08.12.: St. John, Virgin Islands National Park, St. ThomasAm heutigen Tag stand ein Besuch der Insel St. John und des Virgin Islands National Parks auf dem Programm.
Die U.S. Virgin Islands bestehen aus den Hauptinseln St. Thomas, St. John (ca. 5 km voneinander entfernt) sowie St. Croix (ca. 60 km südlich davon). St. John erreicht man per Passagier- oder Autofähre. Mit dem Mietwagen ging es also los, einmal quer über die Insel nach Red Hook, von wo die Autofähren fahren. Eine TomTom-Karte der USVI war installiert und vor Ort wirklich extrem hilfreich: Beschilderungen gibt es nur wenige, hinzu kommen Linksverkehr und einige Einbahnstraßen. Die Straßenverhältnisse sind zum Teil abenteuerlich und entsprechen nicht unbedingt dem U.S.-Standard.
Das ganze hat mich irgendwie mehr an Costa Rica erinnert: Teilweise tadellose Straßen, andererseits aber auch haarsträubende Schlaglöcher, Fahrbahnverengungen, ungesicherte Baustellen, etc.
Nach einem kurzen Mc Drive Frühstück in Charlotte-Amalie (so nennt sich die Hauptstadt auf St. Thomas) war ich nach ca. 30 Minuten am Fährterminal. Reservierungen braucht man hier keine: 3 verschiedene Autofähren fahren ca. alle halbe Stunde. Ein Return-Trip mit Wagen kostet 45 Dollar, cash only. Wer übrigens seinen Wagen bei Hertz gemietet hat darf die Inter-Island Ferry nicht benutzen. Bei Avis und Budget darf man das - ein guter Grund nicht bei Hertz zu mieten, wie ich finde.
Roll-On/Roll-Off Ferries sucht man hier leider vergebens: Man muss seinen Wagen "old-school" rückwärts auf die Fähre setzen. Die Überfahrt dauerte ca. 25 Minuten.
Auf der Fähre von Red Hook nach Cruz Bay
Ja, das sind tatsächlich rote Steine dort im Hintergund, auch hier in der Karibik.
Wie man sehen kann war es am Morgen relativ wolkig, und ich hoffte inständig dass das nicht so bleiben würde. St. John war der eigentliche Grund für meinen Abstecher zu den Virgin Islands, denn auf dieser Insel befindet sich der Virgin Islands National Park. Es handelt sich um den drittkleinsten Nationalpark des NPS, jedoch sind das in diesem Fall immerhin 63% der gesamten Insel.
Cruz Bay ist der einzig größere Ort der Insel. Hier gibt es Shops, Restaurants, und Rentals aller Art für Straße und Wasser.
Cruz Bay
Eine Alternative zum Mietwagen sind die Island Taxis: Diese offenen Sammeltaxi Pick-Ups fahren überall auf den Inseln.
Island Taxis auf St. John
In Cruz Bay befindet sich auch das Visitor Center des Nationalparks.
National Park Service Visitor Center
Virgin Islands National Park
Entlang der North Shore Road fuhr ich zunächst in Richtung Osten: Hier findet man traumhafte Buchten und Strände.
Caneel Bay
Trunk Bay Viewpoint
Auf der Park-Website des National Park Service stand "American Paradise": Und das war keineswegs übertrieben!
Inzwischen spielte das Wetter mit: Sonne, 27°C, und blaugrünes Wasser, einfach traumhaft hier.
Trunk Cay
In der Trunk Bay, einer der schönsten aber auch am stärksten frequentierten Buchten von St. John, wollte ich nun endlich schnorcheln. Was also tun mit DSLR-Ausrüstung, Handy, Geld, Kreditkarten, etc.? Im Auto lassen war keine so gute Idee. Glücklicherweise gab es hier am Strand ausgezeichnete Infrastruktur: Neben Duschen, Umkleiden, Snorkel Rentals, Snack Bar und Cocktails gab es hier netterweise auch Schließfächer zum mieten.
Problem gelöst, ab ins Wasser!
Von Leih-Gear halte ich grundsätzlich wenig, daher hatte ich meine eigenen Schnorchelklamotten mit. Die Canon D10 Unterwasserkamera war auch mit am Start. In der Trunk Bay befindet sich ein "Underwater Trail" des National Park Service zum schnorcheln. Leider war die Unterwasser-Sicht an diesem Morgen nicht allzu gut und relativ trübe, zudem gab es starke Strömungen. Kann sein dass das an der High Tide lag. Vor dem Trunk Cay saß sogar ein Park Ranger auf einem Surfbrett und paste auf, dass niemand zu nahe an den Felsen schnorchelte: Das war scheinbar zu gefährlich heute.
Dennoch habe ich ein paar Unterwasseraufnahmen gemacht. Die Fotos sind zwar nicht so toll geworden, aber immerhin. Dass das auch mit einer D10 Schnorchel-Kamera in der Trunk Bay deutlich besser geht, zeigt z.B. Googles Bildersuche.
