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Autor Thema: Kreuzfahrt ab San Diego April 2010  (Gelesen 13220 mal)

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Antje

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Kreuzfahrt ab San Diego April 2010
« am: 08.05.2010, 17:44 Uhr »
Hallo

dann starte ich auch mal...

Recht spontan kam der Wunsch auf, doch mal wieder was fürs Meilenkonto zu tun. Und ne Kreuzfahrt wäre auch mal wieder nett - da ist jemand auf den Geschmack gekommen. Sowas lasse ich mir natürlich auch nicht zweimal sagen.

Der angekündigte Pilotenstreik bewog mich, eine etwas schwierig zu buchende Kombination bei den Flügen zu nehmen (zumindest ist es defintiv keine der Möglichkeiten, die einem bei Buchungen vorrangig angeboten wird).

Ich wollte mit Continental via Newark nach Los Angeles fliegen, retour sollte es dann aber mit Lufthansa gehen. Denn meinem Reisebegleiter ging es auch um die Meilen, er flog schon eine Woche vorher. Zurück wollten wir dann aber doch in einer Maschine sitzen (und möglichst auch zusammen).

16.04.2010
Daß meine Chefs es lieber haben, daß ich aus dem Urlaub komme als in den Urlaub gehe, weiß ich ja – aber dieses Jahr…. Wen haben sie alles bestochen: Erst wollen die Piloten der LH streiken, abgewendet. Dann die Fluglotsen – abgewendet. Daß sie dann einen Vulkan in Island anschüren, um mich vom fliegen abzuhalten…. Was soll mir das sagen….

Einmal mehr war ich doch froh, nicht den LH Flug nach Los Angeles gebucht zu haben, sondern Continental  Airlines. Obwohl ich doch nach Ende des Pilotenstreiks mit meiner Entscheidung schon wieder gehadert
hatte.... Denn auch wenn der Auslöser dafür der geplante Pilotenstreik war – ein Abflug morgens um 09:00 Uhr war nun erfolgversprechender als eine Wackelpartie bis zum Nachmittag.



So flogen wir mit etwa 40 min Verspätung ab – um wegen der „Umleitung“ über Südeuropa summierte sich die Verspätung dann in Newark auf eine gute Stunde. Ich war ja wohlpräpariert, eigentlich sollte mir eine gute Stunde bleiben fürs Umsteigen (von ursprünglich 2,5 Stunden). Für alle Fälle hatte ich aber auch schon mal alle Flugnummern möglicher späterer Anschlußflüge parat. Die Immigration verlief einigermaßen freundlich. Im Nachhinein hätte ich mir nen sachlicheren Officer gewünscht, der nicht mit jedem Kollegen schwatzt. Denn bei der
Zollkontrolle stellte sich heraus, daß der Beamte vergessen hatte, meinen Paß zu stempeln. Das hieß: Ab zur Second Inspection. Und die funktioniert in einer eigenen Zeitschleife. Ich kam mir vor, wie vor einer Sanduhr – es rieselt, aber trotz leerer Schalter arbeiten die Beamten dort in zeitlupenartigem Tempo und haben nicht das geringste Interesse daran, „Durchsatz“ zu schaffen, sondern Warten und die damit verbundene Streßsituation gehört hier zum Programm. Immerhin – ich mußte nicht in einen Befragungsraum, nachdem ja „nur“ der Stempel
fehlte. Nach 15 Min ließ sich ein Beamter herab, meinen als 1. auf der Theke liegenden Paß eines Blickes zu würdigen. Danach hieß es zu versuchen, spurtstark ans Gate zu kommen. Tja – Gate leer, Flug nicht auf den Anzeigetafeln. Eine Mitarbeiterin wies mir dann auf Nachfrage den Weg zu einem andere Gate. 5 Minuten vor geplanter Startzeit kam ich an. Maschine brummelvoll, Handgepäck nicht mehr an Bord erlaubt.
Für irgendwelche Umräumaktionen keine Zeit mehr. Das sollte Folgen haben. Die Maschine war eiskalt, vollbesetzt und meine Jacke und Halstuch im Frachtraum außer Reichweite…. Im Handgepäck. Decken gibt’s aus Ersparnisgründen auf Inlandsflügen nicht mehr.
Braucht jemand mehr als eine Hand, um hier 1 und 1 zusammenzuzählen, was kommt als Ergebnis raus? Ne dicke Erkältung!
Am Flughafen Los Angeles wurde ich dann aber schon erwartet – der Hotel-Check-In war auch schon erledigt (Sheraton Gateway Los Angeles, auf Priceline für 75 $ pro Zimmer inkl. aller Gebühren ersteigert), eine kühle Dose
Softdrink war im Becherhalter und eine Vitamin-C-Tablette wurde mir in die Hand gedrückt.

