Samstag 19.10.2013 PageHeute ist ein weiteres Highlight angesagt: Fototour durch den Upper Antelope Canyon. Frühstück heute um 7:00. Wir hatten gestern beim Einchecken gesehen, dass der Frühstücksraum sehr klein ist. Ein paar runde Bistrotische und eine lange schmale Tafel mit Barhockern – das war alles an Mobiliar. Aber es gab Rührei und Bratkartoffeln. Kein Obstbuffet und alles auf Papptellern. Aber wir sind ja nicht zum Mästen in den USA, sondern um neues zu sehen und zu erleben. Wir sollten zwischen 9:00 und 9:30 beim Veranstalter sein. Davor wollten wir nochmals zum Aussichtspunkt am Colorado fahren. Die Sonne stand viel besser, kein Gegenlicht, leider reichte die Sonne nicht bis zum Colorado hinunter. Aber es gab sehr schöne Spieglungen auf dem Wasser und Boote, die die glatte Wasseroberfläche mit Wellen versahen.
Kurz nach 9:00 waren wir beim Veranstalter und bezahlten unsere 80$ für die 2.5h Fototour. Auf dem Parkplatz standen einige Pickups, teilweise erheblich höher gelegt. Auf der Ladefläche waren Bänke und es gab ein Blechdach. Mir wurde es ein wenig mulmig, als ein großer Bus mit vielen Touristen kam. Aber, als wir zum Einsteigen aufgefordert wurden, waren es nur 10 Personen, die die Fototour gebucht hatten.
Die Antelope Canyons gehören den Navajo Indianern und werden erst seid einigen Jahren touristisch genutzt. Es sind schmale Canyons, in die fast kein Sonnenlicht eindringt. Die Canyons sind ausgewaschen und haben ähnliche klare Linien wie „the Waves“. Im Sommer gibt es um die Mittagszeit die begehrten Lichtsäulen. Im Oktober zwar nicht, aber dafür sind die Temperaturen angenehmer.
Kurz nach 9:30 fuhren wir los. Die Beckengurte waren jeweils für zwei Personen gedacht. Zuerst über normale Straßen, dann durch einen ausgetrockneten, sandigen Fluss. Dann waren wir am Ziel. Der Eingang zum Canyon ist sehr hoch und so wie es ausschaut verläuft alles über dem Boden. Unser Navajo Führer gibt letzte Anweisungen. Kein Blitz, Stativ jetzt aufbauen und als Gruppe immer zusammenbleiben. Gegen 12.00 ist Abfahrt mit unserem Pickup. Dann ging es los. Einige der Teilnehmer hatten sehr teure Fotoausrüstungen dabei. Am Anfang versuchte ich mit Stativ zu fotografieren, aber ich war zu ungeübt und stieg auf Freihand um. Ich machte viele Bilder mit HDR, um die Dynamik besser zum Ausdruck zu bringen. Der Navajo gab gute Tips („The shadow is your friend“) und zeigte uns immer wieder gute Stellen zum Fotografieren. Gleichzeitig überholten uns immer wieder die 1.5h Gruppen und wurden von unserem Navajo weiter gescheucht. Ich war froh, in der 2.5h Gruppe zu sein. Unser Führer erzählte uns auch viele Geschichten, und zeigte uns eine Felsformation, die wie ein Herz ausschaut. Und wie und wo man am besten tolle Bilder macht. Ich war sehr beeindruckt. Aber es war schwierig, seinen Geschichten zu lauschen, selber Bilder zu machen und gleichzeitig den Canyon und die Farben auf sich wirken zu lassen.
Die Farbtöne variierten von kräftigem Orange bis zu blassem Violett. Beeindruckend die geschliffenen Linien. Nach einer starken Stunde waren wir durch den Canyon und standen wieder im Flussbett. Der Navajo meinte, dass wir nun 45 Minuten Zeit für den Rückweg haben. Wir sollten unser Tempo selbst bestimmen und möglichst viele Bilder machen. Gesagt getan. Auffallend, dass auf dem Rückweg die Sonne höher stand (es ging auf Mittag zu) und dadurch mehr Licht im Canyon war. Das führte dann zum rauschärmeren Bildern. Wir sahen wieder viele Touristen, beachteten sie aber nicht groß. Ich versuchte viel mit den Augen in mein Gedächtnis zu bannen. Als wir dann wieder den Canyon verliessen, standen sehr viele Pickups vor dem Eingang. Das war uns gar nicht so bewusst gewesen, dass so viele Menschen durch den Canyon geschleust wurden.
