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Autor Thema: Land-der-Kontraste-Tour 2009: Eine große Four-Corners-Schleife in drei Wochen  (Gelesen 52248 mal)

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wuender

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So ungefähr könnte unser Urlaubstag dort auch aussehen - aber das mit der Potash Road überlege ich mir besser nochmal, auf Probleme mit dem Reifendruck kann ich verzichten...

Morgen gehts los, dann folgen wir euren Spuren und schauen uns das alles live an.  :D

Genauere Infos gibt es zwar erst in der nächsten Etappe, aber da Ihr morgen schon aufbrecht verrate ich jetzt schon, dass der Luftverlust am Auto nicht direkt etwas mit den Befahren der Gravelroads zu tun hatte. Von daher ist das kein Grund, der Euch von einer Tour auf der Potash Road abhalten sollte. Sicherheitshalber aber vorher beim Visitor Center die aktuellen Straßenbedingungen nachfragen

Auf jeden Fall wünsche ich Dir und Kessy einen tollen Urlaub und freue mich schon auf den Reisebericht.

Das haut mich echt weg - sensationelle Fotos!

Vielen Dank für das Lob :oops:

Die amerik. Pizzen sind natürlich nicht mit den europäischen zu vergleichen, wobei die von ZAX durch den Holzofen relativ gut geschmeckt hat.

Das hatte ich auch befürchtet. Trotzdem bin ich vier Tage später in Springdale das Risiko nochmal eingegangen und habe mir eine Fünf-Käse-Pizza bestellt. Und die hat zu meiner Überraschnung tatsächlich ziemlich gut geschmeckt

Schöne Grüße,
Dirk

Crimson Tide

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Immer noch ganz schön früh für die Urlaubszeit!  :wink:

Wenn ich mal soviel verraten darf: Bei der nächsten Tagesetappe werden wir geringfügig früher aufstehen :wink: :lachen07:

Dirk

Na, für DEN ANBLICK


Sonnenaufgang am Mesa Arch


würde ich auch noch eher aufstehen. Das möchte ich auch unbedingt mal miterleben, und eure Befürchtung, die Stelle nicht rechtzeitig zu finden, die kann ich gut nachvollziehen. Ein Glück, daß immer genug andere Fotofreunde den Augenblick miterleben möchten, so daß man im Notfall Hilfe bekommt, den Mesa Arch rechtzeitig zu finden!  :lol: :wink:

Hat eigentlich schonmal jemand hier aus dem Forum geschafft, ganz alleine dort oben zu stehen beim Sonnenuntergang?  :wink:

L.G. Monika

Nekochan

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Guten Morgen! - Da ihr sicher schon gespannt seid, wie es weiter geht, hier die nächste Etappe:

Donnerstag, 19.3.09: Moab - Torrey
oder: Auf der Suche nach der Beryllium-Kugel

Auch heute schlafen wir bis sieben aus. Während Dirk sich auf den Weg zur Autowerkstatt macht, bleibt Katharina noch ein wenig liegen und macht sich dann gemütlich fertig. Bald kommt auch Dirk wieder zurück: Die Werkstatt öffnet erst um acht. Wir frühstücken also erst einmal in aller Ruhe und gehen dann gemeinsam die paar Blocks zur Werkstatt. Auch ohne Termin kommen wir schnell an die Reihe und nach einer weiteren kurzen Wartezeit, die wir unter anderem mit dem Blättern in amerikanischen Frauenzeitschriften herumbringen, bekommen wir unser Auto repariert zurück. Die Diagnose: Ein Nagel! - Unsere ganzen Selbstvorwürfe bezüglich Gravel Roads waren also unbegründet. Irgendwo, vermutlich im Straßengraben bei den Fisher Towers, hatte also einfach so ein blöder Nagel rumgelegen und nur auf uns gewartet um uns einen Schrecken einzujagen...

Wir fahren noch einmal zurück zum Motel um unser Gepäck einzuladen und auszuchecken und verlassen dann auf der US 191 Moab Richtung Norden. Vorbei an den beiden Nationalparks geht es durch karge Steppenlandschaft zur I70. Dieser folgen wir nun etwa 50 Meilen nach Westen. Die Fahrt geht nun durch eine noch wüstenartigere Landschaft, während zu unserer Rechten die grauen Karstgebilde der Book Cliffs emporragen. Hinter Green River biegen wir ab nach Süden auf die UT 24. Dieser folgen wir nun entlang der grauen Hügel der San Raffael Swell bis zur Abzweigung zum Goblin Valley. Die Gegend hier ist so einsam, dass bald schon wieder eine Kuhherde mit süßen kleinen Kälbchen die Straße blockiert.