Das war unser Leihwagen für den ersten Reiseteil.... (bis ich ankam, hatte der Wagen schon eine Reisewoche hinter sich, war unter anderem in Las Vegas....). Es war ein Alamo Leihwagen, gebucht Compact SUV, , Allrad-Antrieb gab es in der ganzen Choiceline nur einen Wagen, der aber nur Stoff-Verdeck hatte. Dieser Wagen hatte kein 4WD - aber immerhin getönte Scheiben...., so daß das Gepäck nicht für jeden präsentabel und zugriffsbereit war..



Das Hotel ist absolut einwandfrei, ein typisches Business Hotel mit einem netten beheizten Pool (Es ist - mit Verlaub - dieses Jahr recht frisch im Westen - egal ob Los Angeles oder Las Vegas! 16 °C im April sind doch eher selten...)



Am Abend dann nur noch kurzes Dinner, ein paar Wein-Einkäufe, eine Palette Soft-Drinks – und ab ins Bett.


Wer noch ein paar weitere Bilder gucken möchte - ich poste sie hier




The Half-Blood Prince

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Re: Kreuzfahrt ab San Diego April 2010
« Antwort #1 am: 08.05.2010, 18:12 Uhr »
Das fängt ja recht interessant an und macht Lust auf mehr.
Dann schreib' doch bitte noch 'was über das Schiff und Deine Cruise.

Antje

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Re: Kreuzfahrt ab San Diego April 2010
« Antwort #2 am: 09.05.2010, 21:41 Uhr »
Weiter geht die Reise....

17.04.2010
Morgens zum Jetlag-Vertreiben ein wenig schwimmen im Hotelpool und noch vor 8 Uhr gings in Richtung San Diego. Unterwegs ein banales Frühstück bei Dennys und weiter. Gegen 11 Uhr kommen wir in San Diego an und wie ein Kind quietsche ich, als ich die MS Oosterdam aus dem Auto das erste Mal entdecke. Wir fahren gleich mal zum Pier – werden eingewiesen und sind unsere Koffer los. Wir selbst fahren nun zur Alamo-Station, geben den Mietwagen ab, bekommen einen Beleg mit einem Endbetrag von 2500 $ ausgehändigt und dürfen uns zur Klärung in eine Schlange einreihen…. Schließlich sollte angesichts eines Prepaid-Vouchers am Ende des Beleges eine dicke Null befinden…. Auch dies klärt sich zumindest für uns schnell und mit einem Null-Beleg. Von wem die 2500 $ nun abgebucht werden….. Gerade setzt ein Taxi einen Gast ab – wir schnappen es uns gleich für die Fahrt zum Cruise-Terminal. Fahrpreis 9 $ inkl. Trinkgeld (7 $ ohne Trinkgeld). Direkt gegenüber des Cruise-Terminals ist auch ein Cruise-Parkplatz - die Preise habe ich mir nicht angesehen, auch nicht, ob es sich dabei um eine "nicht dauerhafte"  Lösung handelt. Man kann jedenfalls in Schiff-Sichtweite parken.



Im Cruiseterminal können wir sofort durchgehen zum Schalter, Fotolächeln, Bordausweis, Einschiffungsnummer. Etwa 10 Minuten später wird unsere Nummer schon aufgerufen, es geht flott durch an Bord – wir wollen kein Foto von der Einschiffung und mit einem freundlichen Lächeln wird den Gästen, die das nicht wünschen (schon vor uns einige) ein Weg seitlich vorbei geöffnet. An Bord eine freundliche Begrüßung und der Weg wird gewiesen.

Wir fahren mal in die Etage unserer Kabine, aber die Gänge zu den Kabinen sind noch geschlossen, so daß uns der Weg aufs  Lido-Deck führt für eine kleine Orientierung.



