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Autor Thema: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008  (Gelesen 26294 mal)

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Kessy

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #45 am: 18.09.2008, 18:40 Uhr »
Also ich bin in den Krater runtergelaufen...mußte einfach sein - dachte ich mir, wenn ich schon hier bin. Aber eigentlich versäumt man da nichts. Außerdem fand ich den Abstieg in den Krater unangenehmer als den Abstieg vom Cinder Cone...zugegebendermaßen bin ich barfuß in Trekking-Sandalen unterwegs gewesen... Also ausnahmsweise wg Auf- bzw Abstieg waren sie dafür nicht so sehr geeignet...ansonsten finde ich sie allerdings klasse und laufe alles in meinen Trekkingsandalen  :D
Gruß Kessy

Micha73

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #46 am: 21.09.2008, 00:17 Uhr »
Tag 12 - Sonntag, 10.08.08

Klamath Falls - Newberry N.M.

Auch diese Nacht war es wieder recht kühl - ich hatte mich gut eingewickelt, aber Kerstin freut sich erstmal auf die heiße Dusche. Für heute steht der Crater Lake National Park auf dem Programm.

Vor langer Zeit stand hier der Vulkan Mount Mazama, nach einem Ausbruch sackte die leere Magmakammer unter dem Vulkan zusammen und der Krater entstand. Dieser füllte sich nach und nach mit Regen- und Schmelzwasser. Da aber auch immer Wasser verdunstet, hat sich im Laufe der Zeit ein Gleichgewicht ergeben, der Kratersee ist an der tiefsten Stelle nun 592m tief und bekommt dadurch seine tiefblaue Farbe.



Der Krater aus der Ferne

Annie Creek Canyon

Im See ensteht bereits ein neuer Vulkankegel, Wizard Island, auch dieser hat wieder einen Krater obendrauf. Die Kraterwände des Sees sind sehr steil, man kommt überhaupt nur an einer Stelle zu Fuß runter an den See. Dort legen dann auch Boote zum Wizard Island ab (allerdings nicht heute, aus irgendeinem Grund sind die Bootsfahrten heute abgesagt). Unten am Ufer liegt an einigen Stellen noch Schnee.

Die Straße führt einmal um den See herum, teilweise direkt am Rand, teilweise auf Umwegen. Wir kommen von Süden, schauen uns ein wenig im Visitorcenter um und fahren dann weiter, bis wir am Rand stehen und unseren ersten Blick auf den See haben:


Crater Lake mit Wizard Island

Wir fahren noch bis zum Discovery Point, von dem aus man auch einen tollen Ausblick hat, und wollen von hier aus gegen den Uhrzeigersinn einmal fast um den See rum, dann Richtung Norden weiter.

Auf dem Castle Crest Wildflower Trail wandern wir über Blumenwiesen, überqueren einige kleine Bäche dabei. Viele Schmetterlinge gibt es hier, allerdings fast alle die gleiche Art.


Castle Crest Wildflower Trail

Schmetterling

Am Vidae Fall machen wir unsere Brunchpause, die Vögel sind recht zutraulich und schauen zu, ob uns vielleicht was runterfällt.


Vidae Falls


Frühstücksgast

Danach gehts mit vielen Fotostops weiter um den See.


Kraterrand


Phantom Ship

Nahaufnahme Phantom Ship


Blick quer über den See auf Wizard Island


Pumice Castle (Felsformation am Kraterrand, Pumice=Bimsstein)


Felsen im See

Kerstin überlegt noch, ob sie den Cleetwood Trail runter zum Ufer läuft, entscheidet sich aber dann doch dagegen. Damit haben wir dann auch das meiste gesehen, wir verabschieden uns also von diesem wunderschönen Nationalpark und fahren weiter nach Norden.

In Cresent essen wir im Mohawk zu Abend, einem sehr merkwürdig dekorierten "Restaurant": Überall hängen ausgestopfte Tiere an der Wand, der Rest ist zugestellt mit Vitrinen mit Flaschen und Krügen... Der Chiliburger ist aber lecker (mein einziger Burger in diesem Urlaub).

Wir fahren noch ein paar Meilen weiter, biegen dann ab zum Newberry National Volcanic Monument, im Süden gibt es eine Reihe von Forest-Campgrounds. Wir schlagen unser Zelt am Paulina Lake auf (übrigens auch ein Kratersee), diesmal sogar im Hellen, können noch ein wenig Karten spielen. Als die Sonne untergeht, wird es allerdings wieder kühl - vielleicht hätten wir doch den Prairie Campground weiter unten (600m tiefer, wir befinden uns am Paulina Lake auf etwa 1900m) nehmen sollen?


