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Autor Thema: Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika  (Gelesen 26576 mal)

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mrh400

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Antw: Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #15 am: 13.08.2017, 09:08 Uhr »
Auf dem Nexus 7 sehe ich alle fünf, an mindestens vier davon kann ich mich erinnern, daß sie gestern auch auf dem Notebook zu sehen waren.
Gruß
mrh400

BigDADDY

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Antw: Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #16 am: 13.08.2017, 10:08 Uhr »
Mh,

da komme ich ja gerade noch richtig: soeben zugestiegen!
Bringe Bier mit an Bord :prost:
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saibot

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #17 am: 13.08.2017, 20:02 Uhr »
Hallo BigDADDY,

Bier ist immer willkommen, sofern es kein "Leichtbier" ist. (Ich umschreibe die spezielle Sorte, weil ich es mir nicht mit meinen Kölner Lesern verderben möchte.)

Danke!
An den Moderator, der mir den Titel geändert hat.

Danke!
... für die Rückmeldungen zur Sichtbarkeit der Bilder. Vermutlich liegt es am Firefox. Mit den Internet Explorer funktioniert es. Insofern ist das Problem für mich erst einmal gelöst.
Gruß
Tobias

partybombe

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #18 am: 14.08.2017, 15:31 Uhr »
Ich bin dabei und schon gespannt
Alles gut bis jetzt

et

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #19 am: 15.08.2017, 08:25 Uhr »
Guten Morgen,

Lachen ist gesund und Sachen gibt es in den USA auch genug, da möcht ich doch auch bitte mit!

glg toni
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saibot

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #20 am: 15.08.2017, 18:38 Uhr »
Herzlich willkommen "partybombe" und Toni!

Ich bin schon fleißig am Bilder sortieren und Schreiben und denke, dass es am Freitag so richtig losgeht.

Gruß
Tobias

PrivatePaula

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #21 am: 16.08.2017, 15:24 Uhr »
Hab auch FIREFOX,alles zu sehen!Bier bring ich auch mit! 8)
Die andere Seite,Dunkel sie ist!

Halt´s Maul Joda und Iss deinen Toast!

saibot

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #22 am: 18.08.2017, 17:38 Uhr »
Auch dir, "PrivatePaula", ein Willkommen.

Gleich geht es weiter mit dem RB ...
Gruß
Tobias

saibot

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #23 am: 18.08.2017, 18:31 Uhr »
Ein langer Weg

Das Frühstück überrascht uns positiv. Während das Days Inn am Airport eher zu den einfacheren Motels zählt, ist das Frühstück unerwartet gut. Bis hin zu Obst und Joghurt ist alles da.

An der Tankstelle besorgen wir uns Wasser für den Tag und dann geht es los. Wir wollen heute bis Rapid City kommen und haben daher etwa 650 km vor uns. Das ist schon heftig, aber zwischen Denver und Rapid City reizt uns nichts so sehr, dass es uns eine Übernachtung wert ist. Die Strecke haben wir uns in Etappen aufgeteilt, mit Pausen dazwischen.



Zunächst gibt es ein kleines Problem mit der Luzie vom  Navi, denn sie will uns auf eine Maut-Straße führen, was wir erst kurz vorher bemerken. Glücklicherweise haben wir dieses Mal ein Tablet dabei, mit vorbereiteten Offlinekarten von Google und GPS, so dass wir an dem kleinen blauen Punkt auf der Karte immer genau sehen, wo wir sind, und das ganz ohne SIM-Karte und Internet. Technisch neu ist das alles nicht, aber wir haben das in diesem Urlaub erstmalig so genutzt und können es nur empfehlen. Also übernimmt Uta auf dem Beifahrersitz zunächst die Navigation und lotst mich um die Maut-Straße herum.

Unser erstes Ziel ist das Scottsbluff NM. Der Weg dahin zieht sich wie Kaugummi, zumal wir eine weite Strecke auf „Landstraßen“ fahren. Die Landschaft hat nicht allzu viel Interessantes zu bieten, aber unser MP3-Player mit Amerika-Musik von den Beach-Boys bis „Moaschendroaht-Zaun“ sorgt für gute Laune.

Schließlich erreichen wir das Scottsbluff NM und wollen stolz unseren NP-Pass kaufen. Die Rangerin ist „so sorry“, aber die NP-Pässe sind gerade aus. Wir erhalten normale Tickets, die wir später anrechnen lassen können und (verbal) mehr Informationen als wir eigentlich wissen wollen. Wichtig ist, wir können selbst hochfahren und müssen nicht auf das Shuttle warten.

