@captsamson
Echt? Mal sehen, ob wir in Florida ein Outback aufsuchen... da wird das gleich getestet
Von den Trailern bei Bisbee hatte ich in irgendeiner Zeitschrift was gelesen und es mir dann auch gleich gebookmarkt, wenn wir mal in die Gegend kommen
Jetzt gehts erstmal weiter mit Sedona:
11.11.2014Stell Dir vor, es ist Feiertag und keiner weiß es… also besser gesagt, wir wussten es nicht. Den 11.11. vebinde ich allenfalls mit der Karnevals-Sessions-Eröffnung.. in den USA ist es aber der „Veterans Day“.
Am Morgen ist natürlich noch nichts davon zu spüren, sieht man von den vielen Stars+Stripes-Bannern mal ab.
Wir wollen ob des perfekten Wetters eine kleine Runde laufen, aber nach knapp 2km müssen wir wegen Patrick’s akuter Luftnot abbrechen. Dem allergischen Asthma gefällt die Sedona-Luft einfach nicht.
Also zuerst mal Frühstück
Wegen Platzmangel und weil die Sonne so schön scheint, setzen wir uns raus in die Sonne. Nun ja, es ist leider nicht ganz so warm, wie die letzten Tage aber mit knapp 15°C lässt es sich trotzdem gut aushalten.
Wir wollen heute Richtung Oak Creek Canyon. Unterwegs gibt’s ein paar Fotostopps von der beeindruckenden Szenerie rund um Sedona.
Im Januar hat uns hier irgendwie der Wow-Effekt gefehlt, obgleich es uns trotzdem gut gefallen hat. Jetzt sind wir regelrecht begeistert
Merke also, daß man Dingen, Menschen oder Orten durchaus mal ne zweite Chance geben kann.. abgesehen vielleicht von der Dauerwelle.
Im Oak Creek Canyon sind die Bäume Herbst-Laub-mässig bunt verfärbt und gemeinsam mit dem murmelnden Flüsschen, sowie den Felsen ergibt sich eine tolle Farbenvielfalt. Hier merkt man dann auch deutlich den Feiertag. Der Parkplatz an unserem favorisierten West Fork Trail ist proppenvoll und auch die anderen Trailheads quillen über.
Schließlich halten wir einfach an einer Haltebucht, die überhaupt noch eine Lücke für unsere Reisschüssel bietet. Hier sind nicht sehr viele Leute unterwegs und wir wandern runter zum Oak Creek. Wow.. echt schön. Für einen Moment bin ich fast zu Tränen gerührt, daß wir so etwas schönes erleben dürfen. Oh Mann, ich werde richtig sentimental
Wir verweilen eine zeitlang, vor allem weil wir fast allein sind… bis ja bis sich eine Horde Stechmücken über den süßblütigen Hasen hermachen will.
Also weiter zu einem anderen Trail am reissenden Fluß..
... und von dort zum Slide Rock State Park. Die Parkplätze zuvor waren alle für lau (wohl wegen des Ehrentages), aber im Slide Dingens werden 10$ fällig. Die lohnen sich durchaus.. Über einen gepflegten Weg geht es vorbei an altertümlichen Gerätschaften bis hin zur Slide Rock Area.
Hier hat der Fluß quasi eine natürliche Wasserrutsche geschaffen.
Allerdings hat ebendieses Wasser gefühlte minus 15 Grad… ach nee, dann wäre es ja gefroren.. ich neige mal wieder zu Übertreibungen. Es ist jedenfalls popokalt und ich würde nicht mal meinen großen Zeh reinhalten, als sich ein Stück oberhalb ein durchtrainierter Navy-Seal in die Fluten stürzt.. Respekt. Zugegeben das mit dem Navy-Seal war ein –durchaus neidischer- Kommentar des Hasen. Aber durchtrainiert war der Schwimmer schon....