Paulina Lake

Übernachtung: Paulina Lake im Newberry NM - 12 $
gefahrene Meilen: 168



Nachtrag: Nachdem wir im Süden einige stressige Tage hatten und uns etwas gehetzt fühlten, weil wir so langsam vorankommen, haben wir nun einen guten Rhythmus gefunden, mit dem wir recht zufrieden sind.

Crimson Tide

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #47 am: 21.09.2008, 14:22 Uhr »
Was haben wir für Augen gemacht, als wir beim Näherkommen nur eine konturlose weiße Plastiksäule gesehen haben  :shock:

Schöne Grüße,
Dirk

Wußtest Du nicht, daß Herr und Frau Christo dort waren?  :lol:

@Micha,

das sind ja ganz tolle Aufnahmen vom Kratersee!  :clap: :clap: :clap:

L.G. Monika

Micha73

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #48 am: 21.09.2008, 23:48 Uhr »
Tag 13 - Montag, 11.08.08

Newberry National Volcanic Monument - Smith Rock State Park

Gegen 8 Uhr stehen wir auf, es ist noch recht frisch, aber wieder sonnig - wird wieder ein heißer Tag werden. Paulina Lake und der benachbarte East Lake liegen beide im Newberry Crater, den man wegen des dichten Waldes aber vermutlich nur auf Luftbildern als Krater erkennt. Auf die Fahrt auf den Paulina Peak (ein Überbleibsel des Kraterrands) verzichten wir, haben heute keine Lust auf Schotterstraße.


Paulina Peak

Auch hier gibt es wieder einen Lavaflow. Dieser ist insofern was besonderes, als das beim Abkühlen der Lava viel Obsidian entstanden ist. Überall liegen die schwarzen Steine herum, die glatte, glänzende Oberfläche verführt zum Drüberstreicheln (Vorsicht: scharfe Kanten). Auf Schildern wird man immer wieder daran erinnert, bloß keinen Stein einzustecken (hohe Strafe).


Big Obsidian Flow


Obsidian

Blick auf Paulina Lake

Auf dem Weg zurück zum Highway stoppen wir noch kurz für eine kleine Wanderung zu den Paulina Falls.


Paulina Falls

Im mittleren Teil des NM gibt es eine Lavahöhle und den Lava Cast Forest (mit Baumabdrücken in der Lava), wir fahren allerdings vorbei und weiter zum Nordteil. Dieser besteht im wesentlichen aus einem weiteren Lavaflow, diesmal wieder mit Cinder Cone. Durch den Lava Flow führt der "Trail of Molten Land", eine sehr schöne Wanderung, auf der man viele Features eines Lava Flows sieht. Auch durch das unebene Terrain sehr abwechslungsreich. Meiner Meinung nach der beste Lava-Trail in diesem Urlaub, auch wenn wir recht schnell durchlaufen, weil wir noch auf den Cinder Cone wollen.


Lavaflow mit Kaskadenvulkanen im Hintergrund


Mt. Bachelor


Trail of Molten Land mit Cinder Cone

Für die Cinder Cone (trägt den Namen Lava Butte) haben wir am Eingang einen Zettel mit einer Uhrzeit bekommen, zu der wir hochfahren (Jubel: es gibt eine Straße hinauf) und dann höchstens eine halbe Stunde oben bleiben dürfen - oben sind nur wenige Parkplätze, deswegen die Zuteilung. Von der Spitze aus hat man eine tolle Aussicht auf die Cascades im Westen. Hier steht ein Fire Lookout, der gerade in Betrieb ist - die Waldbrandgefahr ist hier wie auch schon in Kalifornien recht hoch, es ist einfach zu trocken.


Tumalo Mtn, Broken Top, Three Sisters (von links nach rechts)


Fire Lookout

Kerstin und ich auf dem Lava Butte

Ganz in der Nähe verläuft der Deschutes River, Kerstin läuft ein Weilchen den Fluß entlang, mir sind zu viele Moskitos unterwegs, ich setze mich auf eine Bank und ergänze mal wieder meine Notizen... Viele Mountainbiker sind hier im Wald unterwegs.

