Noch jemand mit an Board?
So, wer jetzt noch nicht dabei ist, hast jetzt vielleicht Interesse. Wir wechseln naemlich die Farbe. Und zwar von Gruen auf
Rot. Auf geht es zu den roten Steinen.....
04.06.08Gaehn, um Viertel nach Vier war die Nacht schon wieder zu Ende. Was fuer eine unchristliche Uhrzeit. Aber schon gleich der naechste Gedanke galt dem bevorstehenden Urlaub und da ging das Aufstehen schon viel leichter.
Nach dem Duschen warf ich noch einmal fix einen Blick auf die Wetterseite, aber es sah alles gut aus. Nur windig sollte es in Arizona werden, aber das kannte ich ja schon von Norddeutschland. Wir packten fix unsere letzten Sachen zusammen und warteten dann auf unser Taxi.
Hm, irgendwie kam es aber gar nicht. Hatten die uns etwa vergessen? :rolleyes: Nachdem es dann doch schon 10 Minuten ueber der verabredeten Zeit war, rief Ulrich noch einmal dort an. Das Taxi sei unterwegs, hiess es und kam dann auch kurz darauf. Wie sich herausstellte, hatte der Fahrer seine Papiere zu Hause vergessen und musste noch einmal zurueck, um sie zu holen.
Gluecklicherweise waren es nur gut 15 Minuten bis zum Airport und um diese Uhrzeit herrschte auch noch so gut wie gar kein Verkehr. Am Airport angekommen, baruchten wir nur noch unser Gepaeck am Baggage Drop Off des Delta Schalter abzugeben. Feine Sache, die obendrein noch viel Zeit einspart. Zum Glueck war am Security Check fuer diese Uhrzeit nur wenig los und wir waren fix durch. Am Gate brauchten wir nicht lange warten, bis das Boarding dann begann und puenktlich um 6:20 Uhr hob die MD-88 ab nach Atlanta.
Der Flug an sich war unspektulaer und wir landeten sogar eher als geplant in Atlanta. Nun hatten wir natuerlich noch jede Menge Zeit bis zum Anschlussflug um kurz vor elf. Aber da wir beide noch nicht gefruehstueckt hatten und sich unsere Maegen mittlerweile lautstark Gehoer verschafft hatten, wurde es Zeit fuer ein Fruehstueck.
Wir fuhren mit dem Train zum Terminal B, wo wir eh hinmussten, um spaeter weiterzufliegen und genehmigten uns bei TGI Fridays erst einmal ein ausgiebiges Fruehstueck mit Eiern, Toast und Sausage Links. Ach, jetzt ging es uns viel besser.
Die Wartezeit bis zum Boarding allerdings zog sich doch ganz schoen, aber dann durften wir an Board gehen. Die 757 hatte ein Inseat Entertainment System, so konnte ich jedenfalls schoen unsere Flugroute verfolgen und nebenbei meinen Krimi weiterlesen. Hin und wieder war es ganz schoen bumby und es gab einige Turbulenzen. Und der Blick von oben auf das White Sands NM mit dem hoch aufgeewirbelten Sand bestaetigte uns dann, wie stuermisch es war. Na ja, an so einem Tag wollte ich aber auch nicht da in der Naehe sein.
Mit einigen Geschaukel beim Landeanflug waren wir dann Punkt 12 Uhr in Phoenix. Suedwesten,du hast uns wieder.
Am Gepaeckband dauerte es ewig, bis sich da was in Bewegung setzte. Aber unsere beiden Koffer kamen einfach gar nicht. Und dann kam auch noch eine Durchsage, dass wir uns am Delta Informationsschalter melden sollten. Oh nein, das hiess nichts Gutes!!
Bestimmt war unser Gepaeck nicht mitgekommen. Gut, dass wir das Wichtigste fuer ein paar Tage noch im Carry On Luggage hatten. Aber unsere Befuerchtungen bestaetigten sich nicht. Man haendigte uns naemlich unsere Gepaeckstuecke aus, die schon einmal mit der frueheren Maschine vorausgeflogen waren, um Suedwestluft zu schnuppern, waehrend wir brav am Gate in Atlanta auf unseren Flug gewartet hatten. Sowas aber auch!!
Nun aber nichts wie los zum Shuttlebus, der uns zum Rental Car Center bringen sollte. Und waehrend wir im Bus sassen, genoss ich schon mal die ganzen Anblicke der diversen Kakteen, die man hier so ordentlich angepflanzt hatte wie in unseren Breitengraden eben ein paar Zierbuesche. Da Ulrich schon online bei Alamo eingecheckt hatte, brauchten wir nirgendwo anstehen, sondern konnten direkt in die Parkgarage gehen. Eine Mitarbeiterin von Alamo pruefte unseren Ausdruck und deutete dann auf die SUV Reihe. Wir sollten uns einfach irgendeinen SUV aussuchen. Wir hofften ja beide auf einen Xterra, so einen wollten wir schon immer mal fahren.
