19.Tag 30.07.2011Früh und zügig verließen wir Palm Springs.
Trotz der hohen Temperaturen, wollten wir nicht warm werden mit Palm Springs.
Palm Springs begann damit auch an diesem Morgen sehr früh.
Und bereits nach wenigen Meilen, überkam mich ein lächeln.
Das allmorgendliche Gefährt-Bild war gemacht
Der morgen gestaltete sich etwas öde, auf der Fahrt Richtung Barstow bewegten wir
uns parallel zur Hauptverkehrsstraße, entsprechend wenig Verkehr war hier unterwegs.
Dafür herrschte am Himmel reges Treiben, sollten wir wirklich Regen bekommen ?
Da braute sich was zusammen...Und es kam näher...Ich kann euch beruhigen, wir brauchten keine Arche.
Die Flüssigkeitsmenge, die sich auf unserer Frontscheibe sammelte, hätte
nur schwerlich gereicht um eine Ameise zu ertränken. Vielleicht war es auch
gar kein Regen, sondern nur der Ablass eines Flugzeuges über uns.
Knapp 40 Meilen hinter Barstow, und damit auf der Hälfte der Strecke.
Dann kam dieser Moment im Leben, an dem man abwägen muss.
Riskiert man eine Punktlandung oder das Fiasko am Ende einer wunderschönen Reise ?
Dieser wunderschöne Karren erinnert mich an den teuersten Sprit, den ich in Amerika
gekauft habe.
Ca. 0,925€ pro Liter, 5$ per gallon.
Soviel kostete mich jede Gallone, die ich sicherheitshalber an der I-15 Tankstelle,
mitten im Nirgendwo, in unseren Leihwagen füllte.
Während der ganzen Reise hatte ich den Verbrauch unseres Leihwagens sehr gut
abschätzen können, ebenso wie die Menge die ich bis zur Füllung benötige, doch auf dem Weg
nach Vegas gab sich der "Kleine" durstiger. Unter 1/4 war noch drin.
Später, wie ein Phönix aus der Asche, erhob sich eine Silhouette am Horizont.
Las Vegas ? Nein, das sind lt. Navi noch 40 Meilen. Aber was ist das ?
Es ist Primm. Ein Fleck für den Konsum. Mall, Casino, Fastfood Restaurant und Hotels.
Nichts wie raus
Eine willkommene Abwechslung.
Während unseres Urlaubs entwickelte ich irgendwie einen Fetisch für ausgefallene Werbung.
Ich weiß nicht ob es an der Stimmung, oder den anderen Regeln für Werbung in
Amerika gilt, aber ich wurde des öfteren einfach angezogen von großen Tafeln.
Unter dem Werbeschild gab es 2 Möglichkeiten. Links und rechts, und ein Wink des
Schicksals, entschied ich mich für links. Nach 100m standen wir vor einer Rolltreppe,
fuhren hinauf und schnupperten Las Vegas Luft. Die Rolltreppe bringt einen direkt zum
Casino Eingang.
Das musste was bedeuten.
Nach einer knappen Stunde wusste ich was aus 60$ machte ich 140$, der Notfallsprit
war also wieder draußen, wir konnten gehen
Vegas wir kommen !Knappe 45 Minuten nach diesem Foto war es Zeit sich von unserem Rogue zu trennen.
Am Rental Center war viel Betrieb, es dauerte einen Augenblick, bis wir an der Reihe
waren, aber dann ging es zack zack.
2151,5 Meilen in 15 Tagen...Im Schnitt ca. 144 Meilen pro Tag, unsere Reiseplanung war aufgegangen.
Die Etappeneinteilung ging auf. Danke Rogue, für einwandfreie Dienste.
Draußen am Rental Center nahmen wir uns ein Cab, der Fahrer gab sich sehr gesprächig,
war aber ein humorvoller Typ. Mitte 50 und politk-begeistert, da kamen Gefühle von
daheim auf. Denn ebenso wie die Deutschen auf Angela Merkel schimpfen, schimpfte
er auf die Politik von Barrack Obama
Er setzte uns an unserer letzten Unterkunft in Las Vegas ab. The Venetian prangte bereits
an der Einfahrt und wir betraten eine Welt, die perfekt inszeniert wurde.