Ziemlich genau um 12:30 Uhr kommt die Durchsage, daß die Kabinen fertig sind. Dort angekommen fehlen bei mir noch die Bademäntel, mein Safe steht zwar offen, aber die Verriegelung ist zu und muß  geöffnet werden. Außerdem wollen wir die Trennwand zwischen den Balkonen geöffnet. Wir machen uns kurz frisch, ich hinterlasse eine Notiz für das Housekeeping und wir brechen nochmal zum Rundgang durchs Schiff auf. Als wir wieder in die Kabine kommen, sind die Koffer da und auch die Bademäntel. Das „Safeproblem“ kann nur das Front-Desk lösen. Das nehmen wir uns für später vor.


(Einfach weiterklicken nach dem Bild - da gibts noch mehr Kabinen-Bilder)

Die Rettungsübung wird hier ohne die Schwimmwesten durchgeführt – bei der Durchsage wird darauf hingewiesen, daß Gäste, die das von früheren Kreuzfahrten mit Schwimmwesten kennen bitte beherzigen sollen. Eine echte Kontrolle, ob jeder Gast auch wirklich anwesend ist, erfolgt allerdings nicht. Hier stellen wir schon erfreut fest: Cruise-Director Matt hat ein erfreuliches Englisch – und die Lautsprecher an Bord sind auch gut eingestellt – alle Durchsagen sind erstklassig verständlich. (das gilt genauso für die Durchsagen des Captains Jeroen Baijens).
Wir setzen uns nun gemütlich auf unsere Balkone, beobachten das Gewusel am Kai, das Einholen der Gangway und dann das pünktliche Ablegen.

Fürs Abendessen hatten wir uns für die Variante "Open Seating" entschieden (OK - die Wahl war nicht groß - die anderen Möglichkeiten gabs 2 Wochen vor Abfahrt nicht mehr - wir hätten aber sowieso das genommen....)
Wir wurden an einen unterhaltsamen 6er Tisch platziert, das Gespräch kam flott in Gang.
Ich hatte zum Dinner (diesmal hab ich keine Fotos gemacht!)
Jakobsmuschel-Ceviche (Früchte-Cocktail mit Jakobsmuscheln)
Tomaten-Suppe Florentine
Prime Rib of Beef au Jus
Eis

Die Willkommens-Show am Abend haben wir dank meines Jetlags geknickt und ich bin früh ins Bett.

Ach ja: In den Kabinen gibts ja Flatscreen-TV mit DVD Playern. Ich hab mal von zu Hause ein paar DVDs mitgenommen um evtl. ein bißchen "nachzugucken", wozu man daheim nicht kommt (ich schlaf auch gern vorm TV ein.... man wird älter...kicher). Die Auswahl der Schiffs-DVD-Bibliothek wäre aber äußerst umfangreich und gemischt sortiert gewesen, Ausleihe gratis. Sollte man ggf. wegen Noro-Virus in Quarantäne kommen, mangelt es zumindest nicht am Unterhaltungsprogramm.

Abends gabs Schokolädchen aufs Bett...

Hier noch ein paar Eindrücke der Kabine: Wir hatten Verandah-Standard-Kabinen. Die Größe ist in meinen Augen (entgegen der Werbung) normal und nicht besonders überdurchschnittlich. Die Möbel sind helles Ahornfurnier, es gibt viel Stauraum (entdecke die Möglichkeiten: 2 große Unterbett-Schubladen, 2 Schubladen unter dem Sofa, der Hocker ist ebenfalls zu öffnen, um ihn zu befüllen - wird gerne empfohlen, wenn man den Kühlschrank mit eigenen Getränken befüllen mag. Dazu Schrank mit Safe und Regalen, tieferer Schrank mit Kleiderstange und Klapp-Regalen bei Bedarf, schmälerer Schrank, ebenfalls mit Kleiderstange. Reichlich Holzkleiderbügel - nicht die Variante, die diebstahlsicher ist und nur in diese Schrankösen reinpaßt, sondern ordentliche. Ich hasse die anderen, denn man kann nie was zum Lüften mal aufhängen....)
2 Nacht-Tischchen mit je 2 Schubladen - eine davon abschließbar.
Etwas unglückliche Schalterlösung hinter den Kopfkissen, um das Licht auszuschalten.