Das Scottsbluff NM ist, so denke ich, hinreichend im Forum bekannt, ein markanter Felsen als Landmarke für den großen Treck gen Westen.





Es ist später Vormittag und schon lecker warm. Eincremen ist für uns Bleichgesichter Pflicht, aber einen Hut aufsetzen … Wofür ? … ist doch nur für kurz. Eine Fehleinschätzung wie sich später herausstellt.

Oben angekommen wandern wir die kurze Strecke bis zum Nord-View-Point und machen einige Fotos. Die endlose Ebene ist schon beeindruckend. Wer will, kann die Erdkrümmung „sehen“. Ob es echt ist oder nur eine optische  Täuschung, vermag ich nicht zu sagen.





Ganz am Horizont sieht man im Dunst den Chimney Rock. Der ist sicher auch interessant, aber zu weit entfernt, um ihn heute noch zu besuchen.



Übrigens haben wir euch noch gar nicht unseren Wagen (Midsize-SUV) vorgestellt. Es ist zufällig wieder ein roter Nissan Rouge wie schon vor zwei Jahren, diesmal allerdings mit AWD. Er hat uns soweit gute Dienste geleistet. Wir waren am Ende zufrieden.



Für das Mittagessen habe ich mir als Etappenziel die High Plains Homestead nahe Crawford ausgesucht. Dort baut ein „Freak“ ein Westerndorf im alten Stil nach und bietet Essen sowie Unterkunft an. Ich bin ziemlich stolz auf mich, dass ich das gefunden habe und dass es soweit gut in die Planung passt …

… doch was ist das?

Was auf der Karte wie ein kleiner Umweg zum Highway aussieht, stellt sich in der Realität als Schotterpiste heraus. Und wenn dann auf dem Straßenschild „15 Meilen“ steht, ist das i.a. kein Irrtum, sondern ernst gemeint. Na toll.

Das Westerndorf ist ganz nett. Wir essen recht gute Burritos. Die eiskalte Lemonade, die wir dazu trinken, tut bei der Hitze richtig gut, auch wenn sie pink ist.
Später unterhalten wir uns mit dem Besitzer.
… so so aus „near Cologne“ seid ihr. Mit einem Augenzwinkern fragt er, ob ich als Mann in Köln auch rosa Limonade trinken würde. Die „Weltoffenheit“ von Köln scheint international bekannt zu sein.







Die Gegend um die High Plains Homestead ist bizarr geformt.



Wenige Meilen hinter dem Westerndorf liegt eine Stelle, die als „Hudson-Meng Bison Kill“ bezeichnet wird. Eigentlich wollen wir da nicht hin, weil das nach einem alten Chinesen klingt, der dort ein Massaker unter den Büffeln angerichtet hat. Der Ort wird uns aber wärmstens empfohlen, so dass wir uns überreden lassen …
… und nicht enttäuscht werden.

Auf einer Fläche von der Größe mehrerer Fußballfelder liegen dort versteinerte Skelette von mehreren Hundert Bisons. Ein kleiner Teil davon ist freigelegt und mit einer klimatisierten Ausstellungshalle überdacht, am Rest arbeiten sich Jahr für Jahr Studenten ab.

Eine recht interessante Attraktion, allerdings liegt sie verkehrstechnisch sowas von am A… der Welt, schade. Man könnte auch sagen: am Vormittag kommen zwei Besucher, am Nachmittag wird es dann etwas ruhiger. Auf jeden Fall sind die drei Angestellten froh, dass sie uns ihre Schätze zeigen können.

Für die Hobby-Archäologen unter euch: Das Rätsel um die Knochen ist noch nicht gelöst. Es liegen dort übereinander Bison-Knochen aus einer Zeitspanne von  600 Jahren, wofür es bisher keine schlüssige Erklärung gibt.
Fotos haben wir davon leider, leider nicht. Wer mehr wissen will, möge bitte bei Wikipedia nachschlagen.

Übrigens Herr Hudson und Herr Meng waren Amerikaner, die das Ganze entdeckt und finanziell gefördert haben. Heute wird die Einrichtung halbstaatlich finanziert.

Jetzt aber nichts wie auf nach Rapid City. Zunächst heißt es wieder „Staub fressen“ auf der Schotterstraße. Wir sehen zufällig einen Zug, wie wir ihn in selbst in Amerika noch nicht gesehen haben. Er reicht von Horizont bis Horizont. Wenn ich  Zeit hätte, würde ich jetzt das Stativ für ein Panorama aufbauen, aber so müssen zwei Fotos reichen. (Ich weiß, ein modernes Smartphone erstellt ein Panorama automatisch, … haben wir aber nicht.)