Beim Check-In gab es einen sehr lustigen Moment.
Beim Check-In in einem anderen Hotel fragte man uns, ob wir ein Smoker oder Non-Smoker
Room wünschten. Ich war erstaunt und fragte, ob es Raucherzimmer gebe und
sie verneinte das, die Frage würden Sie nur immer stellen.
Nun wurde mir die selbe Frage von der Dame am Check-In des Venetian gestellt,
entsprechend süffisant fragte ich ob es eine Rolle spielen würde was ich antworte.
Sie sah mich etwas überrascht an und erklärte mir, das man als Raucher wählen könne,
ob man einen Smoker oder Non-Smoker Room haben möchte.
"Die haben hier Raucherzimmer ?"
"Ja so habe ich sie auch verstanden."- Schnell nachgefragt. Tatsache !
Das Raucherzimmer war gebongt
Und es war schick, in einem ellenlangen Flur gelegen.
Wir beschlossen den Abend ausgiebig zu begehen. Wollten aber vorher alle Abreisesachen
erledigt haben. Also machten wir uns erst einmal an eine kleine Inventur.
Das Spiel : "Was nehmen wir mit zurück, was werfen wir weg ?" begann.
Wir konnten uns allerdings schnell einigen. Anschließend bereitete ich die
Unterlagen für den Zoll vor.
Nein, kein Steuerbetrug, aber ich fing an die Quittung aufzuteilen, und eine
Liste zusammenzuschreiben, ich hatte nicht vor den grünen Kanal zu benutzen,
immerhin waren wir fast 3 Wochen in Amerika, und es war klar, dass wir die
Freigrenze überschritten hatten.
Danach machten wir uns frisch und begaben uns auf, zur Erkundung des Venetian.
Sehr schön angelegt. Viele interessante Geschäfte, z.B. ein Laden für antike Bücher,
mit Erstauflagen etc. unser Ziel war übrigens Shop 60 im 2nd Level
War auch nicht so teuer, wie ich erwartet hatte, was aber auch kein Grund gewesen wäre,
nicht dort einzukaufen.
Die Einkäufe schnell im Zimmer deponiert, und ab ging es an den Strip.
Wir entschieden uns erneut für ein 24h Ticket beim RTS, wir hatten am nächsten
Tag ja noch diverse Stunden Zeit vor Abflug und den Leihwagen abgegeben.
Wir stiegen ein, und ließen uns treiben.
Am Circus Circus fiel die Entscheidung auszusteigen.
Das Circus Circus ist halt schon relativ alt, man merkt es, wenn man reingeht, es riecht schon
ein wenig angestaubt und auch die Einrichtung hat hier und da ein paar Macken.
Eigentlich wollten wir uns am Buffet noch sättigen, dafür war es aber wohl bereits zu spät.
Zumindest war das Restaurant schon geschlossen (11pm). Also ging es in die Pizza Corner
und wir bestellten ein Wagenrad. Wir schafften die Pizza zu zweit nicht, und das
obwohl wir sie relativ spärlich belegen ließen.
Danach suchte ich mir einen schönen BlackJack Tisch und nahm Platz.
Wieder eine amüsante Runde, allen voran Steve.
Steve sieht Ralf Zacherl verdammt ähnlich (bis auf den Bart um den Mund), ist KFZ Mechaniker,
ca. 38 Jahre alt und in Vegas groß geworden.
Er flirtete mit unserer Dealerin, als die nicht Ansprang nahm er die nächste Dame,
die sich an den Tisch setzte
Toll war, wie der Karten-Aufzug streikte und der Box-Chef kommen musste, um
das ganze zu überprüfen, und die 2 anfingen in Erinnerungen über vergangene Zeiten
zu plaudern. Casinos die es nicht mehr gibt, Corona-Night d.h. jedes Corona 1$ so lange
man spielt, und und und.
