18. Tag 29.07.2011Der morgen des Abschieds war da. Es war an der Zeit Abschied zu nehmen von
San Diego. Der Checkout war schnell erledigt, das Gepäck und das Auto wurden
zusammengeführt und wir verließen das Gaslamp Quarter, entlang dem Petco Park,
gen Palm Springs.
Frühstück : Sandwiches von der Tanke
Da läuft mir immer noch das Wasser im Mund zusammen, wenn ich
an die Teile denke. Hatten meist auch nur ein best before von 2 Tagen,
also tippe ich mal auf eine gewisse Frische, oder Ladenhüter ? Egal.
Als ob es ein dazugehören würde. Raus aus der Stadt, seltsames Gefährt.
Also an die Art "Camping Urlaub" könnte ich mich auch gewöhnen, ich
bezweifle aber, das ich in Deutschland mit dem Monster außerhalb von Autobahnen
fahren könnte, und das mir der TÜV eine Genehmigung für die Deichsel, in Kombination
mit einem SUV, eine Erlaubnis ausstellen würde.
Die Fahrt bot nicht all zu viel Spannendes.
Außer das meine Frau fahren durfte *fg*
Nee hat sie gut gemacht, ich wollte ja auch, das sie mal fährt.
Ich fahre sehr gern Auto, aber wie sieht das aus, wenn man in Amerika
unterwegs ist und nach 3 Wochen nicht einmal ein paar Meilen auf dem
persönlichen Tacho vorweisen kann ?
Die Landschaft war karg, kaum bewohnte Gebiete direkt an der Strecke,
und so beschlossen wir abzubiegen und eine Mall an einem Indianerreservat anzusteuern.
An einer Ampel davor gab es dann ein kleines Highlight.
Ein Zug von schier unglaublichem Ausmaß. Da wir, nachdem die Ampel grün zeigte,
parallel zum Zug fuhren, fing ich an zu zählen. Nach ca. 4,3mi trennten sich unsere Wege.
Bis dahin hatte ich 68 Waggons gezählt. Der Anfang des Zuges war aber nicht
in Sichtweite.
Die Mall bot wenig Neues, oder wir hatten zu viele davon besucht.
Die Läden wiederholen sich ja regelmäßig : GAP, Nike, Skechers, Ralph Lauren, usw.
2 neue Kandidaten, wenn auch nur zum anschauen, waren dabei :
Ein "Ugg-Store". Moon-Boots zu utopischen Preisen. Selbst im Outlet wollte man
knapp 250$ für das günstigste Paar. Ich habe mir erklären lassen, das die
sonst weitaus teurer sind, aber schön ? Nicht für mich.
Und ein "Jimmy Choo Shoes", sehr leicht an den Horden asiatisch wirkender
Frauen jüngeren Alters auszumachen. "Gummistiefel" für 599$
Die Hitze setzte uns mittlerweile ganz schön zu, obwohl in San Diego und LA
auch durchgehend über 78°F herrschten, waren wir das Klima im Vegas Style,
über 104°F, nicht mehr so gewohnt, also begaben wir uns zurück zum Auto.
Auf der Straße, ich durfte wieder ans Steuer, ganz viel Nichts.
Und noch mehr Nichts.
Oh ein Ortsschild und nur noch 28mi.
Aber die zogen sich wie Kaugummi, mit Nichts.
Naja, wir hatten die Strecke ja so ausgesucht und an einem Tag bis Vegas durch zu fahren
wäre auch zuviel des Guten gewesen (ca. 330mi).
Nach geraumer Zeit erreichten wir Palm Springs.
Und immer wieder überrascht ist man von der "Begrünung". Egal durch welche Einöde
man gefahren ist, egal wie übel das Klima ist, sobald man in den Ort einfährt ist "alles grün".
Und das Klima in Palm Springs war wirklich übel. Angeblich "nur" 97°F, keine Wolke am Himmel,
nicht eine kleine Brise, es fühlte sich an wie 122°F.
Unser Hotel suchten wir ein wenig, das erste Mal, das unser Navi uns im Stich ließ.
Wir hofften beim Anhalten auf dieses Domizil :
fragten bei einem Angestellten nach unserem Hotel und bekamen den Tipp, es auf der anderen Seite
des Parkplatzes zu versuchen. Und dort stand es auch, es sah nur nicht nach Hotel/Motel aus.
"Andreas Hotel & Spa" lautete der Name und von der Straße her sah man nur
ein paar Parkplätze, die ebenso zu einem Wohnhaus hätten gehören können.
Der Check-In verlief sehr freundlich und schnell, negativ war die Aussage, das die komplette
Anlage Nichtraucher-Gelände sei (hatten wir bis dahin noch nicht erlebt) und man begleitete uns,
am Pool im Innenhof vorbei, zu unserem Zimmer.
Dort angekommen streikte die Schlüsselkarte, der Angestellte entschuldigte sich gleich 3x
und versprach gleich mit einer neuen Karte zurück zu sein.