Das Bett ist bequem, reichlich Kissen, angenehme Bettdeckenqualität. Zwar keine Steppdecken, aber auch keine Ekelvariante. Bademäntel in einer Größe, die auch bei nicht ganz so elfenhaften Menschen keine klaffenden Einblicke gewährt.

Das Bad finde ich der Qualität des Schiffes nicht angemessen. Hier macht NCL HAL was vor. Dieses rotzfarbene Plastik-aus-einem-Guß-Design mit Plastikduschvorhang ist einfach dem restlichen Schiff nicht angemessen. Und die alibi-mäßig aufgeklebten 2 Fliesen im Delft-Design retten das Ganze dann auch nicht, wobei es an Größe, Sauberkeit und Bad-Amenities nichts zu mäkeln gibt.

Ein weiteren großen Minuspunkt gibt es: Die Balkontüren. Die Dinger sind sauschwer, knallen immer sofort zu, es gibt keine Feststellmöglichkeit und haben superscharfe Kanten (aus dem US-Forum weiß ich von einem schweren Unfall mit nem eingeklemmten Finger - mich wundert, daß das nicht häufiger vorkommt). Zum einen nervt das Türgedonner unglaublich - man kann den Kabinennachbarn ja nicht verdenken, daß die auch ab und an mal rein- und rausgehen - und man denkt nicht immer ans leise schließen. Wumm... wumm..... wummm....
Wir haben uns für die Religiös verwerfliche Variante entschieden - wir danken hiermit der Gideon-Gesellschaft für das Bereitstellen der Bibel - die war das einzige, mit was man die Tür aufhalten konnte (einklemmen zwischen Türrahmen und Tür - nicht ideal für die Scharniere - aber wir waren der Bibel nach zu urteilen nicht die ersten.....).



Der Öffnungswinkel der Tür beschränkt zudem die Nutzfläche des Balkons ganz schön - hier wäre eine Schiebetürlösung, wie es sie auf anderen Schiffen gibt weitaus besser und auch sicherer.

Noch ein Minuspunkt: Die Klimaanlage über dem Bett - sie ist zwar regelbar - jedoch nicht abschaltbar. Und die pustet selbst auf Neutralstellung immer direkt auf den Schlafenden. Und das merkt man erst gar nicht - bis man bibbert.... zudem macht es natürlich die Luft unheimlich trocken.
Einzige Abhilfe (Tipp aus dem US-Forum - nie war er so wertvoll): Immer ne Rolle Duct-Tape dabeihaben. Die mittlere Handtuchgröße deckt die AC ziemlich gut ab - läßt Luft seitlich noch etwas raus (nicht daß es irgendwo nen Luftstau gibt..... wer weiß, was da im Schiffsinneren heiß laufen kann....). Ich betone: Wir haben das natürlich vor Ausschiffung wieder rückstandsfrei entfernt... sowohl von Decke als auch vom Handtuch!



Antje

Angie

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Re: Kreuzfahrt ab San Diego April 2010
« Antwort #3 am: 10.05.2010, 00:20 Uhr »

Hallo Antje,


Hut ab - deine Beschreibung, sowohl positiv als auch negativ von eurer Verandah-Standard-Kabine, ist einfach perfekt :daumen:
Ich habe gerade die ganzen Fotos von der Kabine angesehen, wirklich groß scheint sie nicht gewesen zu sein. Kannst du abschätzen, wieviele Quadratmeter das waren, nicht genau, sondern nur ungefähr?


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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Antje

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Re: Kreuzfahrt ab San Diego April 2010
« Antwort #4 am: 10.05.2010, 09:55 Uhr »
Hallo Angie

die Reederei gibt an 254 Sq Ft - was 23,5 m² wären - ich denke, mit Bad (mit Badewanne!), "Vorraum mit Schränken" und Balkon kommt das auch hin.

Es gab reichlich Stauraum - wir hatten ja eh jeder eine Kabine - da wars schon Luxus - vor allem, als wir die Balkone zusammenkoppelten bzw. die Trennwand öffnen ließen. Aber auch zu zweit hätte ich es für ausreichend gehalten.

