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Autor Thema: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008  (Gelesen 31689 mal)

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Angie

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #90 am: 21.06.2010, 00:36 Uhr »

Elke, wieder ein klasse Bericht mit ganz tollen Fotos! Ich kann mich an der Laubfärbung einfach nicht satt sehen :D
Dass ihr die Maus noch nicht gefunden habt bzw. sie die Falle noch nicht entdeckt hat, ist ja nicht unbedingt erfreulich.

Kein Scherz: Vor zumindest noch 24 Stunden gab es gesichtete 3 Mäuse in einem Wohnmobil, das  in den USA unterwegs ist. Es wurde mir während des Skypens erzählt und ich musste an deinen Reisebericht denken...


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #91 am: 21.06.2010, 00:49 Uhr »
Zitat
Kein Scherz: Vor zumindest noch 24 Stunden gab es gesichtete 3 Mäuse in einem Wohnmobil, das  in den USA unterwegs ist. Es wurde mir während des Skypens erzählt und ich musste an deinen Reisebericht denken...

Ich muss gerade an jemanden denken, der in seinem Studentenwohnheim nach seiner Rückkehr nach einigen Tagen über Weihnachten den Hausmeister im Verdacht hatte sich heimlich in die Bude geschlichen und an der Schokolade dort vergriffen zu haben... bis dann die Hinterlassenschaften des Diebes gefunden wurden und klar war, dass Hausmeisterköttel wahrscheinlich ein bisschen anders ausgesehen hätten ;) Hier führten die Wege durch irgendwelche Lüftungsschlitze in das Zimmer.

Solange die Maus sich gut benimmt, soll sie doch ein bisschen was von der Welt sehen...

Angie

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #92 am: 21.06.2010, 01:17 Uhr »
Ich muss gerade an jemanden denken, der in seinem Studentenwohnheim nach seiner Rückkehr nach einigen Tagen über Weihnachten den Hausmeister im Verdacht hatte sich heimlich in die Bude geschlichen und an der Schokolade dort vergriffen zu haben... bis dann die Hinterlassenschaften des Diebes gefunden wurden und klar war, dass Hausmeisterköttel wahrscheinlich ein bisschen anders ausgesehen hätten ;)

:lachroll: :lachroll: Tja, so etwas soll auch vorkommen :lol:

Hier führten die Wege durch irgendwelche Lüftungsschlitze in das Zimmer.

Wahrscheinlich und ich denke, bei einem Wohnmobil ist es für eine Maus auch keine Schwierigkeit, hinein zu kommen.

Solange die Maus sich gut benimmt, soll sie doch ein bisschen was von der Welt sehen...

Hast auch wieder Recht und die vorhin von mir genannten 3 Mäuse kommen jetzt wahrscheinlich mehr in den USA herum, als sie es mit eigenen Füßen je geschafft hätten :wink:
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Angie

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cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #93 am: 21.06.2010, 07:10 Uhr »
Zitat
Hier führten die Wege durch irgendwelche Lüftungsschlitze in das Zimmer.

Wahrscheinlich und ich denke, bei einem Wohnmobil ist es für eine Maus auch keine Schwierigkeit, hinein zu kommen.

Ja, so ähnlich stellen wir uns das auch vor. Wir haben uns ja dann das WoMo genaustens angeguckt und es gibt wirklich jede Menge Lüftungsschlitze bzw. auch andere "Löcher" (unsaubere Verarbeitung u.ä.) durch die die Maus hereingekommen sein könnte. Wir haben auch nochmal überlegt, ob es über die Tür gewesen sein könnte, aber die war wirklich immer zu bzw. zumindest das Insektengitter davor. Wir tippen also schon darauf, dass sie sich selbst irgendwo "eingeschlichen" hat.

