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Autor Thema: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008  (Gelesen 31676 mal)

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cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #30 am: 08.06.2010, 20:27 Uhr »
@Markus(Wien): Wir hatten genau den gleichen Flug - und es hat prima geklappt! Ist halt alles recht unkonventionell. Der Pilot Jim hat uns damals während des Fluges schon unheimlich viel gezeigt und erklärt - hat Spaß gemacht!

Grüßle
Elke


cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #31 am: 08.06.2010, 20:35 Uhr »
Mittwoch, 03.09.2008:

Heute ist es also so weit – wir werden unser erstes Wohnmobil übernehmen. Dazu lassen wir uns pünktlich um 9 von einem Yellow Cab (die Kosten übernimmt Cruise America) zu CruiseAmerica bringen. Dort  wird uns erst mal das Einführungsvideo gezeigt. Wir kennen es zwar schon, da wir uns das schon mal im Internet angeschaut haben, aber was solls. Anschließend kommen die vertraglichen Dinge, aber das läuft eigentlich auch alles recht problemlos ab. Die Leute sind sehr nett und – wie wir gleich draussen sehen – bekommen wir ein relativ neues WoMo mit erst 16000 Meilen drauf, das auch noch gut erhalten ist. Das Küchenset ist bei unserer Frühbücherrate gleich im Preis mit drin, allerdings wird uns geraten, das Personal Kit mit Bettdecken usw. doch lieber im Supermarkt zu kaufen, das wäre dort preisgünstiger & besser.



Gesagt, getan. Eigentlich hatten wir uns ja für die Einkäufe den auf dem Weg liegenden Walmart Supercenter in Wasilla ausgeguckt, aber da wir ja heute noch mal zum Flughafen müssen, wollen wir uns doch etwas Fahrerei sparen und erledigen die Einkäufe direkt in Anchorage. Gleich beim Vermieter ums Eck ist ein Meyers Store, den kennen wir schon von Michigan. Um 10.30 Uhr trudeln wir dort auf dem Parkplatz ein und machen erst mal die Nonfood-Abteilung unsicher. Als wir dort fertig sind, ist schon der Einkaufswagen voll und wir bezahlen das erste Mal. Anschließend sind die Lebensmittel an der Reihe, auch hier schaffen wir es, einen weiteren Einkaufswagen zu füllen. Alkohol gibt es hier nur in einem Extrastore ausserhalb des eigentlichen Ladens.

So, noch haben wir etwas Zeit zur Verfügung und ich hole mir bei Carls Jr. noch einen Chili Cheese-Burger (absolut lecker!), während Stephan irgendwie der Appetit vergangen ist. Anschließend fahren wir zurück zum Flughafen – hier muss man mit dem RV ganz schön aufpassen, um nicht die Durchfahrten und Parkplätze zu erwischen, die zu schmal, zu hoch, zu … sind. Nun gut, irgendwie haben wir auch das geschafft. Im Flughafen stellen wir fest, dass der Flug, auf den wir warten, über eine Stunde zu spät kommt und deshalb auch der Northwest Lost- & Found-Schalter noch geschlossen ist. Wir beschliessen, zum Northwest-Ticket counter zu gehen und nachzufragen, ob zwischenzeitlich klar ist, ob unsere Koffer überhaupt in diesem Flieger mitkommen. Nun erwischen wir das komplette Gegenteil von gestern abend, zwei überaus freundliche und hilfsbereite Mitarbeiter. Auch die brauchen zwar eine Weile, bis sie unseren Koffer finden (da scheinen die IT-Systeme von NW & KLM auch noch nicht ganz optimal integriert zu sein), aber wir erhalten wenigstens eine Info. Der Koffer soll mit dem Nachmittagsflug um 17.15 Uhr in Anchorage ankommen. Na gut, der Tag ist jetzt eh schon gelaufen, dann warten wir diesen eben auch ab. Zusätzlich bekommen wir dort aber immerhin noch Verzehrgutscheine und eine 10000 Meilen-Gutschrift. Da uns noch ein paar Sachen fürs Womo fehlen, fahren wir in der Wartezeit Richtung Innenstadt zu Sears und REI und kaufen noch etwas ein. Pünktlich zum nächsten Flug sind wir wieder da. Mit diesem kommen hauptsächlich Kreuzfahrtpassagiere an, über den Militärton der Angestellten von Carnival Cruises sind wir doch etwas erstaunt. Die Passagiere werden hier per Befehl in die verschiedenen Shuttlebusse verteilt. Noch etwas, was mich auch zukünftig wohl von einer Kreuzfahrt abhalten wird.

