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Autor Thema: Langweilig - eine Autotour quer durch den Norden der USA - Sep 2007  (Gelesen 54012 mal)

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Scooby Doo

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02.09. Chicago: Hancock Building, Wendella Bootstour, Ausflug mit dem Fahrrad

Hier ist wieder Buffalo Bill und heute ist der große Tag. Heute ist es endlich soweit. Heute ist der Tag, auf den Markus schon so lange entgegengefiebert hat. Heute, ja, heute! Heute soll sein Koffer kommen.
Es gibt auch kleine Dinge im Leben, die einem eine große Freude machen können. So groß, dass er sogar als erster aus dem Bett springt und sich für den Tag fertig macht. Ok, mag vielleicht auch andere Gründe haben als die Vorfreude auf seinen Koffer, aber als rational denkendes Bison fallen mir sonst nur Grasbüschel ein…

Mit der Hochbahn werden die paar Meter bis zum Chicago River im wahrsten Sinne des Wortes überbrückt. Zu Fuß geht es dann weiter über die North Michigan Avenue, die aufgrund der hier enorm hohen Preise für Grundstücke, Mieten, Einkaufsgüter und abzuzahlende Strafen für Ladendiebstahl „Magnificient Mile“ genannt wird. Vielleicht ist Chicago deshalb auch nicht mehr die verruchte Gangsterhochburg? Bei Mister Wash bekommt man die Geldwäsche sicher preiswerter hin.


Hancock Building, Chicago

Egal, Schwamm drüber. Das nächste Hochhaus will erklommen werden. Eine große breite Treppe führt ins Untergeschoss des Hancock Building. Warum beginnen eigentlich alle Fahrstühle zur obersten Etage im Tiefgeschoss? Müssen die erst Anlauf nehmen?


Aussicht vom Hancock Building nach
Norden

Hier wartet überraschenderweise gar keine Schlange und man kann geradewegs den nächsten Aufzug nehmen.
Oben angekommen eröffnet sich ein für Markus noch ungewohnter Blick auf die Stadt. Den Sears Tower hatte er schon zweimal bezwungen, aber das Hancock Building ist Neuland. Bei Micky ist es genau umgekehrt, weswegen praktischerweise halt beide Türme an der Reihe sind.

Das Hancock Building steht näher am Lake Michigan, von daher sieht man hier auf eine Strandpromenade und gegenüber der daran vorbeiführenden mehrspurigen Schnellstraße die ersten Hochhäuser, die bis fast ans Wasser reichen. Nach Süden wieder die Hochhäuser der Innenstadt mit dem alle überragenden Sears Tower. Welche Aussicht ist nun die bessere?
Irgendwie sind beide gut. Ok, das Hancock Building überzeugt noch etwas durch den geringeren Ansturm und den Blick auf den Sears Tower, aber alle wollen sie auf den Sears Tower. Alle wollen sie nur von oben auf einen herabschauen. Widerlich.

Micky und Markus sind aber nicht ganz die einzigen hier oben. Da hinten sind noch zwei, die sich in Deutsch über die Aussicht unterhalten. Chicago ist halt eine schöne Stadt. Inzwischen hat Markus es aber aufgegeben, jemals jemanden vom usa-reise.de Forum zufällig in den USA zu treffen. Alle, die er bereits hintenherum gefragt hatte, woher sie ihre Reiseinfos hernehmen, haben meist auf kostspielige Druckerzeugnisse verwiesen. So wird es hier wohl auch wieder sein…


Aussicht vom Hancock Building nach
Süden

Wieder zurück auf den Boden der Tatsachen, geht es zur Anlegestelle der Wendella Boote. „Ach, deshalb ist niemand oben auf dem Hancock Building, die stehen alle hier an.“ Zum Wunschtermin sind leider keine Tickets mehr zu bekommen, sondern erst in zwei Stunden. War das ein guter Deal? Wäre es nicht besser gewesen, sich zuerst ein Fahrrad zu mieten und am Abend mit dem Boot zu fahren, um genügend Zeit für die Fahrradtour zu haben? Jetzt müssen nämlich erstmal zwei Stunden totgeschlagen werden, die nachher vielleicht fehlen. Autsch, die armen Stunden.


'L' vom Hancock Building
aus betrachtet

„A walk in the park“ lautet das Motto, immer schön von Schatten zu Schatten. Kann man einen richtigen Sport draus machen. Markus ist noch immer mit seinen Winterstiefeln und der langen Hose bestraft. Man beschließt, eine Rast auf einer Bank einzulegen und die Energie für die geplante Fahrradtour aufzuheben.


Great Lawn vor dem Jay Pritzker
Pavilion im Millenium Park

Auf der Bank nebenan sitzt ein Amerikaner, der gerade sein Gesicht eincremt. Hätte Markus auch nötig, aber seine Sonnencreme ist bestenfalls gerade über Grönland. Man kommt in den üblichen Smalltalk. Woher? Wohin? Beautiful Trip. An den Akzenten verraten sich unsere beiden Mitteleuropäer natürlich mal wieder und so schwenkt auch der Amerikaner überraschend auf Deutsch um und erzählt von seiner Ehe in Deutschland, den Jahren in Heidelberg. Ein etwas komischer Kauz, dessen Gesicht die Sonnencreme scheinbar in sich aufsaugt und über die Arme und der Hand zurück in die Tube fließen lässt, denn bestimmt eine halbe Stunde lang wird gecremt wie ein Weltmeister.