Grüßle
Elke



Doreen & Andreas

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #94 am: 21.06.2010, 10:34 Uhr »
Wieder ein paar schöne Tage und die Landschaft wird nun auch etwas abwechslungsreicher.
Das Bild von dem Hochplateau erinnerte uns an unseren Norwegen-Urlaub vor zwei Jahren.
Da gab es auch solche Tümpel mit Felsbrocken und Büschen dazwischen...
Viele Grüße,
Andreas
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cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #95 am: 22.06.2010, 09:44 Uhr »
Wieder ein paar schöne Tage und die Landschaft wird nun auch etwas abwechslungsreicher.
Das Bild von dem Hochplateau erinnerte uns an unseren Norwegen-Urlaub vor zwei Jahren.
Da gab es auch solche Tümpel mit Felsbrocken und Büschen dazwischen...

Irgendwie hat es mich auch an Deinen Norwegen-Reisebericht erinnert. Innerhalb Europas ist das für uns auf jeden Fall für die nächsten Jahre auch mal ein anzustrebendes Reiseziel.

@all:
Leider hats gestern nicht für den nächsten Tagesbericht gereicht. Daher müßt ihr wohl noch etwas Zeit mit den Bären in Haines verbringen. Aber heute abend gehts dann auf jeden Fall weiter!

Grüßle
Elke


Saguaro

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #96 am: 22.06.2010, 16:49 Uhr »
Hallo Elke,

wahrscheinlich wollte die Maus als "blinder Passagier" mitfahren und Verwandte im Norden besuchen  :zwinker:.

Das kann man ihr nicht verübeln, wenn man Eure tollen Bilder sieht  :applaus:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

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cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #97 am: 22.06.2010, 20:22 Uhr »
Sonntag, 14.09.2008

Heute wachen wir gegen 7.30 Uhr auf – und haben die ganze Nacht keine Maus gesehen und gehört. Auch das Überprüfen der Mausefallen ist negativ, sie scheint sich tatsächlich verzogen zu haben. Aber ganz traue ich der Sache natürlich noch nicht.

Heute früh wollen wir Bären sehen, deswegen gibt es auch weder Kaffee noch Frühstück, sondern wir machen uns direkt um 8 auf den Weg. Direkt an unserem Campground ist der Chilkoot River, an dem wir gestern abend schon die 6 Bären gesehen haben. Mal sehen, ob wir heute früh nochmals soviel Glück haben. Schon nach kurzer Fahrt sehen wir am gegenüberliegenden Flussufer zwei junge Grizzlys aus dem Wald kommen, die beide kurz bis an den Fluß gehen. Einer davon verliert aber leider die Lust schnell wieder und verzieht sich in der Wald zurück. Aber dafür können wir den anderen noch ca. 20 Minuten lang beobachten, wie er am Ufer entlang trottet, Fische fängt, spielt usw.



Irgendwann fahren wir dann ein Stück weiter, sehen aber ausser „unserem“ Bär keine weiteren Bären. Es hat aber plötzlich einige Angler am Ufer – wo kommen die denn alle her? In der Hoffnung, weitere Bären zu sehen, drehen wir nochmals eine Runde auf der Campground-Zufahrtsstraße. Bei der Rückfahrt hält Stephan spontan an – mitten im Fluß sitzt ein Weißkopfseeadler! Auch diesen beobachten wir eine ganze Weile beim Fischfang und machen natürlich wieder viele Photos.



Als wir wieder nach vorn fahren, ist einer der Angler seltsamerweise zu seinem Auto zurück gekehrt. Zuerst wundern wir uns noch, aber als Stephan kurz aussteigt, um noch ein paar Bilder von dem jungen Grizzly zu machen, sehen wir auch den Grund: Auch auf unserer Uferseite sitzt 10 Meter von uns entfernt ein Bär am Ufer und verspeist gerade genussvoll den Fang des Anglers. Schade, dass wir verpaßt haben, wie er sich den unter den Nagel gerissen hat!