Ist zwar alles ganz interessant zu beobachten, aber leider: Das Wichtigste – unser Koffer –fehlt auch diesmal noch. Das ist doch nicht zu fassen! Diesesmal ist auch der lost & found-Schalter mit einem netten Mitarbeiter besetzt,  der uns aber auch nur sagen kann, dass der Koffer erst heute aus Amsterdam in Minneapolis angekommen ist – also seit zwei Tagen in Amsterdam gelegen ist! Er hätte eigentlich mit diesem Flug mitkommen sollen, hat es aber wohl doch nicht rechtzeitig durch den Zoll geschafft. Vermutlich werde er dann im nächsten Flieger heute abend mitkommen. Also noch mal zwei Stunden Wartezeit! Wir beschließen, diese letzte Chance noch zu nutzen. Morgen müssen wir dann auf jeden Fall gen Norden aufbrechen, da wir hier die Reservierung für den Denali-Nationalpark haben – mit oder ohne Koffer. Wir lösen solange noch die Verzehrgutscheine bei Starbucks ein, gehen zurück zum Wohnmobil und warten. Das Wetter passt zu unserer Stimmung: Es regnet in Strömen. Kurz vor 20 Uhr marschiert Stephan noch mal zum Kofferband – mir ist in der Zwischenzeit schon die Lust vergangen. Es dauert zwar ewig, bis er zurück kommt, aber: Diesmal ist der Koffer tatsächlich mitgekommen! Auf dem Bild zwar nur schwer zu erkennen, aber da ist er!



Jetzt sind wir doch etwas erleichert & morgen kann die Tour dann endgültig losgehen. Wir fahren noch ein letztes Mal quer durch die Innenstadt zu einem Public Campground am Centennial Park, wo wir die Nacht verbringen werden.



Nun ist es auch schon wieder 21.30 Uhr und wir sind ziemlich müde. Ich schreibe noch am Reisebericht weiter, Stephan isst noch eine Kleinigkeit und anschließend schlafen wir auch heute wieder recht früh ein. Da wir nun aufgrund des verspäteten Koffers morgen eine längere Fahrstrecke als geplant vor uns haben, ist das sicherlich auch kein Fehler.

Gefahrene Meilen: 36
Übernachtung: Centennial Park, Anchorage (20 $)


Angie

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #32 am: 08.06.2010, 22:21 Uhr »

Hi Elke,


das war ganz schön vertrackt mit eurem Koffer. Wie wäre es eigentlich gewesen, wenn er an diesem Abend nicht gekommen wäre? Das stelle ich mir bei einer Reise, auf der man mehr oder weniger jede Nacht woanders ist, ganz schön schwer vor, auch deswegen, weil ihr ja nicht in Hotels gewohnt habt, sondern auf "irgendwelchen" Campgrounds.

Aber zum Wohnmobil: Das sieht innen echt toll aus!


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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funny1a

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #33 am: 08.06.2010, 22:26 Uhr »
Hallo Elke,

endlich das erste Bild  :lol:

Das mit dem Koffer ist war wirklich der Hammer.

Mit Eurem Reisetittel "ICE and more...." meint Ihr bestimmt mit "more" den "Koffer"  :P , oder ?

Lg
Markus

2008 Florida
2009 SFO-LV-Zion-Bryce-MV-Page-GC-Sedona-Route 66-LV
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Redwingfan

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #34 am: 09.06.2010, 09:09 Uhr »
@Markus(Wien):

Von wo, und mit wem fliegt ihr zur Silver Salmon Lodge?