Dazu kamen dann auch ein paar seltsame Kollegen, wo der Verdacht der Spielsucht mir
bereits durch die Synapsen schoss.
Zettel, Stift und eine Plastik-Steige voller Chips.
Hinsetzen, 200$ Chip auf den Tisch, verloren. Aufstehen und gehen :stock:
Ich hatte natürlich auch Spaß am Spiel, würde mich aber als recreational gambler bezeichnen.
Ich setzte mich mit 100$ an den Tisch und ließ mich knapp 4 Stunden unterhalten.
Die Glückssträhne stand wohl noch in Primm auf dem Parkplatz, Mist.
Meine Frau kam zu mir, und wir beschlossen das es genug sei für diesen einen Tag,
ich war sowieso überrascht, das wir nach der langen Fahrt so lange
durchgehalten hatten. Um kurz nach 3:15am begaben wir uns zu Fuss zurück
zum Hotel, der Durst plagte uns ein wenig, also wollten wir noch schnell einen Softdrink kaufen
alles was wir erstmal fanden war ein McDonalds.
Und den Laden hatte ich gefressen.
McDonalds, in Deutschland vermutlich das meist assoziierte Wort im Zusammenspiel mit
den USA, wurde von mir boykottiert. Am Anfang, als wir Las Vegas verlassen hatten, hielten
wir an einer Tankstelle mit angeschlossenem McDonalds und auf der Anzeigetafel
prangte ein Schild, das ich niemals vergessen werde.
20 ChickenMcNuggets 2.99$
In Deutschland bezahlt man dafür knapp über 10€ soweit ich mich erinnere.
Und von da an war der Laden für mich gestorben, den Protest hielt ich in Deutschland
noch weitere 3 Monate bei. Mangels Alternative bröckelte der Protest dann langsam.
Also liefen wir weiter und fanden noch einen kleinen Supermarkt, an dem wir uns
mit einem Softdrink versorgten und dann ins Hotel und Bett watschelten.
Die Strecke zwischen Circus Circus und Strip ist nicht unbedingt einladend mitten
in der Nacht, aufgrund meiner Statur hatte ich persönlich damit kein Problem,
meine Frau klammerte sich an Ihre Handtasche.
20. Tag 31.07.2011Noch nie viel es mir so schwer im Urlaub morgens aus dem Bett zu krabbeln,
und das lag keinesfalls an einem Kater. Ich wollte einfach nicht aufstehen, ich
dachte mir, wenn ich lange genug liegen bleibe, verpasse ich den Flug und darf
mindestens noch einmal 24 Stunden da bleiben.
Es half alles Nichts. Meine Frau bestand darauf das es an der Zeit war
nach Hause zu gehen.
Wir präparierten alles Gepäck und ich begab mich allein zum Check-Out,
meine Frau wartete auf dem Zimmer auf den Koffer-Transport.
Der sollte, so teilte mir die Frau am Check-Out mit, aber bis zu 45 Minuten dauern,
es war die große Abreisezeit.
Okay, kein Problem, dann geh ich schnell noch ein wenig Kleingeld besorgen.
"The Wizard of Oz grants youuuu - All wheels go WIIIIIILD !"
28,30$ Reingewinn, der Kofferträger war bezahlt.
Wir ließen das Gepäck im luggage room deponieren und erhielten einen Abriss.
Dann stiegen wir in den RTS Bus und begaben uns, zur Henkersmahlzeit in die Fremont Street.
Es sollte noch einmal lecker Steak werden.
Ordentliche Portion...Meines war noch etwas größer, es hing rechts und links über den Teller.
Ich wunderte mich, warum es sich an manchen Stellen so schlecht schneiden ließ und
drehte und wendete es auf dem Teller.
Aber es war ein "Steak surprise".
Ich wollte doch gar nichts zum Einpacken...Der Koch hatte das Ding zum Teil mit der Verpackung in die Pfanne gehauen.
Ich rief die Kellnerin, ein sehr freundliches Mädchen, zu uns an den Tisch und erklärte
ihr das Problem. Ihr fiel beinahe das Tablett aus der Hand, sie entschuldigte sich,
ging damit in die Küche und kehrte nach 5 Minuten zurück.
