Tag 18 - Samstag, 16.08.08Raymond - BonnevilleDer Tag startet neblig, aber vielleicht wird es im Laufe des Tages ja wieder besser, die letzten Tage hatten wir ja auch immer Sonne, irgendwann.
Wir fahren weiter die Willapa Bay entlang, kommen bei Long Beach wieder an den Pazifik. Vor den Dünen lassen wir das Auto stehen und laufen ein wenig den Strand entlang. Ich finde ihn allerdings recht langweilig: Flach wie ein Brett, ohne Treibholz oder Felsen oder sonst was interessantem. Der starke Wind treibt die Nebelschwaden vorbei, es wirkt alles etwas diesig. Ein Stück weiter nördlich hat man eine Schotterzufahrt für Autos angelegt, die können dann auf dem festen Sand den Strand rauf und runter fahren. Durch die Dünen führt ein Boardwalk wieder zurück, unterwegs spricht mich ein Pärchen auf meine Schiene an, die ich ja immer noch trage - wir kommen ein wenig ins Plaudern, er hat sich kürzlich einen Zeh gebrochen.
Karawane im Sandsturm Strandausritt im NebelEin Grauwalskelett in den DünenIn der Nähe schauen wir uns das North Head Lighthouse an, es ist ja jetzt schon einige Tage her, daß wir einen Leuchtturm aus der Nähe gesehen haben, irgendwo in Kalifornien... Auf dem Weg dahin ist es zwar sonnig, aber unter den Bäumen und Büschen bekommen wir dann doch einige Tropfen ab - die Blätter sammeln die Feuchtigkeit vom durchziehenden Nebel auf. Etwas zurückgesetzt und dadurch windgeschützt stehen wieder die Leuchtturmwärterhäuschen, schön hergerichtet als Bed & Breakfast (eine Nacht für 377$).
North Head LighthouseLeuchtturmwärterhausWir befinden uns nun schon im Cape Disappointment State Park, an der südwestlichsten Spitze Washingtons. Ein Stück weiter südlich liegt die Mündung des Columbia River. Hier im Park gibts außerdem das Lewis & Clark Interpretive Center, ein sehr informatives Museum über die Lewis and Clark Expedition, deren Reise 1804-1806 von St. Louis bis eben hier an die Columbia-Mündung und den Aufenthalt hier in der Gegend (sie mußten hier überwintern, konnten sich erst im Frühjar wieder auf den Rückweg machen). Vom Museum aus hat man auch einen schönen Ausblick auf die Flußmündung - scheint ein guter Platz zum Fischen zu sein, so viele Boote sind hier unterwegs. Kerstin hat keine Lust auf Museum und wandert stattdessen zum Cape Disappointment Lighthouse.
Nebelbank am North JettyCape Disappointment Lighthousehübsche BuchtVom Museum aus führt ein weiterer, recht schmaler und teilweise überwucherter Trail zum Waikiki Beach, einem sehr gut besuchtem Strand in einer windgeschützten Bucht. Im Wasser ist aber auch hier kaum jemand, Kerstin traut sich ein wenig rein, ist aber schnell wieder draußen, nachdem eine etwas größere Welle sie naßspritzt.
Waikiki BeachAlles in allem ein schöner State Park, man kann viel unternehmen.
Wir wollen nun über die große Brücke über den Columbia rüber nach Astoria, wo wir ja vor über 2 Wochen schonmal waren. 6.5 km lang, ist die Brücke den größten Teil über recht niedrig und ohne Verstrebungen, erst kurz vor Astoria gehts dann in die Höhe. Nachdem ich bei unserem ersten Besuch nicht wirklich gut zu Fuß war, nutzen wir nun die Gelegenheit und das gute Wetter, um ein wenig durch die Innenstadt zu schlendern. Ist allerdings nicht so einfach, was zu essen zu finden - fürs Mittagessen sind wir zu spät, fürs Abendessen noch zu früh. Am Ende landen wir dann doch wieder bei einem Mexikaner - immer wieder lecker.
Was machen wir nun mit dem restlichen Tag? Wir müssen erst morgen wieder in Portland sein, sind also mit unserer Zeit ganz gut hingekommen, ohne uns auf die letzten Tage noch viel Streß zu machen. Wir entscheiden uns dafür, heute schon bis Portland zu fahren und dann weiter auf dem Historic Columbia River Highway - da in der Ecke gibts auch einige Campingplätze, werden wir schon was finden für die Nacht.
Auf der Fahrt nach Portland kommen wir schnell voran (teilweise auf Interstates), aber einige Meilen sind halt doch, die wir hinter uns bringen müssen. Bei Troutdale erreichen wir den Historic Columbia River Highway, allerdings entfernt er sich erstmal vom Columbia, stattdessen folgen wir dem Sandy River. Man scheint gut drin baden zu können, einiges los da unten. Dann führt der Highway wieder an den Columbia. Am Vista House genießen wir die Aussicht (der Vergleich mit dem Rheintal stimmt irgenwie schon, wenn auch ohne Burgen), allerdings ist hier gerade viel los, eine Hochzeitsgesellschaft hat wohl das Vista House gemietet. Die Straße führt nun den Hang entlang ein Stück ins Flußtal hinunter, ist teilweise recht eng und kurvig. Viele Wasserfälle gibt es hier, einige können wir uns noch anschauen, allerdings dämmert es nun doch schon - gerade unter Bäumen wirds schnell dunkel.
Aussicht vom Vista HouseAussicht vom Vista HouseBridal Veil FallsMultnomah FallsDer erste Campground ist leider schon voll, der Highway führt wieder auf die Interstate. Ein paar Ausfahrten später erreichen wir den Wyeth National Forest Campground. Wir sind zuerst etwas unschlüssig, weil überall nur RV-Camping ausgeschildert ist, aber der Camp Host weist uns den Weg zu einigen Plätzen, wo man auch Zelte aufstellen kann. Leider ist auf dem Platz das Wasser abgestellt, da wegen hoher Bakterienkonzentration gerade die Leitungen desinfiziert werden - es gibt lediglich ein paar Dixieklos. Aber für die letzte Nacht reicht das schon (auch wenn ich vor dem Heimflug gerne nochmal geduscht hätte).
Wyeth National Forest Campground - 10 $
gefahrene Meilen: 213