23.03.2017
Der letzte volle Tag steht an, aber wir wollen uns den Abschiedsschmerz nicht anmerken lassen. Im Gegenteil, heute steht ja noch die Entdeckung von LA auf dem Plan. Aus Film und Fernsehen ist ja schon sehr viel Bekannt über diesen Ort und das Forum geizt auch nicht mit Informationen, allerdings ist der Tenor eher ein negativer. Wie gehen aber ganz unvoreingenommen an die Sache heran und wühlen uns zunächst durch die ganzen Gäste an der Rezeption um direkt daneben im Stehen eine Kleinigkeit zu frühstücken.
Die nächste Wühlaktion steht direkt danach bevor: Quer durch den Verkehr geht es für uns in Richtung Westen, denn das Griffith Observatory steht auf dem Plan. Der gut ausgeschilderten Straße folgen wir bis ganz nach oben und ziehen dort angekommen auf dem Parkplatz einen Parkschein, der uns $0 kostet. So ganz verstehen wir das Prinzip nicht, aber auch im zweiten Versuch wünscht der Automat keine Bezahlung, stört uns aber auch nicht zwangsläufig.
Wir umrunden das Observatory, ärgern uns ein bisschen, dass wir es nicht zum Sonnenaufgang angepeilt haben, freuen uns aber über den unglaublichen Blick über den Moloch Los Angeles und dessen zugehörigen Ortschaften. Das Hollywood-Sign im Hintergrund lässt sich von hier aus gut auf Fotos bannen, aber da muss doch noch mehr gehen…?
Das SignAusblick auf DowntownDiese riesen Ausmaße!Zwischendrin nach ItalienEs geht mehr. Über Serpentinen, die mit dem Expedition teilweise eine Herausforderung darstellen, geht es immer höher hinauf in die Hollywood Hills. Irgendwann geht es nicht mehr weiter und das Sign steht quasi genau vor uns. Viel näher kommt man ohne Wanderung wohl nicht heran.
Nachricht an OpaNach einigen Bildern zum Beweis, dass wir hier waren, folgen wir wieder der Straße in Richtung Westen, denn wir wollen die berühmten Strände der Gegen sehen.
Als erstes erreichen wir Santa Monica, stellen das Auto am Straßenrand ab und laufen auf den Pier. Ursprünglich wollten wir bei Bubba Gump etwas essen gehen, haben uns dann aber spontan doch für einen Apfel aus dem Proviant entschieden. Eine Zeitlang genießen wir das Treiben auf dem Pier, sonnen uns, beobachten die Surfer im Wasser und die Vögel in der Luft und lassen die Seele baumeln. Trotz der Menschenmassen um uns herum ist das hier ganz gut möglich.
Irgendwann wollen wir dann aber doch noch etwas Sand unter de Füßen spüren und machen uns auf in Richtung Süden, immer am Strand entlang und irgendwann über die Promenade zurück. Hier in Santa Monica fühlen wir uns recht wohl, auch wenn es viel touristischen Trubel gibt.
Der PierEnd of the trailMit dem Auto geht es dann weiter nach Süden, denn der Muscle Beach steht auch noch auf dem Programm. Wir suchen hier ewig nach einem Parkplatz, kommen durch Gassen, in denen wir uns eher unwohl fühlen, erreichen aber letztlich doch unser Ziel. Hier ist auf der Promenade einiges los, von Freakshows über Maler, Straßenhändler bis hin zu Dealern für illegale Substanzen ist hier alles vertreten. Wir sind besonders von den Sportmöglichkeiten begeistert, die hier auch sehr rege benutzt werden, trotzdem fühlen wir uns irgendwie unwohl. Es gibt dafür vermutlich keinen Anlass, denn niemand belästigt uns oder guckt uns auch nur komisch an, dennoch war es für uns in Santa Monica deutlich entspannter und so verbringen wir hier eher weniger Zeit, als wir eigentlich eingeplant hatten.
Muscle BeachWem's gefällt...Das macht aber gar nichts, denn für heute steht noch das Staples Center auf dem Programm. Zumindest von außen wollen wir es gern einmal sehen, Spiele sind leider nicht angesetzt. Quer durch die Stadt stehen wir in einem einzigen Stau Egal wo man hinfahren möchte, die Blechlawinen quälen sich durch ganz LA. Das Staples von außen ist einigermaßen imposant, auch wenn es nur eine Sportarena / Konzerthalle ist. Zu gerne hätte ich hier die Lakers-Truppe aus 2004 einmal spielen sehen.