Es sollte noch geschlagene zwei Stunden dauern, bis wir in Rapid City eintreffen. Inzwischen ist es etwa 19.00 Uhr geworden.
Nach dem Einchecken ins Hotel geht es noch schnell in den Walmart, um die üblichen Besorgungen zu machen. Drei Sachen sind dabei erwähnenswert:

In der (falschen) Annahme, das Bärenspray könnte vor oder im Yellowstone NP extrem teuer oder gar ausverkauft sein, wollen wir es hier besorgen und suchen die Outdoor-Abteilung auf. Für die Sprühflaschen in der obersten Reihe heißt es: Ask for assistance! Das könnte es sein. Wir wenden uns an einen Zuständigen und fragen nach dem Bärenspray.
Und der geht allen Ernstes …
… zum Waffenschrank und holt dort die Flasche raus.

Angesichts der vielen Gewehre kann ich meine Klappe nicht halten und verlange gleich noch eine Pump-Gun dazu. Wie selbstverständlich dreht er sich noch einmal zum Waffenschrank um ...
Halt, halt, I‘m just kidding. Darauf macht auch er einen Scherz, den ich aber nicht verstehe.  :oops:

Dann geht es in die Werkzeugabteilung. Wir besorgen uns einen Hammer und einen Meißel. Das hätte ich auch aus Deutschland mitbringen können, hatte aber keine Lust auf eine Diskussion mit der Security oder dem Zoll.

Wofür braucht der Verrückte denn Hammer und Meißel?  :kratz:

Ja, das ist eine Überraschung, auch für meine Frau. Hab Vertrauen Schatz!

Wie der Held meiner Kindertage, Egon Olsen, habe ich einen Plan.
Wir brauchen: zwei Schutzbrillen, einen Bogen Knallfolie, zwei Paar Arbeitshandschuhe, eine Sprühflasche und eben Hammer und Meißel. Die Aktion startet nach dem Yellowstone NP, pünktlich  um 1 p.m.

Es werden noch Wetten angenommen, was das werden soll.
Kleiner Tipp: Wir haben vor, am Ende unserer Reise die Staatliche Münze in Denver zu besuchen.
… damit hat es nichts zu tun.

Ja, und dann kaufen wir noch drei Flaschen Rotwein. Als gelernter USA-Reisender weiß man, dass zuweilen selbst grauhaarige Männer in solchen Situationen ihren Ausweis zeigen müssen. Da ich noch nicht einmal grauhaarig bin, zücke ich schon ungefragt meinen Führerschein und halte ihn hin.
Die junge Frau an der Kasse scannt alles, … bis auf die drei Flaschen Wein. Dann stockt es.

Ja wie denn? Ist gerade Sonntagvormittag, Ostern oder sonst irgendein spezieller Feiertag? Dürfen vielleicht zwei Personen nicht drei Flaschen Wein kaufen?

Nein! Sie erklärt uns: „Sie ist keine 21 Jahre alt.“ Daher darf sie die Flaschen nicht anfassen.  :shock:

Oh je, da hätten wir Unwissenden doch das arme Kind fast verdorben. Mit den 18 Jahren, die sie wohl mindestens ist, dürfte sie wahrscheinlich schon mit der Army in den Krieg ziehen oder in Märchenfilmen (für Erwachsene) mitspielen, aber eine Flasche Wein auch nur anfassen, Gott bewahre.

Nun könnte das einfach „Elvira“ von der Nachbarkasse übernehmen. Sie hat gerade nichts zu tun und die 21 Jahre schon zweifelsfrei überschritten ...
Nein, für so etwas gibt es die Standardprozedur 17B: Hier muss der Supervisor ran.
Nach gefühlten 10 Minuten kommt dann die Mutter Oberin, führt ihren goldenen Schlüssel in die Kasse ein und scannt höchstpersönlich die drei Flaschen Wein.
Mit einem eindeutig zweideutigen Lächeln auf den Lippen wünscht sie uns einen besonders schönen Abend. Dabei schätzt sie uns in zweierlei Hinsicht falsch ein:
Drei Flaschen Wein liegen deutlich über unserer Leistungsgrenze und …
… ich sage nur 650 km, davon geschätzt 60 km auf Schotter.