Die Book Cliffs an der I70 nord-westlich von Moab


Kälbchen auf der Zufahrt zum Goblin Valley

Glücklich an den Kühen vorbeigekommen erreichen wir schließlich das Goblin Valley. Nachdem wir einen schönen Parkplatz für unser Auto gefunden haben stürzen wir uns hinein ins Vergnügen. Hier wurde die "Beryllium-Kugel-Szene" aus der Science-Fiction-Parodie Galaxy Quest gedreht - zugegeben, eine gute Wahl: Es gibt wohl kaum einen ähnlich bizarren Ort auf der Welt: Überall stehen die knubbeligen roten Sandsteingebilde herum, für die die Bezeichnung "Goblin" also Gnom durchaus passend gewählt wurde. Die meisten ähneln kugeligen Pilzen doch es gibt auch jede Menge andere Formen, die die Fantasie anregen. Je weiter wir nach hinten in das Tal, bzw. die drei Täler, vordringen, desto dichter stehen die Gebilde, dazwischen türmen sich große Bentonithaufen. Es macht uns riesigen Spaß, zwischen den Goblins und auf den Bentonithaufen herumzuklettern und faszinierenderweise findet sich, egal wo man gerade ist, immer ein Weg, auf dem man weiter kommt.


Im Goblin Valley


"Goblin" im Goblin Valley

Nachdem wir uns ausgetobt haben, fahren wir hinüber zum Little Wildhorse Canyon, der nur ein kurzes Stück vom Goblin Valley entfernt ist. Über eine kurze Gravel Road erreichen wir den Trailhead, von wo aus der Trail zunächst einem trockenen Wash folgt. Zu beiden Seiten bilden dort Bäume eine Art Spalier. Nach einer kleinen Kletterpartie, da der Durchgang durch einen kleinen Canyon versperrt ist, erreichen wir dann den Anfang des Little Wildhorse Canyon. Der Canyon ist abwechselnd ein schmaler Slot Canyon, dann öffnet sich wieder ein weites Tal - so wird es nie langweilig. Besonders faszinierend sind natürlich die Slot-Canyon-Abschnitte. Der Sandstein wirkt wunderbar weich, wie er vom Wasser so schön glatt geschliffen ist - man wünscht sich fast eine Badewanne aus diesem Material. Eindrucksvoll sind auch die verschiedenen Gesteinsschichten, die hier schräg zum Canyonboden verlaufen, so dass die Wände, mal rosafarben, mal schokoladenbraun sind. Ein leicht mulmiges Gefühl bleibt trotzdem beim Besichtigen des Slot Canyons: Man weiß ja nie so genau, ob es irgendwo stromaufwärts vielleicht gewittert - und einen Fluchtweg im Falle einer Flash Flood gibt es hier definitiv nicht...


Im Little Wildhorse Canyon


Im Little Wildhorse Canyon


Im Little Wildhorse Canyon

Wir kehren aber nach einer ausgedehnten Wanderung wohlbehalten zum Auto zurück und folgen nun weiter der UT 24 durch Hanksville hindurch Richtung Capitol Reef. Vor uns können wir schon von weitem die weißen und roten Felsen des Nationalparks sehen, dahinter wieder schneebedeckte Berge, während zu unseren beiden Seiten die Karstgebilde der Cainville Mesas aufragen. Das Capitol Reef empfängt uns mit einem fröhlich zwischen hohen Felsen dahinplätschernden Bach. Nach dem ganzen Tag in der kargen wüstenartigen Landschaft wirken die baumbestandenen Täler hier wie ein kleines Paradies. Der Park hätte durchaus einen weniger profanen Namen verdient...


Auf der UT 24 in den Cainville Mesas


Im Capitol Reef National Park

Wir parken am Bach und gehen den kurzen Trail zur Hickman Bridge, einer sehr schönen natürlichen Brücke. Danach steigen wir auf dem 2.25 Meilen langen Rim Overlook Trail weiter hinauf zur Kante des "Riffs". Entlang des Weges liegen viele schwarze kugelförmige Steine, anscheinend vulkanischen Ursprungs, die hier irgendwie nicht hinpassen. Die rot-weiß gestreiften Felswände mit eingestreuten grünen Bäumen dagegen machen uns irgendwie Appetit auf Lasagne... Der Weg zieht sich ein bißchen: Immer wenn man denkt man ist oben, kommt eine Kurve und dahinter exakt das gleiche Plateau, das man gerade schon überquert hat. Von der Kante aus hat man dann aber einen wunderschönen Blick hinunter ins Fruita Valley, in dem mormonische Siedler vor etwa hundert Jahren Obstgärten angelegt haben, die gerade in voller Blüte stehen. Leider hat sich das Wetter inzwischen ein wenig verschlechtert; der Himmel ist nun dießig grau.


Hickman Bridge im Capitol Reef National Park


Auf dem Weg zur "Riff"-Kante im Capitol Reef National Park


Blick ins Fruita Valley im Capitol Reef National Park

Wir steigen wieder hinab zum Auto und fahren bis zum Best Western in Torrey. Nach dem Einchecken begeben wir uns auf Nahrungssuche. Gar nicht so leicht hier, weitab jeder Ortschaft, die diese Bezeichnung verdient... An der Kreuzung mit der UT 12 werden wir schließlich fündig: In einem, ansonsten scheinbar auf Anglerbedarf spezialisierten, Tankstellenshop ist ein Taco Time untergebracht, den wir dankbar aufsuchen. Danach geht es zurück zum Hotel und bald ins Bett.

