Tag 3 - Freitag, 01.08.08Fort Stevens - Nehalem BayEs regnet die ganze Nacht durch, läßt erst gegen Morgen nach. Schön: Das inzwischen sicher schon 15 Jahre alte Zelt ist immer noch wasserdicht, wir sind trocken geblieben und haben halbwegs durchgeschlafen. War zum Glück auch nicht sonderlich kalt diese Nacht. Gegen 7:30 Uhr werden wir wach, hören ein Auto ranfahren und halten. Eine Stimme fragt nach Kerstin: Hurra, ihr Gepäck ist da! War wohl auch nicht so einfach gewesen, den Campingplatz und uns zu finden... Diese Sorge sind wir also los.
Unser Zelt im Fort Stevens SP CampgroundDie schlechte Nachricht für heute: Meinem Knöchel gehts nicht wirklich besser, statt nur außen ist er jetzt rundrum geschwollen. Gestern dachte ich noch, ich hätte den Trick raus, wie man ohne große Schmerzen auftreten kann, aber der funktioniert heute nicht mehr. Bin daher dafür, nochmal zurück nach Astoria zu fahren, dort gibts ein Krankenhaus. Kerstin ist zwar Ärztin, hat aber für so einen Fall natürlich nichts eingepackt und kann wegen der Schwellung auch nicht sicher sagen, obs nur verstaucht oder nicht vielleicht doch was gebrochen ist.
Das Campground-Ticket ist noch bis heute 11 Uhr für den State Park gültig, Kerstin möchte sich noch ein wenig umschauen, bevor wir weiterfahren - ich bleibe solange im Auto sitzen, leg den Fuß hoch, einen feuchten Lappen drauf und ergänze meine Notizen...
Der erste Blick auf den Pazifik (Fort Stevens SP)Zurück in Astoria folgen wir den Schildern zum Krankenhaus und landen im Columbia Memorial. In der Notaufnahme ist wenig los, ich gebe meine Daten an, werde dann von einer Krankenschwester(?) untersucht, es werden einige Röntgenaufnahmen gemacht. Ein wenig später kommt eine Ärztin vorbei: Nichts gebrochen, wirklich nur verstaucht (Kerstin und ich sind erleichtert, dann wirds vielleicht doch noch was mit unserem Urlaub). Ich bekomme einen Kompressionsverband gegen die Schwellung und eine luftgepolsterte Schiene ("Aircast") für mehr Stabilität, dazu die üblichen Hinweise (hochlegen, kühlen, ruhen, vorerst nur vorsichtig bewegen/belasten). Die Schiene ist super, ich mache gleich die ersten (langsamen) Schritte damit.
Falls ihr mal in die Verlegenheit kommt: Kann das Krankenhaus nur weiterempfehlen: Man kommt schnell dran, wird freundlich und kompetent behandelt, und es hat niemand nach Geld gefragt (die meinten nur, sie schicken mir dann die Rechnung mit der Post). So langsam werden Krankenhausbesuche bei meinen Urlauben übrigens zur Tradition: In Kanada hat sich eine Freundin damals den kleinen Finger gebrochen und mußte operiert werden...
Nachdem ich nun verarztet bin, kommt auch mein Appetit langsam wieder. Wir stoppen nochmal am Maritime Museum und brunchen mit Blick auf den Columbia. Leider ist das Wetter noch schlechter als gestern hier, durch den Wind und ein paar vereinzelte Regen-/Nebeltropfen wird es recht ungemütlich.
Weiter gehts Richtung Pazifik und Süden, unser nächstes Ziel ist der Ecola State Park. Durch den Park führt eine schmale, sehr kurvige Straße, mitten durch einen sehr dichten, feuchten, grünen Wald - hübsche Berg- und Tal-Fahrt. Dann weichen die Bäume zurück und wir stehen am Ecola Point. Ein kurzer Weg führt an die Spitze des Kaps.
Ecola State ParkSchön, endlich am Pazifik zu stehen und die Meeresluft einzuatmen. Die Möwen hier scheinen recht zutraulich sein und müssen für einige Fotos herhalten:
Ecola State Park mit MöweZum State Park gehört auch der Indian Beach, von dort geht ein längerer (und nicht einfacher) Trail ab, von dem aus man dem Tillamook Rock Lighthouse, unserem ersten Leuchtturm, etwas näher kommt. Kerstin macht sich auf den Weg, ich bleibe auf einer Bank am Indian Beach sitzen, lege mal wieder den Fuß hoch und genieße die Ausicht und die Luft...
Tillamook Rock LighthouseGanz außer Atem kommt Kerstin nach einer Stunde wieder zurück, sie wollte mich nicht solange warten lassen und hat deswegen ordentlich Tempo gemacht - der Muskelkater wird sie noch einige Tage verfolgen.
Strand südlich des Ecola State ParkDen Haystack Rock in Cannon Beach sehen wir aus der Nähe dann nur von der Straße aus - irgendwie haben wir wohl die Abzweigung zum Strand verpaßt. Aber das ist ok, über die Felsen wäre ich heute sowieso nicht geklettert, und Kerstin ziehts auch weiter.
Haystack Rock, Cannon BeachEs ist schon später Nachmittag, wir wollten eigentlich noch ein wenig weiter kommen heute. Und einen Campingplatz brauchen wir auch noch. Also weiter Richtung Süden, die Straße führt noch ein Stück den Strand entlang, dann wirds wieder hügeliger. Der Nehalem Bay State Park Campground ist leider schon voll (es ist schließlich Freitagabend), man gibt uns aber einen Zettel mit Ausweichcampgrounds mit. Auf der anderen Seite der Bucht schlagen wir bei der Jetty Fishery (einer Fischerei mit ein paar Plätzen für Zelte und RVs, nichts besonderes, aber für eine Nacht ok) unser Lager auf. Den Abend verbringen wir auf einer Bank mit schöner Aussicht auf die Bucht und essen ein wenig von unseren Vorräten (auch heute haben wir es wieder nicht geschafft, Essen zu gehen). Als es dann dunkel und kühl wird, kriechen wir in unsere Schlafsäcke (Kerstin hat ihren ja inzwischen wieder) und lassen uns vom Meeresrauschen beim Einschlafen helfen.
Übernachtung: Jetty Fishery für 22,50 $
gefahrene Meilen: 77