Da schauen wir natürlich wieder eine ganze Weile interessiert zu und machen Bilder ohne Ende. Als wir schließlich doch weiter fahren sehen wir auch weiter vorne im Fluss noch weitere Bären.





Insgesamt beobachten wir diese über 2 ½ Stunden. Einfach faszinierend! Hier könnte ich noch tagelang sitzen und beobachten, aber wir wollen ja heute auch noch ein Stück vorwärst kommen.

Als nächstes fahren wir nach Haines zur Bald Eagle Foundation, stellen aber fest, dass diese geschlossen hat. Schade, denn die Ausstellung dort soll echt lohnenswert sein. Daher fahren wir dann direkt weiter zum Bald Eagle Preserve. Dort auf dem Parkplatz gibt es dann erstmal ein – spätes - Frühstück mit Speck & Eiern, bevor wir einen kurzen Trail mit verschiedenen Infotafeln dort gehen. Bald Eagles sehen wir dort aber noch keine, das kommt dann erst bei der Weiterfahrt an einem Parkplatz. Zuerst sehen wir nur einige in den Bäumen am gegenüberliegenden Flußufer sitzen.




Später sehen wir jedoch dann auch einen Bald Eagle mit Jungen direkt im Flußbett. Auch das ist wieder sehr faszinierend und wir könnten stundenlang zuschauen!



Nun geht es wieder bergauf Richtung Grenze und leider ziehen die Berge immer mehr zu und der Nebel kommt herein. Zum Glück haben wir die Gletscher hier schon gestern fotografiert und gesehen, denn heute bleiben sie leider komplett im Nebel verschwunden! Auch als wir die Paßhöhe erreichen, wird es nicht besser, aber zusätzlich kommt noch ein ordentlicher Wind dazu. Daher kommen wir nicht ganz so schnell wie gedacht vorwärts.

Erst ein Stück von der Paßhöhe weg lichtet sich dann der Nebel etwas und wir sehen zumindest Teile des Three Guardmen Lakes. Immer wenn die Berge sichtbar werden, macht sich eine interessante Stimmung breit – Nebelschwaden, Herbstlaub und Schnee!



Einen weiteren Stop machen wir am Viewpoint zur Tatshenshinie-Alsek Wilderness Provincial Park. Leider sehen wir von hier aus keine Tiere, obwohl es viele Bären und Elche in diesem Park geben soll. Als nächstes führt uns eine Wanderung zu den Million Dollar Falls.



Hier gibt es auch einen Campground, aber das ist für uns noch etwas zu früh am Tag. Wir machen zwar auch eine kleine Pause an einer Rest area mit Blick auf die Kluane Range, aber anschließend soll es schon noch etwas weiter gehen.



Ansonsten ist es heute doch sehr trüb, die dunklen Wolken wollen sich einfach nicht verziehen. Die Sonne kämpft zwar, aber nur ganz selten können wir uns unterwegs mal über wenige Minuten freuen, in denen etwas blauer Himmel zu sehen ist..



Ein weiterer kurzer Abstecher auf dieser Strecke führt uns zum Indianerdorf Klukshu. Wir schauen uns kurz um, aber da es ausserhalb der Saison ist, sieht alles recht verlassen aus – das Ganze ist nicht sonderlich spektakulär. Aber immerhin ist es hier auch nicht so heruntergekommen, wie wir das teilweise sonst in den USA schon in den Indianerreservaten gesehen haben. Kurz danach kommt dann auch der Dezadeash Lake, hier hat man sicherlich ganz wunderbare Aussichten auf die herbstliche Landschaft, aber die dunklen Wolken machen uns hier mal wieder einen Strich durch die Rechung!

Als nächstes entscheiden wir uns spontan dafür, den Rock Glacier Trail zu laufen. Laut unserer Milepost ist dieser nur 0,8 km lang, vor Ort sind dann 3,2 Meilen angeschrieben. Die Wahrheit wird wohl mal wieder irgendwo dazwischen liegen! Gleich zu Anfang warnt ein Schild hier vor aktuellen Bärensichtungen, daher versuchen wir,  alle Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Zuerst geht es ein ganzes Stück sanft bergauf auf Holzplanken durch einen Wald. Dort sehen wir einen Ptarmigan-Vogel neben dem Weg sitzen.



