Urlaub von Anfang anAm Ende hat es in der Firma doch noch etwas länger gedauert als erwartet, aber jetzt sind alle Angelegenheiten geregelt und es geht nach Hause. Dort räumen wir die gepackten Koffer ins Auto, richten die letzten Sachen und dann kommt der große Moment:
Wir ziehen die Zugbrücke hoch und lassen die Krokodile in den Schlossgraben. Ab jetzt haben wir Urlaub!
Naja fast, noch müssen wir ca. 2 h über die A3 nach Frankfurt fahren. Doch das Schicksal ist uns gnädig und überraschenderweise haben wir nirgends einen Stau, nicht einmal am Kreuz Leverkusen.
Wir erreichen im Hellen das nh-Hotel in Raunheim bei Frankfurt, wo wir im Restaurant eine Kleinigkeit essen und danach mit einem Cocktail auf unseren Urlaub anstoßen.
Aus dem Fenster unseres Zimmers schauen wir noch eine Weile den startenden Flugzeugen nach und träumen uns den Urlaub schön. Durch die gute Schalldämmung sind die Flugzeuge kaum zu hören, so dass wir auch keine Probleme mit dem Einschlafen haben.
Obwohl unser Flug erst um 14.00 Uhr startet, sind wir schon am Tag zuvor angereist, um am Morgen richtig ausschlafen und alles gaaanz in Ruhe angehen zu können. Preislich ist hier das Parken für 3 Wochen plus eine Übernachtung als Paket nur unwesentlich teurer als anderswo das Parken allein. Die Übernachtung gab es also fast umsonst.
Über den Teich… und wir schlafen richtig aus.
Danach geht es zum Frühstück. Wir wollen und können es uns noch einmal so richtig gut gehen lassen, bevor uns in den nächsten 3 Wochen morgens vielleicht der eine oder andere „kontinentale Offenbarungseid“ begegnet.
Später bringt uns das Shuttle zum Flughafen, so dass wir pünktlich am Terminal sind.
Wir wollen uns die Bordkarten ausdrucken.
Wieso hat der Automat für mich keine Buchung gespeichert? … und nochmal nicht?
Meiner Frau geht es genauso.
Herzklopfen!
Wir gehen zum Schalter.
An der langen Schlange erkennen wir, dass es wohl nicht an uns liegt. Wir reihen uns ein und warten. Toll ist das nicht, aber wir haben ja Zeit …
Als wir dann an der Reihe sind, kommt irgendwann die Frage: „Haben Sie Feuerzeuge im Koffer?“
Ähm, ja …
… und so darf ich jetzt umräumen.
(Raucher-Vielflieger unter den Kollegen hatten mir das empfohlen: Powerbanks ins Handgepäck – Feuerzeuge in den Koffer)
Das wäre alles kein Problem, wenn ich die nicht so gut eingepackt hätte. Wir haben eine sehr kompakte Kühltasche von einer früheren Reise im Koffer, in die wir beim Transport alles Schützenswerte hineinpacken, so auch das Feuerzeug. Nur leider liegt das ganz unten und darüber befinden sich zwei Weingläser (aus der Sonderangebotsklasse von „Kodi“) und Medizin …
… unsere Urlaubsration an alkoholischen Kräuterauszügen zur Linderung akuter Magenbeschwerden, verpackt in 2 cl Einheiten.
Alle, bis auf einen, finden die Aktion recht amüsant.
Während wir am Gate warten, besorgen wir uns noch Sandwiches für den Flug, denn im Flugzeug gibt es nichts (kostenlos) zu essen.
Ja richtig, wir fliegen mit Iceland-Air.
Exkurs für Planer: Ist Iceland-Air empfehlenswert?
Kurze Antwort: Ja, mit Einschränkungen.
Details:
Sofern nicht bekannt: Iceland-Air bietet Flüge Frankfurt - „Amerika“ mit Zwischenstopp in Reykjavik an.