   Hotelbewertung: Best Western Capitol Reef Resort, Torrey, UT.
Schmucker, relativ neuer Motelkomplex direkt vor dem westlichen Eingang des Capitol Reef National Park. Großes und sauberes Zimmer, schönes Bad.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
The best creator next to God is a civil engineer

mannimanta

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Hi,
den Little White Horse Canyon haben wir im April gecancelt, weil
schon beim Goblin Valley ein saumäßig starker Wind mit ekligem Sandsturm
herrschte. Schön, daß wir jetzt doch noch Bilder davon sehen! :daumen:

Bei den Caineville Mesa's dachten wir, wir sind jetzt auf dem Mars.
So unwirklich waren auf einmal diese grauen Cliffs nach dem wunderschönen
Rot-Tönen des Capitol Reefs. Hattet ihr auch dieses Feeling?
Auf der UT191 kamen uns auch einige freilaufende Rinder entgegen, obwohl das Weideland
entlang des Highways auf 50 Meilen eingezäunt war. Die haben bestimmt eine Lücke gefunden.
Ein Horror, die Vorstellung, dort mal Nachts lang zu fahren... :shock:

Sorry, aber zwei Sachen muss ich richtig stellen:
(zumindest war das bei uns anders)

Zitat
Nach dem Einchecken begeben wir uns auf Nahrungssuche. Gar nicht so leicht hier, weitab jeder Ortschaft, die diese Bezeichnung verdient...An der Kreuzung mit der UT 12 werden wir schließlich fündig:

So weit hättet ihr nun wirklich nicht fahren müssen, denn:
Es gibt vier Restaurants direkt beim Best Western Capitol Reef.

1. Das Restaurant des BW selber. (hervorragende Küche, Steaks, Ribs und frische Salatbar)
2. Direkt auf der anderen Strassenseite, klein, urig: Burgers, Pizzen, e.t.c. ("Red Rock View", oder so ähnlich)
3. 50m weiter eine Bar mit Restaurant, (haben wir nicht getestet)



4. nur 800m weiter eine Tankstelle mit Restaurant (Punkt A)



Zitat
Hotelbewertung: Best Western Capitol Reef Resort, Torrey, UT.
Schmucker, relativ neuer Motelkomplex

In diesem Motel waren wir schon 1990 das erste Mal. Also mindestens 20 Jahre alt... :pfeifen:

Die Zimmer waren aber bei uns im April renoviert und sehr kuschelig eingerichtet.
Daher wahrscheinlich der Eindruck des "Neuen"...?


Gruss,
Manni

Saguaro

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Im Goblin "herumzustreunen" macht einfach Spass  :groove:. Vor allem kann man der Phantasie freien Lauf lassen und sich Namen für die Figürchen ausdenken  :grins:.

Waren bei Euch auch so viele Leute im Little Wild Horse unterwegs? Der Slot ist sehr beliebt.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


wuender

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Bei den Caineville Mesa's dachten wir, wir sind jetzt auf dem Mars.
So unwirklich waren auf einmal diese grauen Cliffs nach dem wunderschönen
Rot-Tönen des Capitol Reefs. Hattet ihr auch dieses Feeling?

Ja, dieser Farbwechsel war schon faszinierend. Aber ich muss sagen, dass wir auch schon während den Tagen vorher den stetigen Wechsel der Farben und Struktur der Landschaft ganz allgemein faszinierend fanden (z.B. Moab - Book Cliffs an der I70 - Capitol Reef). Verstärkt wurde dieses Gefühl noch dadurch, dass wir ja nur ein paar Tage vorher im Hochgebirge unterwegs waren.

So weit hättet ihr nun wirklich nicht fahren müssen, denn:
Es gibt vier Restaurants direkt beim Best Western Capitol Reef.

Diese Restaurants haben wir natürlich gesehen. Hier hat sich Katharina im Bericht ein wenig zu knapp ausgedrückt: Wir haben zehn Minuten vor Ladenschluss des Hotelrestaurants eingecheckt. Haben dann, da es schon relativ spät war, im Guest Directory den Subway an der Kreuzung mit der UT 12 rausgesucht. Die Fahrt dorthin quer durch das Nichts zog sich dann subjektiv ein wenig - und letztendlich haben wir dann gemeinerweise sogar den Subway verschmäht und sind zur Konkurrenz gegangen...

In diesem Motel waren wir schon 1990 das erste Mal. Also mindestens 20 Jahre alt... :pfeifen:

Bist Du ganz sicher? Laut Tante google ist das Hotel 1992 gebaut worden (und wurde 2004 zum letzten Mal renoviert).

Im Goblin "herumzustreunen" macht einfach Spass  :groove:. Vor allem kann man der Phantasie freien Lauf lassen und sich Namen für die Figürchen ausdenken  :grins:.

.. und danach ausdiskutieren, ob es sich um einen Puma oder eine Schnecke handelt, richtig?  :lachen07: 8)

Waren bei Euch auch so viele Leute im Little Wild Horse unterwegs? Der Slot ist sehr beliebt.