Chicago Bean im Millennium Park

Markus und Micky, kurz M&M, verabschieden sich, da sie ihr Boot nicht verpassen wollen. An der Anlegestelle bildet sich wieder eine endlos lange Schlange. Wollen die etwa alle noch mit aufs Schiff? Also schnell nach oben gehechtet und einen Platz an der Sonne gesichert. Leider nicht an der Reling mit uneingeschränktem Blick, aber Hauptsache, nicht alles durch getönte Fensterscheiben sehen zu müssen.


Wendella Bootsanlegestelle an der
North Michigan Ave

Es dauert unendlich lange, bis endlich alle an Bord sind und einen geeigneten Platz gefunden haben. Gedanklich ist man von „Hoffentlich geht’s bald los“ immer mehr zu „Langweilig!“ übergegangen. Ich kann die beiden gut verstehen. Boote haben meist die Angewohnheit, fernab jedem schönen Präriegrasbüschel zu verkehren…

Der Anker wird gelichtet und schon schaukelt man den Chicago River entlang. Da die meisten Sitze quer zur Fahrtrichtung angeordnet sind, blickt man nun vorzugsweise entweder nach rechts oder nach links. Interessante Fakten und Anekdoten werden von einer Sprecherin live auf dem Boot gesprochen, die neben der Schiffsbrücke steht und in Fahrtrichtung rechts blickt. Das heißt, alle, die sitzplatzbedingt nur nach links blicken, sehen ohne Verrenkungen gar nicht, worüber gerade gesprochen wird. Erst, als das Schiff wendet, haben sie die passende Aussicht, aber jetzt hat sich ja auch der Blickwinkel der Erzählerin geändert und dasselbe frustrierende Spielchen geht von vorne los.


unterwegs auf dem Chicago River

Am Ende des Chicago River befindet sich eine Schleuse, bevor man hinaus auf den Lake Michigan gelangt, der ein paar Zentimeter höher liegt. Für die Amerikaner scheint dies ein ganz besonderes Moment zu sein. Etwas, was viele noch nie zuvor gekannt, gesehen oder erst recht erlebt haben. Voller Spannung verfolgen sie die Prozedur. Die hintere Schleusenwand wird geschlossen und die vordere geöffnet, so dass Wasser vom See hineinströmt und den Höhenunterschied ausgleicht. Micky scherzt „Was die wohl sagen werden, wenn ich ganz laut Langweilig in die Runde rufe!?“ Wir werden es glücklicherweise nie erfahren.


unterwegs auf dem Lake Michigan

Ein Blick vom See auf die Stadt lohnt sich alle Male und es unterstreicht auch, dass die gewählte Reihenfolge erst Boot dann Fahrrad die richtige Entscheidung gewesen ist, denn bei einer abendlich statt findenden Tour hätte man sonst genau in die dann hinter den Häusern befindlichen Sonne geschaut.


Leuchtturm an der Hafeneinfahrt von
Chicago

Eine Schleife nach Norden bis auf Höhe des Hancock Buildings wird gedreht, dann wieder um den Navy Pier vorbei zurück nach Süden bis zum Sears Tower und schon ist die Zeit wieder um und wieder schicken uns an, erneut durch die Schleuse zu fahren. Jetzt wird auch offensichtlich, warum die Tour insgesamt 90 Minuten dauert, denn allein durch die beiden Schleusenfahrten geht etliche Zeit verloren.

Neben unserem Boot nutzen noch etliche andere Boote die Gelegenheit, sich 30 cm tiefer legen zu lassen. Es ist immerhin Wochenende, morgen sogar ein nationaler Feiertag (Labor Day), also ein verlängertes Wochenende und daher nicht verwunderlich, dass die Stadt vor lauter Besuchern nur so wimmelt. Schilder an der Einfahrt der Schleuse regeln ganz genau, wer hier Vorfahrt hat und wer bei gefüllter Schleuse draußen bleiben muss, doch eine Gruppe Legasthenikern zieht es vor, den Weg des Wendella Boots zu schneiden. Man lässt für die Touristen keine Attraktion aus und so wird einem statt einer langweiligen Schleusenfahrt noch ein mittleres Streitgespräch geboten.


Stadtrundfahrt per Boot auf dem
Chicago River

Wie schon erwähnt, will man sich am Nachmittag noch etwas sportlich betätigen und so werden am Nordende des Grant Parks Fahrräder gemietet. Micky ist anfangs noch etwas skeptisch. Mountain Biking geht er zu Hause regelmäßig, aber mit so einem früher von ihm nur belächelten City Bike mit breitem Lenker und ohne Gangschaltung durch die Stadt radeln, muss das wirklich sein?


Hancock Building, Chicago

Nur wohin jetzt mit den Rucksäcken? Die ganze Fahrt über auf dem Rücken tragen? Nein, da gibt es doch noch so schöne Körbe, nur wie befestigt man sie am Fahrrad? Bei Markus’ Korb sind die Haltestangen so schön verbogen, dass man ihn leicht am Lenker befestigen kann. Micky ist etwas ratlos und bekommt vom Vermieter kurzerhand Kabelbinder, um das Problem zu fixieren.

