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Autor Thema: "Hikes & Trails"-Tour 2007  (Gelesen 37346 mal)

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OWL

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Re: "Hikes & Trails"-Tour 2007
« Antwort #135 am: 04.10.2007, 17:22 Uhr »
Erst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech hinzu! :(

Quid licet Iovi, non licet bovi

leia

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Re: "Hikes & Trails"-Tour 2007
« Antwort #136 am: 04.10.2007, 18:03 Uhr »
Nach das ist doch ein ausgesprochener Abenteururlaub!!! :wink: Vom Hoch ins Tief und zurück.... ja ja, so stellt man sich das eigentlich nicht vor.  :(

Der Wasserfall-Hike sieht ja ect gut aus, den haben wir auch nicht gemacht. Warum? Weil wir total gefrustet waren, darüber, dass wir aufgrund der Straßenzustände weder die Notom Bullfrog Road noch ins Cathedral Valley fahren konnten, da hatten wir dann dazu auch keine Lust... Aber ich glaube, die "Freiheit" mal keine Lust mehr zu haben, grad wenns nicht so läuft wie man es sich vorstellt, mus man sich nehmen, dann gehts danach wieder viel entspannter weiter....

Ich freue mich jedenfalls schon auf eine -so hoffe ich doch- völlig entspannte Fortsetzung der Reise...
Viele Grüße Leia


WanderLöwe

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Re: "Hikes & Trails"-Tour 2007
« Antwort #137 am: 04.10.2007, 18:04 Uhr »
... ich sage nur: "Alles wird gut!"  :D

WanderLöwe

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Re: "Hikes & Trails"-Tour 2007
« Antwort #138 am: 04.10.2007, 18:06 Uhr »
... Aber ich glaube, die "Freiheit" mal keine Lust mehr zu haben, grad wenns nicht so läuft wie man es sich vorstellt, mus man sich nehmen, dann gehts danach wieder viel entspannter weiter....

Das kann ich absolut bestätigen und auch jedem aus eigener Erfahrung nur empfehlen. Der nächste Tag macht dann schon wieder bedeutend mehr Spaß.

Thomas_W

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Re: "Hikes & Trails"-Tour 2007
« Antwort #139 am: 04.10.2007, 21:50 Uhr »
@Wanderlöwe

beim nächsten Mal einen Wagen mit Vollgummireifen nehmen.
:lol: :lol: :lol:,

Ich hoffe ihr habt es noch bis zum Yosemite geschafft, bei eueren Pannenglück.
Bin schon ganz gespannt auf den Halfdome Hike!!!(vielleicht kannst den Reisetag(bericht) vorziehen.

Grüße,


Thomas

P.S.: toller Reisebericht und sehr schöne Bilder

User1211

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Re: "Hikes & Trails"-Tour 2007
« Antwort #140 am: 05.10.2007, 11:37 Uhr »
Aber ich glaube, die "Freiheit" mal keine Lust mehr zu haben, grad wenns nicht so läuft wie man es sich vorstellt, mus man sich nehmen, dann gehts danach wieder viel entspannter weiter....

Der Reisebericht hier zeigt mir Gründe dafür auf, warum ich häufiger schon mal Touris getroffen habe die einfach einen ganzen Tag auf dem Campingplatz oder sonst wo verbummelt haben. Wollte mir bis jetzt nie in den Kopf warum man so was macht, wo es doch  so viel zu entdecken gibt. Aber jetzt...
Gruß
Thorsten


WanderLöwe

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Re: "Hikes & Trails"-Tour 2007
« Antwort #141 am: 07.10.2007, 16:05 Uhr »
Sonntag, 20.05.2007