Überraschenderwiese hielt sich die Anzahl der Leute in Grenzen: Wir waren fast durchgehend völlig alleine unterwegs, nur drei oder vier mal sind andere Gruppen entgegen gekommen. Auffälligste Ausnahme war eigentlich nur die Gruppe Kindergartenkinder die mitsamt den Begleitpersonen auf dem Rückweg an einer Stelle den Canyon mehr oder weniger komplett blockiert hatten :D

Schöne Grüße,
Dirk

mannimanta

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Bist Du ganz sicher? Laut Tante google ist das Hotel 1992 gebaut worden (und wurde 2004 zum letzten Mal renoviert).

Stimmt! Natürlich waren wir 1992 zum ersten Mal dort... :platsch:
Aber das ist ja auch schon 17 Jahre her...

Gruss,
Manni


SusanW

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Hi,
sehr schöne Tour bisher und jetzt kommen wir auch noch in Bereiche, die wir demnächst
ansteuern werden  8)

Auffälligste Ausnahme war eigentlich nur die Gruppe Kindergartenkinder die mitsamt den Begleitpersonen auf dem Rückweg an einer Stelle den Canyon mehr oder weniger komplett blockiert hatten :D

Dann brauch ich wohl nicht mehr zu fragen, ob das für unser Kerlie machbar wär  :D
Liebe Grüße 
Susan

wuender

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Auffälligste Ausnahme war eigentlich nur die Gruppe Kindergartenkinder die mitsamt den Begleitpersonen auf dem Rückweg an einer Stelle den Canyon mehr oder weniger komplett blockiert hatten :D
Dann brauch ich wohl nicht mehr zu fragen, ob das für unser Kerlie machbar wär  :D

Wenn euer Sohn nur im Ansatz so drauf ist wie ich es in seinem Alter war, ist der Canyon für ihn nicht nur machbar, sondern er wird begeistert sein: Ein schön kurviger Canyonverlauf, wechselweise breite und ziemlich schmale Passagen, immer mal wieder Möglichkeiten zum Rumklettern und faszinierende Gesteinsstrukturen (Löcher, Einschlüsse, ...). Allgemein denke ich, dass ihm die Kontraste auf der Reise (Nordwesten mit den Geysieren und Tieren im Yellowstone und danach der Südwesten) gefallen werden.

BTW: Steht Eure Reiseroute inzwischen genauer fest? Habt Ihr es geschafft, die überzähligen Tage zu kürzen oder doch noch eine Woche Urlaub mehr aufgetrieben?

Schöne Grüße,
Dirk

wuender

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Guten Morgen allerseits,

weil es im Capitol Reef National Park gestern so schön war, gehen wir heute nochmal zum Wandern dorthin. Aber wir schauen uns auch einen schönen Wasserfall an und fahren eine der klassischen Gravelroads dieser Gegend. Viel Spaß!

Freitag, 20.3.09: Torrey-Escalante
oder: Unterwegs vom goldenen Thron zum Garten des Teufels

Nach dem Auschecken fahren wir zurück in den Capitol Reef National Park. Auch in dieser Fahrtrichtung sieht dieser Park einfach toll aus: Links und rechts der Straße sehen wir wie wild durcheinandergewürfelt unterschiedlich ausgerichtete Gesteinsschichten in weiß-rot mit grünem Bewuchs oder in dunkelrot und braun. Im Fruita Historic District biegen wir nach rechts auf den Scenic Drive ab und halten zunächst kurz am kleinen aber feinen Visitor Center. Dirk als technisch interessierter Mensch ist besonders fasziniert vom vor dem Besucherzentrum stehenden Mülleimer für Getränkedosen mit einer bestechend simplen Apparatur zum Zusammenquetschen der Dosen oben drauf. Zum Glück haben wir eine leere Getränkedose dabei und können den Mechanismus ausgiebig ausprobieren.

Die nach Süden führende Straße verläuft zunächst durch die schönen Obstgärten voller schöner blühender Aprokosenbäume. Wir kommen auch an mehreren historischen Gebäuden vorbei. Nach einigen hundert Metern aber wird es wieder unwirtlicher, denn wir befinden uns wieder im geologischen Wonderland. Der Straßenverlauf ist sehr abwechslungsreich, es geht um enge Kurven und immer wieder bergauf und bergab. Quer zur Scenic Road führen zwei enge Schluchten in die Waterpocket Fold. Sowohl in den Grand Wash als auch in die Capitol Gorge führen Gravelroads. Wir fahren zunächst in den Grand Wash, da wir den Trail zum Cassidy Arch laufen wollen. Dieser Bogen liegt 300 Meter oberhalb des Grand Wash in den Felsen nördlich davon. Nach kurzer und leicht rumpeliger Fahrt erreichen wir den Trailhead und müssen eine Enttäuschung erleben: Der Trail ist wegen Steinschlaggefahr gesperrt. Auf der Rückfahrt durch den Grand Wash können wir immerhin einen kurzen Blick auf den Cassidy Arch erhaschen.

