3. Tag 14.07.2011Auch für uns stellte sich natürlich die Frage(n) :
- Grand Canyon ja oder nein ?
- Falls Ja, wie ?
Die Antwort für mich lautete : Ja, und meine Frau musste mit
Der Besuch des Grand Canyon sollte natürlich nicht in Stress ausarten, also was macht man ?
Fährt man mit einem Mietwagen, so kommen, neben den zusätzlichen Gebühren (da LV unser Startpunkt war, hatten wir noch keinen Mietwagen), noch knapp 5 Stunden einfache Fahrtzeit hinzu.
Für uns war das keine wirklich verlockende Aussicht.
Eine entsprechende Busreise mit Guide versprach eine Heimkehr gegen 22:00 Uhr.
Aufgrund einer genetisch bedingten Abneigung gegen lange Wanderungen, danke Papa, war auch dieser Trip nicht das was ich mir vorgestellt hatte.
Bei der weiteren Recherche zu dem Thema verschlug es mich zu einer Firma, die einen Trip per Flugzeug zum Grand Canyon anbot, inklusive Rundflug und eintauchen in den Canyon. Kein Laufen ? Für ganz so faul würde ich mich generell, und nach dem vorangegangenen Tag im speziellen, nicht bezeichnen. Man will doch auch mal einen Stein in der Hand haben.
Endlich hatte ich das Angebot gefunden, das meinen Vorstellungen (was den Grand Canyon angeht) mit am nächsten kam.
Der Wecker durfte uns diesmal aus dem Schlaf reißen, schnell über den Las Vegas Blvd zu Starbucks, um Sandwiches, Eistee und Kaffee zu besorgen und hurtig zurück, denn um 7:30 Uhr war PickUp am Privateingang angekündigt.
Nach einer knappen Stunde Fahrt über 3 weitere Hotels, erreichten wir schließlich den Flughafen von Boulder City.
Dort angekommen ging es zum Check-In, fast wie am Flughafen, außer dass man dabei gewogen wird.
Das ungefähre Gewicht muss man zwar bereits bei der Buchung angeben, aber Kontrolle ist ja bekanntlich besser.
Anschließend musste man ein Sicherheitsvideo betrachten, naja eigentlich musste man nur am Anfang anwesend sein, bis die freundliche Mitarbeiterin einem den "Security OK" Button überreichte und den Raum verließ.
Wir zogen es vor das ganze Video anzuschauen, auch wenn ich die Überlebenschancen auf dem kleinen Raum als eher gering einstufen würde.
Danach wurden die einzelnen Personen aufgeteilt und es ging raus auf das Flugfeld, wo uns diverse Hubschrauber erwarteten.
Sahen zuverlässig aus ...Nach einer kurzen Einweisung am Hubschrauber, Gurt, Headset, etc. erhielten wir eine Freigabe und unser, mit 7 Touristen besetztes Gefährt, schraubte sich in den Himmel. Es war mein erster Hubschrauberflug überhaupt, und im Vergleich zur Reise mit einem Verkehrsflugzeug wesentlich langsamer, was mir die Gelegenheit gab die einzelnen Abschnitte der Gegend zu inspizieren und fotografieren.
Als erstes erreichten wir den Hoover Dam ...Bereits aus dieser Entfernung ein imposantes Bauwerk. Die im Vordergrund abgelichtete Brücke wurde später erbaut, um den Verkehr nicht mehr direkt über den Damm fahren zu lassen, da man mit der Zeit statische Probleme befürchtete.
Als nächstes überflogen wir Lake Mead ...Lake Mead ist ein künstlich geschaffener Stausee der das Vorratsbecken des Hoover Dam bildet und sich aus dem Colorado River speist. Außerdem ist er ein beliebtes Naherholungsgebiet für Einwohner des Umlandes.
Colorado River wird zu Lake Mead ...Ein faszinierendes Spektakel bildet der Übergang vom Colorado River zum Lake Mead, aus brauner Brühe wird sauberes Wasser und das Ganze auf natürliche Art und Weise (Sedimentation).
Auch bemerkenswert fand ich die alte Wasserlinie (obere rechte Ecke), der helle Rand markiert wie hoch das Wasser einmal stand.
