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Autor Thema: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008  (Gelesen 26333 mal)

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americanhero

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #15 am: 01.09.2008, 10:50 Uhr »
schoen, dass die Tasche wieder da ist.
Und ich druecke die Daumen, dass der Fuss fix wieder in Ordnung kommt.
Auf alle Faelle schoene Bilder von einer Ecke, die mich noch reizt und hoffentlich in den naechsten ein zwei Jahren sehen werde


Greetz,


Yvonne


Achdumeinenase

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #16 am: 01.09.2008, 13:11 Uhr »
Hallo Ihr beiden. Seid sicher - in ein paar Monaten erinnert Ihr Euch nur noch an die schönen Dinge Eures Urlaubs. Und die Bilder sprechen dafür, daß es ein schöner war.
Auch ich bin gespannt, wie´s weiter geht.
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind.

Kurt Tucholsky

USAflo

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #17 am: 01.09.2008, 14:01 Uhr »
Hallo!

Nachdem die ersten Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt sind, habe ich euren Reisebericht auch entdeckt und bin schnell hinterher gefahren, um euch nun direkt mitzu begleiten.
Eine Schöne Route und im Nordwesten und im Besonderen an der Küste muss man ja leider immer mit Regen bzw. Nebel rechnen.

Tschau
Links zu meinen USA-Reiseberichten, Ausflugs- und Gastronomietipps für das Oldenburger Münsterland und Berichte zu unseren Europareisen auf meinem Blog: https://unser-om-und-umzu.blogspot.com/p/blog-page_19.html

Micha73

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #18 am: 02.09.2008, 01:32 Uhr »
Vielen Dank für die netten Genesungswünsche. Mit der Schiene gings mir dann eigentlich jeden Tag besser, werde da die nächsten Tage auch nicht mehr so ausführlich drauf eingehen, lieber ein paar Fotos mehr zeigen. Habe versucht einen Mittelweg zu finden zwischen Fuß schonen (soll ja bald wieder heilen) und Trails laufen (wollte schließlich was sehen im Urlaub). Meistens war ich vernünftig und habs bei den einfachen Trails belassen.

Das Wetter war in der Tat immer wieder Glückssache an der Küste, teilweise hat sich das innerhalb weniger Meilen von Nebel auf Sonnenschein verändert.

Tag 4 - Samstag, 02.08.08

Nehalem Bay - South Beach

Gegen 7 Uhr wecken uns die Fischer mit dem Starten ihrer Boote, aber das ist ok, wir sind ja gestern auch recht früh ins Bett (gegen 10 Uhr?) und haben uns inzwischen gut an die Zeitumstellung gewöhnt. Durch Garibaldi und Tillamook fahren wir nur durch, wir wollen zur Three Capes Scenic Route.

Entlang der Tillamook Bay führt die Straße teilweise am Ufer entlang, teilweise durch Weiden (viele Kühe gibts hier), zum Cape Meares State Park gehts dann aber wieder die Hügel rauf. Auch hier wieder alles sehr grün, viel Wald. Von oben hat man einen schönen Blick auf die Steilküste:


Steilküste bei Cape Meares

Wir laufen ein paar Meter vor zum Spitze des Kaps und entdecken den Leuchtturm - huch, ist der klein:


Cape Meares Lighthouse

Im Statepark gibt es außerdem noch den Octopus Tree zu bewundern, eine sehr ungewöhnlich gewachsene und schon recht alte Fichte:

Octopus Tree

Nördlich des Kaps gibt es eine kleine Siedlung mit dem Namen Cape Meares mit einem ewig langen Sandstrand und viel Treibholz, Kerstin hat sich als Vordergrundmotiv zur Verfügung gestellt (ja, von mir stelle ich auch noch irgendwann ein Foto ein).


Strand bei Cape Meares

Das zweite der drei Kaps ist Cape Lookout. Auch hier gibt es wieder einen sehr schönen Strand. Inzwischen ist die Sonne rausgekommen, wir suchen uns eine nette Bank mit viel Aussicht und Sonne und frühstücken erstmal in Ruhe. Danach muß der Strand als Fotomotiv herhalten:


Strand bei Cape Lookout

Das Wasser ist übrigens arg kalt, man sieht drin höchstens Surfer im Neoprenanzug oder kleine Kinder, denen scheint das nicht so viel auszumachen.