Relativ lange können wir ihn beobachten, erst als weitere Wanderer vorbeikommen, verzieht er sich dann doch lieber. Als wir aus dem Wald heraus kommen, geht es recht steil über Geröll bergauf. Wir wandern nun auf den Resten, die die Ausläufer der Gletscher hier hinterlassen haben.



Der Trail endet an einem Viewpoint, wo wir erstmal eine kurze Rast einlegen und nochmal einen etwas schöneren Blick auf den Lake Dezadeash haben.



Nachdem wir den Trail wieder zurückgewandert sind, fahren wir noch wenige Meilen Richtung Kathleen Lake Campground, dem einzigen Campingplatz im Kluane Nationalpark. Dort wollen wir die Nacht verbringen. Als wir dort ankommen, ist die Einfahrt jedoch abgesperrt:



Der Campground ist wegen Bärenaktivitäten geschlossen! Nun bleibt uns nichts anderes übrig, als noch bis nach Haines Junction zurück zu fahren. Etwas ausserhalb am Pines Lake Campground finden wir aber noch ein schönes Plätzchen direkt am See.



Während nun gegen Abend plötzlich doch noch dauerhaft die Sonne rauskommt, bereitet Stephan unser abendliches Feuer vor und bekommt von den netten Österreichern gegenüber deren größere Axt ausgeliehen.



Ich gehe solange noch etwas am Ufer des Pine Lakes entlang. Dort ist es recht sumpfig, da der Permafrost dort taut und daher der Wasserstand des Sees immer höher wird. Bei diesem tollen Wetter nutzen wir die Gelegenheit, grillen endlich mal wieder und sitzen anschließend noch lange draußen am Lagerfeuer, das uns doch angenehm wärmt!

Gefahrene Meilen: 175
Übernachtung: Pines Lake Campground bei Haines Junction, YT


Angie

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #98 am: 22.06.2010, 21:31 Uhr »

Hallo Elke,


wie habt ihr das bloß gemacht?

"Heute früh wollen wir Bären sehen" - und dann seht ihr sie auch :D Toll!!

Die Laubfärbung ist auf deinen heutigen Bildern auch schon wieder so schön.
Leider muss ich jetzt aber aus eurem Wohnmobil aussteigen, denn unser nächstes Fortbewegungsmittel nennt sich Flugzeug :hippie: Ab in den :urlaub:

Deinen Reisebericht werde ich fertig lesen, wenn ich Ende August wieder daheim bin.


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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rallarose

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #99 am: 22.06.2010, 22:42 Uhr »
Hallo Elke,

wieder ein toller Tag, den ihr da erlebt habt. Um eure Tierbeobschtungen beneide ich euch...und zwar nicht nur die Bären, auch die Adler finde ich toll.

Susanne

cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #100 am: 23.06.2010, 20:33 Uhr »

Montag, 15.09.2008

Heute morgen sind wir wieder gegen 8 Uhr wach, zum Frühstück gibt es wie üblich erst mal den Guten-Morgen-Kaffee. Als wir dann startklar sind, gehen wir zuerst zum Pine Lake hinunter und schlendern dort den Interpretive Trail entlang. Immer wieder bieten sich schöne Ausblicke auf den See.



Zusätzlich sieht man, wie die von der Permafrost-Antauung betroffenen Bäume langsam aber sicher in den See abkippen.



Dass hier die Entwässerung zusätzlich in den See geleitet wird, um das Ablassen der Boote zu vereinfachen, trägt da natürlich auch noch seinen Teil dazu bei. Als wir fast am Ende des Trails sind, sehen wir aus den Augenwinkeln, wie etwa 10 Meter seitlich von uns ein junger Weißkopfseeadler (max. 1 Jahr alt) auf einem Baum sitzt.



