So, los geht's.
Freitag, 27.06.2014 - Boston. Ankommen und einen Rundblick nehmenMittags, Frankfurt, die Frisur sitzt.
Da bin ich jetzt extra früh los nach Frankfurt und dann ist natürlich nix los. Ich entere die Abflughalle und suche meinen Checkin-Apparat. Natürlich sind nur beim First Class Checkin noch lebendige Menschen am Schalter. Der normale Economy-Mensch muss sich das alles selbst am Automaten einchecken. Naja. Dafür klappts aber wenigstens vernünftig.
Später bei der Passkontrolle ist auch kein Mensch. So war ich dann in Rekordzeit von gefühlt 5 Minuten am Gate. Und hatte jetzt erst mal viel Zeit. Der Flug später ging pünktlich. Eine Nachfrage am Schalter zerstörte meine Hoffnung auf etwas mehr Platz im Flieger. Sorry, kein freier Mittelplatz möglich. Maschine 100% voll (warum wollte ich eigentlich nochmal zur besten Ferienzeit fliegen ??).
Die 747 hat mich dann doch noch ganz kurzweilig nach Boston verfrachtet. Mit ein wenig Dösen, Film gucken, Angry Birds spielen und den vorbeieilenden Bediensteten immer genug Wein und Cognac abschwatzen war ich in Nullkommanix in Boston. Und dank der Zeitverschiebung garnicht mal so sehr viel später als ich losgeflogen bin.
Am Flughafen habe ich dann noch länger in der Immigration Schlange verbracht (warum ist die Schlange wo ich stehe immer die langsame?) und dann den Silver Line Bus in die Stadt geentert. Mit diesem Bus bin ich dann erst mal im Stau stecken geblieben. Mittlerweile waren es so 4 bis 5 Uhr und der Berufsverkehr verstopfte alles.
So hat es dann doch noch richtig lange gedauert, bis ich schließlich im Hotel war. Das Langham Boston. Nobel nobel. Muss ich ja schon sagen. Das Langham hatte ich bei einem Express Deal bei Priceline geschossen.
Ich habe mich erst mal ausgebreitet und kurz durchgeschnauft. Ich wusste, wenn ich mich jetzt aufs Bett lege und die Augen zumache dann ist es um mich geschehen für heute. Also habe ich genau das jetzt nicht gemacht und habe mich direkt raus auf die Straße begeben. Das Langham ist in der Franklin Street und eigentlich garnicht weit vom Hafen und Aquarium auf der einen Seite und dem Faneuil Market auf der anderen entfernt. Ich glaube die Ecke hier zählt zum Financial District und entsprechend leer war es hier nun am frühen Abend doch. Es gab aber genug Kneipen rundherum fürs leibliche Wohl.
Ich bin dann die Congress Street runter Richtung Wasser. Schon auf den paar Metern drängte sich ein Gefühl auf von : „Das ist aber echt nett hier“. Auf der Brücke trifft man auf das „Boston Tea Party“ Schiff und Museum. Natürlich hatten die auch schon zu für den Abend. Ich habe mir mal den Flyer draußen angesehen und bin zu der Meinung gekommen, das das jetzt eher was für Kinder sein müsste.
Über die Brücke drüber kann man auf den sog. Harborwalk einschwenken, der einen am Ufer entlang in Richtung Aquarium durch die Gegend lotst. Zuerst geht es noch auf der anderen Seite am Children Museum entlang (oh da waren wirklich sehr viele Kinder unterwegs …. schnell weiter) unter der nächsten Brücke durch am Seafood Mekka „The barking Crab“ vorbei.
Nun geht’s über eine recht ältlich aussehende Rostbrücke zurück auf die andere Seite und hier immer am Wasser und den einzelnen „Wharfes“ vorbei bis zum Aquarium. Der Weg war recht nett und die Aussichten auf die Stadt, aufs Wasser und auf etliche Segelyachten und Marinas war sehr schön.
