usa-reise.de Forum

Autor Thema: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008  (Gelesen 26295 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Micha73

  • Junior Member
  • **
  • Beiträge: 48
Nachdem ich in diesem Forum so viele nützliche Infos für meine USA-Reise gefunden habe, möchte ich euch jetzt auch berichten, wie es denn nun gewesen ist, bin ja schon wieder seit über einer Woche zurück.

Wir (Kerstin und Michael) wollten diesmal für 2,5 Wochen in den Nordwesten der USA, von Washington über Oregon bis ins nördliche Kalifornien. Schwerpunkt sollte die Natur sein, also mehr Nationalparks und schöne Landschaften, weniger Städte. Wichtig war uns zum einen die Pazifikküste (für Kerstin insbesondere wegen der Leuchttürme), zum anderen das Kaskadengebirge mit den vielen Vulkanen, Lava Flows und Cinder Cones. Da wir aber nur schwer abschätzen konnten, wieviel wir so am Tag fahren und ob wir uns alles anschauen können, haben wir uns für eine Rundreise mit Start in Portland (Oregon) entschieden und die Route so gelegt, daß man gut was weglassen oder hinzunehmen kann, je nachdem wie die Zeit reicht: http://tinyurl.com/6xgmyr

Beim Mietwagen haben wir uns für die kleinste Klasse entschieden, es wurde ein Chevrolet Cobalt - bietet für 2 Leute wirklich genug Platz, war die richtige Entscheidung.

Übernachten wollten wir im Zelt, daher war uns die Reisezeit Anfang August trotz Hauptsaison-Preisen wichtig - warmes Wetter und noch recht lange Tage sind fürs Zelten einfach angenehmer. Vorgebucht haben wir keine Campingplätze, wollten lieber flexibel bleiben.

Als Reiseführer zum Nachschlagen hat uns "USA - der ganze Westen" (Hans-R. Grundmann, Verlag Reise Know-How) begleitet. Deckt zwar noch ein viel größeres Gebiet ab, war für unsere Zwecke aber detailiert genug.


So, die Taschen sind gepackt (eine fürs Zelten, zwei mit Klamotten); morgen kanns losgehen mit dem ersten Reisetag!

Inspired

  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.150
  • Life is unpredictable - eat dessert first!
Man darf gespannt sein - KANN LOOOOOOSGEEEEEEHHN!!!!  :D :D :D

Palo

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.087
Ich komme mit, Leuttuerme sind immer toll !!
Gruß

Palo

nordlicht

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 1.915
    • - simply gorgeous -
Also bei einer Tour zu Lechttuermen und Lavastroemen darf ich als das Mitglied mit dem Leuchtturm (der Dir ja inzwischen bekannt vorkommen duerfte) im Avatar natuerlich nicht fehlen.
Ich bin auch im Real Life gerade dabei, meine Campingsachen fuers lange Wochenende zusammenzusuchen, dann kram ich auch mal mein virtuelles Zelt, Schlafsack und Iso-Matte raus und verstau das mal frech im Kofferraum Eures Cobalt und mach mich voller Vorfreude auf der Ruecksitzbank am Fenster breit, um ja nichts von der Tour zu verpassen.

Micha73

  • Junior Member
  • **
  • Beiträge: 48
Schön daß sich noch ein paar Mitreisende gefunden haben, machts euch bequem.  :)


Tag 1 - Mittwoch, 30.07.08

Frankfurt - Portland

Wir hatten einen Direktflug von Frankfurt nach Portland gebucht (inklusive Platzreservierung), geplanter Start war 9:45 Uhr morgens, gegen 11:20 Uhr Ortszeit sollten wir in Portland ankommen. Leider wußten wir bei der Buchung noch nicht, daß bei der Lufthansa ausgerechnet für diese Tage Streik angesagt war. Laut Homepage sollte der Flug aber wie geplant starten. Wir gehen auf Nummer sicher und verabreden uns für 7 Uhr am Terminal 1 vor dem Lufthansa-Check-In.