Sie bot mir ein neues Steak an, was ich dankend ablehnte, ich war bereits
pappesatt, oder foliensatt ?
Ich wollte die Situation jetzt nicht großartig ausnutzen, obwohl ich mir sicher bin,
das man mit ein wenig Einsatz eine größere Entschuldigung hätte rausholen können.
Also einigten wir uns darauf, das mein Verzehr nicht berechnet wird.
Damit konnte ich leben, was hätte ich auch mit einem Verzehrgutschein oder ähnlichem anfangen sollen.
Die Dame an der Kasse lächelte mich bereits an, sie war von unserer Kellnerin instruiert worden
und das Essen kostete ganze 18$.
Danach war es Zeit das Kleingeld loszuwerden, die ganzen Dimes, Quarters usw. hatten wir jeden
Abend in eine Tüte geworfen, nun war es an meiern Frau das ganze wieder in Scheine zu
tauschen. In der "Nickel Zone" im Fitz setzte ich Sie ab, wünschte ihr viel Spaß und
sagte ich gehe zu den Black Jack Tischen.
Dort angekommen entdeckte ich einen Platz in einer Ecke, der mir gefiel, ich
setzte mich hin, nahm 60$ zur Hand und fing an zu spielen, spielte..., spielte... und spielte.
Als ich noch ca. 10$ hatte, stand ich kurz auf, schaute auf die Cellphone Uhr 1:50pm, noch knapp
4 Stunden bis zum Abflug.
Ich verließ den Tisch und begab mich in die Nickel Zone, auf dem Weg dort hin schlug mir
eine Hand auf die Schulter und ich fragte mich was jetzt los ist. :stock:
Vor mir stand ein Rumpelstilzchen, hoch roter Kopf, fast ein wenig Schaum vorm Mund.
Beängstigender Anblick sage ich euch.
Als das Rumpelstilzchen anfing zu sprechen, erkannte ich, das es meine Frau ist.
"Wo warst du ?"
"Na am Black Jack Tisch, habe ich dir doch gesagt !""Da warst du NICHT ! Ich suche dich seit 1 Stunde !"
"Doch ich saß da drüben, schau!"Sie hatte ein ganz besonderes Erlebnis gehabt. Die Nickel Zone nimmt nur ab 0,10$ bergauf,
und die Dame am Cashout wechselte ihr den Rest nicht in größere Münzen, also war ihr Spielerlebnis
auf ca. 20 Minuten begrenzt, und sie suchte mich.
Sie lief die Tische in der Mitte ab, ich befand mich aber in der Nische (blau, mit roten Pfeil angedeutet).
Da schaute sie nicht hin. Sie bekam ein wenig Panik und ging zur Information, da sie mein
iPhone dabei hatte, nutzte sie das Dictionary um sich folgenden Mann zusammen zu basteln.
"Ich habe meinen Mann in Ihrem Casino verloren, können Sie ihn ausrufen ?"
Der Herr an der Information verwies sie auf 4 Telefone an der Wand, dort werde man ihr helfen.
Das Casino hat für solche Fälle eine Inhouse-Hotline
Sie erklärte der Dame am anderen Ende de Leitung die Problematik, und die Dame setzte alle
Hebel in Bewegung. Lautsprecher Durchsage, Laufschrift auf den Jackpot-Werbungen, usw.
Ich bekam davon nichts mit, zum einen saß ich in einer Ecke unter dem Lautsprecher,
so das der Schall mich nicht wirklich traf, zum anderen nahe der Tür zur Fremont Street,
von der per se schon ein wenig Krach nach innen schwappte. Und auf die Laufbänder achtet
doch sowieso keiner
Ich versuchte Sie zu beruhigen, dass 4 Stunden dicke reichen. Wir mussten ja nur am Hotel die Koffer
abholen, und mit einem Cab zu Flughafen fahren.
Was soll ich sagen, die Herren der Schöpfung werden es kennen, sie war nicht zu Verhandlungen
bereit und auch Besänftigungen wirken in diesen Moment nicht.