Total begeistert machen wir Photos und beobachten den Vogel eine Weile. Dieser lässt sich von uns gar nicht stören, sondern sitzt seelenruhig auf seinem Ast sitzt und beobachtet uns weiter.



Auf dem Rückweg zum Wohnmobil haben wir dann noch einen wunderschönen Blick auf die Kluane Range mit den schnee- und gletscherbedeckten Berggipfeln.



In Haines Junction füllen wir noch ein letztes Mal in Kanada den Tank, das sollte nun bis nach USA reichen. Da im Ortsinnern eine Baustelle ist, braucht es etwas Zeit, bis wir das Visitor Center des Kluane National Parks finden. Es soll zwar später auf dem Weg auch noch das Sheep Mountain Visitor Center kommen, aber wir wollen uns auf jeden Fall hier schon mal umschauen und uns über Wetterdaten, Erdbeben und Bärenaktivitäten informieren. Der Kluane National Park bildet zusammen mit dem Wrangell/St. Elias National Park und dem Tetlin Wildlife Refuge eine Unesco World Heritage Site und besitzt weltweit die größte zusammenhängende Gletscherfläche ausserhalb arktischer Regionen. Der Alaska Highway führt zwar hier nur am Rand vorbei, aber immer wieder kann man doch einen Blick auf die Gletscherausläufer erhaschen. Wer hier einen Überblick auf die Gletschwelt haben möchte, kommt allerdings um einen Rundflug (die hier auch angeboten werden) wohl nicht herum.

Wie man im 17-minütigen Video im Visitor Center sehen kann, sind dies allerdings wirklich nur die Ausläufer und die in den Bergmassiven enthaltenen Eismassen fast unvorstellbar dick und mächtig. Auch der höchste Berg Canadas, der Mt. Logan befindet sich in diesem Gebirgskomplex. Wir haben heute wettermäßig totales Glück, der Himmel ist tiefblau mit lediglich ein paar kleinen weißen Wölkchen.

Gegen 11.30 Uhr sind wir dann vollgepackt mit Informationen und brechen vom Visitor Center in Haines Junction (in dem übrigens hauptsächlich Deutsche anzutreffen waren) gen Norden auf dem Alaska Highway auf.



Aber schon an den ersten Viewpoints halten wir wieder an und fotografieren die Ausläufer der Kluane Range, was aber leider aufgrund des Gegenlichts nicht sonderlich gelingt. Nach weiterer kurzer Fahrt kommt auch schon der Trailhead zum Spruce Beetle Interpretive Trail. Hier erhält man auf etwa einer Meile Fußweg viele Informationen zu den Spruce Beetles, die die Nadelwälder hier in den 90er Jahren ziemlich in Mitleidenschaft gezogen haben. Die Ursachen hierfür sind noch nicht endgültig erforscht, die in Alaska besonders starke Erderwärmung in diesem Zeitraum dürfte aber sicherlich eine Rolle gespielt haben. Am Ende des Trails erreicht man schließlich einen Viewpoint, von dem aus man die schneebedeckten Berge wieder toll sieht.




Auf der Weiterfahrt erreichen wir am Bear Creek Summit den höchsten Punkt des Alaska Highways zwischen Whitehorse & Fairbanks. Wir stellen heute fest, dass die Hinweisschilder umso sparsamer auftauchen, je weiter wir nach Norden vordringen. Da ist uns der Milepost dann schon eine gute Hilfe. Wir halten dank Milepost auch kurz am Sulphur Lake. Hier gibt es aber nichts Spektakuläres zu sehen, von den 2 erwähnten Bald Eagles Nestern ist weit und breit nichts zu sehen. Aber das mag vielleicht auch daran liegen, dass wir die Milepost von 2006 verwenden?