Blick nach Norden

Danach fahren wir durch eine Dünenlandschaft und tanken ein wenig Sonne am Sand Lake. Cape Kiwanda (das dritte dieser Scenic Route) hätten wir fast übersehen, ist auch recht unscheinbar: Ein breiter Strand mit einer hohen Düne an der Seite und einem eher flachen Felsen vornedran. Aber am Strand ist mehr los als an den anderen beiden Kaps.

Cape Kiwanda

Auf dem weiteren Weg machen wir immer wieder mal Halt, ständig gibt es kleine State Parks oder zumindest Viewpoints, wo man ein paar Meter laufen kann, wie z.B. am Cape Foulweather (trotz des Namens: Als wir da waren schien die Sonne):


Cape Foulweather (sorry für die Spiegelung im Bild)

Steilküste

Mehr Zeit nehmen wir uns für das Yaquina Head Lighthouse. Das Gebiet wird vom BLM verwaltet, wir brauchen also nur unseren Nationalpark-Pass vorzeigen. Das Visitor Center hat leider schon zu (es ist schon nach 5 Uhr, wo ist denn bloß unsere ganze Zeit hin?). Am Leuchtturm selbst ist aber noch viel los.


Yaquina Head Lighthouse

Auch hier stehen vor der Steilküste wieder große Felsen im Meer. Häufig haben sich dort Vögel in großen Kolonien niedergelassen, hier sind wir nahe genug dran, um uns das genauer anzuschauen:


Vogelkolonie

An einigen Stellen kommmt man auch runter ans Wasser, einen Felsen haben dort Seehunde in Beschlag genommen:


Seehunde

Ein paar Meilen südlich, an der Mündung des Yaquina River, liegt das Städtchen Newport, hier schlendern wir die Historic Bayfront entlang und entscheiden uns für Seafood als Abendessen. Lecker, auch wenn die Mengen an Shrimps, die wir bekommen, uns für den Rest des Urlaubs reichen... An der Küste steht hier noch ein weiterer Leuchtturm, das Yaquina Bay Lighthouse. Das war aber nur ein paar Jahre in Betrieb und wurde dann vom Yaquina Head Lighthouse abgelöst.


Brücke über die Yaquina Bay


Yaquina Bay Lighthouse

Die Sonne geht bald unter, wir überqueren die Yaquina Bay und kommen zum South Beach State Park Campground. Der ist zwar eigentlich voll, wir können aber zum halben Preis Overflow-Plätze benutzen. Die sind ganz ok, wir können die normalen Einrichtungen mitbenutzen, die Duschen sind hier sogar mit im Preis enthalten.

Rechtzeitig zum Sonnenuntergang stehen wir am Strand, unser Zelt bauen wir wir dann danach in der Dämmerung auf.


Sonnenuntergang

Heute war ein richtig schöner Urlaubstag, zur Abwechslung mal ohne größere Sorgen. So kanns gerne weitergehen.

Übernachtung: South Beach State Park (Overflow) für 9$
gefahrene Meilen: 126

Crimson Tide

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #19 am: 02.09.2008, 18:26 Uhr »
Mit so einem schönen Sonnenuntergang den Tag abgeschlossen....wunderbar!

Was will man mehr!

L.G. Monika

americanhero

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #20 am: 03.09.2008, 07:30 Uhr »
Mit so einem schönen Sonnenuntergang den Tag abgeschlossen....wunderbar!

Was will man mehr!


dem kann ich mich nur anschliessen, toll. Und auch die Leuchttuerme sehen klasse aus. :applaus: :applaus:
Das ist wirklich eine interessante Ecke, die ihr uns hier vorstellt.


Greetz,


Yvonne

USAflo

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #21 am: 03.09.2008, 10:29 Uhr »


Das Wetter war in der Tat immer wieder Glückssache an der Küste, teilweise hat sich das innerhalb weniger Meilen von Nebel auf Sonnenschein verändert.


Das fand ich damals (1995) aber auch irgendwie klasse, denn man kam sich manchmal so vor als säße man in einem Flugzeug statt in einem Auto, wenn man in die Wolken/Nebel rein bzw. rausfuhr.

Weiterhin toller Bericht mit tollen Fotos!