Ich bot an ein Cab von der Fremont Street zum Venetian zu nehmen, abgelehnt, ich sollte
im Bus schmoren.
Wir erreichten, bei eisigem Schweigen, das Venetian.
Und hier war ein Trubel, Abreisetag halt.
Meine Frau sah die Warteschlange für Cabs und schickte mir einen Blitz per
Auge zu, da wäre Thor neidisch geworden. Sie stellte sich hinter den 40 Leuten
an, und ich begab mich zur Koffer-Aufbewahrung.
Der Herr vor mir gab seinen Abriss ab, die Dame antwortete ihm, das es ca. 45 Minuten
dauernd würde, bis sein Koffer da sei, und sie legte ihn hinter 15 andere Zettel *schluck*
Ich gab meinen Abriss ab, sie lächelte mich an, sagte just a few minutes, und rief
einen Angestellten herbei, der den Zettel direkt in die Hand gedrückt bekam.
Wie sich herausstellte, sind die Abrisse mit unterschiedlichen Farben markiert,
die gleichzeitig die Zimmerklasse signalisieren (bei uns Luxury Suite).
Der junge Mann war kaum verschwunden, da erschien er mit einem Karren,
der mit unseren Koffern und Taschen zu kämpfen hatte. Er fragte mich wie
es für uns weitergeht und ich sagte ihm mit dem Cab zum Flughafen, meine
Frau würde schön in der Schlange warten.
"Oh, no need to wait. You get your wife here sir, and I'll get your cab."
Er bewegte unseren Wagen an eine Kurve, griff zum Funkgerät, bestellte ein Cab und öffnete
eine Absperrung. Ich rief meine Frau, die zeitgleich mit dem Cab, das die
Auffahrt hinaufschoss, an der Ecke ankam.
Der Mann hatte seinen Tip verdient
Wir stiegen, vermutlich unter den bösen Blicken der Wartenden, ein und ab ging es zum
Flughafen. Schnell zum Check-In.
STOP
TIME-Check
2:57pm
So Schatz, wie war das noch mit der Panik ?
Sie verweigerte die Aussage, um sich nicht selbst zu belasten. Zeit bis zum Abflug :
2 Stunden und 38 Minuten
Wir gingen noch einmal kurz vor die Tür, um eine letzte Zigarette zu rauchen,
doch was war das ?
Es regnete, oh mein Gott, es gibt Regen in Las Vegas. Und dieses Mal reichte
es sogar um den Boden nass zu machen.
Dieses Phänomen sind wir eigentlich von all unseren Reisen gewohnt.
London, sitzen in Heathrow, Regen.
Cuba, kommen am Flughafen an, Regen.
Vorher immer nur Sonnenschein, genial.
Dann kam der Security Check und ich lernte Nackt-Scanner zu schätzen.
Schuhe aus ist sowieso Pflicht.
Man stellt sich in eine Kabine, legt die Hände auf den Kopf, die Ellenbogen etwas
an und ist 20 Sekunden später wieder draußen.
Nicht zu vergleichen mit den Deutschen Maßnahmen :
Durchgehen, piepen. Nochmal nachschauen, dass man nichts vergessen hat.
Durchgehen, piepen. Schuhe ausziehen.
Durchgehen, kein piepen, hinsetzen Schuhe kontrollieren.
Durchgewunken werden.
Es ging noch schnell in den Duty Free Shop, und auch dort ein für meine Frau
enttäuschendes Bild. Vor der Reise war sie siegesgewiss, das sie Ihre Lucky Strike in
ganz Amerika rauchen werde, und ich vermutlich mit meinen Marlboro Flavor Note,
aka Ultra, aka Silver, echte Probleme bekommen werden.
Ich genoss den ganzen Urlaub hinweg meine Marlboro Silvers, die es in den Staaten sogar als 100's
gibt, während Sie eine Woche lang durch das Zigarettenregal streifte und sich
von Newport, über Mohawk bis zu Mavericks durcharbeitete.