Auch auf dem weiteren Weg halten wir immer wieder an Viewpoints an. Anhand der Milemarker biegen wir dann auch ab zur Ghost town „Silver City“, die auf einer – auch mit dem RV gut befahrbaren – ca. 5 km langen dirt road erreichbar ist.



Wir sind positiv überrascht, Silver City ist eine wirklich hübsche Ghosttown und mit den schneebedeckten Bergen, dem bunten Herbstlaub sowie dem hier erstmals sichtbaren Kluane Lake ein schönes Photomotiv.



Wir schlendern ungefähr eine halbe Stunde durch die verschiedenen Hausgruppierungen, bevor es weitergeht. Nun führt die Straße am wunderbar tiefblauen Kluane Lake entlang – auch hier werden wieder viele Photos gemacht.



Schon nach kurzer Fahrt müssen wir allerdings an einer Baustelle anhalten und ca. 15-20 Minuten auf das nächste „Pilot car“ warten. So machen wir eben den Motor aus und genießen etwas die Aussicht. Als es dann endlich weitergeht, müssen wir dem Pilot Car einige Kilometer folgen.



Die Fahrerin des Pickuptrucks legt dabei ein beträchtliches Tempo vor, das mit dem RV auf der Holperstrecke kaum zu erreichen ist. Im Milepost lese ich, dass nach der Brücke über den Slim River das Sheep Mountain Visitor Center des Kluane Nationalparks linkerhand an der Straße liegt. Wir sehen es auch schon von weitem, allerdings ist die Zufahrt weiträumig abgesperrt: Das Center ist leider geschlossen und momentan eine riesige Baustelle.

Also machen wir uns nach einer kurzen Pause am Ende der Baustelle gleich auf die Weiterfahrt.



Da wir nun aufgrund des geschlossenen Visitorcenters etwas mehr Zeit als geplant haben, wollen wir heute bis zum Lake Creek Campground kommen – das sind noch ca. 110 km. Da es erst kurz vor 15 Uhr ist, sollte dies ja gut zu schaffen sein. Zuerst fahren wir aber interessehalber doch am Congdon Creek Campground vorbei. Hier scheint es in letzter Zeit wohl einige Bärenaktivitäten gegeben zu haben.



Auf der Weiterfahrt durchqueren wir nun die kleinen Ortschaften Destruction Bay und Burwash Landing, die allerdings reine Versorgungsstationen sind und keinen weiteren Stop rechtfertigen. Auf der Weiterfahrt bremst Stephan jedoch ganz unvermittelt und hält abrupt an – rechts am Straßenrand sehen wir einen Bären! Leider hat er uns wohl bemerkt und verschwindet deshalb schon nach den ersten Schnappschüssen im nahen Gestrüpp.



Unser nächster Stop bringt uns zum Kluane River Overlook, der östlich des Alaska Highways entlang fließt. Die dortigen Infotafeln informieren über den Salmon, der vom Pazifik über den Yukon River bis hierher zurückkommt. Wir sehen zwar weder Salmon (wie auch auf die Entfernung?) noch Grizzlys noch Bald Eagles, aber der Ausblick ist trotzdem nett.



Ab jetzt endet der gut ausgebaute Abschnitt des Alaska-Highways und die jahrelangen Permafrost-Schäden machen sich deutlich bemerkbar. Viele Schlaglöcher, Bodenwellen, und Straßenverengungen machen das Fahren nicht unbedingt zum reinen Vergnügen. An ein paralleles Schauen in den Milepost ist hier nicht mehr zu denken. Daher genieße nun zumindest ich als Beifahrer lediglich die Aussicht, bis wir bei Kilometer 1853 schließlich den Lake Creek Campground erreichen. Wir sind heute die ersten Gäste dort, obwohl wir auch erst kurz vor 18 Uhr dort eintreffen. Aber auch mal nett, gemütlich zu grillen und das Feuer anzumachen, bevor es dunkel wird. Wir genießen noch die Ausblicke am Fluß.