Improvisation

Weitestgehend erholt von meinem "bad-temper-day" stand ich um 7 Uhr auf, Tina folgte kurz danach. Wir packten unsere Sachen, verstauten sie im reserveradlosen OKY und verließen das Circle D auf die gleiche Art, wie wir gekommen waren. Der Zimmerschlüssel landete im Briefkasten, da Rose nicht da beziehungsweise das Office abgeschlossen war. Schade, ich hätte mich gerne persönlich von ihr verabschiedet und avisiert, dass wir bestimmt wiederkommen würden. Ich fuhr noch kurz bei den Outfitters vorbei, um mir meinen Kaffee zu holen, was zu einer erneuten Stimmungssteigerung meinerseits beitrug.  :rollen:
Dazu das erneut traumhafte Wetter... eigentlich ist es ja doch ein toller Urlaub.  :whistle:
Mir wurde zwar nochmals für einen kurzen Moment etwas schwermütig ums Herz, als wir am Abzweig zur Smokey Mountain Road vorbei kamen, aber ich hatte das Thema in der Nacht verarbeitet. Kurz nachdem wir Escalante auf der SR 12 in Richtung Panguitch verlassen hatten, schlug ich Tina vor, im Bryce Canyon eine kleine Wanderung zu machen. Sie stimmte sofort zu und grinste in sich hinein. Verständlich, schließlich hatte sie am Vortag exakt diesen Vorschlag gemacht und ich hatte ihn als absolut nicht diskussionswürdig abgeschmettert. Heute konnte ich mich "notgedrungen" mit diesem Vorschlag anfreunden. Zumal er ja jetzt auch von mir kam.  :pssst:
Bei unserer Reise 2004 hatten wir dem Bryce Canyon schon einmal einen Besuch abgestattet. Allerdings hat er uns damals nicht sonderlich gut gefallen und somit hatten wir ihn nicht in unserer Planung. Nun wollten wir ihm noch eine Chance geben, vielleicht würde sich unsere Meinung durch das Bewandern ändern.

Erwartungsgemäß war im Bryce Canyon mächtig was los. Das tolle Wetter und dazu noch ein Sonntag ließen die Massen strömen. Wir ließen uns jedoch dadurch nicht abschrecken und begannen um etwa 10 Uhr unsere Wanderung auf dem Queens Garden Trail am Sunrise Point.



Mit uns zahlreiche Franzosen und eine Gruppe mehrerer Schulklassen.



Nach kurzer Zeit hatten wir diese überholt und wir konnten die kleine Wanderung tatsächlich genießen. Klar, dass man hier nicht alleine unterwegs ist, aber es hielt sich um diese Zeit doch noch in Grenzen. Mit jedem Schritt gewann der Bryce Canyon bei uns an Akzeptanz zurück.



Was oben von den zahlreichen Vista Points relativ schnell langweilig wird, wird im Canyon erst so richtig interessant. Abwechslungsreich und wild-romantisch eröffnet sich einem der Bryce Canyon, wenn man sich auf ihn einlässt und erwandert. Schnell war mir klar, dass ich die Entscheidung noch einmal hierher zu kommen, nicht bereuen würde.


 
Nach rund zwei Kilometern mündet der Queens Garden Trail in den Navajo Loop Trail, dessen Teilstück über die Wall Street leider noch gesperrt war. So ging es auf direkterem Weg zurück zum Sunset Point, welcher einen zum Schluss noch fordert. Hier gilt es auf kurzer Distanz in mehreren Serpentinen rund 150 Höhenmeter zu bewältigen.



Man könnte durchaus von einem kleinen Wadenschinder sprechen. Dennoch saß mir hier bereits wieder der Schalk im Nacken. Auf diesen Serpentinen kam oberhalb von mir eine kleine Gruppe deutscher Touristen herunter, welche einen nicht zuordenbaren baden-württembergischen Dialekt sprachen. Als die eine Touristin neben mir war grüßte ich laut mit "Grüß Gott" ohne dabei anzuhalten. Sie grüßte ebenfalls mit "Grüß Gott" zurück. Als wir an einander vorbei waren blieb ich stehen und drehte mich um. Herrlich... Ihr Schritt verlangsamte sich, sie blieb stehen, drehte sich ebenfalls um und begann dann laut zu lachen.
 :groove:
Es dauert manchmal einfach seine Zeit, bis das Gehirn realisiert, was man aus Gewohnheit spontan tut.
Am Sunset Point angekommen nahmen wir nach dem anstrengenden Schlussanstieg reichlich Flüssigkeit zu uns und machten uns dann auf den Rückweg zum Sunrise Point und dem Parkplatz.