Es geht los. Erst ein Stück bergauf und dann bis zum Lake Michigan bergab. Teilweise über sehr holpriges Gelände, so dass Markus’ Korb nicht nur einfach eingehangen wurde, sondern ebenso leicht auch wieder herausspringen kann. Tja, zuerst die scheinbar bessere Wahl verkehrt sich nun ins Gegenteil. Man behilft sich, indem die Geschichte bei zu erwartenden Unebenheiten halt festhält.
Ungewohnt bei diesen Bikes ist auch die Rücktrittbremse, denn zumindest Markus ist seit 16 von 27 Jahren nicht mehr auf einem Fahrrad dieser Bauart unterwegs gewesen, aber wie auch bei der Umstellung Schaltauto/Automatik geht das nach einiger Zeit recht gut. Nur der herab springende Korb, der dann dazu neigt, den Rucksack dabei auf die Straße zu werfen, nervt noch ein wenig. Da fehlt wohl ein Korbbeschwerer in Form eines Bisons.

Ziel des Ausflugs ist der Lincoln Park im Norden der Stadt. Stellt man sich in Deutschland darunter eine schöne Parkanlage mit gepflegten Wegen durch ein Blumenmeer vor, so findet man hier eine Straße quer durch den Park mit lauter Parkplätzen und ziemlich rauen, schmalen Wegen vor. Tja, ein Amerikaner fährt halt mit dem Auto so weit vor, wie er kann und braucht den Picknickkorb dann nicht mehr weit tragen, behauptet aber später, er wäre mitten im Park an frischer Luft im Grünen gewesen.


per Fahrrad unterwegs im Lincoln
Park, Chicago

Außer einem schönen Ausblick auf die in der Ferne liegende Stadt mit dem Hancock Building als Erkennungszeichen gibt es nicht viel zu sehen oder zu tun in diesem großen Park. Auch für ein Picknick wird eine schönere Stelle am Ufer des Lake Michigan auserkoren. Von der Südspitze des Belmont Harbor Drives ist die Aussicht mindestens genau so schön, das Ziel per Fahrrad aber bequemer erreichbar als irgendeine Wiese im Lincoln Park und zudem noch ruhiger gelegen.

Statt ein paar Büschel der saftigen Wiese zu probieren, bevorzugen die beiden belegte Sandwiches von Subway. Menschen sind schon komische Viecher. Bezahlen ein Heidengeld dafür und lassen die besten Stücke einfach unbeachtet herumstehen. Ich denke, irgendwann werden die Menschen daher aussterben und wir Bisons wieder den Nordamerikanischen Kontinent beherrschen. Ein erster Schritt scheint ja schon getan: Heißt der derzeitige Herrscher nicht irgendetwas mit Busch oder so? Bei dem Gedanken alleine bekomme ich schon wieder Hunger.


Buckingham Fountain im Grant Park

Ok, zurück zu Chicago. Der Rückweg in die Stadt steht an, aber mit diesen City-Bikes mit großzügiger Übersetzung geht die Fahrt recht gemütlich und entspannt. Micky ist inzwischen regelrecht begeistert und bezeichnet die Fahrradmiete als eine großartige Idee. Ihm wäre dies Vorhaben alleine nie in den Sinn gekommen. Tja, man muss halt auch mal etwas Neues ausprobieren.

Markus ist nun zum dritten Mal in Chicago und doch hat er es einfach noch nicht geschafft, die Schilder der legendären Route 66 zu fotografieren. Das muss jetzt unbedingt nachgeholt werden. Beim ersten Besuch hat er sogar auf der Route 66 (Adams Street) übernachtet, doch wegen Dunkelheit beim Passieren der Schilder dies immer auf später verschoben. Beim zweiten Besuch hat ihn die Memorial Day Parade abgelenkt, aber diesmal soll es endlich geschehen.
Ist sicher auch keine schlechte Tour. Wahrscheinlich sind gerade auch einige Besucher in der Stadt, die genau dies planen. Aber Ziel dieser Reise ist es ja, zuerst ein gelangweiltes Bison im Badlands NP zu befreien und danach Verwandte im Yellowstone zu besuchen. Hoffe ich doch.

Zurück im Hotel – die Spannung steigt – ist doch tatsächlich ein weiterer Mitreisender eingetroffen: Markus Koffer! Doch ist er nicht nur verspätet angekommen, sondern auch ziemlich mitgenommen. Eine Rolle von zwei ist schlichtweg abgerissen, so dass wir es nun mit einem einarmigen Banditen zu tun haben. Das kann ja heiter werden, denn - hey, wer hat hier schon wieder das Licht ausgemacht? Typisch Ranger, als ob wir Bisons Röntgenaugen hätten. Ok, dann wird jetzt geschlafen und morgen weiter über die erste Fahrt Richtung Wisconsin berichtet.

Herzlichst, euer Buffalo Bill.

Übernachtung: Best Western Grant Hotel - Chicago, IL


Bewertung: Gut!







Viele Grüße, Markus

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wuender

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Tolle Bilder von einer tollen Stadt! Die Idee, den Fahrradverleih am Millenium Park zu nutzen, ist einfach genial.

Micky und Markus sind aber nicht ganz die einzigen hier oben. Da hinten sind noch zwei, die sich in Deutsch über die Aussicht unterhalten. Chicago ist halt eine schöne Stadt. Inzwischen hat Markus es aber aufgegeben, jemals jemanden vom usa-reise.de Forum zufällig in den USA zu treffen.