Wieder zurück auf dem Highway geht weiter nach Norden Richtung Bend. Nach wenigen Meilen erreichen wir das High Desert Museum, das ich von Anfang an auf meiner Liste hatte. Kerstin möchte nicht rein (bei 15$ Eintritt irgendwie verständlich), schaut sich solange ein wenig draußen um. Das Museum beschäftigt sich mit dem Gebiet östlich der Cascades, dieses liegt relativ hoch und ist sehr trocken, daher der Name High Desert. Es gibt Ausstellungen zur Besiedlung der Gegend, zu Pflanzen und Tieren (mit einigen Terrarien), zu Indianern und wie sich ihr Leben im letzten Jahrhundert verändert hat. Zum Museum gehört auch ein großes Außengelände mit einer Ranch und einer Sägemühle aus dem 19. Jahrhundert, einem Raubvogelgehege und einigem mehr. Ein sehr schönes Museum, hier hätte ich auch mehr als die mit Kerstin vereinbarten 2 Stunden verbringen können.


Weisskopfseeadler

Eule

Danach erreichen wir schon bald Bend, wir laufen ein wenig durch die Innenstadt und essen mal wieder in einem Chinarestaurant zu Abend. Campen wollen wir heute im Smith Rock State Park, wir müssen also noch bis Terrebonne, danach ist es nicht mehr weit. Der Zeltplatz ist ein Walk-in-Campground, man läuft vom Parkplatz ein paar Meter ins Gelände hinein und stellt das Zelt einfach irgendwo zwischen den Büschen auf (und achtet dabei schön auf Klapperschlangen). Restrooms mit fließend Wasser und kostenlosen Duschen gibts am Parkplatz, für 4$ pro Person kann man echt nicht meckern. Und dazu die hübschen Felsen als Kulisse...


Smith Rock State Park

Es ist noch hell, wir schauen uns den Park ein wenig von der Straße aus an, spielen dann noch ein wenig, bis es zu dunkel wird, machen uns im Restroom bettfertig und laufen dann wieder Richtung Zelt. Ein wunderbar klarer Sternenhimmel, wir sehen sogar Sternschnuppen (heute Nacht ist der Höhepunkt der Perseiden).


Sonnenuntergang

Die Nacht scheint zur Abwechslung mal recht warm zu bleiben, ich nutze den Schlafsack nur als Decke...

Übernachtung: Smith Rock State Park - 8 $
gefahrene Meilen: 90


Micha73

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #49 am: 28.09.2008, 23:34 Uhr »
Entschuldigt bitte die lange Pause zwischen den Berichten, aber unter der Woche bin ich nach Feierabend einfach nicht kreativ genug, um weiterzuschreiben... Aber heute gehts wieder weiter. Muß diesmal eine Ausnahme machen, was die Anzahl der Bilder angeht - mit 12 komme ich heute echt nicht hin. Also los geht's:

Tag 14 - Dienstag, 12.08.08

Smith Rock State Park - Deschutes River State Park

Diese Nacht war es angenehm, haben nicht gefroren. Gegen 7 Uhr stehen wir auf und verschwinden erstmal unter der Dusche. Unser Campingticket gilt für heute vormittag noch als Day-Use-Ticket für den State Park, wir packen also schnell unser Zelt zusammen und schauen uns dann den Park genauer an.


Unser Zelt im Smith Rock SP

Der Smith Rock State Park ist eigentlich recht klein, aber insbesondere unter Kletterern beliebt wegen der steilen Felswände und der vielen Möglichkeiten zum Klettern. Aber auch für Nicht-Kletterer wie uns gibts einige Wege durch den Park. Wir laufen in den Canyon hinab und folgen dem Crooked River, der sich durch den Park schlängelt. Tolle Felsformationen hier, aber nur wenig Kletterer - vielleicht zu heiß heute?


Crooked River Canyon


Brücke über den Crooked River und Start des Misery Ridge Trail

Einschlüsse im Stein




Blick zurück


Monkey Face (Suchbild: Wer findet die Kletterer und das gespannte Seil?)





Hier zu klettern ist nicht ungefährlich: Eine Bank am Fluß ist einem jungen Mann gewidmet, der hier wohl beim Klettern ums Leben gekommen ist. An einer Stelle hängen Trage und Krücken für Notfälle bereit.

