Montag, 08.09.2008Heute wachen wir wieder gegen 8 Uhr auf und wie üblich gibt es erstmal Kaffee. Wir schauen noch mal kurz im Internet nach der Polarlichtvorhersage: Für die nächste Nacht ist relativ starke Aktivität vorhergesagt. Anschließend docken wir das Wohnmobil wieder ab und füllen Frischwasser auf. Kurz nach 9 verlassen wir den Campground und drehen noch eine kurze Runde durch North Pole, wo alles komplett weihnachtlich dekoriert ist.
Heute ist es wettermäßig wieder etwas kälter als gestern und es ziehen auch wieder Wolken auf. Anfangs blitzt aber doch noch ab und zu der blaue Himmel durch. Zuerst ist der Highway noch 4-spurig und bis nach Eielson, wo die zwei nördlichsten Einheiten der US-Airforce stationiert sind, auch nicht besonders hübsch. Das ändert sich allmählich, als die Straße näher am Tenana River vorbeiführt und die Berge der Alaska Range sichtbar werden – leider jedoch schon mit ziemlich bewölkten Himmel.
Am ersten Rastplatz gibt es noch ein paar interessante Infotafeln über die „Alaska Gold Rush Era“ und das „Tanana Valley Gold“ und auch der Ausblick hier ist schon beeindruckend.
Wir treffen dort noch zwei Deutsche, die ebenfalls eine Alaskatour machen, allerdings mit dem PKW. Auch sie wollen morgen auf den Top-of-the-world-highway. Einen weiteren Stop machen wir am Birch Lake State Recreation Site, wo sich die Herbstfarben schön im See spiegeln.
Auch von weiteren Parkplätzen haben wir nochmals schöne Ausblicke, allerdings ziehen die Berge allmählich immer mehr zu.
Kurz vor Delta Junction überqueren wir auf der Big Delta Bridge den Tanana River und sehen zum erstenmal die Alaska Pipeline. Diese führt hier in einer Aufsehen erregenden Konstrukton über den Fluss. An Land ist sie dann ringsum dicht mit Stacheldraht eingemacht.
Wenige Meter weiter halten wir dann schon wieder – diesmal bei Rika’s Roadhouse, einem National Historical Landmark.
Hierbei handelt es sich um ein ehemaliges Roadhouse, in dem die früheren Reisenden übernachten konnten und auch verpflegt wurden. Es wurde von Rika, einer Skandinavierin, im Selbstversorgermodus geführt. Das Haus ist gut erhalten, im oberen Stockwerk befinden sich ein paar Ausstellungsstücke, im unteren Stockwerk ein riesiger Souvenirshop.
Zusätzlich gibt es noch ein kleines Museum,…
… den ehemaligen Stall mit ein paar Ausstellungsstücken sowie einem wunderschönen Gemüsegarten, in dem man einen für Alaska typischen Riesenkohlkopf bewundern kann.
In Delta Junction verlassen wir den Richardson Highway und fahren nun auf dem hier beginnenden Alaska Highway noch ein Stück gen Süden bis kurz nach Tok. An einem Rastplatz unterwegs halten wir an und braten uns kurz ein paar Nudeln mit Würstchen zum Mittagessen an, wenn schon das Frühstück – bis auf den Kaffee – ausgefallen ist. Ansonsten gibt der Highway bis Tok landschaftlich nicht mehr allzu viel her. Ungefähr auf halbem Weg wechseln wir dann mal die Plätze und ich fahre ab sofort das erste Mal unser WoMo. Am Anfang ist es doch recht ungewohnt, aber relativ schnell habe ich mich dann dran gewöhnt.
Da wir schon vor 16 Uhr in Tok sind und die Campgrounds dort auch nicht allzu einladend aussehen, beschließen wir, nur vollzutanken und noch etwas Richtung Taylor/Top-of-the-world-Highway weiterzufahren. Nach 12 Meilen biegen wir daher in Tetlin Junction auf den Taylor-Highway ab. Kaum sind wir abgebogen, beginnt es auch schon zu regnen. Zuerst nur langsam, allmählich dann immer stärker.
Der Taylor-Highway ist deutlich schmaler & kurviger als die Highways, die wir bisher gefahren sind. Dafür ist hier eigentlich auch kaum Verkehr. Lediglich ein paar wenige weitere Womos sind unterwegs sowie einheimischen Jäger, denn für diese hat bereits die Caribou-Jagdsaison begonnen. Links und rechts der Straße sehen wir kilometerlang unendlich viele abgebrannte Bäume, die bei einem der größten Feuer hier 2004 abgebrannt sind. Die Ausblicke von den Parkplätzen sind trotzdem recht schön, da man einen Überblick über die Landschaft hat.
Beim Milemarker 22 erreichen wir die Fortymile Area. Diese ist Heimat der Fortymile-Caribou-Herde, welche ehemals über 500000 Tiere umfasst hat, aber in den 70er-Jahren bis auf 6000 Tiere dezimiert war. In der Zwischenzeit wird sie wieder auf über 40000 Tiere geschätzt, die hier auf ihrer Wanderung durchziehen. Leider haben wir aber keine gesehen.
Am Mount Fairplay Wayside halten wir auch nochmals an, hier gibt es Infotafeln zum Taylor Highway und über die Fortymile Area. Auch der von uns ins Auge gefasste Fortymile Campground ist hier bereits angeschrieben. Diesen erreichen wir dann schon nach wenigen weiteren Meilen. Leider sind die schöneren Plätze am Ende des Platzes mit Seeblick bereits alle von Jägern belegt, daher müssen wir mit einem Plätzchen auf dem anderen Campground-Teil vorlieb nehmen. Aber vielleicht können wir ja morgen vor der Abfahrt – bei hoffentlich besserem Wetter- noch kurz zum See hinüber wandern. Laut der Milepost soll man dort öfters Elche & Caribous zu Gesicht bekommen.
Wir füllen noch unser Campground Permit aus und werfen es in die Self Registration Box am Parkeingang. Obwohl es weiterhin regnet, wirft Stephan den Grill an und es gibt zwei leckere Steaks zum Abendessen.
Wir hoffen, dass es dann morgen für die Fahrt auf dem Top-of-the-wolrd-Highway wieder etwas aufklart, obwohl es sich momentan eher einzuregnen scheint. Naja, auch das ist eben Alaska!
Übernachtung: Fortymile Campground
Gefahrene Meilen: 252,6