Insgesamt gesehen kann ich diese kleine, 5,5 Kilometer lange Wanderung durch den Bryce Canyon durchaus empfehlen. Für uns war es zusätzlich nach dem gestrigen "Ruhetag" die ideale Vorbereitung für die Wanderung zur Wave, welche am Folgetag anstand.
Zurück bei OKY entschlossen wir uns, weiter in den Bryce Canyon zu fahren. Unser Ziel war der unter anderem der Rainbow Point, welcher mit 2.784 Metern den höchsten Punkt im Bryce Canyon ist. So weit kamen wir 2004 nicht, da die Straße damals ab dem Agua Canyon wegen Schnee bereits gesperrt war. Allerdings ging es uns beim Anfahren der einzelnen Vista Points oberhalb des Agua Canyons genau so wie 2004. Es wurde schnell langweilig und so fuhren wir nach dem Rainbow Point ohne weiteren Stopp aus dem Park.

Wir fuhren zurück nach Cannonville, um von dort über die Cottonwood Canyon Road (CCR)auf direktem Weg nach Page zu kommen. Als wir dann auf der CCR an der Kreuzung zum Kodachrome Basin State Park standen, begann unsere Standard-Diskussion von Neuem. Sollten wir das Befahren dieser Straße tatsächlich ohne Reserverad riskieren? Ich persönlich hätte es eigentlich riskiert, da die CCR doch recht stark befahren ist. Tina hatte dabei jedoch überhaupt kein gutes Gefühl und so willigte ich zähneknirschend ein, dass wir auf geteerten Straßen bleiben.  :heulend:
Dies hatte natürlich zur Folge, dass es zurück in Richtung Panguitch und weiter über Kanab nach Page ging. Dies war ein Umweg von rund 100 Kilometern. Eigentlich alles Gründe dafür, dass sich meine augenblickliche Laune verschlechtern müsste, aber die Vorfreude auf die Wave am morgigen Tag verhinderte dies.  :nono:

Kurz nach 16 Uhr machten wir einen kurzen Halt in Kanab, um beim McD eine kleine Stärkung zu uns zu nehmen. Anschließend ging es nonstop weiter bis Page, wo wir um 17 Uhr Ortszeit eintrafen. Auf der Suche nach unserem Motel, dem Days Inn, kamen wir an einem Safeway vorbei. Das traf sich sehr gut, waren doch unsere wichtigsten Vorräte erschöpft.  :drink:
Und schließlich brauchten wir Proviant für den nächsten Tag. Das Safeway war einer dieser Supermärkte, in denen ich bis zur Privatinsolvenz einkaufen könnte. Riesig groß, super sauber, perfekt sortiert und alles durst- und hungerauslösend präsentiert. Prompt wurde unser Einkauf ein wenig umfangreicher als bisher. Aber auch das Miller-Gebinde wurde zu meiner Freude größer.  :applaus:
Danach ging es in unser Days Inn, welches etwas außerhalb von Page liegt. Es handelt sich wohl um ein relativ neues Motel, was so ziemlich alles bot, was unser Herz begehrte. Zimmer und Bad waren sehr sauber und vor allem sehr geräumig. Tina zog es umgehend unter die Dusche und ich kümmerte mich um Laptop, Wireless-LAN, Fotos übertragen und Emails schreiben. Gerade als Tina aus der Dusche kam und mir der Sinn nach anderem stand, klingelte das Telefon im Zimmer.  :shock:
Das letzte Mal als das Telefon geklingelt hat, war unser Gepäck am Flughafen in Moab zugänglich. Etwas verunsichert hob ich ab und meldete mich in perfektem Slang mit "Häälouu?" Im ersten Moment verstand ich gar nichts, war ich doch auf einen amerikanischen Redeschwall eingestellt. Stattdessen kam nur ein: "Hallo, hier ist Alexandra". Es dauerte eine Weile, während meine Vergangenheit vor meinem geistigen Auge vorüberzog, ich aber keine Alexandra ausfindig machen konnte.  :think:
Alexandra setzte dann dankenswerterweise hinzu: "Die aus dem Forum, wir gehen morgen mit euch zur Wave". Na jetzt war alles klar. Sie war mit ihrem Mann Günter bei uns im Foyer des Motels und wollte sich gerne noch vorab mit mir unterhalten. Also ging ich, ungeduscht wie ich war, nach unten. Es war sehr nett, die beiden bereits vor der Wanderung zur Wave kennen zu lernen. Alexandra wollte in erster Linie noch ein paar Infos von mir und etwas Beruhigung bezüglich Schlangen. Nachdem wir alles geklärt hatten, vereinbarten wir, dass wir uns um 6 Uhr vor dem Denny's treffen werden, um dann gemeinsam zur Wave zu fahren. Das war mir sehr Recht, denn nach wie vor fehlte OKY ja ein Reserverad.