Ach Bill, dumm, dass Du damals nicht schon mit Markus mitgereist bist, sondern erst später dazugekommen bist. Du hättest nämlich bestimmt den potentiellen Spielgefährten (ein blaues Nilpferd) im Rucksack der Deutschen erschnüffelt und dann Markus auf die beiden aufmerksam gemacht...  :lol:

Übernachtung: Best Western Grant Hotel - Chicago, IL

Und es wäre sogar fast das selbe Hotel geworden - wir sind nur wegen den kostenfreien Parkplätzen ins BW River North statt ins BW Grand Park...

Schöne Grüße,
Dirk

Nekochan

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Da hinten sind noch zwei, die sich in Deutsch über die Aussicht unterhalten. Chicago ist halt eine schöne Stadt. Inzwischen hat Markus es aber aufgegeben, jemals jemanden vom usa-reise.de Forum zufällig in den USA zu treffen. Alle, die er bereits hintenherum gefragt hatte, woher sie ihre Reiseinfos hernehmen, haben meist auf kostspielige Druckerzeugnisse verwiesen. So wird es hier wohl auch wieder sein…

Ist sicher auch keine schlechte Tour. Wahrscheinlich sind gerade auch einige Besucher in der Stadt, die genau dies planen.

Ach deswegen ist es so langweilig - das kenn´ ich ja alles schon! :wink:

Aber ganz so schön sind meine Fotos nicht. - Und eine Bootstour fehlt mir auch noch...

Viele Grüße,
Katharina
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Micky McBenz

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Hallo Forum!

So groß, dass er (MARKUS!) sogar als erster aus dem Bett springt und sich für den Tag fertig macht.
Leute, merkt Euch dieses Ereignis! Markus ist vor mir aufgestanden! Wie Ihr vielleicht noch erfahren werdet, ist das ein äußerst rares Vorkommnis.  :lol: :wink:

Oben angekommen eröffnet sich ein für Markus noch ungewohnter Blick auf die Stadt. Den Sears Tower hatte er schon zweimal bezwungen, aber das Hancock Building ist Neuland. Bei Micky ist es genau umgekehrt, weswegen praktischerweise halt beide Türme an der Reihe sind.
Nein, bei mir war so, dass ich zuvor schon einmal auf dem Sears Tower war und zweimal auf dem Hankock Tower. Das waren also für mich alles Wiederholungen, was bestätigt, wie langweilig das alles doch ist...  :wink:

Auf der Bank nebenan sitzt ein Amerikaner, der gerade sein Gesicht eincremt. (...) Ein etwas komischer Kauz, dessen Gesicht die Sonnencreme scheinbar in sich aufsaugt und über die Arme und der Hand zurück in die Tube fließen lässt, denn bestimmt eine halbe Stunde lang wird gecremt wie ein Weltmeister.
Der Typ war wirklich ein echter Freak. Sein Körper muss voll mit Sonnencreme gewesen sein! Na ja, wir hatten keine Sonnencreme und zumindest ich hatte schnell einen Sonnenbrand, der sich aber in wenigen Tagen in Bräune gewandelt hat. Das Wetter war ja auch spitze!  :sun:

Micky ist anfangs noch etwas skeptisch. Mountain Biking geht er zu Hause regelmäßig, aber mit so einem früher von ihm nur belächelten City Bike mit breitem Lenker und ohne Gangschaltung durch die Stadt radeln, muss das wirklich sein?
(...)
Micky ist inzwischen regelrecht begeistert und bezeichnet die Fahrradmiete als eine großartige Idee. Ihm wäre dies Vorhaben alleine nie in den Sinn gekommen. Tja, man muss halt auch mal etwas Neues ausprobieren.
Markus, das rechne ich Dir wirklich hoch an. Diese Fahrräder heißen "Cruiser", glaube ich und sie waren supergut! Die Radtour hat echt Spaß gemacht. Und auf dem Bike habe ich mich wirklich wohl gefühlt.



Während der Radtour haben wir noch eine weitere interessante Beobachtung gemacht. Ihr kennt doch alle diese Autoproleten?!  :arrow: Meist Jugendliche, die mit ihren gepimpten Autos auf ländlichen oder vorstädtischen Supermärkten bei lauter Musik abhängen?!
Genau das gibt es in Chicago in ähnlicher Form. Man trifft sich mit seinen Booten auf dem Lake Michigan, hört Musik, trinkt etwas und hängt einfach nur auf den Booten ab:



Ich fand das schon sehr eigenartig...  :kratz: Aber nicht langweilig!

Willi

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Toller Bericht und tolle Bilder  :daumen:

Das macht schon wieder richtig Lust auf Chicago. Mal schaun, vielleicht klappts ja doch noch im September  :roll:

americanhero

  • Gast
Es gibt auch kleine Dinge im Leben, die einem eine große Freude machen können. So groß, dass er sogar als erster aus dem Bett springt und sich für den Tag fertig macht.


Also, das ist wirklich ein Ereignis und kommt wirklich nicht so oft vor.  :lol: :lol: :lol:
Ein toller Bericht und die ganzen Bilder von Chicago machen Lust auf mehr. Die Bootsfahrt ist ja echt eine klasse Sache gewesen. Wie lange im Voraus hast du die gebucht?


