fanfaren auf, um das leuchtende Orange und Gelb des Zuckerahorns, das Dunkelrot der weißen Esche, das Scharlachrot des roten und weißen Bergahorn und die reiche Vielfalt des Brauns der schwarzen und weißen Eiche hervorzutrompeten. Mitten drin macht sich das dunkle Grün der Tannen und Koniferen breit.
Im Gegensatz zur allgemeinen Meinung spielt der Frost nur eine kleine Rolle im alljährlichen Farbenwechsel. Ein früher starker Frost kann die Farben sogar verwischen, weil er die ausgewogene Chemie, die innerhalb eines Blattes im Herbst stattfindet, stört.
Der wechselnde Rhythmus von Tag und Nacht ist der Schlüssel.
Grundsätzlich werden die Farben durch helle, klare Tage und kalte, aber nicht frostige, Nächte verstärkt. Regen, eine Ansammlung von Zucker in den Blättern und Wind kann ebenfalls einen Einfluss auf die Blattfarben haben. Klares Wetter scheint besonders die weniger vorkommenden violetten und hellroten Pigmente zu verstärken, da deren Produktion mehr durch intensives Sonnenlicht beeinflusst wird.
Unterhaltsamer als die Wissenschaftler erklären die Indianer die Farbenpracht: Der Große Bär am Himmel wurde während einer Jagd getötet, und sein Blut tropfte auf die Blätter herab. Das Gelb wird durch das Fett des Bären erklärt, das aus dem Kochtopf spritzte.
Der Indian Summer ist der Höhepunkt der Touristensaison in Maine und viele Besucher ziehen mit der Foliage von Norden nach Süden mit. Ab Mitte September können Besucher aktuelle Informationen von der Herbst-Hotline des Maine Office of Tourism erhalten.
Maine LobsterLobster, die Spezialität von Maine, wird das ganze Jahr über in Millionen von Holzfallen gefangen, die in den kalten Küstengewässern ausgesetzt werden. Diese rechteckigen Lattenkästen sind übrigens ein begehrtes Touristensouvenir.
An der gesamten Küste von Maine gibt es Orte, die das berühmte und köstliche Schalentier servieren, von teuren historischen Restaurants wie das White Barn Inn in Kennebunkport bis zu McDonalds, der Lobster-Rollen zum Peis von 3.99 $ anbieten.
Wahre Lobster-Fans halten sich an die Hütten, die am Meer liegen, wo man direkt beobachten kann, wie der Fang aus den Booten geholt und gekocht wird. In den „Lobster Bakes“ wird der Hummer auf Holzkohle gegrillt. Sie alle sind sehr einfach und haben meist ein oder zwei Picknicktische unter einem Holzdach oder einer Plane, wo das Essen auf Papptellern serviert wird, oder man sich die dick belegten Brötchen in Selbstbedienung holt. Aber sie bieten den frischesten und günstigsten Hummer und dazu noch den besten Blick auf den Hafen. Was braucht der Mensch mehr?
Hier ein paar Empfehlungen (von Norden nach Süden):
Boothbay HarborZwei ausgezeichnete Lobster-Hütten gibt es in Boothbay Harbor:
Lobstermen’s Co-op (Atlantic Avenue im Ort) und Robinson’s Wharf (Hwy. 27, auf Southport Island). Die erste ist ein einfacher Ort, der von den lokalen Fischern betrieben wird, natürlich mit einem wunderbaren Blick auf den Yachthafen. Sie kochen Lobster (7.95 – 12.95 $ das Pfund), Muscheln und Mais vor den Augen der Gäste im Freien – die Kartoffelchips gibt’s umsonst dazu. Robinson‘s bietet dasselbe, jedoch schöner und ruhiger. Die hausgemachten Kuchen (2.35 $) sind fast so gut wie die Lobster-Roll für 7 $.
FreeportHarraseeket Lunch and Lobster, Pine Street am Hafen in South Freeport.