Alles sieht ruhig aus, keine aufgebrachte Menge vor den Lufthansa-Schaltern, auch unser Flug erscheint auf der Abflugsanzeige. Wie wir dann aber beim Check-In erfahren, wird für unseren Flug eine kleinere Maschine eingesetzt als unsprünglich geplant, so daß wir trotz Reservierung nur auf die Warteliste kommen. Ob wir es schaffen, entscheidet sich erst kurz vor Abflug, jetzt heißt es also warten...

Bis 10 Uhr werden immer wieder Leute aufgerufen, wir sind leider nicht dabei. Dann steht fest: Wir kommen nicht mit, müssen uns einen anderen Flug suchen. Am Serviceschalter werden wir dann umgebucht auf einen Flug nach Denver und von da aus weiter nach Portland. Auch hier allerdings wieder nur auf die Warteliste, diesmal allerdings auf der 3. und 4. Stelle, vielleicht klappts ja diesmal. Zum Trost gibts einen Essensgutschein, reicht für Obstsalat, Muffins und zwei arg trockene Mozarella-Brötchen.

Wir haben Glück, die ersten 6 von der Warteliste schaffen es - wir beide bekommen sogar Plätze in der Business Class. Wir sind erstmal einfach nur erleichtert, gegen 14 Uhr endlich aus Frankfurt wegzukommen. Da nehmen wir auch hin, daß das Mittagessen teilweise gefroren serviert wird - auch daran ist der Streik angeblich schuld. Sorgen macht uns da eher eine Info der Stewardess: Eines meiner Gepäckstücke ist in Frankfurt liegengeblieben und wird nachgeliefert. Hm, ist es eher die Zelttasche oder meine Klamotten? Letzteres wäre nicht so schlimm, für einen Tag habe ich was im Handgepäck dabei.


Blick auf Grönland

In Denver kommen wir pünktlich gegen 4 Uhr nachmittags an und machen uns auf den Weg zur Gepäckabholung/Recheck. Ich habe ja nicht damit gerechnet, aber meine Taschen sind doch beide mitgekommen - dafür vermisst Kerstin ihre. Wir warten bis das Band stoppt. Nichts. Haben sie wohl die Namen auf den Gepäck-Tickets vertauscht. Leider hat Kerstin nur die Kleidung mit, die sie gerade anhat, keine Reserve im Handgepäck. Schnell die Taschen wieder eingecheckt, dann weiter zur Sicherheitskontrolle. Warum müssen sie uns denn jetzt auch noch auf Sprengstoff untersuchen? Es dauert ewig, bis wir unsere Rucksäcke wiederhaben. Zum Gate müssen wir erst noch mit der U-Bahn fahren, die Zeit wird immer knapper, die letzten Meter zum Gate rennen wir. Wieso steht denn da keiner mehr, die Tür ist auch schon zu? Wir finden zwar jemanden, der verspricht nachzufragen und jemand hochzuschicken, aber es passiert nichts. So können wir nur eine Viertelstunde dastehen und warten, bis dann die Verbindung zum Flugzeug zurückgezogen wird und der Flieger ohne uns zur Startbahn rollt.


Denver Airport

Also wieder auf zum Serviceschalter (diesmal United), auch hier ist Hochbetrieb. Wir bekommen den Flug nach Portland 2 Stunden später, mit Verspätung werden es eher 3,5 Stunden später. Davon abgesehen verläuft der Flug aber problemlos. Gegen 10:30 Uhr kommen wir erschöpft in Portland an, also einen halben Tag später als wir eigentlich geplant hatten. Immerhin ist mein Gepäck auf dem Flug von Denver nach Portland nicht verloren gegangen, wegen Kerstins Tasche sollen wir morgen nochmal wiederkommen. Am Mietwagenschalter (Hertz) gibt es Diskussionen, weil ein zweiter Fahrer eigentlich in unserem Paket enthalten ist, was die Frau am Schalter aber anders sieht (unser Reisebüro hat uns nach dem Urlaub versichert, daß der zweite Fahrer enthalten ist und wir das Geld wiederbekommen).

Inzwischen ist es schon spät geworden, wir sind hundemüde und suchen uns ein Motel in der Nähe, wir müssen ja am nächsten Tag nochmal her wegen der Reisetasche. Am Flughafen sind uns die Zimmer zu teuer, wir überqueren den Columbia River und finden was günstiges in Vancouver, Washington. Weit nach Mitternacht schlafen wir ein.