Die Ersatzwanderung, für die wir uns entscheiden, führt uns in die Capitol Gorge: Der Hike zum Golden Throne Overlook ähnelt vom Verlauf her im Prinzip demjenigen zum Cassidy Arch, nur dass halt am Ende kein Bogen steht. Der Weg führt an der Nordseite der Gorge entlang steil nach oben und schlängelt sich dabei immer wieder in Seitentäler, die auf die Gorge treffen. Es bieten sich tolle Ausblicke auf die gefalteten und verschobenen Gesteinsschichten der umgebenden Berge. Nach zwei Meilen kommen wir zum nicht zu übersehenden Ende des Trails: Vor uns steht ein großes Holzschild mit der Beschriftung "End of Trail". Der Golden Throne, bisher immer mal wieder zu erahnen, zeigt sich hier in seiner ganzen Pracht: Ein zylinderförmiges Gebilde, ein wenig an einen Zahn erinnernd, aber an einen Zahn mit Kuppel drauf, bestehend aus teilweise gelblichen und teilweise rötlichgelben Gestein. Wir bewundern den Throne und gehen dann zur Kante des Plateaus, auf dem wir uns befinden. Hier gibt es auf dem Boden jede Menge kryptobiotische Krusten und wir bewegen uns dementsprechend vorsichtg, um möglicht nichts von diesem empfindlichen Material zu beschädigen. Der Blick von der Kante nach unten ist atemberaubend: Auf der einen Seite sehen wir mehr oder weniger senkrecht auf die durch die enge Capitol Gorge führende Straße hinab, auf einer anderen Seite weiten sich die Talwände der Gorge langsam und geben den Blick auf die im Westen liegenden Boulder Mountains frei.


Golden Throne


Blick vom Golden Throne Overlook auf den Ausgang der Capitol Gorge


Beim Abstieg vom Golden Throne Overlook

Da wir nach dieser schönen Wanderung relativ früh wieder zurück am Auto sind, entscheiden wir uns, etwas tiefer in die Gorge zu laufen: Hinter dem Parkplatz hört die Straße auf. Nur noch ein Trail führt durch die hier abermals enger werdende Schlucht. Die Felswände links und rechts sind teilweise dermaßen glatt und senkrecht, dass sie fast wie ein künstliches Bauwerk wirken. Wir kommen am Pioneer Register vorbei, wo sich schon vor fast einhundert Jahren die ersten Siedler mit ihren Namen verewigt haben. Einige der Inschriften sind so hoch an der Wand der Schlucht angebracht, dass eine bergsteigerische Meisterleistung notwendig gewesen sein muss, um sie dort anzubringen. Wir finden auch einige deutlich neuere Namenszüge. Das bringt uns zu der Frage, ab welchem Alter diese Schriftzüge von einer Verschandelung der Natur zu erhaltenswerten historischen Dokumenten werden.


Pioneer Register

Knapp eine Meile hinter dem Trailhead führt der Weg ein kurzes Stück auf der Nordseite der Gorge steil bergauf und endet dann schließlich bei den Tanks. Dem Namen nach mag man künstliche Wassertanks vermuten, aber es handelt sich um natürliche Reservoirs, die nach Regen große Menge Wasser für längere Zeit speichern und somit vielen Tieren das Überleben in dieser unwirtlichen Gegend sichern. Solche Tanks gibt es hier überall, nach ihnen hat auch die gesamte Waterpocket Fold ihren Namen erhalten. Die ersten der Tanks sind leer, aber wir klettern weiter und kommen tatsächlich zu einem schattigem Loch, welches Wasser enthält.


Natürliches Wasserreservoir im Capitol Reef National Park

Zum Abschluss unseres Besuchs im Capitol Reef National Park halten wir noch einmal im Fruita Historic District an. Wir spazieren durch den Obstgarten mit den blühenden Bäumen und schauen uns das winzige alte Schulhaus an. Dann verlassen wir den Park. Dieser Nationalpark hat uns sehr positiv überrascht. Wer hier nur auf der Straße durchfährt, wird ihn für sehr unspektakulär halten. Aber wenn man sich etwas abseits der Straße umschaut und auch etwas Zeit für Wanderungen einplant, bieter der Park ein wahres Füllhorn an Möglichkeiten. Wir haben ja selber nur einen kleinen Teil dieser Möglichkeiten ausgenutzt.


Aprikosenbäume im Fruita Historic District


Unterwegs auf der UT 24 im Capitol Reef National Park

Wir fahren durch Torrey und biegen nach Süden auf die UT 12 ab. Dies führt zunächst durch eine schöne grüne Graslandschaft und gewinnt dann steil an Höhe um die Boulder Mountains zu überqueren. Die Straße ist dicht von Nadelbäumen gesäumt. In den höheren Lagen sehen wir neben der Straße sehr viel Schnee, das hätten wir so im Südwesten nicht erwartet. Vor Boulder verliert die Straße wieder steil an Höhe. Bolder selber ist sehr unauffällig. Danach geht es über weiße Gesteinsklippen wieder steil bergauf und auf ein Hochplateau. Hier überqueren wir die Grenze zum Grand Staircase Escalante National Monument. Bald erreichen wir die Kante des Plateaus, von wo aus sich ein phantastischer Blick nach unten bietet. Die Straße führt über einen Felssporn, nun haben wir rechts und links von uns einen Abgrund - sehr abenteuerlich! Dann geht es steil und kurvig bergab, ein großes Schild verkündet die Steigung, es handelt sich um 14 % - das ist schon ziemlich steil. Nach ungefähr drei Vierteln des Gefälles biegen wir rechts ab und parken unser Auto am Trailhead der Lower Calf Creek Falls.

