Sonntag, 27.6.2010
Da wir bereits im Vorwege gelesen hatten, dass es am Morraine Lake immer total überlaufen sein soll, sind wir gaaanz früh morgens hingefahren (ca. 8 Uhr). Das war eine weise Entscheidung
Zeitweise waren wir komplett alleine. Es war einfach zu schön dort; wir gingen einen kleinen Hügel, genannt Rockpile, hoch und schauten von dort auf den See. Das Wetter war einfach perfekt: Strahlend blauer Himmel, ein paar kleine Schäfchenwolken und dazu dieser perfekte türkise See mit den Bergen im Hintergrund. Wir konnten von diesem Anblick gar nicht genug kriegen. Und dann diese Idylle, weil wir alleine dort waren
Etwas schade war, dass der See noch zum Teil im Schatten lag, weil die Sonne noch nicht hoch genug stand. Auch dies hatten wir vorher schon gelesen, dass die Sonne erst ab 11 Uhr komplett hinter den Bergen hervorkommt, aber wir fanden es auch so perfekt. Wir blieben ca. 2 Stunden dort und betrachteten den See von allen Blickwinkeln
Nur eins war schade: Der Kanuverleih blieb geschlossen. Angeblich wegen schlechtem Wetter.... Ab 10 Uhr wurde es dann aber auch richtig voll, weil die Reisebusse mit japanischen Touristen ankamen. Das war der richtige Zeitpunkt zu gehen.
Da wir ja nun eigentlich geplant hatten, Kanu zu fahren, hatten wir ja noch etwas Zeit und sind noch einmal zum Lake Louise gefahren, um dort den Fairview Trail zu machen (1 km one way). Und wieder ging es bergauf!! Schon jetzt steckten uns die 17 km vom Vortag in den Knochen! Die Wanderung selbst war total langweilig, der Trail nicht sonderlich schön und ziemlich schlecht ausgeschildert. Aber der Ausblick ist es wert! Von dort oben hat man einen super tollen Blick auf den Lake Louise. Vom Viewpoint kann man auch einen anderen Weg nach unten wählen, aber es steht eine Warnung da, dass dieser Trail nicht mehr gepflegt wird und betreten auf eigene Gefahr ist. Der Trail sah in einem wirklich schlechtem Zustand aus und so gingen wir lieber den langweiligen und hässlichen Trail zurück, den wir gekommen waren.
Nach dem Trail gingen wir zunächst einmal in der „Stadt“ einkaufen. Es gab natürlich nur einen kleinen Tante-Emma-Laden, der echt gesalzene Preise hatte. Gut, dass wir nur ein paar Kleinigkeiten brauchten und uns beim Ersteinkauf so gut eingedeckt hatten!
Nach dem Einkaufen machten wir uns auf den Weg in den Yoho Nationalpark. Dort hielten wir zuerst am Viewpoint, wo man auf die Spiraltunnel schaut und wenn man Glück hat, ein Zug kommt, der so lang ist, dass er oben reinfährt und unten wieder rauskommt und man beide Enden noch sieht. Leider hatten wir dieses Glück nicht, obwohl wir bestimmt eine halbe Stunde warteten...