Werden wir die fehlende Tasche morgen endlich bekommen? Was kann noch alles schiefgehen? Leider sollte die Pechsträhne noch nicht vorbei sein...

Übernachtung: Value Motel, Vancouver, für 55 $
gefahrene Meilen: etwa 10

Inspired

  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.150
  • Life is unpredictable - eat dessert first!
Na, das war ja leider kein sehr guter Start in den Urlaub. Und die Pechsträhne geht weiter? Ich wünsche euch, dass wenigstens nach dem Ausschlafen alles nicht mehr so anstrengend ist und die Pechsträhne möglichst kurz ist.

nuuya

  • auf der Suche nach Abenteuer
  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 86
  • Sylvi's Begleiterscheinung
Beim Mietwagen haben wir uns für die kleinste Klasse entschieden, es wurde ein Chevrolet Cobalt - bietet für 2 Leute wirklich genug Platz, war die richtige Entscheidung.

die kleinste Klasse? Und dann ein Campingurlaub? Wies soll das gehen? Nach spätestens 3 Tagen wünscht man sich doch da nen Kleinbus, weil der Kofferraum aus allen Nähten platzt...
Und was ist mit den vielen "Mitreisenden"?  :lol:
S

Crimson Tide

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 4.271
 :(  Oh mann, das kann ja eigentlich nur noch besser werden!  :roll:

L.G. Monika

Micha73

  • Junior Member
  • **
  • Beiträge: 48
die kleinste Klasse? Und dann ein Campingurlaub? Wies soll das gehen? Nach spätestens 3 Tagen wünscht man sich doch da nen Kleinbus, weil der Kofferraum aus allen Nähten platzt...
Das war eigentlich kein Problem: Die Tasche mit den Zeltsachen haben wir ausgeleert und den Inhalt auf dem Rücksitz verteilt, das Zeug brauchten wir sowieso jeden Tag. Die leere Tasche hat im Kofferraum keinen Platz weggenommen, also war für den Rest noch genug Platz übrig. Mit der Zeit hatten wir uns den Kofferraum so gut organisiert, daß man schnell was wiederfindet.

Für 2 Leute ideal, für 3 wäre es zu wenig Platz gewesen.

Und was ist mit den vielen "Mitreisenden"?  :lol:

Ok, ihr müßt halt die Zeltsachen ein wenig zur Seite räumen.  :wink:

Micha73

  • Junior Member
  • **
  • Beiträge: 48
Tag 2 - Donnerstag, 31.07.08

Portland - Mt. Rainier Fort Stevens

Wir stehen nicht wirklich erholt gegen 7 Uhr auf, die Interstate ist zu nah und zu laut. Immerhin können wir hier nochmal schön heiß duschen. Beim nähesten Walmart gehen wir ausführlich shoppen, decken uns mit ausreichend Lebensmitteln für die nächsten Tage ein, als Abwechslung zum Müsli, daß wir von zu Hause mitgebracht haben. Wobei wir auch häufiger Essen gehen wollen, also nicht nur Selbstverpflegung.

Gegen 11:20 Uhr soll der Direktflug aus Frankfurt mit Kerstins Reisetasche in Portland ankommen, wir fahren wieder zum Flughafen. Ich bleibe im Auto sitzen (Parken darf man direkt am Eingang natürlich nicht, muß eine Runde drehen, bis ich einen Platz finde, von dem ich nicht sofort wieder verjagt werde), während Kerstin sich auf den Weg zum Gepäckband macht. Sie ist auch recht schnell wieder zurück, aber wo ist ihre Tasche? Nun, bei der Lufthansa wird ja immer noch gestreikt, heute ist der Flug komplett ausgefallen, die Tasche wird im Laufe des Tages über San Francisco nach Portland geflogen. Kerstin hat keine Lust, einen halben Tag in Portland rumzusitzen und auf die Tasche zu warten, will lieber endlich mit unserem Urlaub anfangen. Man hat ihr eine Telefonnummer mitgegeben, unter der sie ihren momentanen Aufenthaltsort angeben kann, dann kommt jemand vorbei und übergibt uns die Tasche. Na hoffentlich klappt das auch?