Gruss

Stephan

Wir fliegen von Soldotna mit Natron Air. In der SSCL übernachten wir dann in einer Cabin, bin schon gespannt ob sich die Bären in der Nacht blicken lassen ;)

Wir haben sie bei Tag gesehen  8)

Und nicht erschrecken wenn ihr am "Hangar" der Natron Air seit und niemand ist da. Müsst einfach ein wenig warten. Die Uhren in Alaska ticken deutlich langsamer als sonstwo 8)

Gruss

Stephan
"The best indicator of future behavior is prior behavior...."




cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #35 am: 09.06.2010, 18:23 Uhr »
Wie wäre es eigentlich gewesen, wenn er an diesem Abend nicht gekommen wäre? Das stelle ich mir bei einer Reise, auf der man mehr oder weniger jede Nacht woanders ist, ganz schön schwer vor, auch deswegen, weil ihr ja nicht in Hotels gewohnt habt, sondern auf "irgendwelchen" Campgrounds.

"theoretisch" hätten die das schon nachgeliefert, wenn man eine feste Adresse angeben kann. Wir wussten zwar, dass wir die nächsten 3 Tage im Denali sind. Allerdings ist der Teklanika Camground nicht für die Allgemeinheit offen, daher hätten die die Koffer im Denali vermutlich nur im Park Office abgeben können und wir hätten sie dann bei der Abreise dort abgeholt (zwischendrin darf man vom Teklanika Campground nicht aus dem Park raus).

Falls das nicht geklappt hätte, hätten wir unsere Route etwas umplanen müssen und dann vom Denali Park nochmals nach Anchorage zurück. Denn ab da hätten wir ja noch keine feste Übernachtungsadresse gehabt. Wäre natürlich nicht so toll gewesen, alles nochmals umzuwerfen.

endlich das erste Bild  :lol:

ja, jetzt seid ihr durch den "trockenen" Textteil durch, heut abend gibts dann auch endlich die ersten Landschaftsphotos.

Zitat
Mit Eurem Reisetittel "ICE and more...." meint Ihr bestimmt mit "more" den "Koffer"  :P , oder ?
:D ja, aber zum Glück nicht nur... es gab auch Dinge, die "nach Plan" funktioniert haben. :lol:


cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #36 am: 09.06.2010, 20:00 Uhr »
Donnerstag, 04.09.2008

Auch heute sind wir wieder zeitig wach, gegen 6.30 Uhr schlüpfen wir schon allmählich aus den Schlafsäcken. Aber das ist auch gut so, denn heute haben wir eine lange Fahrt bis zum Denali-Nationalpark vor uns. Wir kochen zuerst mal Kaffee und machen uns dann auf den Weg gen Norden.



Zuerst regnet es noch leicht, aber schon bald hört es auf. Die Berge sind wolkenverhangen, eine ganz eigenartige Stimmung macht sich breit. Nebelschwaden ziehen auf, ab und zu zeigt sich mal eine Bergspitze.



Draussen hat es Temperaturen von ca. 50 Grad Fahrenheit. Bis Wasilla ist der Highway noch 4-spurig, die umgebende Landschaft ist aber schon hier sehr beeindruckend. In Wasilla verlassen wir den Glen-Highway und fahren auf dem Parks-Highway Richtung Fairbanks. Schon kurz nach der Abzweigung sehen wir den Denali Harley-Davidson-Store, da muss natürlich ein Stop gemacht werden. Leider sind wir aber noch etwas zu früh dran, der Store macht erst um 10 Uhr auf. Daher fahren wir noch etwas in den umgebenden Straßen umher, um ein paar Photos von den wolkenverhangenen Bergen zu machen. Punkt 10 „stürmen“ wir dann den Laden und sind kurze Zeit später um ein T-Shirt und ein Baseballcap (für Stephan) sowie eine Mütze und einen Schal (für mich) reicher. Da wir nun doch schon etwas knapp in der Zeit sind, müssen wir uns nun ranhalten.



Je weiter wir nach Norden kommen, umso schwieriger wird das allerdings, denn die Rotfärbung der Bäume fasziniert schon ungemein und unzählige Photostops werden eingelegt.