Ich habe kein Bild mehr, da hier leider die Zerstörung der Handy-Bilder anfing, aber im Tagesvideo findet Ihr eine kurze Sequenz von der Schwimmszene
Auch hier sitzen wir eine ganze Weile in der Sone und genießen einfach diese herrliche Landschaft und das tolle Wetter.
Aber schließlich meldet sich mein Magen und verlangt lautstark nach einer kleinen Zwischenmahlzeit. Zurück an den Gerätschaften..
Der Safeway bietet allerlei Leckeres und ich entscheide mich für einen Salat, der beim improvisierten Picknick im Zimmer verputzt wird.
Neben dem Views Inn gibt es ein kleines Factory Outlet. Und weil mich Ausdrücke, wie „Outlet“ oder „Sale“ irgendwie magisch anziehen, müssen wir natürlich dahin. Aber diese Einkaufsstätte ist eher enttäuschend.. außer dem Gap Laden gibt’s nichts, was mich wirklich interessiert und alles wirkt etwas ramschig. So ist der Besuch auch binnen 10 Minuten abgeschlossen.
Wir beratschlagen, wo wir uns den Sonnenuntergang anschauen sollen. Der Bell Rock liegt nahe an unserem Hotel und wir wollten ohnehin testen, ob die Abendluft Patrick’s Lungen mehr zusagt. Also Laufschuhe an und dem Bellrock Pathway gefolgt.
Irgendwie geht es immer weiter bergauf und bergauf… die Aussicht ist schonmal gigantisch. Allerdings hat man in Turnschuhen auf den Slickrocks nicht wirklich guten Halt. Die Sonne verschwindet langsam und ich bemerke allmählich aufsteigende Panik. Die letzten Hinweisschilder sind schon eine Weile her und meine Vermutung, daß man um diesen Berg doch rumwandern können müsste, bewahrheitet sich leider nicht.
Vor meinem geistigen Auge sehe ich schon die zwei Euch bekannten Saarländer unter einem Felsvorsprung kauernd und der Hubschrauber der Bergwacht kreist über ihnen.
Schlagzeile in der Sedona Today „2 halb erfrorene deutsche Touristen in völlig unzureichender Kleidung am Bell Rock gerettet“..
Schnell die trüben Gedanken abschütteln und den gleichen Weg zurück, den wir gekommen sind. Runter ist er allerdings noch schwieriger, als hinauf. Ich fühle mich, wie eine Bergziege mit Socken.
Als wir den Parkplatz erreichen, ist es nahezu komplett dunkel und zu allem Überfluß ist Patrick auch noch schiefgetreten. Aber alles egal…. Wir haben es überlebt!
Jetzt haben wir uns das leckere Futter im PJ’s Pub mehr als verdient. Die Sportsbar ist sehr gut besucht, aber wir können einen 2er-Tisch ergattern. Ein Pitcher Bud, BBQ pulled Pork Sandwich und Boomer Burger machen diesen Abend perfekt. Und das für gerade mal 29$.
Einziger Wermutstropfen ist die Tatsache, daß auf den Bildschirmen die WSOP (Poker-Weltmeisterschaft) zugunsten der NBA weichen muss.
Im Zimmer klingt der Abend dann auch mit Anschauen des final table der WSOP aus. Apropos TV: Wir amüsieren uns über den akutellen Werbespot von Chrysler. Man hört eine Stimme, die in deutsch beschwörend „So gute Autos werden nur in Deutschland gebaut..“ dreimal aufsagt, dann das Ortsschild von Detroit und der Sprecher „ach verdammt, ich hab’s dreimal gesagt und es ist immer noch nicht wahr“..
Cooler Seitenhieb gegen den ehemaligen Kooperationspartner Mercedes.
Fazit: Einer der schönsten Urlaubstage in dieser zauberhaften Landschaft. Die 2. Chance für Sedona hat sich gelohnt
Gefahrene Meilen: 46
Essen: PJ’s: 29 $ plus Tip
Hotel: wie gestern