Hätte ich ihr vorher sagen sollen, das BAT zwar "British American Tobacco" heißt,
aber die Zigaretten eben aus England kommen ?
Im Duty Free identisches Bild. Marlboro Silvers Ja, Lucky Strike Nein
Wir hatten noch, dank meiner genialen Zeitplanung
Fast 2 Stunden Zeit bis zum Abflug, für den Rückflug hatten wir uns Tickets für
die "Condor Comfort Class" gesichert.
Diesmal ging es nicht um den Sitzabstand, sondern um den Aufpreis, den wir
für das zusätzliche Gepäck hätten bezahlen müssen.
Durch die Tickets hatten wir auch das Anrecht die Lounge zu nutzen.
Ein wirklich nettes Erlebnis.
Man klingelt, jemand öffnet die schallgeschützte Tür und man wird eingelassen.
Meldet sich mit Namen und Ticket an, und wird eingelassen.
Eine paar und eine Küche für Snacks stehen einem kostenlos zur Verfügung.
Man geht einfach an den Tresen, wählt aus einer ellenlangen Liste von
Getränken, inkl. Alkohol und bekommt es überreicht. Fertig.
Die Lounge war in braun gehalten, Leder Sofas, Tische und Stühle, 2 riesige
Flatscreens mit Fernbedienung und TV-Guide zur freien Verfügung.
So könnte ich öfters reisen...Nett auch das eigentliche Boarding, man wartet einfach bis die freundliche Dame am Tresen
2 bis 3 Mal durch die Lounge gelaufen ist und an die letzte Möglichkeit zum Boarding
für Flug XY aufruft.
Man geht ans Gate, mittlerweile leer und marschiert direkt zu seinem Platz.
Dort erwarten einen dann etwas größere Sitze, an denen Mann alles mögliche verstellen
kann. Kniebeugung, Knöchelbeugung, Rücksitzlehne, usw.
Toll, wenn man mit den Füßen bis an die Rasten kommt, gell Schatz ?
Die Verpflegung wird, im Vergleich zur Premium Economy, noch ein wenig gesteigert.
Vorspeise...Hauptgang...Nachspeise...Meiner Frau gefiel es sehr gut, für mich ist das schon zu abgehoben, ne schicke
Currywurst mit Pommes hätte mich in dem Moment glücklicher gemacht
Wir landeten 30 Minuten früher als geplant in FRA, holten unsere Koffer ab,
und begaben uns zum Zoll.
Im roten Bereich angekommen, trafen wir auf eine Familie, die gerade aus
Varadero (Cuba) kam und ihren mitgebrachten Rum versteuerte.
Selten so gelacht.
Wer schon einmal auf Cuba war, der weiß das sie mit der Kategorie Rum, die
wie hier für normal halten, höchstens den Tresen reinigen, das Zeug aber
nicht trinken. Und genau von der Kategorie hatte die Familie 7 Liter dabei.
Ich habe damals auf Cuba auch überlegt etwas Rum mitzunehmen, ich hätte
aber mehr nach einem 7 Jahre alten Rum geschaut. Naja Masse statt Klasse
war hier eher die Devise.
Ich gab dem anderen Beamten meine vorgefertigten Listen, inkl. Quittungen,
verwies auf unseren 3-wöchigen Aufenthalt, und das ich glaube die Freigrenze überschritten zu haben,
aber nicht wisse um wieviel genau.
Der Zoll verwendet keine Tagesaktuellen Dollarkurse, sondern monatlich festgelegte Referenz-
kurse, die immer am Ersten eines Monats aus dem letzten Wochen gebildet werden.
Da wir am 01.08. landeten, konnte ich am Vorabend keine Berechnung durchführen.
Der Beamte ging kurz zum Schreibtisch und sagte das wäre so okay.
Wir hätten die Grenze nur leicht überschritten, und die Abgaben würden
pro Person bei 1,35€ liegen, sie aber erst ab ca. 3€ kassieren würden.
Was für ein genialer Abschluss !
Draußen warteten unsere Eltern, um uns zu begrüßen, und auf allerlei schöne Geschichten.