Da wir nun aufgrund des fehlenden Koffers mindesten einen halben Tag verloren haben, scheiden weitere Abstecher (z.B. Richtung Talkeetna & Petersville Road) leider aus, denn wir „müssen“ heute noch bis zum Teklanika Campground im Denali Nationalpark kommen.

Da stoppen wir lieber noch ein paarmal an den Aussichtspunkten an der Hauptstrecke, wie z.B. am Denali Overlook South. Von hier hat man das erste Mal einen Ausblick Richtung Denali Nationalpark.



Die Laubfärbung wird nun immer faszinierender und auch die Gräser und Farne zeigen sich in schönen Herbsttönen







Immer, wenn man denkt, das Farbenspiel könnte gar nicht mehr faszinierender sein, kommt hinter der nächsten Kurve eine weitere Variation zum Vorschein:





Kurz vor dem Denali-Park stellen wir dann fest, dass gar keine Tankstelle mehr auf unserem direkten Weg liegt – die auf unserer Karte eingezeichnete ist nicht vorhanden. Da unser Benzin aber wohl kaum für die nächsten Tage reichen wird, müssen wir erstmal noch einen kleinen Umweg fahren und das Wohnmobil volltanken. Ist aber kein größeres Problem, kurz nach dem Parkeingang kommt die „typische“ amerikanische Versorgungsstation.

Nun gut, gegen 17 Uhr kommen wir dann auch endlich an der Einfahrt zum Denali-Natinalpark an. Zuerst muss noch das Organisatorische erledigt werden: Anmelden im Wilderness-Center, Dumpen, Frischwasser auffüllen (ist ja für uns auch noch alles Neuland), Holz kaufen,…

Anschließend machen wir uns auf die Fahrt Richtung Campground. Bis Meile 15 ist die Parkstraße für jedermann geöffnet, danach dürfen jedoch nur noch Shuttlebusse fahren oder Fahrzeuge wie wir mit Reservierung im Teklanika Campground. Ab Meile 15 ist die Straße dann auch ungeteert, das ist mit dem Wohnmobil noch etwas ungewohnt, aber man gewöhnt sich doch schnell dran. Die Shuttlebusse kommen uns teilweise recht flott entgegen (35 mp/h sind erlaubt), mal sehen, wie unsere Fahrt mit ihnen morgen wird.

Auf dem letzten Stück der noch öffentlichen Straße parken plötzlich Massen von Autos am Straßenrand und wir sehen viele Fotografen mit riesigen Objektiven umherrennen. Das deutet ja meistens auf Tierbeobachtungen hin. Und tatsächlich: Nach kurzer Zeit sehen wir ein Grizzly-Paar unten am Flußbett. Für gute Bilder sind sie leider arg weit weg und das Licht ist leider auch schon etwas schwach.



Trotzdem halten wir uns eine ganze Weile hier auf und beobachten die zwei. Nun müssen wir aber schnell weiter, um noch vor Einbruch der Dunkelheit den Campground zu erreichen. Mit der untergehenden Sonne macht sich in der Umgebung gleich wieder eine ganz andere Stimmung breit.



Der Weg zieht sich nun doch etwas bis zum Campground, es war heute doch ein recht langer Tag. Aber gegen 19.30 Uhr haben wir es dann auch geschafft und finden dort noch ein schönes Plätzchen für uns. Zum Essen gibt es heute auf die Schnelle Spaghetti mit Tomatensauce und Hackfleisch sowie Salat. Danach noch kurz aufräumen und Bilder sichern, denn morgen wird bestimmt auch wieder ein anstrengender Tag.

Gefahrene Meilen: 270
Übernachtung: Teklanika Campgound, Denali Nationalpark (16$)


funny1a

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #37 am: 09.06.2010, 22:24 Uhr »
Hallo Elke,

das warten auf die ersten Bilder hat sich gelohnt. :lol:

Danke
Lg
Markus

2008 Florida
2009 SFO-LV-Zion-Bryce-MV-Page-GC-Sedona-Route 66-LV
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cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #38 am: 10.06.2010, 08:19 Uhr »
das warten auf die ersten Bilder hat sich gelohnt. :lol:

Schön, dass Dir die Bilder gefallen! Wir waren auch total beeindruckt von den tollen Farben, die im Verlauf der Reise auch immer intensiver wurden. Aus meiner Sicht wirklich ein Argument für die Reisezeit "Herbst" in Alaska - allerdings gibts bestimmt für (fast) jede andere Reisezeit genauso gute Argumente. :wink:

Grüßle
Elke


cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #39 am: 10.06.2010, 21:26 Uhr »
Freitag, 05.09.2008

Heute steht also der erste Tag im Denali-Nationalpark an. Jeden Tag wachen wir nun etwas später auf – heute sind wir daher „erst“ gegen 7 Uhr wach. Ausserhalb unseres Betts ist es ziemlich kühl, wir schalten daher erst mal für 10 Minuten die Heizung an, danach ist es angenehm warm im WoMo. Zum Glück wird die 2. Batterie hierfür täglich per Solar aufgeladen, daher brauchen wir uns um den Verbrauch keine Sorgen zu machen.

Heute früh können wir uns etwas Zeit lassen, da wir erst einen Platz im 8.45-Uhr-Shuttle-Bus bekommen haben. Wie wir erst gestern am Wildernis-Center erfahren haben, ist dies die Abfahrtzeit am Visitor Center, hier am Teklanika Campground soll der Bus erst um 9.55 Uhr eintreffen.



Also machen wir uns erst mal ganz gemütlich unseren Morgen-Kaffee. Draußen scheint die Sonne und es ist auch schon ganz angenehm warm. Daher sitzen wir zum Kaffeetrinken heute schon ins Freie. Nun wird noch das Lunchpaket für heute hergerichtet und zeitig marschieren wir zur Bushaltestelle. Hier stellen wir fest, dass alle Busse etwa eine halbe Stunde verspätet sind, da haben wir also noch etwas Zeit. Als der Bus dann endlich kommt, hält er schon kurz vor der Haltesstelle, da dort ein eulenähnlicher Vogel im Baum sitzt. Leider haben wir den aber nicht aufs Foto bekommen :-(

Im Bus sind für uns noch Plätze frei, allerdings nicht nebeneinander. Denn andere Paare haben sich schon beim Visitor Center beide Fensterplätze gesichert und sitzen lieber getrennt. So sitzen wir halt ebenfalls erstmal getrennt voneinander jeweils am Gang. Nach etwa 5 Minuten Fahrt gibt es schon die erste Toilettenpause. Die anderen sind ja schon etwas länger unterwegs als wir und immerhin hat man von hier einen schönen Blick auf den Teklanika-River.



Wir erfahren auch, dass unsere Mitfahrer heute bereits Caribous und Elche auf der Strecke vor dem Teklanika-Campground gesehen haben. Schade! Aber wir werden heute sicherlich auch noch Gelegenheit für Tiersichtungen haben. Es geht nun noch kurze Zeit durch bewaldetes Gebiet, bevor wir die Baumgrenze erreichen. Schon die Bäume strahlen in den tollen Herbstfarben! Und oberhalb der Baumgrenze erstrahlen dann ganze Berghänge in kräftigem rot und gelb. Einfach traumhaft!

Am Sable Pass wird die Straße dann enger und teilweise geht es schon ziemlich nah am Abhang entlang. Zum Glück sehen wir im Detail erst bei der Rückfahrt, wie steil es dort nach unten geht. Kurz vor dem Polychrome Overlook erkennt unser Guide Sam im Flussbett (welches eigentlich kein Flussbett ist, sondern die von Gletschern hinterlassenen Gesteinsmassen) tief unten einen Grizzly. Nach langer Suche erkennen wir ihn schließlich auch. Wir halten 20 Minuten am Overlook und haben daher genügend Zeit, den Bären in aller Ruhe zu beobachten – allerdings ist er leider doch relativ weit weg.



Auch ansonsten hat man hier hübsche Ausblicke.





Kurz vor Toklat River sind – ebenfalls im Flussbett – zwei schlafenden Wölfe zu beobachten. Aber diese sind so weit entfernt, daß sie sich nicht auf ein Photo bannen lassen. Weiter geht die Fahrt durch die tolle Landschaft, wir sehen weitere Bären und sind auch vom Panorama tief beeindruckt.