Greetz,

Yvonne

ilnyc

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Sehr schön. Eines meiner letzten Reiseziele (Chicago) mit dem künftigen (Yellowstone) verknüpft. Die Fotos lassen viel Schönes erwarten - bin dabei!  :groove:

Scooby Doo

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Tolle Bilder von einer tollen Stadt! Die Idee, den Fahrradverleih am Millenium Park zu nutzen, ist einfach genial.

So etwas habe ich auch schon mal in San Francisco gemacht, von daher war die Idee nicht ganz neu.

Und es wäre sogar fast das selbe Hotel geworden - wir sind nur wegen den kostenfreien Parkplätzen ins BW River North statt ins BW Grand Park...

Hätte aber auch ncihts gebracht, weil wir uns ja noch nicht kannten.

Ach deswegen ist es so langweilig - das kenn´ ich ja alles schon! :wink:

Weißt du, dass ich im Moment echt ernsthaft nach günstigen Flügen suche, um dieses Jahr eine Tour auf der Route 66 zu unternehmen? Ihr seid mit schuld.

Aber ganz so schön sind meine Fotos nicht. - Und eine Bootstour fehlt mir auch noch...

Höchstens das Bild vom Hancock Building, da sieht man noch einige Spiegelungen in der Scheibe, aber ansonsten stehen eure Fotos doch in nichts, aber rein gar nichts, denen meinen nach. Wie ich eben nochmal gesehen habe, ihr hattet ja auch so super Wetter, als ihr in Chicago wart. Zufälle gibt's ;-)
Und die Bootstour hatte ich mir auch schon häufiger vorgenommen - dank dieses Forums - aber erst bei meinem dritten Besuch hat es endlich geklappt.

Leute, merkt Euch dieses Ereignis! Markus ist vor mir aufgestanden! Wie Ihr vielleicht noch erfahren werdet, ist das ein äußerst rares Vorkommnis.  :lol: :wink:

Ich denke, meine Langschläfrigkeit hat sich hier schon weit herumgesprochen.

Nein, bei mir war so, dass ich zuvor schon einmal auf dem Sears Tower war und zweimal auf dem Hankock Tower.

Ach so? Dann hattest du mich aber wirklich die ganze Tour im Glauben gelassen, du wärst noch nie auf dem Sears Tower gewesen. War das damals bei dir eine andere Besucherführung unten im Keller? An die Zwangsfilmvorstellung und diese bescheuerte Drehtür konntest du dich nämlich scheinbar nicht mehr erinnern.

Markus, das rechne ich Dir wirklich hoch an. Diese Fahrräder heißen "Cruiser", glaube ich und sie waren supergut! Die Radtour hat echt Spaß gemacht. Und auf dem Bike habe ich mich wirklich wohl gefühlt.

Ja, wie ich später gemerkt habe, konntest du deine Begeisterung ja sonst eher nur schwer zeigen, aber hier sprudelte es ja nur so aus dir heraus. Im Nachhinein betrachtet also wirklich eine super Freizeitbeschäftigung.

Das macht schon wieder richtig Lust auf Chicago. Mal schaun, vielleicht klappts ja doch noch im September  :roll:

Mal sehen, vielleicht treffen wir uns ja dann dort, denn wie weiter oben geschrieben, ich plane nun relativ sicher eine Fahrt auf der Route 66 und die beginnt ja bekanntermaßen in Chicago, also werde ich um die Stadt wohl nicht drum herum kommen.

Also, das ist wirklich ein Ereignis und kommt wirklich nicht so oft vor.  :lol: :lol: :lol:

Das stimmt, so habe ich es noch gar nicht gesehen.

Die Bootsfahrt ist ja echt eine klasse Sache gewesen. Wie lange im Voraus hast du die gebucht?

Etwa 2 Stunden. Deshalb mussten wir ja noch die Stunden tot schlagen und sind in den Grant Park gelaufen, weil wir auf das Schiff 2 Stunden früher nicht mehr drauf gekommen sind.
Viele Grüße, Markus

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Doc Snyder

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@wuender: Wen ihr auf eurer Tour alles nicht getroffen habt  :wink:.

AndyOne

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Hallo Bill,

selbstverständlich begleite ich Dich auch auf Deiner Tour.
bye
Andy

Meine USA Reiseberichte und Bilder auf Trailhead Adventures

Schneewie

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Da ich mir die Reiseberichte ja meist erst nach dem Ende ausdrucke (geht ja leider mit der SW hier nicht mehr seitenweise) wird das ganz schön viel werden.  :wink:

Den Anfang habe ich schon gelesen, super Einstieg. Bitte schnell weiterschreiben, damit ich nicht so lange mit meinem Druck warten muß.  :D
Gruß Gabriele

Scooby Doo

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03.09. Chicago - Illinois Railway Museum - Wisconsin Dells - Minneapolis

Hier ist wieder Buffalo Bill, der euch mal wieder eine aufregend langweilige Geschichte zu erzählen hat. Draußen ist es noch dunkel, als Markus erneut vor Micky aufsteht und sich nach einer schönen warmen Dusche an den Sommerklamotten im Koffer zu schaffen macht. So ein Koffer ist doch etwas Feines, jedenfalls bis es nun zurück zum Flughafen geht.
Wie gestern schon erwähnt, kam der Koffer leicht lädiert in Chicago an. Im fehlt eine von zwei Rollen und so wird er nun mehr über die Straße geschleift denn gerollt. Der erhöhte Widerstand macht den Weg zur Hochbahn-Station nicht gerade einfach.