Den abgefressenen Baumstämmen nach zu urteilen scheint es hier recht viele Biber zu geben und gegenüber vom Campground ist auch ein kleiner Damm zu sehen. Echt hübsch hier. Daher sitze ich noch vor dem Grillen erst mal eine ganze Weile einfach in die Sonne, die hier angenehm wärmt.

Nach dem Abendessen setze ich mich dann mit dem Laptop ans Lagerfeuer, tippe den Reisebericht und plane unsere Route für morgen. Beim Schreiben sitze ich mit dem Laptop zugewandt zum Lagerfeuer bis Stephan mich darauf aufmerksam macht, dass die Folie aussen daran bereits zu schmelzen beginnt - ooops. Aber da ich eh fertig bin, wird das Laptop zur Seite gelegt und wir sitzen noch etwas draußen am Lagerfeuer, bevor es nach Einbruch der Dunkelheit frisch wird.

Gefahrene Meilen: 145
Übernachtung: Lake Creek Campground, YT


Doreen & Andreas

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #101 am: 24.06.2010, 08:48 Uhr »
Tolle Bärenbilder, Elke  :daumen: Und einfach so auf Bestellung...  :zwinker:
Ob wir dann aber abends die Ruhe zum Grillen gehabt hätten, weiß ich nicht  :kratz:

Als wir fast am Ende des Trails sind, sehen wir aus den Augenwinkeln, wie etwa 10 Meter seitlich von uns ein junger Weißkopfseeadler (max. 1 Jahr alt) auf einem Baum sitzt.


Hmmm, der hat aber doch gar keinen weißen Kopf  :verwirrt:
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Andreas
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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #102 am: 24.06.2010, 14:55 Uhr »
Als wir fast am Ende des Trails sind, sehen wir aus den Augenwinkeln, wie etwa 10 Meter seitlich von uns ein junger Weißkopfseeadler (max. 1 Jahr alt) auf einem Baum sitzt.


Hmmm, der hat aber doch gar keinen weißen Kopf  :verwirrt:

Wahrscheinlich haben die "jungen Adler" noch keine weißen Kopffedern  :think:.

LG,

Ilona
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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #103 am: 24.06.2010, 19:27 Uhr »

wie habt ihr das bloß gemacht?

"Heute früh wollen wir Bären sehen" - und dann seht ihr sie auch :D Toll!!

Ja, da hatten wir wirklich sehr viel Glück!!!

Zitat
Die Laubfärbung ist auf deinen heutigen Bildern auch schon wieder so schön.
Leider muss ich jetzt aber aus eurem Wohnmobil aussteigen, denn unser nächstes Fortbewegungsmittel nennt sich Flugzeug :hippie: Ab in den :urlaub:

Deinen Reisebericht werde ich fertig lesen, wenn ich Ende August wieder daheim bin.

schade, dass Du erstmal aussteigst ... aber bei dem Grund natürlich nachvollziehbar: Wünsche Dir einen ganz, ganz tollen Hawaiiurlaub mit vielen neuen Eindrücken & Erlebnissen. Erholt Euch gut!!!

Grüßle
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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #104 am: 24.06.2010, 19:29 Uhr »
Als wir fast am Ende des Trails sind, sehen wir aus den Augenwinkeln, wie etwa 10 Meter seitlich von uns ein junger Weißkopfseeadler (max. 1 Jahr alt) auf einem Baum sitzt.


Hmmm, der hat aber doch gar keinen weißen Kopf  :verwirrt:

Wahrscheinlich haben die "jungen Adler" noch keine weißen Kopffedern  :think:.

LG,

Ilona

Gut erklärt, Ilona, genauso ist es. Die Adler bekommen die weiße Kopffärbung erst mit ca. einem Jahr. Daher wußten wir auch, dass wir gerade einen jungen Adler vor die Linse bekommen haben.

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Elke