Nach 2 Meilen trennen wir uns: Kerstin läuft den Misery Ridge Trail weiter, eine "Abkürzung" über den Bergrücken (200 Höhenmeter rauf und wieder runter) zu unserem Startpunkt.


Monkey Face von oben



Ich verzichte auf die anstrengende Strecke (so gut gehts meinem Fuß dann doch noch nicht) und laufe den Weg am Fluß wieder zurück, der Aufstieg an den Canyonrand ist anstrengend genug. Oben gibts einen schönen Aussichtspunkt, wo ich mich hinsetze um auf Kerstin zu warten, dabei meine Notizen mal wieder auf den neuesten Stand bringe.

Inzwischen ist es schon Mittag geworden, wir müssen uns leider von diesem wunderschönen Park verabschieden, wollen heute schließlich ein paar Meilen weiterkommen. Als nächstes steht ein Abstecher nach Osten an, zum John Day Fossil Beds National Monument. Hier hat man viele Fossilien aus dem Zeitraum von vor 54 bis vor 6 Millionen Jahren gefunden. Das NM besteht aus drei Gebieten: Der Painted Hills Unit im Westen, der Sheep Rock Unit im Osten und der Clarno Unit im Norden. Nach sicher 2 Stunden Fahrt erreichen wir die Painted Hills, wegen der bunt geschichteten Hügel auch interessant für Leute, die nichts mit Fossilien anfangen können. Die verschiedenen Farben in den Schichten entstanden durch vulkanische Asche, die sich zu Bentonit-Ton gewandelt hat.


Painted Hills Overlook


Painted Hills Overlook

Auf dem Painted Cove Trail können wir uns die bunten Schichten aus der Nähe anschauen.


Painted Cove Trail


Painted Cove Trail

Detailaufnahme des Bentonit

wieder unterwegs

Die Sheep Rock Unit lassen wir aus: Die Fahrt dorthin würde eine Stunde Umweg bedeuten, bis dahin hätte das Fossilienmuseum dort geschlossen. Außerdem gibt hier in der dünn besiedelten Gegend keine Campingplätze, wir müssen also heute noch hier wieder wegkommen. Stattdessen fahren wir direkt nach Norden zur Clarno Unit. Hier gibt es Palisades genannte Felsen, es handelt sich dabei um die Reste einer versteinerte Schlammlawine. Ein Trail führt den Hang entlang, in den Felsbrocken kann man einige Fossilien entdecken.


Palisades

versteinertes Blatt

Hier halten wir uns nur kurz auf, soviel gibt es nicht zu sehen. Es wird schon wieder Abend, bis zum nächsten Campingplatz haben wir noch viele Meilen vor uns. In Shaniko, einem Dorf auf der Strecke Richtung Norden, wollen wir uns im Laden einen Zwanziger wechseln lassen, um Kleingeld für den nächsten Zeltplatz zu haben (die letzten Tage mußte man immer passend bezahlen), aber der Mann an der Theke versteht uns irgendwie nicht. Nagut, kaufen wir halt 2 Hotdogs für 1$ das Stück mit dem Zwanziger, haben wir auch gleich ein Abendessen. Als wir vor dem Laden unseren Hotdog verputzen, spricht uns ein Trucker an, ob wir was von seinem Essen haben wollen: Bei seiner Ladung ist die Verpackung eines Kartons Mikrowellengerichte kaputtgegangen, die kann er nicht mehr abliefern. Wir zögern, aber er besteht darauf uns das Essen zu schenken, also gibts heute noch Hähnchen Süßsauer und eine Unmenge Mini-Frühlingsrollen.


Sonnenuntergang hinter Mt. Hood

und nochmal der Sonnenuntergang

Im Dunkeln erreichen wir bei Biggs den Columbia River und kommen dann auch recht schnell zur Mündung des Deschutes River, im State Park dort finden wir einen Platz für unser Zelt, müssen uns beim Aufbauen gegen die Moskitos wehren...

Jetzt sind wir fast 2 Wochen unterwegs, aber ein paar Tage Urlaub haben wir noch übrig, genug um unsere Fahrt nach Washington nachzuholen, die wir am Anfang abbrechen mußten.

Übernachtung: Deschutes River SP - 8 $
gefahrene Meilen: 252


nordlicht

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #50 am: 04.10.2008, 19:37 Uhr »
Sehr schoene Bilder!!!
Der Mt.Hood mit der Sonne dahinter sieht ja fast aus als ob er ausbricht. Dazu dann noch die dunklen Wolken, klasse!
Ich sitze uebrigens immer noch auf der Rueckbank Eures Cobalt und kann es nach all den tollen Erlebnissen kaum erwarten, dass es weitergeht.