Irgendwo in KoreatownDas Staples CenterFür den Trip Muscle Beach-Staples-Hotel benötigen wir ca. 4 Stunden Fahrtzeit, pardon, Stauzeit. LA wird vermutlich nicht unsere Lieblingsdestination werden… Aber was solls, den letzten Abend wollen wir positiv ausklingen lassen und suchen so nach einem leckeren Restaurant für ein Abschiedsessen. An unzähligen Läden kommen wir vorbei, aber nichts spricht uns so richtig an. Bis wir vor einem Outback stehen. Hier werden wir magisch angezogen und sitzen bald darauf vor dem leckeren Essen. Ein würdiges letztes (Abend-)Essen hier in den Staaten!
Gegen 22:30 Uhr sind wir wieder im Hotel, packen die allerletzten Sachen und realisieren langsam, dass der Urlaub vorbei ist. Das ist bei uns immer ein gemischtes Gefühl, einerseits könnte es noch ewig per Roadtrip weitergehen, andererseits haben wir auch keinen Erholungsurlaub gemacht und wir merken, dass unsere Kräfte langsam schwinden. Eine Rückkehr nach Berlin ist also keine schlechte Sache.
24.03.2017
Aufstehen, anziehen, frühstücken und auschecken, das sind die ersten Dinge auf der Agenda. Dann wuchten wir das Gepäck in den Expedition, spazieren noch einmal durch die Shoppingmall und er Nähe des Hotels und machen uns dann wegen der Staugefahr sehr rechtzeitig auf in Richtung LAX. Unterwegs machen wir dann noch mal einen Halt bei Target und Aldi, decken uns mit Süßigkeiten für den Flug (und zu Hause…) ein und beobachten ein wenig die vielen Flugzeuge, die direkt über unseren Köpfen in Richtung Küste auf den LAX einschweben. Bedeutet für uns: Wir starten in Richtung Meer! Eine schöne Sache.
Am Flughafen angekommen geben wir das Auto ab, leeren sämtliche Fächer und schleppen unser Gepäck zu den Shuttlebussen. Das ist hier wirklich gut organisiert, alle paar Minuten fährt ein Bus die entsprechenden Terminals ab und wir stehen auf dem Weg zu den Terminals natürlich noch mal so richtig im Stau. Aber was solls, das haben wir ja genau so mit eingeplant.
Die nette Dame am Lufthansaschalter bietet uns $1600, wenn wir einen Tag später fliegen. Kurz überlege ich, aber Katja will unbedingt heim und auch mir ist unwohl dabei am Tag nach dem Flug noch 650km Autobahn zu fahren. Wir verzichten also in geben unser Gepäck auf, kratzen leicht an der Grenze zum Übergepäck, kommen aber drum herum. Jetzt muss nur noch meine Reisetasche (die vermutlich unwesentlich mehr als die Freimenge wiegt…) noch durch die Handgepäckskontrolle und dann sind wir drin. Passt also alles. Na gut, ich muss nochmal bei der Security vorsprechen, weil sie etwas verdächtiges beim Röntgen gesehen haben, aber der nette Officer meint nur, ich solle meinen Süßigkeitenvorrat gut vor meiner Freundin verstecken, wenn ich etwas davon haben möchte.
Das Terminal finden wir sehr interessant gestaltet, kein bisschen Hektisch aber ein wenig unübersichtlich. Katja kauft noch etwas Kosmetik und dann gibt es die letzte Mahlzeit, Sven hat einen Panda Express entdeckt. Mit vollem Bauch stehen wir dann bald in der Schlange zum Boarden und freuen uns auf den ersten Flug in einer A380.
Die Sitzplätze sind bequem, der Start mit tollem Ausblick auf die Küste und dann heißt es für Sven wieder warten. Katja schlummert ein wenig, aber ich kann schlicht nicht schlafen in einem Flugzeug. Film um Film gucken, etwas dösen, lesen, Gang auf und abwandern, mit dem Kabinenpersonal quatschen und irgendwann ist der ellenlange Flug und damit der Urlaub endgültig zu Ende.
Unser Fazit:
Ein unglaublich toller Urlaub mit ewig vielen Eindrücken, der Bestätigung, dass wir der USA endgültig verfallen sind, vielen Kilometern im Auto (über 5000), wenig Erholung.
Ob wir den Trip so noch einmal machen würden? Ich kann es nicht sagen. Für einen ersten Einblick in den Südwesten war es genau richtig, an einigen Orten würde ich aber gerne mehr sehen oder mehr Zeit verbringen. Vielleicht eine Wanderung am Grand Canyon oder im Yosemite, definitiv mehr Zeit im Sequoia und San Francisco würde ich auch gerne mal im Sommer erleben. Dafür wird LA maximal für einen Rückflug genutzt.
Alles in allem war es aber eine schöne Zeit, die uns noch lange in den Erinnerungen begleiten wird. In der neuen Wohnung werden wir wohl auch noch das eine oder andere Bild großformatig an die Wand bringen, damit sich gewisse Augenblicke noch tiefer einbrennen können.
Wer kein Problem damit hat, viel Zeit im Auto zu verbringen, dem wird diese Route so Spaß machen.