Die Wanderung zu den Lower Calf Creek Falls verläuft durch eine sehr breit geratene Schlucht, eher ein Tal mit steilen Wänden links und rechts. Durch das Tal fließt der Calf Creek, ein lebhafter kleiner Bach. Ab und zu kommen wir dem Gewässer nahe und sehen, dass sich darin jede Menge Forellen befinden. Die Gegend ist wunderschön grün mit Bäumen, Gras und Binsen bewachsen. Die Seitenwände des Tals sind weiß und rot, mit teilweise gigantischen Alkoven darin. Der Weg ist sehr einfach zu laufen, da er zum Großteil eben verläuft. Nach etwas weniger als drei Mailen erreichen wir einen kleinen Wald und an dessen Ende eine steile Gesteinswand. Hier überwindet das Wasser des Calf Creek ein fast 40 Meter hohes Gefälle. Der Wasserfall ist sehr schön und viel größer, als wir erwartet hätten. Wir sind völlig alleine und bewundern den Wasserfall ausgiebig aus allen möglichen Blickwinkeln.


Tal des Calf Creek


Lower Calf Creek Falls

Wir laufen zum Auto zurück und fahren weiter Richtung Süden. Kurz vor Escalante führt die Straße über einen faszinierend weißen Felsrücken und im weitern Verlauf stetig abfallend nach Escalante hinein. Hier checken wir im Circle D Motel ein, brechen aber nach nur kurzer Pause wieder auf. Wir fahren auf der UT 12 einige Meilen zurück in die Richtung aus der wir gekommen sind, bis zur Abzweigung der Hole in the Rock Road. Diese Straße führt nach Süden, direkt ins Grand Staircase Escalante National Monument. Nach nicht sehr ermutigenden Einschätzungen auf usa-reporter.com über den Zustand der Straße sind wir überrascht, als wir einen sehr angenehm zu fahrende Gravelroad vorfinden, die sich schön durch grüne Weiden mit vielen Kühen windet. Die Strecke zum Devils Garden ist in wenigen Minuten zurückgelegt, die kurze Stichstraße zum Parkplatz ist geringfügig spannender zu fahren.


Unterwegs auf der Hole in the Rock Road

Der Devils Garden ist eine tolle Ansammlung von Knubbeln aus weißen und roten Sandstein, die im Licht des Spätnachmittags schön glühen. Die tiefe Sonne wirft jede Menge Schatten, die dafür sorgen, dass man in den Felsen mit etwas Phantasie Drachen, Gnome und viele andere Figuren erkennen kann. Wir schauen uns ausgiebig um, und finden nach einger Zeit auch den bekannten Metate Arch.


Metate Arch im Devils Garden


Abendstimmung im Devils Garden

Zurück in Escalante entscheiden wir uns für ein schnelles Abendessen. Dies nehmen wir im Subway ein, dabei handelt es sich um unseren ersten Besuch überhaupt in einem amerikanischen Subway. Trotz teilweise anderer Zutaten als in Deutschland klappt die Besetllung aber gut und das Resultat schmeckt auch prima, mal abgesehen vom sehr labbrigem Brot.

   Hotelbewertung: Circle D Motel, Escalante, UT.
Das Motel wird gerade im größeren Stil renoviert, von daher haben wir zunächst die Rezeption nicht gefunden. Dann allerdings wurden wir äußerst herzlich begrüßt. Kleines aber sehr schönes und sauberes Zimmer mit zwar etwas älterem aber sehr gepflegtem Bad.

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk

SusanW

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Hallo Dirk,

eine Woche mehr (oder auch zwei  :wink: ) Urlaub wären schön. Da aber Arbeitgeber da nicht mehr so mitspielen,
müssen wir die zwei Wochen wohl auf die nächsten günstig gelegenen Osterferien legen  8) Was heisst, dass wir
an der "Wunschroute" doch hauptsächlich im Südwesten gekürzt haben.  Wenn ich jetzt diese Bilder sehe, komm ich
doch wieder ins Schwanken  :roll:
Die Etappen stehen, mit einigen Alternativen. Mal sehen, was letztlich bei herauskommt  :D
Liebe Grüße 
Susan

wuender

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Was heisst, dass wir an der "Wunschroute" doch hauptsächlich im Südwesten gekürzt haben.  Wenn ich jetzt diese Bilder sehe, komm ich doch wieder ins Schwanken  :roll:

Naja, wenn Ihr die Route so lasst, gibt es zumindest einen Grund für Euch, mal wieder dorthin zu fahren. Und dann den Südwesten genauer unter die Lupe zu nehmen

Die Etappen stehen, mit einigen Alternativen. Mal sehen, was letztlich bei herauskommt  :D

Da drauf bin ich auch sehr gespannt.

Schöne Grüße,
Dirk

Nekochan

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Guten Morgen! - Hier folgt nun der nächste Tag:

Samstag, 21.3.09: Escalante - Tropic
oder: I wanna be sunlight in the Bryce

Wieder stehen wir um sieben auf. Nach dem Auschecken folgen wir weiter der UT 12 Richtung Westen. Nach einer Fahrt über Berg und Tal, mal mit mehr, mal mit weniger Schnee am Straßenrand, erreichen wir Cannonville. In der dortigen Tankstelle versorgen wir uns mit Essen, dann biegen wir ab nach Süden in Richtung Kodachrome Basin State Park.