Antje

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Re: Kreuzfahrt ab San Diego April 2010
« Antwort #5 am: 10.05.2010, 18:25 Uhr »
Weiter gehts - steckt bloß die Erwartungen nicht zu hoch - wir waren bemerkenswert faul, ge-jetlagt und dann gepflegt krank..... :-)

Noch ein kleiner Hinweis: Das erste Foto in jedem Reisebericht ist auch immer das erste "neu hochgeladene" Bild - im Album sind noch etliche mehr jeweils zu sehen, die ich hier nicht alle einstelle.

18.04.2010
Heute Seetag. Ich liebe ja Seetage – man hat Gelegenheit, sich mal in Ruhe auf dem Schiff umzugucken, die Orientierung zu finden.....

An dieser Stelle zeige ich mal ein Mitglied eines sehr unkooperativen Delphinschwarms - es waren viele - aber immer beim Auslösen waren sie schon wieder weg.... Und wir haben wirklich auch einige Wale gesehen - aber nicht nah genug - und ebenfalls eher mal ihre "Fontänen" als die Flossen. Kann ich jetzt mein Geld zurückverlangen?



Eine kleine Ergänzung: Wir wollten uns gestern das Spa angucken – und wenn schon, denn schon – also haben wir auch an der Verlosung teilgenommen – zur Preisverleihung mußte man ja anwesend sein. Verlost wurden natürlich die üblichen Gratis-Anwendungen... und dann noch ein paar „Halb-Preis-Anwendungen“. Ein guter Lacher war, daß mein nicht ganz elfengleicher Reisebegleiter die Detoxing-Wrap-Anwendung zum halben Preis gewann. Nun gut – er wollte nicht. Aber wir haben den Gutschein einigen Damen geschenkt – die sahen aus, als ob sie das Abenteuer „laß Dich mit grüne Pampe einschmieren und in Klarsichtfolie wickeln“ ausprobieren wollten.
Hübsch fanden wir das Spa – der Hydropool ist nett, schick und teuer (ich meine was von 50 $ für den Tagespaß – es gibt auch nur ne bestimmte Anzahl davon). Und auch alle anderen Treatments sind natürlich hochpreisig. Aber für manche gehörts zum Spaß dazu, sich an Bord was zu gönnen.

Wer mal gucken will - komm mit:






Fußpflege gefällig?



Wir gönnen uns: Breakfast in the privacy of your room.... ZIMMERSERVICE. Serviert wird in Halb-Stunden-Schritten ab 06:00 Uhr bis 10:00 Uhr



Zur Wahl stehen
Säfte (Orange -frisch, Cranberry, Pflaume, Grapefruit, V8 und Tomate)
Frische Früchte (Grapfruit, Orangen, Melone, bananenstücke, gemischte Früchte, Pflaumenkompott)
Joghurt (Frucht, natur)
Brot (English Muffin, Toast, Getriedetoast, Roggentoast (Mit Kümmel, aber dunkel), Danish, Croissants, Blaubeermuffing, Körnermuffin, Bagel)
Aufstriche (Gemischt, Orange, Honig, Butter, Margarine, Cream Cheese)
Körnerzeug ( Corn-Flakes, Special K, Mueslix (yummie – eine Art schweizer Bircher Müsli, frisch), Raisin Bran, Granola, Fruit Loops, Frosted Flakes, Rice Krispies, Shredded Wheat), dazu Vollmilch, 2 % Milch oder Skim Milk
Warmes: Eier, Omelette, Eggbeater (würg - Eiweiß-aus dem Tetrapack! Beliebt bei der Gesundheits-Anti-Cholesterin-Fraktion), Schinken, Würstchen, Speck
Getränke: Kaffee, Entkoffeinierten kaffee, Tea, Kakao, Milch

Das Tablett ist mit nem Blümchen dekoriert, Warmhalteteller und Clochen für die warmen Sachen, Stoffservietten und Ketchup etc. ist auch dabei. Der arme Zimmerservice bricht unter seiner Last fast zusammen (ok – wir hätten nicht aus jeder Gruppe was bestellen müssen......)