Danach fuhren wir zum Campground, um noch einen guten Platz zu erwischen. Es gibt dort zwei Campgrounds direkt nebeneinander. Einen mit self-registration (der Monarch Campground für 26 $) und den Kicking Horse Campground für 36$ (unserviced site). Wir schauten uns den Monarch Campground an, aber er gefiel uns nicht sonderlich gut. Die Plätze waren nah aneinander und falls es voll werden würde, wäre es sehr ungemütlich. Zu den Zeitpunkt standen aber nur 2 Camper auf dem Platz. Wir wollten dann doch die 10$ mehr investieren, um einen schönen Platz (eventuell am Fluss) zu ergattern. Am Office buchten wir eine unserviced site mit fire permit. Wir bekamen eine Site mitten im Wald zugewiesen. Als wir sie begutachten wollten, war schon der Weg dorthin so zugewachsen, dass wir Angst hatten, das WoMo zu zerschrammen. Trotzdem kämpften wir uns zur Site durch, die aber auch total klein und eng war. Also fuhren wir zurück zum Office und fragten nach einer anderen Site am Fluss und bekamen auch eine
Es war eine hübsche back in site mit direktem Zugang zum Fluss
Beruhigt konnten wir uns wieder auf den Weg machen – diesmal ins Yoho Valley. Auf dem Weg dorthin muss man zwei fiese Serpentinen überwinden, bei denen Fahrzeuge über 7 m doch bitte das mittlere Stück rückwärts fahren sollten. Gut, dass wir nicht kapiert hatten, dass unser Fahrzeug über 7 m lang war. Denn mit 2x rangieren sind wir auch gut durch die Serpentinen gekommen. Das Valley ist nicht sooooo sehenswert und leider haben wir auch keine Tiere gesehen
Wir wollten den kurzen Trail zu den Hamilton Falls (700 m one way) gehen, aber wir sind nicht ganz bis zum Ende gegangen, weil wir uns von dort auch keine bessere Aussicht auf die Falls vorstellen konnten. Also ging, es wieder aus dem Valley raus, ein kurzes Picknick an einem anderen Sprialtunnel eingelegt (aber wieder keinen Zug gesehen), an Field vorbei (süßes kleines Städtchen), kurz getankt und dann zur Natural Bridge, eine natürliche Steinbrücke. Etwas nervig war hier, dass ständig irgendwelche Leute auf der Brücke rumliefen, obwohl überall Schilder waren, dass dies verboten ist
Danach fuhren wir dann zum Emerald Lake, wo wir dann endlich unsere Kanutour nachholen wollten. Hier war dies auch etwas preiswerter als auf dem Lake Louise. Gerade, als wir ins Kanu einstiegen, wurde der Himmel merkwürdig dunkel..... Zum Glück hatten wir unsere Pullis angezogen, weil wir uns schon dachten, dass es auf dem Wasser etwas kühler werden könnte. Als wir lospaddelten, waren auch noch ca. 5 andere Kanus auf dem See. Je weiter wir rausfuhren, umso weniger wurden die anderen Kanus. Und dann fing es an zu regnen!! Naja, der Regen wäre ja nicht so schlimm gewesen, wenn dieser nicht mit einem ziemlich ekligen Wind verbunden gewesen wäre, der unser Kanu immer weiter vom rettenden Ufer wegtrieb. Wir haben mit vollen Kräften versucht, das Kanu zu drehen, um zurück zur Bootsrampe zu kommen, aber es war absolut nichts zu machen! Das war schon ein wenig beängstigend... Ist ja nur gut zu wissen, dass man auf einem geschlossenen Gewässer ist... Aber so klein war der See dann doch nicht! Irgendwann bekamen wir das Kanu dann gewendet und der Wind wurde etwas weniger. Aber von einem ruhigen See war nicht mehr zu sprechen – es waren ganz schön hohe Wellen da, die wir überwinden mussten. Fast den kompletten Rest der Stunde verbrachten wir damit, unser Kanu wieder zurück zur Station zu befördern... Das war also unsere „gemütliche“ Kanutour....
Nachdem wir uns umgezogen hatten, machten wir dann noch einen Trail zu irgendwelchen Falls, aber im Regen machte dies nicht wirklich Spaß und die Falls waren auch nicht wirklich spektakulär, sodass wir schnell wieder zum Camper zurückkehrten. Wieder zurück am Campground, wollten wir noch den „Walk in the past“ Trail gehen, wo man eine verrostete Lokomotive sehen kann, die vom Berg gefallen ist. Leider war der Trail wegen Brückenarbeiten geschlossen. So ein Pech! Mittlerweile hat es übrigens nicht mehr geregnet. So schnell wie der Regen kam, war er auch wieder weg.
Statt dem Trail zu gehen, warfen wir dann wieder unseren Grill und das Campfire an und richteten es uns häuslich ein. Während des Essens fing es allerdings wieder an zu regnen und wir mussten uns in unseren Camper verziehen.