Leider verschwindet nun allmählich die Sonne und hinten in den Bergen ziehen immer mehr Wolken auf. Bis wir gegen 13 Uhr das Eielson Visitor Center bei Meile 66 erreichen, ist leider der Mt. McKinley komplett in Wolken gehüllt  :(



Immerhin zeigt die dort ausgehängte Wettervorhersage für morgen eine Aufklarung an. Da wir sowieso noch einen weiteren Tag im Park sind, beschließen wir, morgen nochmals bis zum Visitor Center zu fahren und von dort noch den einen oder anderen Trail laufen. Daher ist es für uns heute noch nicht so wild – hoffen wir, dass es morgen besser wird! Bis zur Weiterfahrt schauen wir uns – außer der Landschaft - auch die Ausstellungen im neugebauten Visitor Center an. Hier ist alles ökologisch ausgelegt (Solarzellen, nach Süden ausgerichtete Bauweise,…), was für USA leider doch noch eher ungewohnt ist. Im verglasten Aufenthaltsraum nehmen wir noch unsere Lunchpakete zu uns, bevor unser Bus auch schon zur Weiterfahrt aufgerufen wird.

Weiter geht es nun Richtung Wonderlake. Dorthin geht es zuerst auf einer Panoramastrecke, anschließend noch ein ganzes Stück durch wundervolle Landschaft – wenn nur das Licht etwas besser wäre und die Wolken endlich verschwinden würden!



Hierbei hat man auch immer wieder einen guten Blick auf den McKinley-River. Unterwegs sehen wir auch noch ein paar Elche.



Gegen 14.30 Uhr treffen wir dann am Wonderlake ein. Unser Guide empfiehlt uns, ein paar Schritte zu Fuß zu gehen & ein paar Blaubeeren zu probieren, die hier überall am Straßenrand an den Sträuchern wachsen.



Wir überlegen uns, ob wir hier noch eine kleine Wanderung machen und dann erst mit dem nächsten Bus zurückfahren sollen. Aber genau in dem Moment beginnt es auch schon zu regnen. Somit hat sich das auch erledigt. Die Berge ringsum ziehen leider auch immer mehr zu und Nebelschwaden durchziehen die Landschaft.



Nach kurzer Fahrt sehen wir links vom Bus einen weiteren Bären, der so nah da ist, dass er auch mit dem bloßen Auge total gut zu erkennen und zu beobachten ist.



Wir genießen zwar weiterhin die tolle Landschaft, aber Photos aus dem Bus heraus sind leider nur noch bei geschlossenem Fenster möglich. Auch bei der Rückfahrt halten wir wieder am Eielson Visitor Center. Wir machen im Regen noch ein paar Photos, aber es ist doch im Vergleich zu heute Mittag merklich kühler geworden.



Unterwegs sehen wir (aus weiterer Entfernung) weitere Grizzlys, Caribous, Elche & Wölfe, aber bei den momentanen Lichtverhältnissen sind diese nur schwer zu erkennen und zu fotografieren. Der Bus hält noch am alten Visitor Center am Toklat River, wo jetzt ein NPS-Bookstore untergebracht ist. Dort erstehe ich den traditionellen Nationalpark-Magneten für unseren Kühlschrank zuhause und einen Guide über die Trails im Park, so dass wir für morgen mal einen Überblick bekommen.





Bei der anschließenden Rückfahrt ist es bis zum Polychrome Pass trocken, anschließend fängt es leider immer mehr zu regnen an. Dies bleibt auch so, bis wir den Campground erreichen. Daher fällt unser für heute abend geplantes Grillen ins Wasser und wir kochen lieber im Wohnmobil. Heute werfen wir auch zum ersten (und einzigen) Mal den Generator an, aber auch das klappt völlig problemlos.

Nach dem Abendessen ist dann wieder Photos kopieren, Reisebericht schreiben und Lunchpakete für morgen machen angesagt. Fast schon nett, hier im Warmen & Trockenen zu sitzen und die Regentropfen aufs Dach des Womos tropfen zu hören…  Wir zünden im Womo noch einen Kerze an und trinken den Rest unseres White Merlot von gestern, der aber leider etwas zu süß für meinen Geschmack ist.