Auf der UT 12 westlich von Escalante

Dort angekommen beschließen wir, zunächst den Panorama Trail zu laufen. Gleich an dessen Beginn erwartet uns ein Felsen, der nach Fred Feuerstein benannt ist - uns erinnert er aber eher an das HB-Männchen...Weiter geht es auf einem schmalen Pfad durch Sagebrush- und Wacholder-Gestrüpp, vorbei an Felsen in allen Schattierungen. Nicht immer ist der Weg eindeutig zu erkennen, noch erschwert dadurch, dass wohl auch Besucher vor uns unsicher waren und daher überall Fußspuren sind. Von einigen ungewollten Umwegen abgesehen kommen wir aber gut voran. Immer wieder gibt es auch erhöhte Stellen, die einen guten Überblick über das Tal liefern. Als dann auch noch die Sonne hervorkommt, die sich bisher hinter Wolken versteckt gehalten hatte, und die Felsen ringsum aufleuchten, wird der Name des Parks quasi selbsterklärend.


Fred Flintstone Spire im Kodachrome Basin State Park


Ballerina Spire im Kodachrome Basin State Park


Auf dem Panorama Trail im Kodachrome Basin State Park

Nach etwa 1.5 Stunden Trail kommen wir wieder am Auto an und fahren weiter zum Shakespeare Arch. Dieser nette kleine Arch ist über einen kurzen Trail schnell erreicht. Der Trail geht aber noch weiter: teilweise etwas ausgesetzt umrundet er einen Felsen und führt dann auf den Sentinel, einen etwas vorgelagerten Hügel. Von dort aus hat man eine wunderbare Aussicht, auch auf die Cottenwood Canyon Road. Am Horizont können wir auch schon die rosafarbenen Felsen des Bryce Canyon erkennen.


Aussicht vom Sentinel im Kodachrome Basin State Park

Wieder am Auto angekommen verlassen wir den Park und fahren erst einmal auf der Cottenwood Canyon Road ein Stück nach Süden. Obwohl an deren Eingang ein Schild vor dem Befahren warnt, ist ihr Zustand recht gut. Wieder geht es durch Sagebrush und Wacholder, einmal muss auch ein kleiner Bach durchquert werden - bei ungünstigerer Witterung sicher kein Vergnügen... Nach einigen Meilen erreichen wir den Grosvenor Arch, einen wunderschönen, doppelten Bogen- diesmal in Gelb.


Auf der Cottonwood Canyon Road


Der Grosvenor Arch

Nachdem wir diesen ausgiebig gewürdigt haben fahren wir wieder zurück nach Norden, durch Cannonville hindurch und dann weiter auf der UT 12 nach Westen. Kurz hinter Tropic tauchen dann auch schon die ersten rosa Gesteinssäulen neben der Straße auf. - Unglaublich, dass so eine Farbe in der Natur vorkommt!

Unser erster Weg im Bryce Canyon Nationalpark führt ins Visitor Center, um uns zu erkundigen, welche Trails zu dieser Jahreszeit schon gangbar sind. Wir erfahren, dass die Verbindung Peckaboo Trail - Bryce Point noch gesperrt ist und entscheiden uns daher für eine Verbindung von Queens Garden Trail und Navajo Loop. Ein Blick auf die Wettervorhersage für morgen (Schneesturm), nimmt uns dann auch die Entscheidung ab, wann wir gehen wollen - nämlich sofort, auch wenn jetzt wieder Wolken aufziehen.

Wir fahren also zum Sunrise Point, wo ein unangenehm kalter Wind weht, werfen einen ersten Blick auf den Canyon - und sind begeistert: ein unglaubliches Farbenspiel in rosa, apricot, orange und rostrot, noch verstärkt durch das Weiß des Schnees, der hier immer noch liegt, und dazu die Formen der Hoodoos, die teilweise aussehen wie gedrechselt...


Aussicht vom Sunrise Point im Bryce Canyon National Park

Der Queens Garden Trail führt zwischen den Felsnadeln nach unten in das Tal, teilweise sind auch Löcher in den Fels gebrochen, durch die der Trail dann führt. Immer wieder bieten sich neue faszinierende Ausblicke auf die Felsenlandschaft. Je weiter wir nach unten kommen, desto feuchter wird es - teilweise ist es richtig schlammig. Da wir uns stur an die Wegweiser halten, verpassen wir die Abzweigung zu "Queen Victoria" und laufen gleich weiter auf der Verbindung zum Navajo Loop. Als uns unser Fehler bewußt wird, sind wir schon so weit, dass wir deswegen auch nicht mehr umkehren wollen...