So standen wir also in einem fensterlosen Flur und ich nutzte die Zeit ein paar
Bilder zu machen.
Frage an unsere Foto-Experten : Wieso ist die Tageslichtaufnahme blau ?
[/i]
Nach 5 bis 10 Minuten kam der Angestellte verlegend lächelnd zurück und entschuldigte sich
noch 3x. Er hatte die Zimmernummern verwechselt, unser Zimmer sei um die Ecke, und deswegen
konnte die Karte nicht funktionieren.
Er schloss uns, diesmal das zum Schlüssel passende Zimmer auf und führte uns in den Raum,
das hatten wir, bis auf Las Vegas, auch noch nicht erlebt. Er erklärte uns jedes Detail des
Raumes und bemerkte dabei, das die Klimaanlagen-Regelung nicht verschlossen sei.
Ich fragte ihn, warum das verwunderlich sei, und er erklärte mir, das sie die Temperatur
für jedes Zimmer selbst festlegen und die Steuerung verschließen, damit kein
Kunde sie verändern kann
Mein Zimmer mein Temperatur ? Nicht im "Andreas Spa & Hotel" in Palm Springs.
Wäre ja noch schöner, der Kunde könnte es kühler haben wollen, man bedenke die
enorme Steigerung der Energiekosten pro Nacht.
Aufgrund der Außentemperatur, und für uns abschreckenden Raucherregelung,
war sowieso klar, das wir das Zimmer nur kurzzeitig nutzen werden.
Zum Rauchen sei gesagt, das wir in diesem Punkt vor den USA wirklich Angst hatten,
der Flug ist Kopfsache und wir meisterten ihn wesentlich entspannter, als den Cuba Flug
Jahre zuvor.
Und obwohl Kalifornien ja so gesundheitsbewusst ist, und als raucherunfreundlich gilt,
wurden wir bis dato nicht einmal negativ überrascht.
Natürlich stehen überall diese schicken Schilder an den Restaurants :
Smoking is prohibited x ft from....
Aber es interessiert anscheinend niemanden. Ich halte es persönlich, ohne es rebellisch
zu meinen, auch für kaum durchführbar.
Man läuft die Straße entlang und auf einmal schreit es :
"ACHTUNG, in 5m ist eine Restaurant Tür !"
oder
"Bitte machen Sie die Zigarette aus, 3m über ihnen befindet sich ein Küchenfenster !"
Aufgrund der Witterung beschlossen wir unser Gepäck am Auto zu komprimieren.
Wir packten alles was wir für die 1 Nacht benötigten in einen Koffer und eine Tasche
und schleiften es, am Pool vorbei, die Treppe hinauf, auf unser Zimmer.
Als ich dort ankam, hatte ich das Gefühl ich wäre in den Pool gefallen.
Pitschnass geschwitzt, das ganze Shirt hätte ich auswringen können.
Meine Frau ließ sich erschöpft auf die Couch fallen, ich beschloss sofort ins Bad
zu gehen. Während ich noch, in Boxers, vorm Spiegel stand, klopfte es
an der Tür.
Ich begab mich gen Tür, um durch den Spion zu schielen, doch bevor ich die
Tür erreicht hatte, stand sie offen und ich in Boxers im Flur.
Ein Mann in Shirt und Jeans stand vor mir und schaute mich an.
Ich war völlig überrascht, waren die am Empfang wirklich zu dappig die
Schlüssel richtig zu programmieren ?
Nichts in der Nähe, um sich zu bedecken,also ging ich "in die Offensive" und sagte
dem Mann, dass das hier unser Zimmer sei. Er lächelte und erwiderte das
er das wisse, er sei der Hausmeister und solle die Steuerung der Klimaanlage
verschließen
Oh ja, gaaaaanz wichtig
Ich nahm es mit Humor, und lehnte sein Angebot ab, das er später noch
einmal kommen könnte. Das Kind war ja schon in den Brunnen gefallen.
Nachdem er mich passiert hatte, schloss ich erst einmal die Tür, um mich dann
im Wandschrank zu "verstecken".
Er verschloss die Steuerung und auf dem Weg nach draußen stutze er und
fragte in den leeren Flur wo ich hin sei. Ich sagte ich spiele Caspar und
er begann zu lachen.
"You are NOT hiding in the wardrobe, are you ?"
"Oh yes I am. I'm shy" Er wünschte uns einen angenehmen Aufenthalt und verließ das Zimmer.
Caspar stieg aus dem Schrank und begegnete seiner sehr amüsierten Frau.
Sie genoss den Augenblick sichtlich.
Wir verbrachten den Abend im Casinobereich auf der anderen Seite des Parkplatzes.
Klima, Buffet, Blackjack und Zigaretten in Kombination mit ein paar netten Mitspielern
und 3 humorvollen Dealern ließen die Uhr auf knapp 2Uhr wandern, bis
wir den Heimweg über den Parkplatz antraten.
Morgen lest ihr : „Viva Las Vegas", "Inventur", "Das letzte Mahl" & "English lessons, the hard way !"