Tschau
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Micha73

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #22 am: 03.09.2008, 14:39 Uhr »
Tag 5 - Sonntag, 03.08.08

South Beach - Umqua Lighthouse

Auch heute wachen wir wieder gegen 7 Uhr auf und verschwinden erstmal lange unter der Dusche (gar nicht so einfach mit Verband und Schiene). Das Wetter meint es heute gut mit uns: Die Sonne strahlt, keine Wolke am Himmel und es scheint heute warm zu werden.

Den Vormittag verbringen wir am Cape Perpetua. Es ist noch Ebbe, wir laufen runter zum Strand und schauen uns die vom Wasser freigelegten Felsen genauer an: Teilweise sind sie über und über von Muscheln bevölkert. An einigen Stellen sieht man Seeanemonen, teilweise haben sie sich allerdings zurückgezogen, um nicht auszutrocknen. An einigen Felsen entdecken wir Seesterne, die hier in zwei Farben vorkommen, violett und orange. Auch ein Seeigel ist dabei.


Seeanemonen


Seesterne

Seeigel

Das Wasser kommt langsam wieder, wir fahren hoch aufs Cape, dort gibt es ein paar kurze Wanderwege und eine tolle Aussicht. An der Südseite ist es erstaunlich windstill, vermutlich schwächen die Bäume den kräftigen Nordwind etwas ab. Die Bank beim Aussichtspunkt an der Südseite nehmen wir für unsere Frühstückspause in Beschlag.


Cape Perpetua Richtung Süden


Cape Perpetua Richtung Norden

Wieder unten angekommen laufen wir den Giant Spruce Trail, dieser führt durch einen Regenwald immer einen Bach entlang zu einer über 500 Jahre alten Fichte. Die ist allerdings so groß, daß man sie nur schwer aufs Foto bekommt - ein Problem, das wir noch häufiger in den Wäldern haben sollten... Schön, wie hier im Wald überall die Farne wachsen und alles mit Moos überwuchert ist. Häufig liegen umgefallene Bäume am Boden, auf denen bereits wieder junge Bäume Wurzeln geschlagen haben.

Unten an der Küste ist schon bald wieder Flut, wir schauen nochmal kurz beim Devil's Churn vorbei, aber das ist bei höherem Wasserstand irgendwie auch nicht interessanter. Halt eine enge Schlucht, in die sich das Wasser drängt. Ganz nett ist das Spouting Horn, bei dem die Wellen manchmal eine kleine Fontäne aus einem Loch spritzen.

Spouting Horn

Wir verabschieden uns vom Cape Perpetua und fahren mit ordentlich Rückenwind weiter nach Süden, mit nur kurzen Abstechern an den Strand.

Strand mit Wolke über den Hügeln im Süden

Für Heceta Head nehmen wir uns wieder mehr Zeit, ein sehr schönes Fleckchen. Vorne an der Spitze der Leuchtturm, weiter hinten im Windschatten der Hügel das Leuchtturmwärterhaus, das gut hergerichtet als Bed and Breakfast dient (eine Nacht hier ist sicherlich nicht billig), mit Ausblick auf die benachbarte Bucht mit Sandstrand.


Heceta Head Lighthouse und Keeper's House


Keeper's House vom Strand


Heceta Head Lighthouse


Keeper's House


Ausblick auf die Bucht

Ein Stück weiter südlich beginnt das Gebiet der Oregon Dunes NRA (wird von der Forstbehörde verwaltet), das sich viele Meilen weit die Küste entlang erstreckt. Wir fahren weiter bis Florence, laufen ein wenig durch die Altstadt und entscheiden uns für mexikanisch als Abendessen.

Beim Oregon Dunes Overlook kommen wir dem Dünengebiet etwas näher, es gibt diverse Aussichtsplattformen und auch die Möglichkeit in die Dünen reinzulaufen, was mich ja schon reizt. Aber die Sonne steht schon wieder so tief - jetzt fahren wir schon extra im Hochsommer und die Tage sind trotzdem zu kurz. Vielleicht ergibt sich ja morgen noch eine Gelegenheit.