Wir verabschieden uns also von Portland und fahren nach Norden, unser erstes Ziel ist Mt. St. Helens National Volcanic Monument (Südseite mit Ape Cave, dann Ostseite), danach weiter Richtung Mt. Rainier National Park. Unterwegs machen wir eine kleine Pause am Yale Lake und nutzen die Gelegenheit, unser Auto abzulichten, solange es noch sauber aussieht:


Unser Auto am Yale Lake

Es ist sonnig und warm, so langsam kommt Urlaubsstimmung auf. Auf der Weiterfahrt Richtung Norden kommt zwischen den Bäumen immer wieder mal der Mt. St. Helens durch:


Mt. St. Helens, Südseite

Erster Halt ist die Ape Cave, ein Lavatunnel südlich des Vulkans. Hier holen wir uns dann auch den Jahres-Nationalpark-Pass, wird sich im Laufe des Urlaubs schon lohnen, vielleicht kommen wir ja auch nächstes Jahr wieder in die USA.


Eingang zur Ape Cave, Mt. St. Helens

Der Lavatunnel ist erstaunlich groß, sicher über 6m hoch und recht breit. Taschenlampe haben wir natürlich dabei, ohne ist es zappenduster. Meistens ist der Boden eben, hin und wieder muß man über Felsen klettern. An einer Stelle verschätze ich mich beim Klettern und knicke mit dem linken Fuß um, zu schief hingestellt. Ich hinke noch ein paar Meter weiter, da es sich aber nicht bessert und es Kerstin langsam kalt wird, kehren wir um. Wieder zurück im Tageslicht schaue ich mir den Fuß genauer an: Ui, eine dicke Beule habe ich da außen am Knöchel. Wohl verstaucht. Damit kann ich Wanderungen für die nächsten Tage vergessen, was machen wir nun?

Wir entscheiden uns dafür, die Fahrt in die Berge hier abzubrechen (hatte mir ursprünglich hier einige Wanderungen vorgenommen) und an die Küste zu fahren, in der Hoffnung daß man da nicht soviel zu laufen braucht und auch schon aus dem Auto heraus viel sieht. Sicher gehts meinem Fuß ja auch morgen schon wieder besser? Den Rest des Tages lege ich ihn immer schön hoch...

Wir fahren also wieder zurück auf die I-5, überqueren bei Longview den Columbia River und machen in Astoria, Oregon, beim Columbia River Maritime Museum eine kleine Pause. Ein hübsches Schiff hat hier angelegt:


Columbia River Maritime Museum, Astoria

Wir setzen uns auf eine Bank mit Ausblick auf den Fluß, die große Brücke nach Washington und die nebelverhangenen Hügel am Nordufer. Überhaupt ist das Wetter um einiges schlechter geworden,  die Sonne von heute Vormittag ist verschwunden, stattdessen eine dichte Wolkendecke, nach Norden wirds nochmal dunkler.

Kerstin möchte trotz fehlender Reisetasche gerne zelten. Mir wäre zwar ein richtiges Bett lieber - wenn man nur einen Fuß belasten kann, wirds schwierig ins Zelt zu kommen - aber ich lasse mich überreden. Wir fahren also noch ein Stück weiter, bis zum Fort Stevens State Park, ganz im Nordwesten Oregons. Der Campingplatz ist riesig, dürfte durchaus der größte in unseren Urlaub gewesen sein. Mit 22 $ aber recht teuer. Kerstin ruft vom Visitor Center aus noch die Gepäck-Hotline an und kämpft mit dem Sprachcomputer, bis sie dann weiterverbunden wird: Ihre Reisetasche ist inzwischen angekommen, morgen früh wird jemand vorbeikommen und sie uns bringen.  Wir sind gespannt.

Für die erste Nacht im Zelt fehlt Kerstin noch ihr Schlafsack, ich gebe ihr meinen Innenschlafsack (im Prinzip eine Flanelldecke), dazu deckt sie sich noch mit ihrer Jacke zu. Es wird bei dem trüben Wetter schnell dunkel, wir bleiben nicht mehr lange auf, hoffen darauf daß die nächsten Tage besser werden.