Übernachtung: Teklanika Campground, Denali Nationalpark
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cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #40 am: 11.06.2010, 18:48 Uhr »
Samstag, 06.09.2008

Heute steht also unter zweiter Denali-Nationalparks-Tag an. Nachts war es etwas wärmer als gestern, nichtsdestotrotz machen wir morgens vor dem Aufstehen kurz die Heizung an. Wie gehabt wird zuerst einmal Kaffeee gemacht, anschließend packen wir unsere Sachen  zusammen und machen uns auf den Weg. Zuerst wandern wir zu einem kleinen See in der Nähe unseres Campgroundes, den wir schon bei der Herfahrt entdeckt haben. Nach etwa 15 Minuten sind wir dort. Die Bäume & Berge im Hintergrund spiegeln sich schön im See. Es herrscht noch eine morgendliche Stimmung dort, unser Timing war also richtig: Nebelschwaden steigen aus dem See empor, die Sonne lässt die letzten Regentropfen in den Gräsern am Ufer schimmern und ein paar Vögel zwitschern ringsum.



Anschließend wandern wir zurück zum Campground und warten auf den Bus. Da wir mit unserem TEK-Ticket nur für gestern vorreservierte Plätze hatten, müssen wir heute standby auf einen Platz in den vorbeikommenden Bussen warten. Aber wir haben Glück, der erste Bus, der nach einer Viertelstunde kommt, hat noch Plätze frei – sogar zwei nebeneinander! Heute wollen wir nur bis zum Eielson Visitor Center fahren und von dort einen kleinen Hike unternehmen. Und natürlich hoffen wir, heute den Mt. McKinley zu  sehen. Aber die Wetterbedingungen bisher sehen ganz gut aus.



Die Besetzung unseres Busses besteht heute aus Japanern und Deutschen, das kann ganz schön anstrengend sein. Die Deutschen sind schon nach dem dritten Dallschaf genervt, daß schon wieder gestoppt wird und die Japaner wollen auch noch ein x-tes Photo davon machen. Insgesamt sehen wir auf der Hinfahrt heute aber relativ wenig Wildlife, lt. dem Busfahrer liegt das am guten Wetter. Da die Tiere schon ihren Winterpelz haben, verbringen sie solche sonnigen Tage um diese Jahreszeit lieber im Schatten. Das einzige, was wir sehen, sind einige Dallschafe in ziemlicher Entfernung und einen Falken in der Nähe von Polychrome.



Aber dafür leuchten die Bäume heute in schönstem rot & gelb, bei diesem blauen Himmel erscheint das gleich noch mal so toll!





Schon einige Zeit vor dem Visitor Center dann die Gewissheit: Heute sehen wir den Mt. McKinley!



Von da an wird an jedem Viewpoint gehalten, von dem man eine gute Aussicht auf ihn hat.
Und je näher wir kommen, umso imposanter wird der Berg! Der tiefblaue Himmel ist ein guter Kontrast zum schneebeckten Mt. McKinley.



Um die Mittagszeit kommen wir am Eielson Visitor Center an. Obwohl wir auch gestern schon dort waren, machen wir auch heute nochmals viele Photos.





Bevor wir nun auf Tour gehen stärken wir uns im Visitor Center noch mit unseren Lunchpaketen. Für den Nachmittag haben wir uns den Alpine Ridge Trail vorgenommen, der direkt vom Visitor Center aus steil nach oben geht. Unterwegs sehen wir viele Squirrels, die gerne für ein Photo posieren.



Der Weg wird immer steiler und es geht doch länger bergauf als von uns gedacht. Die tollen Ausblicken entschädigen aber schon unterwegs für die Anstrengung.



Zum Schluß geht es noch über ein großes Geröllfeld steil nach oben. Als wir den Bergkamm erreicht haben, können wir über die Aussicht nur stauen. Auf der einen Seite sieht man erst hier nochmals deutlich, wie mächtig das Mount McKinley-Massiv ist.