Wir wurden dann mit dem Pickup zurück gefahren. Mittagszeit und ein wenig Hunger, das schrie nach dem freundlichen goldenen M. Ich aß einen Burger und mein Kollege wählte ein Menu und dann konnte es weiter gehen im Programm. Ach so, wir hatten keines! Wieder dem Shutdown geschuldet. Ok, wir wollten ja noch den Horseshoe Bend um die Mittagszeit fotografieren. Also, ab ins Auto, zum Parkplatz und wieder 1km durch den Sand gewandert. Und die Sonne stand fast optimal. Zum Rucksack gegriffen, Fotoapparat raus und das erste Bild gemacht. Festgestellt, ich brauche weniger Brennweite – Mist, ich hatte mein Superweitwinkel im Hotel gelassen, um im Canyon nicht zu viel Gewicht zu haben. Also mit dem vorhandenen Objektiv versucht, soviel wie möglich auf das Bild zu bannen. Teilweise musste man sich ganz schön über den Abgrund beugen. Aber die Farben stimmten und kamen sehr leuchtend auf die Bilder. Die Bilder wurden fast so schön wie im Reiseführer!
Nach einer Stunde waren wir zurück beim Auto. Ratlosigkeit!Ich schlug vor, zum Hafen von Page zu fahren. Vielleicht gibt es da ein paar schöne Impressionen. Auf dem Weg dorthin, sahen wir ein Schild „Lower Anteloppe Canyon“ und mit quietschenden Reifen bogen wir ab auf den Parkplatz. 20$ plus 7$ Navajo Fee. Das hörte sich gut an. Wir mussten noch eine halbe Stunde warten. Mit uns wartete eine deutsche Studentengruppe und einem sehr lauten Wortführer (hatte vergessen seine Tabletten zu nehmen). Die Gruppe wuchs auf gut 40 Personen an und dann ging es los. In die Erde hinein durch einen schmalen Schlitz. In den 1990gern ertranken hier sechs Franzosen und der Navajo Führer. Die Schlucht ist eng und es geht über Leitern immer weiter abwärts. Heute morgen war schon sehr beeindruckend, dieser Canyon war noch schöner. Dadurch dass alles enger war fühlte man sich noch näher. Der Navajo erklärte auch sehr gut, gab viele Fotografiertips. Obwohl es keine ausgesprochene Fototour war, hatte man immer genügend Zeit um Bilder zu machen. Ein Führer für 40 Personen ist nicht viel und so war er mal vorne und mal hinten. Immer wieder nahm er einen Fotoapparat und zeigt wie man dies oder jenes fotografieren kann. Nach einer Stunde liefen wir auf eine Gruppe von Fotografen, die sich alleine bewegen durften. Es ist immer beeindruckend zu sehen, was die Leute für ihre Fotoausrüstung ausgeben. Nach 1.5h verließen wir den Canyon. Über mehrere Leitern kletterten wir wieder an die Oberfläche und wanderten zum Ausgangspunkt zurück.
Die Eindrücke in den zwei Canyons lassen sich nicht in Worte fassen. Beide waren wunderschön.
Da noch ein wenig Zeit war, fuhren wir doch noch zum Hafen. Zum Glück sind wir vorher zum Lower Anteloppe Canyon abgebogen. Es lagen einige Hausboote im Wasser, aber nach den Eindrücken von vorher beeindruckte uns das nicht. So brachen wir bald wieder zum Hotel auf.
Page ist eine recht junge Stadt. Sie wurde in den 50gern gegründet, als der Staudamm gebaut wurde. Und so hat alles seine Ordnung. An einer Straße wurden alle Kirchen gebaut – wir zählten acht verschiedene Kirchen inklusive den Mormonen.
Abends waren wir zum Abschluss noch einmal Steak essen gewesen. Das Restaurant hieß Glen Dam und hatte drinnen einige Impressionen zum Damm Bau.
Fragt nicht, wieviele Bilder ich geschossen habe.Viel zu viele und meiner Frau wird trotzdem nicht langweilig, wenn sie alle am Fernseher nebenbei vorbei huschen.
Colorado Impressionen beim Staudamm:
Upper Antelope Canyon
Horseshoe Bend
Lower Antelope Canyon