Zurück auf dem Zimmer gab's für mich noch eine Dusche, zwei Miller und dann nur noch das Bett. :schlafen:

USA_Nancy

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Re: "Hikes & Trails"-Tour 2007
« Antwort #142 am: 07.10.2007, 19:43 Uhr »
Danach ging es in unser Days Inn, welches etwas außerhalb von Page liegt. Es handelt sich wohl um ein relativ neues Motel, was so ziemlich alles bot, was unser Herz begehrte. Zimmer und Bad waren sehr sauber und vor allem sehr geräumig.

Handelt es sich um das hier

http://www.tripadvisor.de/Hotel_Review-g60834-d240449-Reviews-Days_Inn_Suites_Page_Lake_Powell-Page_Arizona.html

das haben wir auch gebucht.

Toller Bericht und super Fotos, hoffentlich gelingt uns das auch so gut.

Gruß
Björn

WanderLöwe

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Re: "Hikes & Trails"-Tour 2007
« Antwort #143 am: 07.10.2007, 21:31 Uhr »
@Björn
Ja, exakt dieses Motel. Wir werden es wahrscheinlich 2008 auch wieder buchen. Außer wir entscheiden uns noch, direkt am Lake Powell zu nächtigen.
Wann geht's bei Euch denn los ?
... und vielen Dank für die positive Kritik  :D

USA_Björn

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Re: "Hikes & Trails"-Tour 2007
« Antwort #144 am: 07.10.2007, 22:16 Uhr »
Nächsten Samstag gehts los, 16 Tage USA Westen wir kommen. Freuen uns total und sind auch schon ganz aufgeregt, ist unsere erste gemeinsame Reise in den Westen.

Mein Fotoblog unter http://www.big-bt.de

User1211

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Re: "Hikes & Trails"-Tour 2007
« Antwort #145 am: 09.10.2007, 12:27 Uhr »
wann fahren wir denn weiter? Bin so gespannt auf die weiteren Wanderungen (vor allem, wo ja alles gut wird)
Gruß
Thorsten


Cicco

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Re: "Hikes & Trails"-Tour 2007
« Antwort #146 am: 09.10.2007, 13:42 Uhr »
Bin immer noch gespannt dabei.... super Reisebericht und super schöne Bilder.....
......Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben......

WanderLöwe

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Re: "Hikes & Trails"-Tour 2007
« Antwort #147 am: 09.10.2007, 16:39 Uhr »
...nur ganz kurz aus dem Büro: Heute abend kommt wieder was  :wink:

WanderLöwe

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Re: "Hikes & Trails"-Tour 2007
« Antwort #148 am: 09.10.2007, 22:07 Uhr »
Montag, 21.05.2007

 