Weit abseits vom Einkaufswahnsinn der Hauptstraße gibt es hier reichlich Hummerfleisch in der Standart-Lobster-Roll (8.75 $) und als Nachtisch einen köstlichen Blaubeerkuchen.
KennebunkportThe Clam Shack (Rt. 9 an der kleinen Brücke im Ort). Angeblich kaufen an diesem Verkaufsstand an der Straße auch George und Barbara Busch am liebsten ihre Lobster-Rolls (6.95 $). Diese bestehen aus hausgemachten, runden Brötchen voll gestopft mit leckerem Hummerfleisch. Die Kunden können ihre Soße dazu selber wählen – entweder Mayonnaise oder geschmolzene Butter (oder beides). Das Geheimnis des köstlichen Hummers: Er wird in Salzwasser gekocht, dann schnell in Eis abgekühlt, um ihn saftig zu halten. Ausgezeichneter Hummer, ausgezeichneter Geschmack!
Tipps und InfosAnreiseMit Lufthansa oder allen großen amerikanischen und europäischen Airlines nach Boston und Weiterflug oder mit dem Auto nach Portland oder Bangor.
Wetter Im September und Oktober liegen die Temperaturen im Allgemeinen tagsüber zwischen 10 und 22° C und nachts zwischen –2 und +10° C. Je weiter nördlich man fährt, um so kälter wird es normalerweise.
Die Herbst-Hotline mit Informationen zur Verfärbung erreicht man unter:
Tel. Nr.: 1-800-533-9595 (nur innerhalb der USA) oder (207) 582-9595 und über die Website:
http://www.maine.gov/doc/foliage/ MainePopulation: (Zählung 1990) 1.227.928
Fläche: 86.027 km² (das entspricht etwa der Größe aller anderen Neuengland-Staaten zusammen)
Hauptstadt: Augusta
Staatsbaum: Weißkiefer
Staatsvogel: Schwarzmeise
Staatstier: Elch
Besonderheiten: Einziger Staat der USA, der nur an einen anderen Staat grenzt, einziger Staat mit nur einer Silbe im Namen.
Maine Informationen allgemein:
Convention & Visitors Bureau of Greater Portland
305 Commercial Street
Portland, ME 04101-4641
Tel: +1 (207) 772-4994, Fax: 874-9043
Oder
Maine State Division of Tourism
189 State Street
State House Station 59
Augusta, ME 04101
Tel: +1 (207) 289-5710
Website:
www.visitmaine.com und
www.mainetourism.comAttraktionenRangeley Lakes Rangeley Lakes Region Chamber of Commerce
Lakeside Park
Rangeley, ME 04970
Tel: +1 (207) 864-5364, Fax: 864-5366
Website:
www.rangeleymaine.comWilhelm Reich MuseumP.O. Box 687
Dodge Pond Road
Rangeley, ME 04970
Tel: +1 (207) 864-3443
Website:
http://www.wilhelmreichmuseum.org/ Mooshead Lake RegionMoosehead Lake Region Chamber of Commerce
Rt. 15
Maine St.
Greenville, ME 04441
Tel: +1 (207) 695-2702, Fax: 695-3440
Website:
http://www.mooseheadlake.org/ MachiasMachias Bay Area Chamber of Commerce
P.O. Box 418
Machias, ME 04654
Tel: +1 (207) 255-4402
Website:
http://www.machias.net/ Acadia National ParkP.O. Box 177
Bar Harbor, ME 04609
Tel: +1 (207) 288-4988
Website:
www.nps.gov/acad/Leuchtturm Isle au Haut - Keepers HouseJeff und Judi Burke
P.O. Box 26
Isle au Haut, ME 04645
Tel: +1 (207) 367-2261
Website:
http://www.keepershouse.com/accommodations.html .
Preis für 3 Nächte inklusive aller Mahlzeiten für 2 Personen: 1.300 $.
Rockland – Windjammer FahrtenNorth End Shipyard Schooners
P.O.Box 482
Rockland, ME 04841
Tel: +1 (207) 594-8007
Website:
www.midcoast.com/~schoonerPreise für sechstägige Herbstfahrten ab: 795,00 $