HAL hat ja – um Erkrankungen vorzubeugen – die Hauspolitik: Die ersten beiden Tage gibt es im Buffet-Restaurant keine Selbstbedienung. Die Theken sind mit Bändern abgesperrt (auch Getränke) und überall vor den Theken stehen Mitarbeiter, die einem die gewünschten Speisen anreichen. Ich persönlich mag das durchaus – es sind genug Mitarbeiter und es rührt und pampt nicht jeder in den Schüsseln rum. An den Getränken beschleunigt das Ganze die Ausgabe sogar – denn immer wieder sieht man später Gäste, die mit der Wahl eines Getränkes offensichtlich überfordert sind und in dem Moment, in dem sie ihr Ziel – den gewünschten Automaten – erreicht haben in eine tiefe Entscheidungskrise verfallen, die dann – nach drücken der Taste noch an Problematik gewinnt, wenn möglicherweise die Wahl besteht, einen Eiswürfel oder eine Zitronenscheibe ins Getränk zu geben (alternativ: Milch, Zucker). Damit kann man 16 weitere Gäste blockieren – weil man für diesen Entscheidungsprozeß ja nicht aus dem Weg gehen kann, sondern seine Pole-Position verteidigen muß und niemand an einem vorbeiziehen darf, um ggf. an einem anderen Automaten zu zapfen.(ich unterstelle hier mal Gedankenlosigkeit oder Blackout und nicht Boshaftigkeit).

Es stehen übrigens reichlich Hand-Sanitizer zur Verfügung.

Etwas unglücklich: Es gibt automatische Türen, berührungsfrei – gefolgt leider von 2 Schwingtüren, die jeder „angrabbeln“ muß, weil schwer.

Natürlich muß man zur Stoßzeit evtl. mal einen Platz suchen – grundsätzlich hatte man aber nicht das Gefühl von Überfüllung.

Ich würde nun gerne von aufregenden Tagesaktivitäten berichten – jedoch: Faulheit bestimmte unser Handeln – unterbrochen vom Lunch im Vista Restaurant:
Ich hatte

Peach Orange and Pear Delight (quasi ein leicht alkoholischer Obstsalat)
Famous Italien Weddingsoup (auch nicht viel anders als schwäbische Hochzeitssuppe)
Mushroom Ravioli with Chunky Tomatio Sauce (LECKER)
Pineapple Sundae

Danach stand eine Runde Pool-Plantschen an (der Heck-Pool ist nur für Erwachsene – nennt mich kinderfeindlich – aber ich begrüße das durchaus), wir schrumpelten langsam abwechselnd in Whirlpool und Pool vor uns hin.







Bleierne Müdigkeit und durchschlagender Jetlag ließen heute ein Nickerchen zum komatösen Schlaf werden, so daß wir Dinner und Show verpaßten (es wäre der 1. Formal Abend gewesen und die Show wäre Stage & Screen – The Musical Concert gewesen – das hätte ich gern gesehen...)

Aber damit die Info nicht auf der Strecke bleibt: Das Theater:



Ach ja – ein Wort zum Tagesprogramm – geboten ist viel – allerdings etwas „stiller“ als auf den Funschiffen.
Man könnte natürlich einen Vortrag unseres „Shopping Ambassadors“ besuchen (Yeah!), es gibt das Culinary Arts Center mit Kursen „Creative Greeting-Cards, Servietten-Falten, Mixology Class (Martin mixen und testen – 12,50 $) oder Digital Workshops besuchen (auch immer so 5 am Tag)
Kurse im Spa kosten ca. 12 $ (Pilates, Yoga, Indoor-Cycling).

Eine Zusammenstellung des Tagesprogramms aufsteigend nach Uhrzeit ist zur leichten Mitnahme perforiert und mit Ankreuzkästchen im „Daily Programm“ - auf der Rückseite sind dann die Öffnungszeiten der Restaurants und die der Bars/Services vermerkt.

Am Lido-Pool gab eine Band ihr Bestes – das war leider wenig – ich bin nicht sicher, ob es Katrina & die Halcats waren – der Sängerin wollte man immer ein „Trau Dich“ zuraunen – selbst der größte Partykracher war bei ihr nur ein laues Liedchen....



Morgen gehts weiter....

Antje

The Half-Blood Prince

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Re: Kreuzfahrt ab San Diego April 2010
« Antwort #6 am: 10.05.2010, 20:53 Uhr »
Vielen Dank für den ausführlichen Bericht - der verkürzt mir die Wartezeit bis zu unserer nächsten Cruise  :wink:

Wir halten uns bei unseren Kreuzfahrten übrigens auch bevorzugt in der kinderfreien Zone auf - relaxen ist dort einfach viel angenehmer.