Das Aquarium hatte ebenfalls schon zu. So habe ich mich nur mal umgeschaut und mal gecheckt wo die Waltouren hier losgehen. Bei der UBahn Station Aquarium habe ich mir dann mal ein Mehrtagesticket für die Bahn gekauft. Das geht normal am Automaten. Allerdings wollte das Teil meine Mastercard nicht. Scheinbar kam der Automat mit dem Chip und der Pin Nummer nicht klar. Meine Visa ohne Pin hat er gefressen.
Von hier aus weiter nördlich steht ein riesiges Marriott Hotel im Weg. Geht man um dieses herum, so hat man auch gleichzeitig die „Long Wharf“ beschritten. Auf der anderen Seite gibt’s den Christopher Columbus Park zum kurzen Entspannen.
Über die fette Straße drüber (Highway Nummer 1 oder so) geht’s nun schnurstracks zum Faneuil Market. Ich wüsste je gerne mal wie der Amerikaner das Wort Faneuil ausspricht. Bestimmt komplett anders als erwartet.
Dieser Marketplace ist eine riesige Ansammlung von Geschäften und Bars die sich in und entlang der beiden großen Marktgebäude aufreihen. Die erste Pause habe ich mal bei Ned Devine’s eingelegt und ein zünftiges Sam Adams gezischt.
Natürlich habe ich mir noch den Rest vom Markt angeschaut und bei dem einen oder anderen Lokal die Karte studiert. Schließlich bin ich bei American Eagle rein. Dort wurde ich direkt von einem etwas überdrehten Verkäufer eingefangen der mich erst mal umfassend beraten wollte. Das musste ich erst deutlich ablehnen um ihn loszuwerden. Hui. Ein bisschen aufdringlich war das jetzt schon. AE hat ja echt tolle Sachen aber der Laden hatten nen Haken. Klamotten größer als XL hatten die nicht. Wo haben die die super tollen großen Polos mit 3XL versteckt ??? Ich habe den Nerv-Verkäufer da aber nicht mehr wegen gefragt und hab mich schnell aus dem Staub gemacht.
Da ich jetzt keinen Bock mehr hatte noch weiter rumzugehen habe ich mich der Einfachheit halber direkt nochmal zu Ned Devine begeben und ein amtliches Abendessen eingefahren. Merke : Auch wenn er als Appetizer geführt wird, bestelle nie einen Nachoteller mit voller Bewaffnung und dann noch einen Burger hinterher. Als ich mit den Nachos fertig war war ich bereits pappsatt. Als die Frau mit einem großen Burger um die Ecke bog, dachte ich das die mich später rausrollen müssen.
Aber es hätte nicht viel gefehlt, das die mich eher hätten wecken müssen. Ich glaube, wenn nur noch ein Bier mehr getrunken hätte, wäre ich beim Sitzen da eingepennt. Mittlerweile war es 22 Uhr und mit den eingesparten Stunden Zeitverschiebung draufgerechnet war ich nun auch fast 24 Stunden auf den Beinen.
Deutlichst überfressen habe ich mich dann zum Hotel geschleppt. Da wo es ging habe ich noch ein paar Schüsse von schönen angeleuchteten Gebäuden gemacht, habe noch eine Bahnstation einigermaßen nahe am Hotel entdeckt (ich glaube Blue Line State war das), das wars dann aber auch.
Im Hotel musste ich dann feststellen, das zwischenzeitlich irgendjemand mein Zimmer für die Nacht vorbereitet hatte. Vor dem Bett war ein Bettvorleger mit Pantoffeln ausgebreitet. Bademäntel lagen bereit und das Bett war aufgedeckt. Kissen aufgestellt und die Vorhänge zugezogen. Uiuiuiui, in welch einen vornehmen Schuppen war ich denn hier geraten ?
So, jetzt aber pennen !