Micha73

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #51 am: 05.10.2008, 13:57 Uhr »
Na dann will ich unsere Mitreisenden mal nicht länger auf die Folter spannen. ;)

Tag 15 - Mittwoch, 13.08.08

Deschutes River State Park - Bremerton

Wir sind wie üblich wieder früh auf, auch heute wird es wieder ein sonniger Tag werden. Kurz die Beine am Ufer des Deschutes River vertreten, gegen 8 Uhr sitzen wir dann auch schon im Auto und fahren den Columbia River entlang. Das Flußtal ist (zumindest in dieser Gegend) nicht besonders hübsch - trockene, felsige Hänge, kaum Bäume, viel Verkehr auf der Interstate. Gegen Westen wird es dann langsam etwas grüner. Bei Hood River überqueren wir den Columbia und fahren auf der Nordseite weiter bis Carson, von da an auf National Forest Roads nach Norden und nähern uns Mt. St. Helens (diesmal also eine andere Strecke als die, die wir vor vielen Tagen von Portland aus gefahren sind).


Columbia River und Mt. Adams

Die Forststraßen sind gut befahrbar, keine Schlaglöcher. Die ersten Meilen sehen wir nur Wald, dann kommen wir etwas höher und haben auch mal einen Ausblick auf das Tal, in dem wir gerade entlangfahren. Nach vielen Meilen Wald kommt eine Hinweistafel, daß wir uns zwar auf dem richtigen Weg befinden, aber die Zufahrt zur Windy Ridge geschlossen ist - na toll. Wir fahren trotzdem weiter, wollen schauen weit wir fahren können. Danach wollen wir sowieso weiter nach Norden, die Richtung stimmt also. An der Abzweigung zur Windy Ridge dann nochmal das gleiche Schild, aber da die Straße nicht gesperrt ist, versuchen wir es einfach. Nach einigen Meilen kommen wir zu einem hübschen Viewpoint, ab da geht gehts dann nur noch zu Fuß weiter. Anscheinend ist letzten Winter die halbe Straße weggebrochen, sieht nicht so aus, als könnte man das schnell reparieren...


Mt. St. Helens von Nordosten (mit Krateröffnung)


Hier gehts nicht weiter


Straßenzustand

Wir drehen also um und fahren weiter nach Norden, weiter durch den Wald. Das Tal wird weiter, hin und wieder kommt auch mal ein Dorf. Immer wieder sieht man Holzlaster auf der Strecke - Wald gibts ja genug hier. Gegen 1 Uhr erreichen wir dann schließlich den Eingang des Mt. Rainier National Park (Südseite) - so viel wir hier war in unserem Urlaub selten los.


Stau am Eingang des Mt. Rainier NP

Die Straße wandelt sich schnell zur Gebirgsstraße, sie führt südlich am Mt. Rainier vorbei. Am Box Canyon laufen wir einen kleinen Trail einen Gebirgsbach entlang, ansonsten stoppen wir unterwegs auch immer wieder mal für ein Foto des Mt. Rainier, der sich von seiner besten Seite zeigt: Nur an der westlichen Flanke hängen ein paar Wolken, die verziehen sich aber, als wir näherkommen.


Gebirgsbach im Box Canyon


Mt. Rainier


Ausblick ins Tal

In der Paradise Region einen Parkplatz zu finden, ist gar nicht so einfach - alles voll. Die Schilder weisen uns den Weg zum Overflow Parking, von dort aus müssen wir aber dann doch ein Stück zum Visitor Center laufen. Das VC ist sehr groß (bei den vielen Besuchern auch nötig), im Erdgeschoss gibts die üblichen Infostände und Souvenirläden, im ersten Stock eine große Ausstellung, der zweite Stock ist ein Aussichtsdeck. Leider wird es wohl demnächst abgerissen und durch ein neues ersetzt: Die Dachkonstruktion ist so ungünstig, daß die Heizkosten, um im Winter das Dach eisfrei zu halten und damit vor dem Einsturz zu bewahren, zu hoch sind.