PLUS: Preis, Iceland-Air war (zum Planungzeitpunkt 2016) ca. 500 € p.P. billiger als der Lufthansa-Direktflug
PLUS: Gepäck, erlaubt sind pro Person 2(!) Gepäckstücke bis 23 kg und 10 kg Handgepäck
MINUS: Zwischenstopp, was aber nicht so dramatisch ist, weil die Transferzeit in Reykjavik nur jeweils 1 Stunde beträgt. Zudem liegt Reykjavik auf dem direkten Weg. Trotzdem dauert der Flug natürlich länger als ein Direktflug.
MINUS: Später Start in Deutschland, hier 14.00 Uhr. Das führt zu einer Ankunft um 18.30 Uhr in Denver. Mit Immigration und Mietwagen holen, wird es dann schon spät.
MINUS: Verpflegung an Bord: Soft-Getränke sind kostenlos, Essen und Alkoholika müssen bezahlt werden. Das ist zunächst nicht weiter schlimm, da man es gedanklich einpreisen kann. Allerdings stehen die angebotenen Speisen in Qualität und Quantität in keinem akzeptablen Verhältnis zum Preis.
MINUS: Entertainment: Es gibt keine deutschsprachigen Filme. Für einen englischen Sprachamateur sind die Filme mit (englischen) Untertiteln durchaus akzeptabel. Von den vielen Filmen ganz ohne Untertitel bleiben nur die „Hau-Drauf-Filme“ übrig, bei denen es bekanntlich nicht so auf die Feinheiten der Dialoge ankommt.
FAZIT: grundsätzlich empfehlenswert (Die MINUS-Punkte muss jeder für sich selbst beurteilen.)
Inzwischen ist unser Flug einsteigbereit. Für Hessen hat HR3 für heute 20 l/m² Regen prognostiziert. Das Wetter arbeitet gerade daran. Wie es scheint, werden wir wettertechnisch in Deutschland nicht allzu viel verpassen.
Mit ca. einer halben Stunde Verspätung starten wir. Das könnte knapp werden mit dem Umsteigen in Reykjavik (nur etwa 1 h Transferzeit). Über den Wolken strahlt uns die Sonne entgegen.
Bei der Zwischenlandung hatten wir auf schöne Luftaufnahmen von Island gehofft, aber die haben hier aktuell das gleiche Wetter wie in Deutschland (11°C und Regen).
Die Startverspätung wird nicht wirklich aufgeholt, so dass uns nach der Landung in Reykjavik schon ein „Bording“ für unseren Anschlussflug entgegenblinkt. Das beschleunigt unsere Schritte. Wir schaffen es sicher, machen uns aber Sorgen, ob unser Gepäck genauso schnell laufen konnte.
Der Flug über den Teich verläuft unspektakulär. Über dem Zielgebiet hängt vielfach eine geschlossene Wolkendecke, so dass wir kaum Bodensicht haben. Nur kurz vor der Landung erhaschen wir einen Vorgeschmack auf die endlos geraden Straßen, die uns morgen erwarten.
Das Gepäck ist trotz der kurzen Umsteigezeit vollständig und bis auf weitere Kratzer unversehrt. Nur der neue Koffergurt mit eingebauter Kofferwaage ist weg.
Shit happens …
Die Immigration und das Abholen des Mietwagens (Hertz) verlaufen ohne größere Wartezeiten. Der schon vielfach erwähnte Hertz-Gold-Status zahlt sich aus, da mit uns noch ca. 10 weitere Personen im Shuttlebus sitzen.
Exkurs für Planer: Den Mietwagen habe ich vor ca. 10 Monaten über den ADAC gebucht und den Preis monatlich kontrolliert. Er ist quasi kontinuierlich angestiegen und lag am Ende fast 200 € über meinem Preis.Das Hotel am Flughafen ist schnell erreicht. Trotz allem ist es spät geworden. Dennoch fahren wir noch ins nahe Outback und lassen uns ein wunderbar zartes Rib-Eye-Steak auf der Zunge zergehen.
Jetzt schnell ins Bett, denn morgen wird es mit ca. 650 km die längste Etappe der Reise geben, die ein paar Überraschungen bereithält und an deren Ende wir eine Lektion in „Sitten und Gebräuche der Eingeborenen“ erhalten sollten.