Wir sind gut in Rapid City angekommen, aber jetzt „haben wir fertig“. Auch ohne das Glas Wein hätten wird keine Probleme mit dem Einschlafen gehabt.

Morgen geht es in den Custer SP mit allerlei Sehenswertem.


Exkurs für Planer:

Das Days Inn am Airport in Denver ist für die erste Nacht durchaus empfehlenswert. Gutes Preis-Leistungsverhältnis, gutes Frühstück, Nähe zum Flughafen.

Als Zweitnavi ist ein Tablet mit (zuvor heruntergeladenen) Offlinekarten und GPS-Funktion äußerst nützlich (alles ohne SIM-Karte und aktives Internet).

650 km sind ausnahmsweise machbar, zumal wenn am ersten Tag das Jetlag für einen frühen Start sorgt. Man sollte bei einem solchen Ritt aber grundsätzlich Straßen unterhalb des Highway-Status meiden.
Die Fahrt würde ich wieder so unternehmen, allerdings auf die High Plains Homestead auf jeden Fall verzichten. Das Scottsbluff NP ist als Zwischenziel in Ordnung, aber nicht unbedingt ein Must Have.

Die High Plains Homestead, das Hudson-Meng Bison Kill Museum und ein Toadstool Gebiet liegen räumlich recht nahe beisammen. Wer in der Nähe übernachtet und die Gravel Road  nicht scheut, für den könnten das durchaus interessante Ziele sein, für einen Durchreisenden aber nicht.

Gruß
Tobias

BigDADDY

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #24 am: 18.08.2017, 22:19 Uhr »
Mh,

Amerka absurd:  Waffen überall, aber unter 21 keine Weinflasche über den Scanner ziehen?
Warum gelten sonst keine so engen Regeln, z. B. beim Zucker in der Coke ?
Reducing Truck Traffic since 2007!

U2LS

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #25 am: 19.08.2017, 09:33 Uhr »
Ich ärgere mich heute noch ein bisschen darüber, dass die Planwagen am Scottsbluff NM während meines Besuches im Oktober 2009 schon weggeräumt und im Winterschlaf waren...

Übrigens benutze ich nicht nur als zweit sondern sogar als erst Navi die App Here und bin bisher sehr zufrieden. Auch sie funktioniert per GPS und man braucht kein Internet.
Gruß
Lothar

I work bloody hard at work so that I can get home early

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NatureLover

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #26 am: 19.08.2017, 10:27 Uhr »
Das Westerndorf sieht ja super aus! Schade, dass ihr keine Fotos von den Bison-Skeletten habt. War fotografieren dort verboten?
I am not the same having seen the moon shine on the other side of the world.”

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saibot

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #27 am: 19.08.2017, 13:32 Uhr »
@BigDADDY
Ja, die Regeln der Eingeborenen sind mit deutscher Alltagslogik nicht immer zu begreifen.

@U2LS
Wahrscheinlich gibt es um Scottsbluff herum im Winter ordentlich Schnee, so dass sie die Planwagen rechtzeitig unterstellen wollten.
Die Wagen haben die Bedeutung des Felsens für den Treck zwar gut illustriert, aber ich glaube nicht, dass du allzu viel verpasst hast. Interessanter waren für uns der Ausblick "von oben" und der Film im Visitor Center.

@NatureLover
Die Erklärung für die fehlenden Fotos ist recht primitiv: Wir wurden so mit Informationen überschüttet, dass wir es glatt vergessen haben.
Ich möchte hier keine fremden Fotos kopieren. Wer Interesse hat, wird im Internet unter dem Suchbegriff "Hudson-Meng Bison Kill" fündig.

Empfehlenswert ist z.B. dieser Film:
https://www.youtube.com/watch?v=H8hVHQfHPyA

oder auch die entsprechende Wikipedia Seite:
https://en.wikipedia.org/wiki/Hudson-Meng_Bison_Kill
 

Gruß
Tobias

et

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #28 am: 19.08.2017, 15:56 Uhr »
Super,

gleich am 1. Tag ein Haufen "Neuigkeiten" aus dieser Ecke und die "US-Lachgeschichten" sind für unser Europäer etwas ......

glg Toni
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saibot

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Antw:Lach- und Sachgeschichten mitten aus Amerika
« Antwort #29 am: 26.08.2017, 13:13 Uhr »
Schönes Amerika - Stolzes Amerika

Es ist ein schöner Morgen. Zum Frühstück sitzen wir auf einer Terrasse im Grünen. Durch die Bäume schauen uns die 4 Präsidenten zu …
Ja richtig, wir befinden uns am Mount Rushmore NM.