Man kann sich kaum vorstellen, dass alles unter Wasser stand ...aber die Felsformationen sehen aus wie Unterwasserlandschaften.
Nach einem aussichtsreichen Flug erreichten wir schließlich unseren Landeplatz mitten im Grand Canyon. Dort befanden sich bereits 3 andere Helikopter der Firma, welche vor uns abgeflogen waren, und nun im aufgestellten Unterstand Ihren Snack genossen.
Niedlich arrangiert ...Für jeden gab es ein Körbchen mit Sandwich, Cookie, Chips und Getränken aus der Kühlbox. Zwischendrin bekamen wir Besuch von "Captain Jack" einer Krähe, die verstanden hatte, das die lauten Dinger nicht Ärger, sondern Futter bedeuteten.
Nach der Verköstigung hatten wir Zeit uns umzusehen, und genossen eine interessant gefärbte und eindrucksvolle Landschaft.
Was für ein Ausblick ...Nach ca. 30 weiteren Minuten mussten wir leider wieder aufbrechen.
Leider, weil ich natürlich gerne weiter die Landschaft erkundet hätte und außerdem leider, weil mir der Hinflug nicht wirklich bekommen ist. Der Rückflug sollte mir noch viel weniger bekommen ...
An dieser Stelle sei mir ein kleiner Exkurs gestattet.
Wie bereits eingangs anmerkte, war es mein ausdrücklicher Wille den Grand Canyon zu besuchen, und auch die Wahl der Art und Weise lag in meiner Verantwortung.
Das Ergebnis weckte Erinnerungen an unsere AIDA Reise im Mittelmeer. Damals wollte ich unbedingt auf Korsika tauchen, einen Schein besaß ich.
Dummerweise habe ich bereits die Seereise bis nach Korsika kaum vertragen und so war es nicht verwunderlich, das ich an Board des Schlauchbootes die Fische an meinem Frühstück teilhaben ließ, während die anderen die Unterwasserwelt genossen.
Diesmal habe ich wenigstens nicht gebrochen, aber mein Gesicht näherte sich erst im Hotel wieder langsam einem Farbton, den die meisten nicht mit weiß gleichsetzen würden
Nach einem kleinen gesundenden Schlaf, beschlossen wir auch noch die südlichen Outlet Stores zu besuchen, RTS macht es möglich.
Nach einer kurzweiligen Shopping Tour, machten wir uns auf den Rückweg um bei dieser Möglichkeit das Luxor, Mandalay Bay und Excalibur zu erkunden. Auf dem Weg dorthin vernahm ich dauerhaft ein Summen, ich dachte an einen singenden Draht (ganz im Stil von Lucky Luke), aber die Richtung aus der das Geräusch kam, passte nicht zu den Stromleitungen in der anderen Richtung.
Nach einigen Minuten hatte ich den Urheber des Summens gefunden und mich dabei gehörig erschrocken.
Größenordnung halber Daumen ...Falls mich jemand über das Tierchen aufklären möchte, dann nur zu, es sah aus wie eine Fliege die zu nahe am Atomtest war.
Nach der Casino-Besichtigungstour begannen wir unsere Koffer für die anstehende Reise zu präparieren.
Eine Dusche und ab ging es noch einmal in die Fremont Street um dem, was diese Stadt einstmals groß machte, zu frönen.
Ich möchte anmerken, dass ich keinesfalls etwas gegen die Casinos am Strip habe, aber diejenigen die bereits dort waren, werden verstehen, dass man zum Spielen eher in die Fremont Street (oder eines der älteren Themenhotels) pendelt.
Der Einsatz am Strip beginnt nie unter 5$, und so einen Tisch zu finden ist auch nicht einfach. Außerdem handelt es sich dabei meist um Roulette oder Glücksrad-Spiele, meine Leidenschaft sind nun mal die Karten.
Gegen 23:00Uhr waren wir wieder im Hotel, und trotz meines außerplanmäßigen Mittagsschlafes erlebte ich den imaginären nächsten Glockenschlag nicht mehr.
Morgen lest ihr : Das ist unser Leihwagen ? Gala-Dinner ? Tankstelle ?