Angie

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Re: Kreuzfahrt ab San Diego April 2010
« Antwort #7 am: 10.05.2010, 22:00 Uhr »

Hallo Antje,

die Reederei gibt an 254 Sq Ft - was 23,5 m² wären - ich denke, mit Bad (mit Badewanne!), "Vorraum mit Schränken" und Balkon kommt das auch hin.

Es gab reichlich Stauraum - wir hatten ja eh jeder eine Kabine - da wars schon Luxus - vor allem, als wir die Balkone zusammenkoppelten bzw. die Trennwand öffnen ließen. Aber auch zu zweit hätte ich es für ausreichend gehalten.

das wäre tatsächlich auch für zwei Leute ausreichend. Aber klar, jeder eine Kabine für sich allein, das hat was.


LG, Angie

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Re: Kreuzfahrt ab San Diego April 2010
« Antwort #8 am: 10.05.2010, 22:14 Uhr »

Bisher habe ich mich noch nie mit einer Kreuzschifffahrt beschäftigt. Warum, weiß ich selbst nicht so genau, aber ich muss sagen, dein Bericht gefällt mir ausgezeichnet! :daumen: Du beschreibst alles so anschaulich, echt toll!

Noch etwas Anderes: Ist dir schon aufgefallen, dass bei deinen Fotos in den Überschriften Umlaute nicht angezeigt werden? Statt dessen sehe ich nur ein kleines Kästchen - oder ist das etwa nur bei mir so?


LG, Angie

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Re: Kreuzfahrt ab San Diego April 2010
« Antwort #9 am: 10.05.2010, 22:29 Uhr »
Hi

ja - da muß ich wohl nochmal drübergehen - webshots ist halt ein amerikanischer Bilderdienst - der kennt keine europäischen "Ümläute" :-)

Ich war aber zu faul zum korrigieren - das mach ich ganz am Ende - wenn ich mich entschieden habe, welche meiner 400 Fotos, die unsere Faulheit dokumentieren ich hochlade....

Antje

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Re: Kreuzfahrt ab San Diego April 2010
« Antwort #10 am: 10.05.2010, 22:33 Uhr »
wenn ich mich entschieden habe, welche meiner 400 Fotos, die unsere Faulheit dokumentieren ich hochlade....


:lachroll: Ist doch nur eine andere Art des Urlaubs :wink:


LG, Angie

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Re: Kreuzfahrt ab San Diego April 2010
« Antwort #11 am: 11.05.2010, 14:43 Uhr »
Hi,

das mit dem Handgepäck verstehe ich jetzt nicht so wirklich. Ist damit ein Koffer (Trolley) gemeint oder
sogar ein kleiner Rucksack, Handtaschen, Businesstaschen ?? Darüber habe ich noch nirgends was gelesen.


Bobby Dan
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Re: Kreuzfahrt ab San Diego April 2010
« Antwort #12 am: 11.05.2010, 17:22 Uhr »
Hallo Antje,

Kreuzfahrten schienen mir bisher nicht sonderlich spannend. Aber was du schreibst, ist interessant und unterhaltsam und lädt sehr zum virtuellen Mitfahren ein. Und wer weiß, vielleicht packt mich irgendwann mal die Lust den Seesack zu packen und auch auf so einem Schiff an Bord zu gehen.

Ist es eigentlich angenehm sich nachts ein wenig durchschaukeln zu lassen oder merkt man vielleicht gar nicht viel davon, dass das eigene Bett auf einem Schiff ist?

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Re: Kreuzfahrt ab San Diego April 2010
« Antwort #13 am: 11.05.2010, 17:52 Uhr »
Hallo Antje,

Kreuzfahrten schienen mir bisher nicht sonderlich spannend. Aber was du schreibst, ist interessant und unterhaltsam und lädt sehr zum virtuellen Mitfahren ein. Und wer weiß, vielleicht packt mich irgendwann mal die Lust den Seesack zu packen und auch auf so einem Schiff an Bord zu gehen.

Ist es eigentlich angenehm sich nachts ein wenig durchschaukeln zu lassen oder merkt man vielleicht gar nicht viel davon, dass das eigene Bett auf einem Schiff ist?

