Freitag, 23.09.2005:Nach den gestrigen Besichtigungen in den Blackhills steht heute mal wieder ein Fahrtag mit ein paar kleineren Highlights an. Im Großen und Ganzen wollen wir aber heute bis vor die Tore des Yellowstone Nationalparks kommen.
Zuerst machen wir aber mit dem Auto eine Rundtour durch Sturgis. Hierbei vergesse ich beim Linksabbiegen zu einer Tankstelle den Schulterblick und nehme dabei fast einen Motorradfahrer mit … oooops!
Glück gehabt, es hat noch gereicht! Und das auch noch ausgerechnet im Motorradfahrer-Mekka. Jährlich im August ist hier die Sturgis-Motorcycle-Ralley, eines der größten Bikertreffen der USA! Und da Stephan das nächstes Jahr besuchen will, musste ich mir doch zumindest mal anschauen, wo er sich da so rumtreiben wird.
Auf den Straßen ist absolut gar nix los – man könnte es auch „tote Hose“ nennen. Wenn man aber die Ausmaße der Campingplätze, des Harleyshops...
... und der verschiedenen Kneipen anschaut, kann man sich schon mal ansatzweise vorstellen, was hier im August los ist!
Auf den Campingplätzen laufen gerade noch die letzten Aufräumaktionen vor dem Winter.
Nach einem kurzen Stop beim Walmart in Spearfish zum Wieder-Befüllen unseres Coolers machen wir uns dann auf dem Interstate auf die Weiterfahrt gen Westen, wir kommen gut vorwärts. Draussen scheint bei blauem Himmel die Sonne und es scheint ein schöner Tag zu werden
Die Landschaft wird nun wieder etwas felsiger und wir sehen auch mal ein paar "rote Steine" unterwegs:
Nach einigen Meilen an Fahrt verlassen wir den Interstate dann wieder Richtung Devil’s Tower. Nach einer knappen Stunde Fahrt sehen wir ihn dann zum ersten Mal.
Doch was ist das? Wir sehen rechts vom Devils Tower eine große Rauchwolke aufsteigen. Es sieht nach einem größeren Waldbrand aus, eine Besichtigung wird doch wohl hoffentlich trotzdem möglich sein!?
An der Parkeinfahrt gibt es dann die Erklärung: Es handelt sich um gezielt von den Parkrangers zur Regulierung gelegte Feuer, eine Einfahrt in den Park ist aber nur bis zum ersten Campingplatz möglich.
Von dort gibt es die Möglichkeit,steil bergauf einen Trail zu machen, worauf wir dann aber verzichtet haben … wir haben ja heute noch ein ganzes Stück Wegstrecke vor uns.
Bei dem schönen warmen Wetter setzen wir uns stattdessen an eine Bank zum Picknick und genießen ein verspätetes Frühstück.
Anschließend geht es wieder zurück auf den Interstate 90 Richtung Westen. Mit jeder Meile verschlechtert sich jedoch auch das Wetter und es wird immer trüber und windiger. Die ersten Gebirgsausläufer der Bighorn Mountains sehen wir dadurch nur verschwommen…
Unterwegs sehen wir auch die Abfahrt bei Sheridan Richtung Westen nach Cody, um auf direktem Weg zum Yellowstone zu kommen. Aber wir haben ja heute noch einen weiteren Besichtigungspunkt etwas weiter im Norden.
Nach langer Fahrt treffen wir dann gegen 16.30 Uhr am Little Bighorn Battlefield ein. Genau mit unserer Ankunft fängt es nun an zu regnen und das Thermometer sinkt bis fast 40 Grad Fahrenheit.
Trotzdem lassen wir uns nun nicht von der Besichtigung des Battlefields abhalten. Direkt am Visitor Center befindet sich ein Soldatenfriedhof:
Eine Straße mit vielen interessanten Stopps führt durch das National Monument. Überall sieht man Gedenksteine zum Gedenken an gefallene Indianer, ...
... Soldaten ...
... und Pferde.
Informationstafeln informieren über die damalige Schlacht und direkt am Ort des Geschehens kann man sich das doch alles immer besser vorstellen (und merken)… zumindest geht es mir so! Man kennt zwar schon die Schlacht am Little Bighorn, aber wie sich das genau zutrug...
Sicherlich auch interessant ist hier die alljährliche Nachstellung der Schlacht im Sommer mit 1000'en von Mitwirkenden. Zum Schluß (es regnet nun schon recht heftig) besuchen wir noch das das dortige Visitor Center besucht, welches auch ein paar interessante Ausstellungsstücke zur Indianergeschichte enthält.
So, von hier aus müssen wir nun noch ein ganzes Stück bis zum Hotel fahren. Der Plan sieht eine Rückfahrt auf dem Interstate 90 gen Süden nach Sheridan vor, nur wissen wir nicht mehr genau warum???
Klar, so kommt man auf der Fahrt zum Yellowstone an Cody und dem Bighorn Canyon vorbei. Aber die Anfahrt über den Beartooth Highway im Norden soll doch sooo toll sein.
Und den erreicht man auf kürzestem Weg ab Billings.
Also, warum nicht dort übernachten
Schon auf der Fahrt nach Billings überlege ich die ganze Zeit, warum ich bei der Planung nicht in Erwägung gezogen habe, dort zu übernachten. Doch mir fällt es erst wieder ein, als wir im Motel im Internet noch ein paar Infos zum Yellowstone anschauen wollen: Der Beartooth Highway ist seit dem Frühjahr wegen starker Erdrutsche gesperrt.
Das darf doch nicht wahr sein!!!
Teilstücke sind zwar wohl schon wieder geöffnet, aber eine durchgängige Fahrt ist laut Internet nicht möglich.
Eine Ausweichstrecke führt entweder über den Chief-Joseph-Highway oder dann über die Cody. Naja, ärgerlich zwar, aber jetzt eh nicht mehr zu änderen.
Hoffentlich macht das Wetter morgen mit, momentan fängt es draussen an, sich richtig einzuregnen!
Voller Vorfreude auf den Yellowstone gehen wir dann sehr zeitig ins Bett, die heutige Fahrerei und die Wetterveränderung (von über 25 Grad auf knapp über 0 Grad) hat uns doch sehr müde gemacht.
Übernachtung: Motel 6, Billings
Gefahrene Meilen: 411