Wie wird es meinem Knöchel morgen gehen? Kommt Kerstins Tasche wirklich? Fortsetzung morgen...

Übernachtung: Fort Stevens State Park, Oregon, für 22 $
gefahrene Meilen: 211

Angie

  • Forever Hawai'i !!
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 20.816
    • Angie's Dreams
Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #10 am: 31.08.2008, 01:49 Uhr »

Also gut, bis jetzt war ich heimlich mit dabei, jetzt offiziell :wink:

So ein Pech auch!
1. Tag: Kerstins Reisetasche nicht hier
2. Tag: dein Knöchel verstaucht

Kommt "aller gute Dinge sind drei" oder begnügt ihr euch mit zwei? :wink: Bin gespannt, wie es weiter geht.
Viele Grüße,
Angie

Angie's Dreams  Reiseberichte, Trails auf Hawai'i, Infos über Hawai'i, Video, Auswandern nach Gran Canaria u.v.m.

Heiner

  • Hamburg meine Perle
  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 16.859
  • Don't Mess with Texas
Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #11 am: 31.08.2008, 08:31 Uhr »
Hi!

Ich steige noch mit ein, denn in der Ecke sind wir ja auch nächstes Jahr.
Und ich hoffe das die Pechsträne vorbei ist.

Gruß Heiner


Wat mutt, dat mutt

Inspired

  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.150
  • Life is unpredictable - eat dessert first!
Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #12 am: 31.08.2008, 10:07 Uhr »
Fehlt nur noch eine Erkältung oder so, weil es mit dem geteilten Schlafsack zu kalt ist...

Hoffe für euch, dass es bald wieder bergauf geht.

Micha73

  • Junior Member
  • **
  • Beiträge: 48
Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #13 am: 01.09.2008, 03:05 Uhr »
Tag 3 - Freitag, 01.08.08

Fort Stevens - Nehalem Bay

Es regnet die ganze Nacht durch, läßt erst gegen Morgen nach. Schön: Das inzwischen sicher schon 15 Jahre alte Zelt ist immer noch wasserdicht, wir sind trocken geblieben und haben halbwegs durchgeschlafen. War zum Glück auch nicht sonderlich kalt diese Nacht. Gegen 7:30 Uhr werden wir wach, hören ein Auto ranfahren und halten. Eine Stimme fragt nach Kerstin: Hurra, ihr Gepäck ist da! War wohl auch nicht so einfach gewesen, den Campingplatz und uns zu finden... Diese Sorge sind wir also los.


Unser Zelt im Fort Stevens SP Campground

Die schlechte Nachricht für heute: Meinem Knöchel gehts nicht wirklich besser, statt nur außen ist er jetzt rundrum geschwollen. Gestern dachte ich noch, ich hätte den Trick raus, wie man ohne große Schmerzen auftreten kann, aber der funktioniert heute nicht mehr. Bin daher dafür, nochmal zurück nach Astoria zu fahren, dort gibts ein Krankenhaus. Kerstin ist zwar Ärztin, hat aber für so einen Fall natürlich nichts eingepackt und kann wegen der Schwellung auch nicht sicher sagen, obs nur verstaucht oder nicht vielleicht doch was gebrochen ist.

Das Campground-Ticket ist noch bis heute 11 Uhr für den State Park gültig, Kerstin möchte sich noch ein wenig umschauen, bevor wir weiterfahren - ich bleibe solange im Auto sitzen, leg den Fuß hoch, einen feuchten Lappen drauf und ergänze meine Notizen...


Der erste Blick auf den Pazifik (Fort Stevens SP)

Zurück in Astoria folgen wir den Schildern zum Krankenhaus und landen im Columbia Memorial. In der Notaufnahme ist wenig los, ich gebe meine Daten an, werde dann von einer Krankenschwester(?) untersucht, es werden einige Röntgenaufnahmen gemacht. Ein wenig später kommt eine Ärztin vorbei: Nichts gebrochen, wirklich nur verstaucht (Kerstin und ich sind erleichtert, dann wirds vielleicht doch noch was mit unserem Urlaub). Ich bekomme einen Kompressionsverband gegen die Schwellung und eine luftgepolsterte Schiene ("Aircast") für mehr Stabilität, dazu die üblichen Hinweise (hochlegen, kühlen, ruhen, vorerst nur vorsichtig bewegen/belasten). Die Schiene ist super, ich mache gleich die ersten (langsamen) Schritte damit.