Und was stand gleich direkt ganz vorne bei den Standard SUVs? Ein wunderbarer und quietschgelber Nissan Xterra, unser Traumauto. Oh, ich glaube, das war Liebe auf dem ersten Blick oder so, denn den nahmen wir sogleich in Beschlag.
4WD Schalter war vorhanden, ich schaute gleich nach dem Werkzeug unter dem Ruecksitz, es war ebenfalls da. Das sah doch wirklich klasse aus. Und die Reifen hatten ein klasse Profil. Wir probierten alles durch, ob es funktionierte und waren mit unserer Wahl sehr zufrieden. Sunny, wie wir unseren gelben Farbtupfen nun nannten, hatte auch nur 8772 Meilen auf dem Tacho. Wir verstauten das Gepaeck und als erstes wurden die dicken Wanderschuhe, die wir auf dem Hinflug getragen hatten, gegen leichte Schuhe ausgetauscht. Dann aber konnte es auch losgehen.
Wir fuhren Richtung Interstate 17 und von dort immer weiter nach Norden. Nach einer Weile hatten wir dann auch Phoenix hinter uns gelassen, es ist schon erstaunlich, wie weit die Suburbs hier reichen. Die leicht huegelige Landschaft neben der Interstate war gesaeumt von unzaehligen Kakteen in allen Formen und Groessen und einige der Saguaros hatten sogar noch Blueten. Wow.
Sobald wir uns aber dem Agua Fria National Monument naeherten, aenderte sich auch die Vegetation. Mittlerweile ging es schon sehr hoch hinaus und das war definitiv kein Klima fuer die Kakteen, die aride Gegenden und definitv keine kuehlen Temperaturen mochten. Ich versuchte mich mal wieder mit ein paar Bildern aus dem Auto heraus, denn die Landschaft aenderte sich wirklich nahezu hinter jedem Huegel. So war auch die Fahrt auf dem Interstate alles andere als langweilig.
Nach etlichen Meilen bogen wir dann vom Interstate ab ab den Highway 169 nach Westen, denn unser erstes Ziel fuer heute sollte Prescott werden. Hier ging es durch eher langweilige Steppenlandschaft, unterbrochen durch etliche Ortschaften und einige Pronghorns, die in reichlicher Entfernung zur Strasse entlangliefen. Wir bogen auf die SR 69 ein, fuhren auf dieser durch das Prescott Valley bis zur Prescott Gateway Mall vor den Toren der Stadt und hielten dort am grossen Walmart Supercenter. Jetzt mussten erst einmal einige Dinge gekauft werden fuer die naechsten Tage und am Ende war der Einkaufswagen ganz schoen voll geworden. Na ja, den Grossteil davon wuerden wir ja wieder austrinken, aber trotzdem.
Der naechste Stop folgte am Watson Lake, einem Stausee etwa 4 Meilen ausserhalb von Prescott. Dort fuhren wir in den Watson Lake Park, da es dort Picknicktische gab und wir eigentlich vorhatten, eine Kleinigkeit zu essen. Eigentlich.... Aber der stuermische Wind und die heftigen Windboen machten es fast unmoeglich. Wir mussten aufpassen, dass unser Salat und das Sandwich nicht dazu uebergingen, abzuheben. Also wurde nur fix gegessen und dann eben ein wenig die Umgebung des Watson Lake erkundet.
Na ja, Sunny machte sich jedenfalls auf dem Parkplatz nicht schlecht.
Rings um dem See befanden sich lauter Granitbloecke, die teilweise durch Wind und Wetter richtig rundgeschliffen worden waren. Der See selbst war total aufgewuehlt und ich muesste aufpassen, dass es mich nicht vom meinem Fotostandort wegwehte.
Hm, das unpaessliche Wetter sorgte dafuer, dass wir nicht allzu lange blieben und schnell weiterfluechteten. Na ja, vielleicht auch gar nicht schlecht. Wir hatten ja schliesslich noch ein klein wenig was geplant fuer heute. Auf der US 89 ging es dann weiter nach Norden, ehe es dann auf die US 89ALT ging, einer als Scenic ausgeschriebenen Route nach Jerome. Na, Scenic klang doch auf alle Faelle schon mal gut. Und schon nach kurzer Zeit machte die Strasse ihren Namen alle Ehre. Immer hoeher schraubte sie sich hinauf in ein Hochplateau, ehe es dann in unzaehligen Serpentinen wieder ins Tal ging. Wow, das war eine tolle Strecke.Weiter ging es ueber den Mingus Mountain, wo wir an einem Viewpoint einen kurzen Stop einlegten. Die Minenstadt Jerome war schon zum Greifen nah.