Jackson Visitor Center

Von hier aus gehen recht viele Trails ab, wir picken uns einige der kürzeren raus und laufen zuerst den Nisqually Vista Trail. Dieser führt durch hübsche Blumenwiesen (an einigen Stellen liegt noch Schnee, obwohl wir "nur" auf etwa 1700m sind) zu einigen Aussichtspunkten über den Nisqally Gletscher. Der hat sicher auch schon bessere Tage gesehen (die Gletscherzunge ist unter dem Dreck kaum zu erkennen), aber trotzdem ein toller Ausblick.


Blumen kämpfen sich durch den Schnee


Nisqually Gletscher

Zurück am Visitor Center laufen wir ein Stück in die andere Richtung, kommen am Paradise Inn, einem schön hergerichteten Hotel, vorbei. Dort beginnt ein Trail zu einem hübschen Wasserfall, den Myrtle Falls.


Mt. Rainier mit Myrtle Falls

Inzwischen ist es schon später Nachmittag geworden, wir fahren weiter nach Westen, folgen dem breiter werdenen Tal des Paradise River / Nisqually River. Ein paar Fotostops später sind wir auch schon wieder raus aus Nationalpark (hat mir gut gefallen - wenn ich nochmal herkomme, muß ich mir auch die Sunrise-Region auf der Ostseite anschauen). Wir wollen heute noch ein Stück weiter Richtung Olympic Halbinsel kommen. Haben wir den Highway zuerst noch mehr oder weniger für uns alleine, so wird es so nach und nach immer voller, die Straße breiter - wir nähern uns dem Großraum Tacoma/Seattle. Abendessen gibts bei Taco Bell (mexikanisch ist auch als Fast Food lecker - warum gibts die eigentlich in Deutschland nicht?). In der Dämmerung erreichen wir die Brücke über den Puget Sound Richtung Bremerton, als wir zum Twanoh State Park kommen und dort unser Zelt aufstellen, ist es schon dunkel.

Übernachtung: Twanoh SP - 19 $
gefahrene Meilen: 324


americanhero

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #52 am: 05.10.2008, 14:07 Uhr »
toll, das Bild mit dem Mt. Rainier gefaellt mir. Hoffe, er laechelt uns im naechsten Sommer auch so entgegen, wenn es uns fuer ein paar Tage in die Ecke verschlaegt  :wink:


Greetz,


Yvonne

nordlicht

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #53 am: 05.10.2008, 18:51 Uhr »
Schoen das Ihr am Rainier gutes Wetter hattet und nach dem Missgeschick am Anfang wenigstens noch etwas vom Helens gesehen habt!
Das Bild von dem Gebirgsbach im Box Canyon gefaellt mir sehr gut.
Ich glaube ich wuerde den braunen Felsen an der Seite abschneiden und das Bild dann vergroessert an die Wand haengen. Hat was von abstrakter Kunst, da erkennt man erst auf den zweiten oder dritten Blick, was das eigentlich ist.
Und dann muss ich nochmal den Korinthenkacker rauslassen: der Vulkan auf dem ersten Bild ist viel zu spitz fuer Mt.Adams, das ist Mt.Hood mit seiner "Treppe" in der steileren Nordflanke und der langen glatten Suedflanke wie man ihn vom Osten aus sieht.

wuender

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #54 am: 05.10.2008, 20:00 Uhr »
Prima Bilder aus einer tollen Gegend. Freut mich, dass Ihr so schönes Wetter hattet!

Ist das Box Canyon Bild von der Straßenbrücke aus mit Zoom aufgenommen oder vom Trail aus? So oder so ein prima Bild, da der Box Canyon so eng ist, dass man bei sonnigen Wetter zwangsläufig ziemlich harte Hell/Dunkel-Kontraste ins Bild reinbekommt.

Schöne Grüße,
Dirk

Micha73

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #55 am: 05.10.2008, 20:58 Uhr »
Ja, über das Wetter hatten wir uns ziemlich gefreut, nach der doch manchmal nebligen Küste endlich ein paar sonnige Tage.

Ich glaube, das Box-Canyon-Bild war von der Holzbrücke am Trail aus aufgenommen, nicht von der Straßenbrücke. Aber dazu muß Kerstin was sagen, ist ihr Bild. :wink: Rand abschneiden und vergrößert aufhängen ist sicher eine Überlegung wert. Meine Kamera hat vom Canyon selbst keine so schönen Fotos produziert, kam wohl mit dem Licht nicht so gut zurecht. Kerstin hat für das Motiv verschiedene Einstellungen ausprobiert, hier ist noch eins ohne den braunen Felsen: Box Canyon. Allerdings mit einer höheren Belichtungszeit, dadurch verschwimmt das Wasser stärker.