Endlich war der lang ersehnte Tag gekommen. Seit der turbulenten Online-Verlosung der Wave-Permits am 1. Februar 2007 freuten wir uns auf diesen Tag. Jetzt musste nur noch das Wetter mitspielen, aber die Wetterprognose am Vortag sah vielversprechend aus. So sprang ich voller Vorfreude aus dem Bett und schob mit etwas zittrigen Fingern den Vorhang beiseite. Jaaaa, das sah doch gut aus.  :groove:
Zumindest das, was ich in der Dämmerung erkennen konnte. Was haben wir doch für einen tollen Urlaub und vor allem so viel Glück mit dem Wetter, schoss es mir durch den Kopf. Beschwingt und gut gelaunt weckte ich meine "Hiking-Tina". Kleidungsmäßig richteten wir uns auf einen heißen und sonnigen Tag ein. Und das war gut so. Denn es sollten im Tagesverlauf annähernd 30° werden und das bei strahlendem Sonnenschein. Wer schon mal die Wave besuchen durfte, weiß was das heißt. Wir füllten unsere Rucksäcke mit reichlich Wasser und dem üblichen Proviant. Um kurz vor 6 Uhr starteten wir OKY und fuhren in Richtung Denny's, um wie vereinbart Alexandra und Günter zu treffen. Aber noch bevor das Denny's überhaupt in Sichtweite war, kam von hinten so ein verrückter SUV-Fahrer angeschossen und gab mir die Lichthupe. Na das kann ich gebrauchen am frühen Morgen.  :koch:
Ich wollte gerade beginnen, mich über den Spinner hinter mir auszulassen, als Tina meinte, das wären sicherlich unsere beiden "Mitläufer". Klar, hätte ich auch selbst drauf kommen können.  :oops:
Ich fuhr rechts ran und tatsächlich begrüßten wir kurz darauf Alexandra und Günter. Somit konnten wir nun auf direktem Weg zum Wire Pass Trailhead durchstarten, welchen wir um 7 Uhr erreichten. Es war ein beruhigendes Gefühl gewesen, die 8 Meilen lange Dirt Road nicht alleine ohne Reserverad fahren zu müssen.

Nachdem wir unsere Wanderschuhe geschnürt, die Rucksäcke aufgeladen, die Garmins startklar, die Wegbeschreibungen griffbereit, die Permits angebracht und die Fahrzeuge abgeschlossen hatten, konnte ja eigentlich nichts mehr schiefgehen. So marschierten wir vier Wave-Wanderer zielstrebig in die Richtung oberhalb des Parkplatzes, wo bereits weitere Hiker bei Ihren Fahrzeugen standen. Alexandra und ich waren noch mit unseren Navis beschäftigt, als wir bei den beiden Hikern ankamen. Einer fragte uns wohin wir wollten. Na zur Wave, war unsere stolze Antwort. Ich bin mir sicher, ein verstecktes Lachen bei ihm erkannt zu haben, als er uns eröffnete, dass wir dann exakt in die falsche Richtung laufen würden.  :shock:
Ich könnte mich heute noch wegschmeißen, wenn ich an das Bild denke, welches wir in diesem Moment abgegeben haben mussten. Da stehen sie, die High-Tech-Hiker mit ihren zwei Navis und verlaufen sich bereits am Parkplatz.  :lachroll:
Mir war das so peinlich, dass ich ihm und seinen detaillierten Wegbeschreibungen nicht mehr folgen konnte. Als er das Ganze anschließend nochmals wiederholte, war mir klar, dass er gedanklich wohl schon die Schlagzeile "Vier Deutsche auf dem Weg zur Wave verschollen" vor Augen hatte.  :oops:
Nach diesem Fauxpas gingen wir etwas bedröppelt in die uns gewiesene Richtung, was mir von meinem Garmin auch als korrekt bestätigt wurde.

So schlenderten wir eine Weile in dem Wash entlang und stellten dabei fest, dass es bereits um diese Uhrzeit recht heiß war. Nach Verlassen des Washs wird die Wanderung erst so richtig interessant und abwechslungsreich.



Nach dem ersten kleinen Anstieg über eine Felsformation, eröffnet sich einem ein grandioser Blick über die Paria Canyon - Vermillion Cliffs Wilderness Area. Anhand der Wegbeschreibung und meinem Garmin, in welches ich die zentralen Punkte der Route eingegeben hatte, nahmen wir Kurs auf die Wave. Zwischendurch blieben wir immer mal stehen, um diese einzigartige und wunderschöne Landschaft zu genießen.