In Jerome selbst erfolgte der naechste Stop. Wir parkten an der Mainstreet und erkundeten ein wenig den kleinen Ort, der heute unzaehlige Kunstateliers beherbergte und einige sehr einladende kleine Restaurants.
Jerome schmiegte sich so richtig schoen an den Cleopatra Hill und lies sagenhafte Blicke zu auf das Mogollon Rim und Sedona in der Ferne. Das war doch mal eine tolle Aussicht und die duesteren Wolken im Hintergrund gaben dem Ganzen noch eine gewisse Dramatik. Also hier in der Gegend koennte es uns durchaus gefallen.
Da sich der Himmel immer weiter zuzog, hielten wir uns nicht noch laenger auf und fuhren dann auf der SR89 ALT weiter nach Norden. Vorbei an Clarksdale und Cottonwood geht es weiter Richtung Sedona. Dort wollen wir der
Crescent Moon Picknick Area mit dem hinter dem Oak Creek thronenden Cathedral Rock einen Besuch abstatten, auch wenn das Wetter wirklich nicht gerade optimal dafuer ist. Aber immerhin gibt es dadurch interessante Bilder von diversen Wolkenformationen, die sich immer wieder am Horizont aufbauen und auch mal kurz die Sonne durchblinzeln lassen.
Wir bogen vom Highway 89 auf die Upper Red Rock Loop Road ein, die auch als Forest Road 216 bekannt war und durchwegs asphaltiert war. Immer wieder hielten wir am Strassenrand an, um die markanten Felsen in Szene zu setzen, da diese durch den Sonne/Wolken Mix immer nur partiell zu leuchten begannen. Das hatte doch auch mal was, zumal in der Ferne noch ein paar Blitze zuckten. Wir hofften natuerlich, dass das Gewitter auch dort blieb und nicht naeher kam.
An der Picknick Area waren erst einmal 8$ faellig, okay. Wir parken Sunny und machen uns dann mit den Kameras bewaffnet auf den Weg. Als erstes kamen wir an der Crescent Moon Ranch vorbei, doch leider kam man nicht direkt ran, da ein kleiner Bachlauf den Weg ueberflutet hatte. Aber immerhin gab es dadurch wunderschoene Pfuetzenreflektionen mit den Cathedral Rocks und der Ranch im Hintergrund. Wir folgten einem Pfad und hofften, auch den richtigen Weg zu erwischen, der uns zu einer Stelle bringt, wo man den bekannten Viewpoint mit dem Oak Creek und den Cathedral Rocks ablichten konnte. Aber erst einmal gab es noch eine dramatische Ansicht auf eine richtig
duestere Gewitterwolke, die sich irgendwie gar nicht von der Stelle bewegen wollte.
Dann wollten wir aber doch noch fix den richtigen Viewpoint direkt am Oak Creek anschauen, ehe es wirklich anfing zu regnen. Dem Plaetschern des Baches folgend konnten wir das auch gar nicht mehr verfehlen. Und dann standen wir da und staunen. Selbst das schlechte Wetter konnte diese Ansicht nicht verfremden. Das hatte auch die grosse Hochzeitgesellschaft etwas weiter hinten am Fluss erkannt und diesen Spot fuer ihre Hochzeitfotos gewaehlt. Na ja, immerhin gelangen uns auch noch ein paar Bilder nur mit der Landschaft.
Zurueck am Auto und kaum wieder auf der SR 89Alt, troepfelte es auch. Sedona wirkte bei dem Wetter nicht sehr einladend und wir fuhren schnell weiter und liessen all die Highlights des Red Rock Country links liegen. Es wurde schnell dunkel. Und als wir dann auf der Hoehe des Oak Creek Canyon mit unzaehligen Serpentinen waren, fing es fuerchterlich an zu regnen. Das fehlte ja noch. :rolleyes: Auch war die Temperatur um etliche Grad Fahrenheit gefallen. Wahrlich nicht sehr einladend.
Wir ereichten Flagstaff und checkten dort im Best Western ein. Puh, es war echt ganz schoen kalt geworden. Jetzt nur fix was essen gehen. In der Old Downtown von Flagstaff fanden wir einen netten
Italiener. Die Pasta war wirklich ausgezeichnet und total reichhaltig. Gut gesaettigt ging es dann zurueck zum Hotel, wo wir noch unsere Bilder hochluden und die Mails checkten. Hin und wieder zerriss ein verbeifahrender Zug die Stille, aber das stoerte mich nicht weiter. Ein langer Tag ging nun zu Ende und wir gingen noch vor Mitternacht ins Bett.
Greetz,
Yvonne