Auf der anderen Seite des Bergkamms hat man wieder Ausblicke in die tollen herbstgefärbten Seitentäler mit schneebedeckten Bergen und vielen bunten Gräsern. Wow!



Von hier oben werfen wir auch einen Blick hinunter zum Visitor Center, bevor wir auf dem Bergrücken noch weiter entlang laufen und die Ausblicke genießen.





Nachdem wir beim Aufstieg noch ordentlich geschwitzt haben, weht hier oben doch ein recht frischer Wind und wir müssen unseren warmen Jacken gleich wieder anziehen. Die Ausblicke könnte man noch stundenlang genießen, aber irgendwann müssen wir dann doch wieder Richtung Visitor Center aufbrechen. Auch auf dem Rückweg haben wir wieder viele Begleiter:



Um etwa 16 Uhr erreichen wir wieder das Eielson Visitor Center und gleich im nächsten Bus, der vom Wonderlake kommt, bekommen wir noch Plätze. Auf der Rückfahrt genießen wir nun noch die Tierwelt, gegen abend kommen wohl viele von ihnen eher zum Vorschein. Unter anderem gibt es Wölfe, Adler, Dallschafe und Caribous zu sehen.



Aufgrund der Gletscherschmelze sind die ganzen Flüsse dort nicht tiefblau sondern durch die Gletschersedimente grau gefärbt



Und als krönenden Abschluß des Tages können wir diesen Bären recht lange beim Abstieg von einem Hügel beobachten.



Nun fehlt uns von der heimischen Tierwelt eigentlich nur noch ein Elch. Aber der Urlaub ist ja noch lang! Gegen 18.30 Uhr erreichen wir dann wieder den Teklanika Campground und machen es uns vor unserem Wohnmobil gemütlich. Wir werfen den Grill an und es gibt Ribeye-Steaks mit Ofenkartoffeln und Salat. Lecker!



Bevor es gegen später unangenehm windig wird, sitzen wir noch lange vor unserem Wohnmobil und erhalten immer wieder Besuch von diesen Gesellen. Wie wir später erfahren, sind diese im Denali eher eine Landplage. Aber süß sind sie trotzdem!



So, das waren jetzt heute mal zum Ausgleich richtig viele Bilder - ich konnt mich einfach nicht entscheiden!!! :zuck: Die nächsten Tage wird es dann wieder etwas "gemäßigter"...

Übernachtung: Teklanika Campground, Denali Nationalpark

Grüßle
Elke


Markus(Wien)

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #41 am: 11.06.2010, 19:03 Uhr »
Sehr schöne Fotos habt ihr da gemacht! Und besonders der zweite Tag mit freiem Blick auf den Denali.

WinniePooh

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #42 am: 11.06.2010, 20:43 Uhr »
Hallo Elke,
wunderschöne Bilder  :applaus: und der lang ersehnte Reisebericht !

Weiter so, freu' mich auf die weiteren Tage  :wink:,

Grüße,

Winnie Pooh

Angie

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #43 am: 11.06.2010, 22:14 Uhr »

Hallo Elke,


mit dem Wetter hattet ihr ja bei deinem heute eingestellten Tag Glück, das zeigt nicht nur der fantastische Blick auf den Mt. McKinley, auch die Ausblicke vom Trail nach unten oder auch die Herbstfärbung - traumhaft schön!


LG, Angie

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cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #44 am: 12.06.2010, 13:57 Uhr »
@WinniePooh:
Willkommen an Bord unsres WoMos, freut mich, daß Du dabei bist!

@Angie: Ja, das Wetter macht halt doch auch einiges aus. In sonnigem Licht wirkt das Ganze gleich nochmal ganz anders! Der erste Tag war zwar auch schon klasse, aber der zweite hat das dann bei weitem noch getoppt! Ganz so sonnig gehts jetzt zwar erstmal nicht mehr weiter, aber immer mal wieder werden wir auch schöne herbstliche Tage mit dabei haben.

@all: Die Herbstfärbung war wirklich ein Traum. Vor allem, wenn man immer denkt, es geht nicht mehr farbenfroher, werden hinter der nächsten Kurve die Farben immer noch intensiver!