Oregon Dunes Overlook

Das Dünengebiet wird durch die Mündung des Umqua River unterbrochen. Hier steht dann auch wieder ein Leuchtturm, das Umqua River Lighthouse, das wir rechtzeitig zum Sonnenuntergang erreichen:


Umqua River Lighthouse

Zum State Park gehört auch ein Campground, wir stellen hier also in der Dämmerung unser Zelt auf. Der Campground ist nicht allzu groß, aber schön gelegen, mit einem See in der Nähe. Auch hier sind die Duschen wieder im Preis inbegriffen. Wir sind noch recht munter und entscheiden uns zu einer kleinen Nachtwanderung zum Leuchtturm, die Straße entlang brauchen wir gerade mal eine Viertelstunde. Die Baumwipfel werden immer wieder vom Licht der Leuchtturmscheinwerfer angeleuchtet, teilweise ist die Taschenlampe gar nicht nötig. Am Leuchtturm angekommen, dürfen unsere Kameras zeigen, wie gut sie bei Nachtaufnahmen sind:


Umqua River Lighthouse bei Nacht

Übernachtung: Umqua Lighthause State Park für 16$
gefahrene Meilen: 87

Inspired

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #23 am: 03.09.2008, 15:10 Uhr »
Wunderschöne Landschaft!

Lebende Seesterne habe ich, glaube ich, noch nie gesehen! Die gefallen mir!

helny

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #24 am: 03.09.2008, 18:26 Uhr »
Hallo Micha 73,
ein sehr schöner Bericht bis jetzt! Die geplante Tour ist meiner Reise vom letzten Jahr sehr ähnlich (ich bin allerdings in Seattle gestartet) und weckt deshalb schöne Erinnerungen. Selbst die Schwierigkeiten zu Beginn passen - bei mir war's nicht der Fuß sondern die Brille.  :shock:
Trotz intensiver Suche in Tidepools habe ich nur im Seattle Aquarium Seesterne gesehen, da hattet ihr mehr Glück als ich! Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Gruß

helny

Micha73

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #25 am: 05.09.2008, 00:06 Uhr »
Ein Foto zum letzten Tag habe ich doch tatsächlich noch vergessen - den Sonnenuntergang am Leuchtturm. Diesmal ein recht ungewöhnliches Bild, weil die Sonne zuerst unter den Wolken hervorkommen mußte, um dann schließlich hinter den Wolken am Horizont zu verschwinden.


kurz vor Sonnenuntergang

Bei der Gelegenheit auch noch schöne Grüße von Kerstin an unsere Mitreisenden - sie freut sich riesig über die Rückmeldungen zu unserem Bericht (ich natürlich auch).

@helny & Inspired: Morgen habe ich noch einen besonders hübschen Seestern für euch.  :D


Tag 6 - Montag, 04.08.08

Umqua Lighthouse - Humbug Mountain

Heute erst gegen 8 Uhr aufgestanden - die Sonne ist nicht durch den Nebel gekommen und konnte uns deswegen auch nicht wecken. Trostloses Wetter. Wir machen einen Spaziergang den benachbarten See entlang und schauen nochmal beim Leuchtturm vorbei, aber es ist keine Wetterbesserung in Sicht. Auch über den Dünen hängt der Nebel. Außerdem flitzen hier die ATVs in den Dünen rum. Also keine Dünenwanderung hier.

Bis Coos Bay wirds nur wenig besser, da sind wir auch schon aus dem Dünengebiet raus und nähern uns Cape Arago. Das Cape Arago Lighthouse können wir vom Sunset Bay State Park aus leider nicht erkennen, es ist im Nebel verschwunden. Die Bucht ist ansonsten ganz nett, bei Sonnenschein ist hier bestimmt mehr los.


Klippen vor der Sunset Bay


Sunset Bay: Cape Arago Lighthouse, irgendwo da hinten im Nebel


Bucht bei Cape Arago

An einem Viewpoint hat man die Möglichkeit, Seelöwen durchs Fernrohr zu beobachten. Eine große Gruppe hat sich auf den flachen Felsen vor der Küste niedergelassen, mit ihrem Kläffen (?) machen sie ganz schön Krach.


Seelöwen

Die Seven Devils Road von Charleston nach Bandon mag bei klarem Wetter eine schöne Strecke mit tollem Ausblick sein, aber davon sehen wir heute wenig. Für das Visitor Center des South Slough National Estuarine Research Reserve, ein Naturschutzgebiet mit Salzwiesen, nehmen wir uns etwas Zeit, schauen uns die Ausstellung genauer an. Die Chancen, Tiere zu beobachten, stehen heute aber schlecht, außerdem müssten wir dazu erst noch ins Tal wandern, wir sind zu weit oben in den Hügeln. Wir fahren daher weiter und kommen am Bullards Beach State Park zu unserem nächsten Leuchtturm, dem Coquille River Lighthouse. Man hat es komplett leer geräumt, als der Leuchtturm außer Betrieb genommen wurde, im Turm ist also keine Linse mehr drin. Der Raum unten dient hauptsächlich als Souvenirladen, an die Wände hat man ein paar Infotafeln zur Geschichte des Leuchtturms gehängt.