Bereits um 8:45 Uhr waren wir kurz vor dem Ziel. Lediglich einen tiefsandigen Anstieg galt es noch zu bewältigen. Und dieser hatte es gewaltig in sich. Spätestens hier zeigte sich, dass sich die Vorbereitungen in Form von Walken bei Tina und Joggen bei mir, gelohnt hatten. Kurz nach diesem schweißtreibenden, halbstündigen Anstieg standen wir am Eingang zur Wave, welcher noch im Schatten lag. Geradezu ehrfürchtig betraten wir diese überwältigende Naturschönheit. Was einem beim ersten Anblick der Wave durch den Kopf geht, ist nur schwer in Worte zu fassen. Unglaublich, was Mutter Natur hier geschaffen hat. Das ist die eine Art von Gedanken. Das andere ist ein Gefühl überschäumenden Glücks, die Gelegenheit zu haben, diesen Ort genießen zu dürfen.

Neben uns waren noch drei weitere Personen anwesend, die aber kurz darauf weiter marschierten. Somit hatten wir die meiste Zeit die Wave für uns alleine. Wir konnten in Ruhe diese Atmosphäre in der Wave in uns aufnehmen, unseren Gedanken nachhängen und stille Bewunderung zollen. Natürlich hatten wir dadurch auch ideale Bedingungen, diese Eindrücke digital festzuhalten.



Von Anfang an wussten wir, dass Alexandra und Günter ausschließlich zur Wave wollten und nicht weiter. Tina und ich hatten jedoch vor, zumindest noch zur Second Wave weiter zu gehen. Somit verabschiedeten wir uns nach etwa einer Stunde von den beiden. Alexandra hatte ja auf ihrem Garmin den Weg aufgezeichnet, so dass sie problemlos zum Parkplatz zurück finden müssten. Sollte bei unserer Rückkehr wider Erwarten ihr Auto noch auf dem Parkplatz stehen, würden wir einen Suchtrupp beauftragen.  :wink:
Tina und ich verließen die Wave über den Westausgang und schlugen die Richtung zur Second Wave ein. Allerdings wurde es bereits nach Kurzem etwas steiler und erschwerend kam hinzu, dass ein starker, böiger Wind aufzog. Dies zusammen bewirkte bei Tina seit langem mal wieder, dass so etwas wie Höhenangst bei ihr einsetzte. Daraufhin wollte sie lieber umdrehen und in der Wave auf mich warten. So ging ich alleine zur Second Wave weiter. Der Weg dorthin ist nicht sonderlich schwer und lediglich etwa 200 - 300 Meter.



Auch wenn die Second Wave eine eindeutige Spätlocation ist, kann man auch am Vormittag interessante Fotos machen.



Ich hatte ursprünglich noch vor, neben der Second Wave zum Melody Arch aufzusteigen. Nachdem ich in etwa die Hälfte des Aufstiegs hinter mir hatte, machte der zeitweise sturmartige Wind das Unterfangen zu gefährlich und ich drehte um. Auf dem Rückweg zur Wave entdeckte ich noch den "Hamburger" oder "Big Mac", wie er auch schon bezeichnet wurde. Zurück in der Wave und bei Tina tobten wir uns noch eine Weile fotografisch aus.



Wir hatten die Wave absolut für uns alleine. Weit und breit keine weitere Menschenseele. Nachdem wir uns noch etwas gestärkt hatten, machten wir uns ziemlich genau um 12 Uhr auf den Rückweg.



Tina fand den Rückweg ziemlich zäh, was wohl primär auch am Wind lag. Ich genoss ihn dagegen mehr als den Hinweg, da ich nun das Navigieren vernachlässigen und mich noch mehr auf die Landschaft konzentrieren konnte.