Die Fahrt zieht sich durch zahlreiche Baustellen und damit verbundenen Langsamkriechstellen. Außerdem hat sich die Gegend seit den letzten zwei Tagen nur unwesentlich verändert. Was auffällt: Auf der Milwaukee Avenue ist das rote Auto abgefahren, dafür steht da nun ein blaues und ein grünes und an der Station Division wurden die Mülltonnen geleert. Ansonsten ist alles wie vorgestern.

Wir erreichen den Flughafen. So, das war es dann wohl. War schön, dass ihr mitgelesen habt, aber jetzt trennen sich die Wege. Der Rückflug steht an.

…zumindest für die meisten, die mit unseren tapferen Helden zum Flughafen gefahren sind. Markus muss noch zum KLM-Schalter, um seine gesammelten Quittungen vom Kauf der notwendigsten Sachen gegen Geld einzutauschen. Micky macht es sich derzeit auf der Bank bequem. Recht hat er, ist ja auch noch früh am Morgen.
Anstandslos wird alles aufaddiert und ein persönlicher Scheck ausgestellt. Na, dann kann es ja ab zur Autovermietung gehen. Die Hinweisschilder dieses wunderschönen Flughafens zeigen wieder in jede mögliche Richtung zu den Parkhäusern, aber auch an verschiedenen Stellen zu Autovermietungen. Das mit den Richtungen erklärt sich schnell, denn zur Autovermietung muss man nur einfach das Terminal verlassen und einen bunt angemalten Bus zu sich winken. Am geschicktesten wählt man den mit der Aufschrift der Mietwagenfirma, für die man einen Voucher besitzt, denn dort sind die Wahrscheinlichkeiten groß, dass dieser auch eingelöst werden kann.

Ein freundlicher Herr hinter dem Tresen tippt wie wild alle möglichen Daten in seinen Computer, wo jeder logisch denkende Mensch doch sonst annimmt, die ganzen Daten wären seit der Buchung bereits hinterlegt. Dem ist scheinbar nicht so. Einige Angaben werden von Markus und Micky noch handschriftlich notiert, die der National Mitarbeiter dann erstmal in amerikanischen Buchstaben übersetzt und dann in seinen Computer hackt. Die haben also selbst bei der Schrift einen Slang.


unser Jeep Grand Cherokee

Dann geht es raus auf den Hof, wo im hinteren Teil Haufen SUV stehen. Eine Reihe kann man es echt nicht nennen, Haufen trifft es da wohl eher, denn die Wagen stehen in hintereinander in drei Reihen. Die Koffer werden abgestellt und die schönsten Autos herausgesucht. „Ich habe hier einen Trailblazer gefunden – Mist, hier kann ich meinen I-Pod nicht anschließen“ hört man von Micky. Als zweites Wunschauto gilt der Jeep Grand Cherokee, der auch über die nötigen Kabelanschlüsse verfügt. Aber welchen jetzt nehmen? Die Auswahl ist ziemlich groß, da die meisten Urlaubsflieger erst noch im Anflug auf die Stadt sind, wenn überhaupt schon in der Luft.
Ganz vorne steht einer, der hat aber schon etliche Meilen über dem Tacho. In der letzten Reihe, also gut zugeparkt, steht das Objekt der größten Begierde: Jeep Grand Cherokee, grün (Hauptsache nicht weiß, denn weiße Autos sind langweilig), helle Ledersitze und weniger als 10.000 Meilen unter den Hufen. „Ich schau mal, ob ich jemanden finde, der uns den Wagen herausholt.“, doch Markus bremst Mickys Tatendrang: „Die Schlüssel stecken doch, das ist eine Choice Line. Wir können uns doch den Wagen selber ausparken.“
Gesagt, getan. Jetzt nur noch Gepäck einladen, das Auto am Ausgang kurz unter den Scanner halten, endgültige Papiere übernehmen und ab auf die Autobahn.

Warum wurde der Wagen eigentlich am Flughafen und erst am dritten Tag gemietet? Dies hatte mehrere Gründe: Man muss sich nicht durch den Stadtverkehr von Chicago quälen, hat eine größere Auswahl an Fahrzeugen durch die Choice Line, die es am Flughafen, nicht aber in der Stadt gibt und man mietet den Wagen zu einer besseren Tageszeit, nämlich früh morgens, wenn nur die wenigsten Flieger von weither eingetroffen sind. Gar nicht so dumm für zwei Zweibeiner.


im Illinois Railway Museum

Markus fährt, während Micky die Autoelektronik um weitere mitgebrachte Spielzeuge ergänzt. I-Pod ans Radio angeschlossen, um wenigstens die nächsten hunderten Stunden eigene Musik hören zu können, Laptop an den zweiten Zigarettenanzünder, GPS-Maus ins Fenster, um die GPS-Katze zu provozieren und schon können wir unser erstes Ziel ansteuern: Illinois Railway Museum.
Dank dem auf dem Laptop installierten Street Atlas und GPS-Technik einfach zu finden. Markus nutzt dennoch die Gelegenheit, sich über den Zustand einer Sackgasse im Weltstädtchen Union, Illinois zu informieren, bevor das Auto in der prallen Sonne auf dem großen Parkplatz vor dem Hof mit den vielen Schienen abgestellt wird. Wie aufregend!