Falls ihr mal in die Verlegenheit kommt: Kann das Krankenhaus nur weiterempfehlen: Man kommt schnell dran, wird freundlich und kompetent behandelt, und es hat niemand nach Geld gefragt (die meinten nur, sie schicken mir dann die Rechnung mit der Post). So langsam werden Krankenhausbesuche bei meinen Urlauben übrigens zur Tradition: In Kanada hat sich eine Freundin damals den kleinen Finger gebrochen und mußte operiert werden...

Nachdem ich nun verarztet bin, kommt auch mein Appetit langsam wieder. Wir stoppen nochmal am Maritime Museum und brunchen mit Blick auf den Columbia. Leider ist das Wetter noch schlechter als gestern hier, durch den Wind und ein paar vereinzelte Regen-/Nebeltropfen wird es recht ungemütlich.

Weiter gehts Richtung Pazifik und Süden, unser nächstes Ziel ist der Ecola State Park. Durch den Park führt eine schmale, sehr kurvige Straße, mitten durch einen sehr dichten, feuchten, grünen Wald - hübsche Berg- und Tal-Fahrt. Dann weichen die Bäume zurück und wir stehen am Ecola Point. Ein kurzer Weg führt an die Spitze des Kaps.


Ecola State Park

Schön, endlich am Pazifik zu stehen und die Meeresluft einzuatmen. Die Möwen hier scheinen recht zutraulich sein und müssen für einige Fotos herhalten:


Ecola State Park mit Möwe

Zum State Park gehört auch der Indian Beach, von dort geht ein längerer (und nicht einfacher) Trail ab, von dem aus man dem Tillamook Rock Lighthouse, unserem ersten Leuchtturm, etwas näher kommt. Kerstin macht sich auf den Weg, ich bleibe auf einer Bank am Indian Beach sitzen, lege mal wieder den Fuß hoch und genieße die Ausicht und die Luft...


Tillamook Rock Lighthouse

Ganz außer Atem kommt Kerstin nach einer Stunde wieder zurück, sie wollte mich nicht solange warten lassen und hat deswegen ordentlich Tempo gemacht - der Muskelkater wird sie noch einige Tage verfolgen.


Strand südlich des Ecola State Park

Den Haystack Rock in Cannon Beach sehen wir aus der Nähe dann nur von der Straße aus - irgendwie haben wir wohl die Abzweigung zum Strand verpaßt. Aber das ist ok, über die Felsen wäre ich heute sowieso nicht geklettert, und Kerstin ziehts auch weiter.


Haystack Rock, Cannon Beach

Es ist schon später Nachmittag, wir wollten eigentlich noch ein wenig weiter kommen heute. Und einen Campingplatz brauchen wir auch noch. Also weiter Richtung Süden, die Straße führt noch ein Stück den Strand entlang, dann wirds wieder hügeliger. Der Nehalem Bay State Park Campground ist leider schon voll (es ist schließlich Freitagabend), man gibt uns aber einen Zettel mit Ausweichcampgrounds mit. Auf der anderen Seite der Bucht schlagen wir bei der Jetty Fishery (einer Fischerei mit ein paar Plätzen für Zelte und RVs, nichts besonderes, aber für eine Nacht ok) unser Lager auf. Den Abend verbringen wir auf einer Bank mit schöner Aussicht auf die Bucht und essen ein wenig von unseren Vorräten (auch heute haben wir es wieder nicht geschafft, Essen zu gehen). Als es dann dunkel und kühl wird, kriechen wir in unsere Schlafsäcke (Kerstin hat ihren ja inzwischen wieder) und lassen uns vom Meeresrauschen beim Einschlafen helfen.

Übernachtung: Jetty Fishery für 22,50 $
gefahrene Meilen: 77

Inspired

  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.150
  • Life is unpredictable - eat dessert first!
Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #14 am: 01.09.2008, 09:43 Uhr »
Da wünsche ich dir, dass du in dieser herrlichen Gegend nicht mehr lange Last mit dem Fuß hast!