Um 13:30 Uhr waren wir zurück am Parkplatz. Als erstes stellten wir beruhigt fest, dass der SUV von Alexandra und Günter nicht mehr da stand. Als zweites wurden wir von einem BLM-Mitarbeiter empfangen, der wissen wollte, ob ich bereit wäre einen kurzen Fragebogen auszufüllen. Dabei ging es um die Wave, die Wanderung dorthin, wie man das Permit-Verfahren findet und ähnliche Fragen. Nachdem ich ihm den ausgefüllten Bogen zurück brachte unterhielten wir uns noch ein wenig über das Wandern allgemein. Etwas verwundert war ich doch, als er meinte, dass wir in Deutschland ja auch sagenhaft schöne Berge hätten.  :shock:
Er wäre dort auch schon gewandert. Er wiederum war begeistert, dass ich auch die eigene Landschaft im eigenen Land gekannt habe. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, ging es über die Dirt Road wieder zurück. Tina hatte die gesamten 8 Meilen die Befürchtung, dass wir noch einen Platten bekämen. Dies blieb uns aber Gott sei Dank erspart.  :verneig:

Um 14:30 Uhr waren wir zurück im Days Inn. Wir luden unsere Sachen aus und Tina blieb im Motel. Ich fuhr in die Stadt, um einen Reifenhändler zu suchen. Nachdem ich Dank einer Baustelle im Industriegebiet von Page ein paar Mal in die Irre geleitet wurde, fand ich letztlich Big O Tires. Ich betrat den Laden und dann stand ich da erst einmal völlig allein.  :sauer2:
Irgendwann kam ein weiterer Interessent, so dass ich mir nicht mehr ganz so einsam und verlassen vorkam. Dieser hielt es jedoch maximal fünf Minuten aus und verschwand dann wieder. Ich schätze mal nach rund 15 Minuten kam der vermeintliche Inhaber der Werkstatt. Nachdem ich mein Anliegen geschildert hatte, bekam ich den Auftrag den Reifen schon mal herab zu lassen, er wäre dann gleich bei mir. Das war, Dank meiner Übung, schnell erledigt und so stand ich mit dem Reifen vor den Garagen. In der halben Stunde, die der Reifen und ich warteten, konnte ich mir in aller Ruhe das Treiben in dieser Werkstatt ansehen. Ich glaube es waren insgesamt sechs Monteure. Von denen war immer mal wieder einer beschäftigt, während die anderen fünf dabei zusahen. Wenn überhaupt. Denn sobald sich irgendwas außerhalb der Werkstatt tat, sei es auch nur das Parken eines Pickups, war dies wichtiger. Dies hatte zur Folge, dass dann alle sechs Monteure das Geschehen außerhalb der Werkstatt verfolgten.  :bang:
Irgendwann kam dann mein Ansprechpartner wieder vorbei und nahm den Reifen mit. Keine Minute später war er wieder bei mir, um mir mitzuteilen, dass der Reifen nicht repariert werden könnte. Warum nur hatte ich das bereits geahnt?  :verwirrt:
Die Tatsache, dass er nicht den gleichen Reifen vorrätig hatte, war mir mittlerweile auch egal. So wurde ein Goodyear für 173 USD aufgezogen und OKY hatte nach insgesamt 1,5 Stunden wieder ein Reserverad.  :smiledance:

Zurück im Motel bei Tina, beschlossen wir, am Abend nur noch kurz zum Burger King zu gehen.Tina fühlte sich nicht besonders und zusätzlich hatte sie zwei üble Herpes-Blasen an der Lippe bekommen. Somit ging dieser tolle Tag mit Fotos übertragen und etwas Fernsehen zu Ende. Für meinen Geschmack könnte es am nächsten Tag so weitergehen, eigentlich...   :winke:

Susan26

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Re: "Hikes & Trails"-Tour 2007
« Antwort #149 am: 10.10.2007, 09:43 Uhr »
Hallo WanderLöwe  :)

ich habe ja schon viele Fotos von der Wave gesehen, aber deine sind .......... SPITZE!
Ein toller Tag! .... der Urlaub wurde also doch noch richtig gut oder kommt noch einmal ein Hammer?!  :shock:

Susan
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