Ich will ja jetzt nicht Antje's Thread kapern, aber nach fünf Kreuzfahrten kann ich Deine Frage auch beantworten:
Je größer das Schiff, desto weniger merkst Du. 'Unser' Schiff war ziemlich genau 300m lang und hat eine Verdrängung von 78.000 Tonnen. Wir sind vier Mal auf Deck 7 und ein Mal auf Deck 2 gefahren. Auf 2 haben null gemerkt, auf 7 nur zwei Mal ein kleines Bißchen. Das eine Mal als wir direkt nach einem Hurrikn in der Karibik unterwegs waren und das andere Mal als wir einen ungeplanten Zwischenstopp machen mußten, weil ein Crewmitglied wegen einer Appendizitis ausgeflogen werden mußte. Da unser Schiff kein Heli-Pad hatte, mußten wir eine Insel anlaufen, was ziemlich viel Zeit gekostet hatt. Der Kapitän mußte dann Volldampf geben und fuhr für ein paar Stunden die Stabilisatoren ein, da das noch ein, zwei Knoten mehr Speed bringt. Aber selbst da hat man das nur auf den oberen Decks und direkt am Heck so richtig wahrgenommen.
Langweile hatten wir noch nie auf einer Cruise. Stell' Dir das wie einen Cluburlaub mit vier bis fünf Sternen und einer extrem unaufdringlichen Animation vor. Wenn Du nur chillen wills - nur zu. Willst Du Sport, Kochkurse, Weinverkostung, Musicals, Zaubershows, Schlittschuhlaufen, Surfen auf dem Achterdecke, Felsklettern, usw. geht das auch.

Antje

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Re: Kreuzfahrt ab San Diego April 2010
« Antwort #14 am: 11.05.2010, 18:39 Uhr »
Hallo

ich schließ mich an - wir hatten Kabinen auf Passagierdeck 8 - relativ weit vorne (an einem Bild kann mans sehen, weil die Brücke überragt und wir so 6 Kabinen dahinter waren). Durch die pure Größe und die heute üblichen Stabilisatoren liegen die Schiffe sehr ruhig.

Wenn man sich ein Schiff wie eine Wippe vorstellt, erkennt man auch als Laie, der ruhigste Punkt ist in der Mitte. Deswegen sind dort auch die Kabinen teurer als vorne und hinten und werden bei gleicher Größe und Ausstattung teurer bezahlt.

Vorn und Hinten merkt man manchmal Bewegung - nun hatten wir weder Stürme, noch extremen Seegang. Auf dem Rückweg gabs mehr Seegang - mir macht es gar nichts - aber manche brauchen da tatsächlich Tabletten. Ich bin erfahrungsgemäß bis Orkan seefest ohne Erbrechen (getestet mal im November bei der Hurtigrute....).

Hatte man Seegang während einer Reise, spürt man es an Land übrigens gerne ein paar Tage auch noch - und muß man Tabletten gegen Seekrankheit nehmen, muß man die an Land auch nehmen (wie meine Freundin erfahren durfte, die eine Woche vorher die gleiche Route mit Kindern auf einem Carnival Schiff machte und dann einen unentwegt erbrechenden Sohn beim Landgang hatte, weil sie dachte: Nur auf See Tabletten....)

Das zum Schiff...

Die Frage mit dem Trolley versteh ich nicht ganz - meinst Du, warum mir der beim Anschlußflug abgenommen wurde? es war ein normaler, größenmäßig völlig zulässiger Handgepäckstrolley. Da aber der Flug völlig ausgebucht bis auf den letzten Platz war und ich als letzte wegen unserer Verspätung kam, waren alle Gepäckfächer mehr als voll und mir wurde beim Einsteigen am Gate schon gesagt: Köfferchen muß abgegeben werden - an der Tür abgeben (ohne Gebühren natürlich). Ich habs trotzdem versucht, das Ding an Bord zu kriegen, aber auch die erste mir begegnende Stewardess sagte sofort: Der muß nach unten. Und 5 Min vor Start war dann keine Möglichkeit, zu sagen - Moment mal - dann würd ich gern noch ein paar Sachen da raus nehmen.... ich resignierte, sank in meinen Sitz und war erstmal dankbar, meinen Flug erwischt zu haben. Kalt wurde es erst später, und daß es aus Sparsamkeit im Inland keine Decken mehr gibt, war da ja noch nicht klar....

Antje