Einer Empfehlung aus dem Forum folgend haben wir in Rapid City das Avanti Motel gebucht und sind soweit auch zufrieden. Allerdings wird dort kein Frühstück angeboten. Da die Entfernung nicht allzu groß ist und das Mount Rushmore NM eine Cafeteria hat, sitzen wir jetzt hier und genießen den Morgen bei einem Becher Kaffee.

Nach dem Frühstück schauen wir uns noch etwas um und machen ein paar Fotos. Am Abend wollen wir wiederkommen, aber jetzt wartet erst einmal der Custer State Park (SP) auf uns.





Auf dem Weg dahin sehen wir uns natürlich auch noch das „Konkurrenzdenkmal“ der Indianer an, Crazy Horse. Entsprechend den Empfehlungen aus dem Forum parken wir neben der Hauptstraße.





Den Indianern wünsche ich, dass sie ihr Denkmal bald vollenden können. Im Wettlauf mit dem Berliner Flughafen hätten sie vielleicht sogar eine Chance?

Über das Städtchen Custer geht es zu einer Perle des Custer SP, dem Sylvan Lake, einem idyllisch gelegenen Waldsee. Horst Lichter würde sagen: „Ein Träumchen!“ Wir machen ein paar Fotos, können die Schönheit des Sees aber nicht wirklich einfangen. Anstatt wie wild weiter zu fotografieren, setzen wir uns lieber eine halbe Stunde hin und lassen die Seele baumeln.



Wir sehen die Cabins der Sylvan Lake Lodge und malen uns aus, dass es auch ganz reizvoll wäre, hier zu übernachten. Vermutlich sind diese Häuschen gleichermaßen teuer wie begehrt.

Irgendwann müssen wir aufbrechen, denn wir haben heute noch einiges vor. Wir starten mit dem Needles Highway und gelangen nach kurzer Zeit an das Needles Eye, das beeindruckend ist …



… und an den ersten von einigen Felstunneln, die wir heute sehen werden.



Im weiteren Verlauf halten wir an einer ganzen Reihe von Viewpoints und machen Aufnahmen von den Felsnadeln.





Gegen Mittag kommen wir am Legion Lake an und essen im Restaurant der Legion Lake Lodge eine Kleinigkeit.

Dann geht es auf die Wildlife Loop Road. Schon bald kündigt der erste Stau die Tiere an. Nach einer gefühlten halben Stunde „Anstehen“ sind wir an der Reihe und können nach Belieben die Bisons fotografieren. Sie befinden sich zu beiden Seiten unmittelbar an der Straße.





Wenn man einmal davon absieht, dass es ihnen bei 30 °C vermutlich etwas warm ist, dann vermitteln sie in ihrer Wildkräuterwiese den Eindruck von „glücklichen Kühen“.





Der Rest des Wildlife Loop indes enttäuscht. Auf dem ganzen langen Weg sehen wir ein paar Esel und einzelne Rehe, das war’s. Vielleicht liegt es daran, dass wir gerade die heißeste Zeit des Tages haben?
Aus verschiedenen Reiseberichten habe ich da mehr Getier in Erinnerung oder täusche ich mich da?

Am Ende kommen wir im Visitor Center des Custer SP an, das wie fast alle diese Einrichtungen schön eingerichtet ist und von engagierten Rangern betreut wird.

Nun ist die letzte der drei Hauptstraßen des Custer SP an der Reihe, die Iron Mountain Road. Den ganzen Tag sind uns schon schöne Gefährte aufgefallen …







… jetzt haben wir plötzlich 4 Corvettes vor uns, die offenbar in der Gruppe fahren. Da sie sich im Rahmen gewisser Toleranzen an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten, können wir ihnen folgen und machen uns so unsere Gedanken über die Truppe, die da durch die Kurven cruised. Ein Jungesellenabschied? Ein paar jugendliche Raser? Ein Betriebsausflug der örtlichen Zuhälter?



An einem Viewpoint halten wir gemeinsam an. Was wir sehen, verschlägt uns die Sprache. Es steigen ausschließlich Senioren im Alter von 65+ aus den Autos. Eine Frau ist auf einen Stock angewiesen.
Ich fotografiere die schmucken Autos. Das eigentliche Hingucker-Foto wäre das Aussteigen der Personen gewesen, aber dazu fehlt mir der Mut und es hätte wohl auch etwas von Paparazzo.
Ja, tolle Autos sind wohl weniger eine Frage des Wollens als viel mehr ein Frage des Sich-Leisten-Könnens.