Zitat von: nordlicht
Und dann muss ich nochmal den Korinthenkacker rauslassen: der Vulkan auf dem ersten Bild ist viel zu spitz fuer Mt.Adams, das ist Mt.Hood mit seiner "Treppe" in der steileren Nordflanke und der langen glatten Suedflanke wie man ihn vom Osten aus sieht.

Hm, jetzt habe ich mir die Route und die Zeiten der Fotos nochmal genauer angeschaut: Doch, das ist der Mt. Adams, etwa von The Dalles aus. Wir waren da noch auf der Südseite des Columbia unterwegs, haben also über den Fluß Richtung Washington geknipst. Vergleich mal die Konturen mit dem Bild hier: Wikipedia. Den Mt. Hood haben wir leider nie wirklich aus der Nähe aufs Bild bekommen - dafür nimmt er aber einen Ehrenplatz bei unseren Sonnenuntergangsbildern ein. :D

nordlicht

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #56 am: 05.10.2008, 21:46 Uhr »
Hm, jetzt habe ich mir die Route und die Zeiten der Fotos nochmal genauer angeschaut: Doch, das ist der Mt. Adams, etwa von The Dalles aus. Wir waren da noch auf der Südseite des Columbia unterwegs, haben also über den Fluß Richtung Washington geknipst. Vergleich mal die Konturen mit dem Bild hier: Wikipedia. Den Mt. Hood haben wir leider nie wirklich aus der Nähe aufs Bild bekommen - dafür nimmt er aber einen Ehrenplatz bei unseren Sonnenuntergangsbildern ein. :D
Den Ehrenplatz hat er sich redlich verdient, die Sonnenuntergangbilder sind wirklich toll!
Aber ich gehe mit Dir trotzdem jede Wette ein, dass das nicht Mt.Adams ist. Ich denke Ihr habt das Foto ja irgendwo auf der Ecke von The Dalles geschossen, die rote Bruecke und der Damm auf dem Foto kommen mir jedenfalls sehr bekannt vor.
Vergleich mal das Bild hier, dass den Hood von The Dalles aus zeigt mit Eurem:

Wenn man genau hinguckt, kann man auf Eurem Bild links sogar den Rauch des Gnarl Forest Fire sehen, das an der Nordostflanke des Hood gebrannt hat, waehrend Ihr da wart: http://www.oregonlive.com/news/index.ssf/2008/08/crews_make_progress_on_gnarl_f.html. Der Rauch in der Luft hat wahrscheinlich auch fuer Euren beeindruckenden knallroten Sonnenuntergang gesorgt.
Der Gipfel von Mt.Adams ist viel breiter nicht so spitz, wie der Berg auf Eurem Bild und bei The Dalles guckt der man so gerade eben ueber den Rand der Gorge.
Also Glueckwunsch: Ihr habt offenbar den Mt.Hood doch aus der Naehe aufs Bild bekommen. :-)

Micha73

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #57 am: 05.10.2008, 22:28 Uhr »
Der Gipfel von Mt.Adams ist viel breiter nicht so spitz, wie der Berg auf Eurem Bild und bei The Dalles guckt der man so gerade eben ueber den Rand der Gorge.

Hm, jetzt hast du mich echt verunsichert. Ich seh schon, irgendwann muß ich da nochmal hin, die beiden Vulkane vergleichen. :lol:

Kessy

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #58 am: 05.10.2008, 22:56 Uhr »
Hi
@ Nordlicht
@ Dirk Wuender

schön, daß Euch mein Box Canyon gefällt.  :D
Ja die längere Belichtung sieht schön aus bei fließendem Wasser/bzw bewegten Motiven. Das Bild ist von der Brücke senkrecht nach unten aufgenommen und zwar war es glaub ich auf der kleinen Fußgängerbrücke ein wenig nördlich der Straße (kleiner Rund-Trail)
Kerstin

nordlicht

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #59 am: 06.10.2008, 18:11 Uhr »
Hm, jetzt hast du mich echt verunsichert. Ich seh schon, irgendwann muß ich da nochmal hin, die beiden Vulkane vergleichen. :lol:
Na das ist doch mal ein exzellenter Grund um wiederzukommen. ;-)