Auf dem Queens Garden Trail im Bryce Canyon National Park

Nach einer kurzen Wanderung durch das waldige Tal, erreichen wir den Navajo Loop und steigen über die Wall Street wieder nach oben. Bei dieser handelt es sich um eine immer schmaler werdende Schlucht.- Erstaunlich, was bei der Namensgebung in Nationalparks alles Assoziationen an die Hochhäuser New Yorks ausgelöst hat... Hier ist der Weg noch dick mit Eis bedeckt. Entgegenkommende mit Turnschuhen bekleidete Wanderer haben hier so ihre Probleme. Aber auch mit unseren Wanderschuhen ist das Stück nicht gerade leicht zu überwinden. Nach kurzer Zeit weitet sich die Schlucht wieder auf und der Weg führt in Serpentinen steil nach oben. Auch hier liegt noch jede Menge Schnee und Eis. Immer wieder müssen wir nun von oben kommenden Gruppen Auskunft erteilen, wie weit es noch nach unten ist, und ob der Weg irgendwann besser wird.


Die Wall Street im Bryce Canyon National Park

Oben am Sunset Point angekommen genießen wir die wunderbare Aussicht, bis eine deutschsprachige Reisegruppe den Aussichtspunkt stürmt. Wir treten die Flucht entlang des Rims zurück zum Sunrise Point und unserem Auto an. Nun fahren wir noch die anderen Aussichtspunkte ab: Zuerst Inspiration Point (gibt es eigentlich einen Nationalpark ohne einen Aussichtspunkt mit diesem Namen?) und Bryce Point am sogenannten Amphietheater, wo die Steinsäulen dichter stehen, dann fahren wir zum Rainbow Point am südlichsten Ende der Parkstraße und arebeiten uns dann View Point für View Point wieder nach Norden vor. Jeder der Aussichtspunkte hat seine eigenen Reize. Im südlichen Teil gibt es zwar weniger Hoodoos, dafür bieten sich fantastische Ausblicke in die Ebene. Ein besonderes Schmankerl ist die Natural Bridge, natürlich in Bryce-Rosa.


Ausblick vom Rainbow Point im Bryce Canyon National Park


Natural Bridge im Bryce Canyon National Park

Im nun besser werdenden Licht statten wir dem Sunset Point noch einen letzten Besuch für heute ab, wo gerade jede Menge Reisebusse ihren Inhalt ausspucken. Wir genießen noch einmal den schönen Ausblick, dann fahren wir zum Ruby's Inn um dort einzuchecken. Unsere Gefühle gegenüber diesem riesigen Komplex mit Souvenier Shop, mehreren Restaurants (von denen zu dieser Jahreszeit nur eines geöffnet hat), eigenem Postamt und einer Unmenge an Zimmern schwnken zwischen Faszination und Abscheu. Wir beziehen unser Zimmer in einem der Nebengebäude und gehen dann im Hauptgebäude Abendessen, wo wir uns das recht gute Buffet gönnen. Müde kehren wir dann ins Zimmer zurück.

   Hotelbewertung: Best Western Ruby's Inn, Tropic, UT.
Das ist kein Motel, das ist ein Motelkomplex, dementsprechend viel ist auch los. Beim Einchecken bekommt man zuerst mitgeteilt, in welchem der Gebäude das Zimmer ist und dann erst die Zimmernummer. Das Zimmer selber war normaler Moteldurchschnitt. In Anbetracht der Lage - direkt am Eingang des Bryce Canyon National Park gelegen - und des günstigen Preises würden wir jederzeit den Touristenrummel in Kauf nehmen und wieder dort übernachten.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
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Saguaro

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Den Bryce Canyon haben wir die letzten beiden Jahre auch eher verschneit erlebt. Das gibt zwar wunderschöne Fotos, doch wenn dort oben der Wind so pfeift, dann hat man wenig Lust zum wandern. Wenn die Wege dazu noch matschig sind, sollte man gar nicht runter laufen, denn schnell hat man die Profile mit dickem Lehm verstopft und findet keinen Halt mehr.

LG,

Ilona

Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


wuender

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Den Bryce Canyon haben wir die letzten beiden Jahre auch eher verschneit erlebt. Das gibt zwar wunderschöne Fotos, doch wenn dort oben der Wind so pfeift, dann hat man wenig Lust zum wandern. Wenn die Wege dazu noch matschig sind, sollte man gar nicht runter laufen, denn schnell hat man die Profile mit dickem Lehm verstopft und findet keinen Halt mehr.

Wir hatten eigentlich damit gerechnet, dass die Trails noch wegen Schnee gesperrt sind. Als sie es dann nicht waren, sind wir einfach mal losgelaufen. Letztendlich wurde es zwar streckenweise recht schlammig aber mit nicht ganz so gravierenden Folgen, wie Du sie beschreibst. Das sah ein, zwei Wochen früher mit mehr Schnee und Schmelzwasser vielleicht noch ganz anders aus.

Ziemlich heftig fand ich dagegen den dick vereisten Anstieg in der Wall Street. Vor allem wenn man mal vergleicht, welche Trails im Black Canyon of the Gunnison NP wegen eines kleinen Schneehäufchens noch gesperrt waren. Mit Bergschuhen kam man ja einigermaßen bergauf, aber was die Leute, die uns entgegen kamen an Schuhen anhatten, kann man nur noch als unadäquant bezeichnen.

So oder so: Der Bryce in weiß ist einfach toll - das muss man mal gesehen haben.

Schöne Grüße,
Dirk