An diesem Aussichtpunkt tauchen auch „die Köppe“ vom Morgen wieder auf.



Der vorerst letzte Tunnel des Tages ist bekanntermaßen auch auf die Präsidentenköpfe ausgerichtet.



Durch Serpentinen und bautechnisch interessante „Pig tail“-Kurven geht es hinab nach Keystone.



Positiv ausgedrückt ist Keystone „vollständig touristisch entwickelt“. Bösartiger Weise könnte man auch von einem „Ort voller Schrotthändler“ sprechen.



Ja, auch wir schauen uns ein paar von den Souvenir-Läden an, naja. Daneben werden jede Menge Aktivitäten für Touristen angeboten. Hier muss jeder für sich selbst entscheiden, was einem etwas wert ist.

Dann greifen wir zweimal daneben, einmal beim Abendessen in einem Family-Restaurant (recht mäßig) und dann beim Parken. Da wir bei der Parkplatzsuche den Blick auf „unendlich“ gestellt haben, übersehen wir das „Hier Bezahlen“-Schild und handeln uns ein Ticket ein, was aber mit Nachbezahlen bereinigt ist.

Zum Abschluss des Tages fahren wir wieder zum nahen Mount Rushmore NM, um an der Abendzeremonie teilzunehmen. Wir sind früh genug da. So können wir uns noch die Ausstellung zum Bau des Denkmals anzusehen und uns einen guten Platz aussuchen.



Als ich noch einmal zur Cafeteria laufe, um Eis zu holen, merke ich, dass wir in Amerika noch nie Kugeleis gegessen haben, denn mir fällt nicht ein, wie ich 2 Kugeln Eis bestellen soll. „Two balls, please!“ hätte wahrscheinlich alle Gespräche im Raum verstummen lassen. „Scoop“ heißt das Zauberwort, wie ich kurz später erfahre. Nur versteht man hier von der Menge her etwas mehr darunter als eine Kugel, eher zwei.
Später schaue ich bei Leo nach, wo „scoop“ auch mit „Schaufel, Schippe, Schöpfkelle“ übersetzt wird. Ja, das kommt hin.

Es beginnt die Zeremonie. Nach der Nationalhymne wird das Wirken der 4 Präsidenten in einem Film gewürdigt.

Washington, der Staatsgründer
Jefferson, der mit der Westerweiterung und der Unabhängigkeitserklärung
Lincoln, der mit der Abschaffung der Sklaverei und dem Bürgerkrieg
Roosevelt, der erste, der Amerika „groß“ gemacht hat
Zu dem Herrn Roosevelt wurde noch erwähnt, dass es ihm ein besonderes Anliegen war, gegen „kriminelle Reiche“ vorzugehen ...

Danach werden, wie wohl allgemein bekannt ist, alle aktiven Militärangehörigen auf die Bühne gebeten. Nachdem sie mit Standing Ovations gewürdigt wurden, holen sie feierlich die Fahne ein und die Präsidentenköpfe werden beleuchtet.





Was soll man nun davon halten? Uns persönlich hat „die Show“ recht gut gefallen. Das dahinter stehende kollektive Selbstbewusstsein der Amerikaner ist nach unserem Gefühl „zu mehr als 100 %“ entwickelt, wenngleich wir nicht verleugnen können, dass wir davon gern ein klitzekleines Stück für Deutschland ab hätten.

Im Dunkeln fahren wir nach Hause. Es war ein schöner Tag.

PS. Wir können bestätigen, dass am Mount Rushmore noch keine Arbeiten für einen 5. Präsidentenkopf begonnen haben.


Morgen werden wir den ultimativen Beweis dafür entdecken, dass die DDR an der Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit in den USA aktiv mitgewirkt hat.  :wink:


Exkurs für Planer

Die Strecke:



Mount Rushmore halten wir durchaus für empfehlenswert. Wer Fotos machen möchte, sollte auch schon einmal am Morgen vorbeischauen, weil „die Köpfe“ ab Nachmittag im Schatten liegen.

Die drei Hauptstraßen des Custer SP sind empfehlenswert und an einem Tag gut zu schaffen. Bei Zeitnot würden wir am ehesten auf den Wildlife Loop verzichten.

Unbedingt Zeit am Sylvan Lake vorsehen. Wenn es passt, dort eine Übernachtung, ein Frühstück oder einen Lunch einplanen.
 
 

Gruß
Tobias