Markus hatte zuerst Bedenken, Micky überhaupt nach der Möglichkeit zu fragen, ob man Eisenbahnmuseen mit in die Tour einbauen könnte, doch er meinte, ihn interessiere das Thema auch. Na, umso besser. Da heute Labour Day ist, also ein amerikanischer Feiertag und damit praktisch ganz USA frei hat, haben heute auch noch alle möglichen Museen usw. geöffnet, doch ab morgen beginnt wieder die Schule, so dass die Hauptsaison vorbei ist und viele Einrichtungen nur noch an Wochenenden, wenn überhaupt, geöffnet haben. So bleibt dieses Eisenbahnmuseum auch das einzige auf dieser Tour. Schade eigentlich, denn gerade so scheinbar langweilige Staaten wie Wisconsin, Minnesota oder Iowa haben auf diesem Gebiet einiges zu bieten.


im Illinois Railway Museum

Zuerst einmal wird ein Stück mit der Straßenbahn auf der Museumsstrecke hin und her gefahren. Man ist ja so lange schon nicht mehr gefahren.


Dieselloks im Illinois Railway
Museum

Die Strecke an sich gibt nicht sehr viel her, offenbart höchstens einen Einblick auf das, was die nächste Tage auf die beiden zukommen wird: Endlos gerade Streckenführung, weite Felder rechts und links, leckere Grasbüschel, wenige Gebäude, wenige Bäume und Büsche in weiter Entfernung, nur Schaukeln auf schlecht ausgebauten Wegen unter dem strahlend blauen Himmel bei netten heißen Temperaturen.

Zurück am Bahnhof, werden die verschiedenen Lokschuppen unsicher gemacht. Teilweise stehen die Exponate auch draußen abgestellt. Letzteres hat natürlich den großen Vorteil, dass sich die stolzen Loks aus der Zeit, wo Reisen noch Luxus war, fotogen in der Sonne präsentieren. In den Wagenhallen dagegen das schon erwartete Spielchen: Viel zu dicht gedrängt steht Lok an Lok, so dass man sie nur schwer von allen Seiten in Augenschein nehmen kann.


im Illinois Railway Museum

Interessant ist auch die Möglichkeit, einige Dieselloks von innen zu besichtigen und mal auf dem Lokführersitz Platz zu nehmen oder den Gang nach hinten vorbei an den gewaltigen Maschinen zu laufen. Dabei sollte man allerdings nicht den besten Zwirn tragen, denn eine Putzfrau ist hier wohl noch nie durchgekommen.

Nach der Hälfte der Wagenhallen drängt Micky auf die Rückkehr zum Auto. Ihm ist es zu heiß und die Wege zu weit. Ok, obwohl man sich nicht mehr in der Stadt aufhält, deren Gebäude die Wärme gut speichern und dem erfrischenden Wind im Wege stehen, herrschen hier noch immer Temperaturen, die eher an Hochsommer erinnern als das bald Herbst ist. Markus, durch seinen Koffer nun endlich mit Sommerschuhen und kurzer Hose ausgestattet, erträgt die Hitze da etwas besser. Im Vergleich zu gestern halt ein enormer Fortschritt.


im Illinois Railway Museum

Oder liegt es etwa doch an den wunderschönen Eisenbahnen, die hier ausgestellt sind?

Im hinteren Teil des Museums ist es ruhig und man kann einige Aufnahmen machen, ohne, dass gleich Horden von Touristen durchs Bild laufen. Das Museum verfügt nicht nur über die bereits erwähnte Paradestrecke, sondern auch noch zusätzlich über einen Rundkurs einmal um das gesamte Areal. Gar nicht so dumm, kann man sich hier doch zu verschiedenen Wagenhallen fahren lassen und dabei gleichzeitig weitere Straßenbahn in Aktion erleben.


Capitol in Madison, Hauptstadt von
Wisconsin

Zurück am Auto, findet er Micky vor, wie er gelangweilt mit seinem Laptop spielt. Der Motor tuckert vor sich hin, so dass die Klimaanlage den Fahrgastraum einem Kühlschrank gleichstellt. Die Temperaturanzeige im Auto behauptet, es wären über 96°F draußen.
Trotzdem wird der Wagen in Madison, der Hauptstadt von Wisconsin, noch einmal verlassen, um ein wenig die Hauptstraße rauf und runter zu gehen. Komischerweise wählt Micky, der immer drei Schritte voraus läuft, hier die Sonnenseite des Gehweges. Ist ihm jetzt auf einmal nicht mehr zu heiß? Dafür schwitzt Markus nun ein wenig. Ausgleichende Gerechtigkeit?


Hauptstraße in Madison,
Wisconsin

Ein Besuch von Wisconsin Dells rundet den Tag ab. Auch Männer gehen gerne shoppen und so nimmt man sich massig Zeit, nämlich ganze 45 Minuten, das Outlet vor der Stadt leer zu kaufen. Mehrere Hemden, Pullover und T-Shirts wechseln den Besitzer und Micky besorgt sich eine neue Winterjacke. Verrückt. Was will man bei diesen Temperaturen mit einer Winterjacke? Die Anprobe im wohl klimatisierten Geschäft wird aber wohl erträglich gewesen sein.

