Montag, 29. September 2014
Vielleicht lag es am Rauschen des Flusses? Ich habe jedenfalls das erste Mal richtig durchgeschlafen und der Wecker zeigte sogar 7.30 Uhr an. Das Hotelfrühstück war so ok, man konnte wählen zwischen Toast/Eier/Schinken oder Pancake/Obst. Also war für jeden was dabei. Sachen ins Auto verladen und Abfahrt. Wir fuhren noch kurz über die große Brücke und waren mal wieder in Washington.
Kurz hinter der Brücke gewendet und hier entstand auch mein Lieblingsfoto.
Da auch gerade kein weiteres Auto hier unterwegs war, stoppten wir auf der Brücke und machten noch einen schönen Schnappschuss vom Mt. Hood.
Einreise nach Oregon ging problemlos
und wir steuerten gleich noch den Saveway im Ort zum auffrischen unserer Vorräte an. Dann wenigstens kurz rein in die Innenstadt und hoch zum alten Fort. Ich schaute mich noch kurz in dem kleinen Museum um und die alte Dame die hier arbeitete war ganz begeistert über mein Interesse an der Expedition von Lewis & Clark 1804-1806.
Ich kam schwer wieder los und mein Gatte, der im Auto geblieben war, rollte schon leicht verstimmt mit den Augen! Dann aber ab auf die I-84 gen Osten. Auf der Washington-Seite vom Fluss sahen wir lange die schön goldgelb bewachsenen Felsen und hier auf der Oregon-Seite konnte man wunderbar die vulkanische Vergangenheit der Gegend hier erkennen.
Dazu der Fluss und Sonnenschein, die Landschaft war einfach wunderschön. Lewis & Clark durften das Ganze auch noch ohne die zahlreichen Windräder erleben!!! Unser heutiges Endziel war Baker City, ca. 340 km von The Dalles entfernt. Wir kamen gut voran und stoppten das erste Mal wieder in Boardman. Dort fuhren wir noch mal runter an den Fluss. Die letzte Gelegenheit den Columbia zu sehen, denn ab jetzt ging es wieder landeinwärts. Wir fanden einen Picknickplatz mit Badestrand direkt am Wasser. Ich hatte noch einen Donut (Donat?) in meiner rosa Schachtel und genoss den letzten dicken, fetten mit Oreokeksen. Echt lecker!, aber erstmal für 1 Jahr genug! Wir gönnten uns einfach mal paar Minuten faul in der Sonne sitzen mit Blick aufs Wasser. Wir steuerten als nächstes Pendleton an und fuhren direkt in die historische „Altstadt“.
Einmal im Jahr ist hier beim Rodeo echt was los, sonst, wie heute, einfach eine verschlafene Kleinstadt.
Ich war vor vielen Jahren schon mal hier und wollte meinem Mann Hamley`s zeigen. Ein riesiger Laden mit allem, was das Westernherz begeistert. Sogar Sattel werden hier noch angefertigt. Da gönnt man sich doch mal wieder eine Jeans Made in USA.
Wer mehr Zeit hat, sollte hier in Pendleton übernachten, da der Saloon, Cattle Baron Room und das Steakhouse erst abends öffnen.
(Oder fragt im Shop, ob man euch kurz rumführt) Es lohnt sich. Im großen Saloon gibt es eine über 100 Jahre alte riesige Mahagoni-Bar. Im Cattle Baron Room eine alte Apothe die in den USA gebaut wurde, über 100 Jahre in Berlin gestanden hat und 2007 wieder in die USA verschifft wurde. Im Steakhouse ein historischer Bankschalter aus Belle Fourche, der angeblich von Cassidy & Billy the Kid am 28. 6. 1897 überfallen wurde. Dazu eine riesige Tiffanylampe. Also hier ist echt Geld rein gesteckt worden und das in diesem Nest.
Falls jemand Bilder sehen möchte, kann ich gerne nachreichen.
In einem kleinen Diner wählten wir 2 x das Tagesmenü und 2x Cola dazu. Löhnten 11 $ und es schmeckte richtig gut. Kurz nach 14 Uhr waren wir wieder „on the Road“.
Das flache Weideland wurde wieder hügeliger und wir fuhren über den Deathman`s Paß bis auf knapp 1100 m.
Hier war noch mal ein schöner Aussichtspunkt auf das weite Land, dann waren auf einmal wieder Bäume da. Wir hatten die Blue Mountains erreicht. Bis La Grande nur Wälder um uns herum. In La Grande fuhren wir von der Interstate ab und nahmen den alten Highway 30 unter die Räder. Der führte uns auch direkt durch die alte Innenstadt. Nach weiteren 45 km war endlich Baker City erreicht.
Zu Zeiten des Goldrausches war der Ort total dicht besiedelt. Das Geyser Grand Hotel, in dem auch wir nächtigten, stammte noch aus dieser Zeit.
Wir bekamen ein schönes großes Zimmer nach hinten raus. Mein Mann war vom Charme des alten Kastens total begeistert. Wir starteten gleich noch zu einem ersten Erkundungsspaziergang durch den Ort. Es gab noch weitere alte Gebäude und auch ein Kino. Sonst war hier schon irgendwie die Zeit stehen geblieben.
Zum Abendessen zogen wir ins Barley Brown`s Brew Pub. Lecker frisch gezapftes Bier und für uns Fleischfresser gab es endlich mal wieder ein ordentliches Ribeye bzw. Flat Iron Steak. 50 $ mit Trinkgeld für alles bezahlt. 21 Uhr versanken wir in die kuschelweichen Betten.