Korallen
Long-Spined Sea Urchin (Diademseeigel)
Yellowtail Snapper
Ein kleines Schnorchel-Video habe ich auch noch gemacht, es gibt auf Youtube aber erheblich Bessere.
Die Trunk Bay ist zwar der mit Abstand beliebteste Schnorchel-Spot auf St. John, so überlaufen wie an der Hanauma Bay auf Oahu war es hier aber zum Glück nicht. Und das trotz bis zu 20.000 Kreuzfahrern täglich!
(hierzu später mehr).
Trotz trüber Sicht war es ein sehr netter Schnorchel-Trip. Und zur Belohnung gab es ein Carib Lager.
Public Drinking ist auf den USVI übrigens nicht nur erlaubt, sondern auch völlig normal. Am Strand oder in der Stadt laufen die Leute mit ihren Cocktails und Bieren herum, ohne gleich schräg angeguckt zu werden.
Trunk Bay
Weiter ging es auf der North Shore Road zur nächsten Bucht, der Cinnamon Bay.
Pearly-Eyed Thrasher (Perlaugen-Spottdrossel)
Cinnamon Bay
Auf St. John befinden sich mehrere Ruinen alter Zuckermühlen. Aus dem Melasse-Restprodukt der Zuckerproduktion wurde und wird natürlich Rum hergestellt. Der einheimische Rum hier nennt sich Cruzan Rum, produziert auf St. Croix. Da die lokalen Zuckerrohrvorkommen aber bei Weitem nicht mehr ausreichem wird Selbiger importiert. Der Cruzan Rum wird zum Teil immer noch in Handarbeit hergestellt.
Cinnamon Bay Sugar Mill Ruins
Leinster Bay
Annaberg ist die bekannteste und größte Sugar Mill Ruine der Insel.
Annaberg Sugar Mill Ruins
Zurück Richtung Westen ging es dann auf der Centerline Road.
Die "Tourist Trap", ein Restaurant-Geheimtipp wie ich im nachhinein gelesen habe.
Von der Centerline Road gibt es einen schönen Viewpoint auf die Coral Bay im Westen. Im Hintergrund sieht man Peter und Normal Island, welche zu den British Virgin Islands gehören.
Coral Bay
Ureinwohner gibt es hier natürlich auch: Grüne Leguane.
Green Iguana
Colorful Corner
Catherineberg Sugar Mill Ruins
Die Centerline Road führt zurück nach Cruz Bay.
Cruz Bay
Inzwischen war es Nachmittag geworden, es wurde Zeit für die Fähre zurück nach St. Thomas.
Auf St. Thomas wohnen übrigens gerade mal 50.000 Einwohner, auf St. John sogar nur 5.000. Diese Zahlen ändern sich aber dramatisch, wenn man die täglichen Kreuzfahrttouristen hinzuzählt: Das sind in den Wintermonaten zusätzlich bis zu 20.000 pro Tag!
(nein, ich habe mich nicht verschrieben)Am Hafen von Charlotte-Amalie befindet sich eine Seilbahn, welche hoch zum Paradise Point führt. Netterweise kann man auch per Auto hochfahren.
St. Thomas Skyride
Paradise Point
Paradise Point ist dadurch zwar ein Massen-Kreuzfahrt-Tourismus-tauglicher Viewpoint, der Blick auf den St. Thomas Harbor ist aber dennoch fantastisch!
Blick vom Paradise Point auf Charlotte-Amalie
Das etwas missglücktes Panoramabild zeigt folgende Schiffe:
Carnival Glory (2974 pax, unten rechts)
Freedom Of The Seas (3634 pax, unten mittig)
Norwegian Epic (4100 pax, links)
Disney Magic (2400 pax, mittig)
Eurodam (2104 pax, hinten mitte-rechts)
Celebrity Solstice (2850 pax, hinten mitte-links)Das macht alleine für den heutigen Tag zusammen über 18.000 Passagiere! 6 Schiffe im Hafen sind hier keine Seltenheit in der Wintersaison, denn St. Thomas ist der "bussiest Seaport" der Karibik. Es gibt aber auch Tage an denen kein einziges Schiff im Hafen liegt. An solchen Tagen ist der Skyride z.B. ganz außer Betrieb, alles hier ist auf die Kreuzfahrttouristen abgestimmt. Es gibt in der Stadt z.B. unzählige Schmuckläden -wer ist bloß auf die Idee gekommen, dass Schiffstouris permanent Schmuck kaufen?
Wahrscheinlich ist der Massen-Schiffstourismus auch der Grund für die relativ hohen Hotelkosten hier auf den Inseln. Die meisten Besucher sind eben Tagesbesucher.
Hier oben gibt es ein großes Restaurant und eine Bar mit Riesen-Terrasse. Zeit für einen Rum Punch!
Paradise Point Terrasse
Schließlich ging es zurück zum Hotel. Pünktlich zum Sonnenuntergang war ich dort.
Lindbergh Bay
Was folgte war ein noch langer Abend am Strand mit zuviel Cruzan Rum und Carib Lager ...
Hotel: Best Western Emerald Beach Resort, St. Thomas
$221.96 incl. Tax, AAA-Rate, vorgebucht