Der Ort Wisconsin Dells selbst ist sehr skurril. Mitten in Wisconsin, wo man es überhaupt nicht erwartet, erhebt sich ein touristisch geprägtes Örtchen aus dem Boden. Überall sind Achterbahnen, Freizeitparks und allerlei verrückte Gebäude zu sehen, z.B. Nachbauten berühmter Häuser, Denkmäler oder Sehenswürdigkeiten. Hier findet man ein trojanisches Pferd, antike Tempel und sogar ein Haus, das scheinbar auf dem Dach liegt. Im Vorbeifahren werden einige Fotos geschossen, aber nicht weiter angehalten, denn es gilt noch ein Termin zu erfüllen. Eine Fahrt mit der Riverside & Great Northern Railroad, wenn es Recht ist.


Wisconsin Dells, ein Ort voller
verrückter Bauten

Der Bahnhof wirkt verlassen. Sind wir schon zu spät dran? Ist der Zug schon weg? Aber es stehen keine Autos auf dem Hof. Ist denn niemand mitgefahren? Heute ist Labour Day, wie bereits schon einmal festgestellt und da sollte die Bahn eigentlich noch fahren.


Bahnhof der Riverside & Great
Northern Railway

Ok, man freut sich über eine gewonnene Stunde. Die Fahrt wird heute Abend noch lange genug.

Über die Interstate geht es schnurstracks nach Minneapolis. Auf der Gegenspur ein Stau, als ob die alle nach Wisconsin Dells wollten und dort die Parkplätze knapp wurden. Logischer ist vielmehr die Erklärung, die ganzen Leute waren im Norden unterwegs und sind nun auf der Rückfahrt in den Großraum Chicago, um morgen ihre Arbeit wieder aufnehmen zu können.


Lokschuppen der Riverside &
Great Northern Railway

Glücklicherweise sind die Menschen aus Minnesota scheinbar nicht so reiselustig, denn in Richtung St. Paul/Minneapolis ist nicht die Spur eines Staus zu erkennen. Luck gehaved.

In Minneapolis wurde das Hotel auch schon vorgebucht, da man mit einer späten Ankunft rechnete. Nur wo ist dieses dämliche Motel hingekommen? Irgendwo in der Nähe der Mall of America, aber wo genau? Es hilft alles nichts, der Street Atlas von DeLorme muss noch einmal ran. Laptop rauskramen, hochfahren, langweilen, einschalten, merken, dass man etwa 100m vom Ziel entfernt ist und nur einfach ein Stückchen weiter geradeaus fahren müsste. Ok, einchecken - hey, was ist das denn für ein Lärm? Hihi, Ranger, diesmal war ich schneller, bist in meine Falle getappt auf dem Weg zum Lichtschalter. Leg dich nie mit Buffalo Bill an!
Ok, dann wird jetzt geschlafen und morgen weiter über St. Paul / Minneapolis berichtet.

Herzlichst, euer Buffalo Bill.

Übernachtung: Super 8 Hotel - Bloomington, MN






Viele Grüße, Markus

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Micky McBenz

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Dann hattest du mich aber wirklich die ganze Tour im Glauben gelassen, du wärst noch nie auf dem Sears Tower gewesen. War das damals bei dir eine andere Besucherführung unten im Keller? An die Zwangsfilmvorstellung und diese bescheuerte Drehtür konntest du dich nämlich scheinbar nicht mehr erinnern.
Das war dann wohl ein Missverständnis. Im Jahr 2000 war ich beim Sears Tower. Das war so lange her, dass ich mich deshalb vielleicht nicht erinnern konnte. Oder die haben umgebaut?!

Ja, wie ich später gemerkt habe, konntest du deine Begeisterung ja sonst eher nur schwer zeigen, ...
Markus, das bedeutet aber noch lange nicht, dass ich nicht begeistert war. Wie Du schreibst: Manchmal kann ich das nur schwer zeigen.  :arrow: Unser Urlaub war doch klasse! Und total langweilig...  :wink: :lol:

Anne

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Hi Bill,
ich habe richtig mitgezittert, ob Markus seinen Koffer wiederbekommt. Im letzten Sommer haben wir nämlich auf unsere 6! Koffer in Etappen 4 Tage warten müssen- mit vier Personen und einem nackt :wink:gebuchten Wohnmobil war das eine echter Herausforderung.  :oops:

Die Zweibeiner haben ein tolles Auto ausgesucht- Elektronik und Geländegängigkeit- ein richtig schönes Spielzeug!!

Tschüß und ich freue mich auf die Weiterfahrt- psst- ich mag langweilige Prärie noch lieber als Städte :wink:
Karin

Doreen & Andreas

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Jeep Grand Cherokee, grün (Hauptsache nicht weiß, denn weiße Autos sind langweilig).
Hey, werdet mal Eurem Motto nicht untreu  :!: :!: :!:
In diesen Bericht hätte definitiv ein weißes Auto gehört...  :dozent:

Luck gehaved.
Vorsicht, das könnte eine Klage von Volker alias Lal@ wegen Verletzter Urheberrechte nach sich ziehen  :lol: :wink:
Viele Grüße,
Andreas
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