Coquille River Lighthouse

Am anderen Ufer des Coquille River liegt Bandon, wir spazieren durch die "Altstadt" und entscheiden uns heute für Thailändisch - medium spicy kann ganz schön scharf sein...

Südlich von Bandon führt die 101 etwas von der Küste weg, hier werden die Wolken dünner und die Sonne kommt auch mal durch. Beim Abstecher nach Cape Blanco werden wir jedoch im Nu wieder von Nebelschwaden eingehüllt, die der kräftige Wind über das Kap bläst. Vom Parkplatz aus können wir nur vermuten, daß am Ende des Weges ein Leuchtturm steht - wir sehen ihn erst, als wir einige Meter davorstehen.


Der Weg zum Leuchtturm-Parkplatz


Cape Blanco Lighthouse

Durch den starken Wind und den dichten Nebel ist es sehr ungemütlich hier - wir haben Mitleid mit den Radfahrern, die sich mit ordentlich Gepäck, teilweise sogar mit Anhänger, hier hochkämpfen (erstaunlich wie viele Fahrradfahrer mit Gepäck auf der 101 unterwegs sind - wie viele Meilen die wohl hier auf den Rädern zurücklegen bei so einer Tour?). Eine Viertelstunde später sind wir wieder zurück auf der 101 und die Sonne scheint.

Südlich von Cape Blanco macht die Küste einen Schlenker Richtung Osten. Da der Wind aus Norden kommt, bläst er den Nebel hier nicht näher an die Küste ran, so daß uns die Sonne für den Rest des Tages erhalten bleibt.

In Port Orford ("westlichste Stadt in Oregon") gibt es den Battle Rock City Park mit toller Aussicht auf die Küste im Süden und auf den namensgebenden Felsen, auf den sich damals einige Siedler für 14 Tage zurückziehen mußten, nachdem sie von wütenden Indianern angegriffen wurden. Außerdem stehen hier, wie häufiger auf der Küstenstrecke, Infotafeln mit den Highlights südlich und nördlich, auch Campingplätze sind aufgelistet.


Blick vom Battle Rock Park aus


Schnappschuß: Möwe

Wir fahren noch ein paar weitere Meilen die Küste weiter, nutzen das sonnige Wetter und die schöne Aussicht für einige Fotostops (im Hintergrund sieht man noch die Nebelbank, vor der wir geflohen sind) und fahren dann auch bald den Campingplatz für heute an, im Humbug Mountain State Park.


Meer mit Möwe


Sonnenuntergang

Übernachtung: Humbug Mountain State Park für 14$
gefahrene Meilen: 135


Inspired

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #26 am: 05.09.2008, 00:16 Uhr »
Sehr schön, dass du uns das tolle Foto nicht vorenthalten hast!

Mich reizt es total in den Nord-Westen der USA zu fliegen. Und da du ja nicht von noch mehr Katastrophen berichtet hast, denke ich mal, der Urlaub wird nun hoffentlich einen guten Verlauf nehmen?

Grüße zurück an Kerstin! Hat sie keine Lust oder Gelegenheit auch hier zu posten?

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #27 am: 05.09.2008, 10:37 Uhr »

Boh ey, bin ich froh, mitgereist zu sein. Das sind die Bilder, die ich mir für meine Reise gewünscht hätte. Sonnenauf- und -untergänge. So schön ...

Wunderschöne Landschaft!

Lebende Seesterne habe ich, glaube ich, noch nie gesehen! Die gefallen mir!

Einfach Tauchen lernen. Das siehst Du so viele lebende Seesterne, wie Du nur möchtest ...
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Kurt Tucholsky

Micha73

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #28 am: 05.09.2008, 22:35 Uhr »
Und da du ja nicht von noch mehr Katastrophen berichtet hast, denke ich mal, der Urlaub wird nun hoffentlich einen guten Verlauf nehmen?

Soviel kann ich ja schon verraten: Weitere Katastrophen gabs eigentlich nicht mehr, es wurde ein sehr schöner Urlaub, wenn auch manchmal etwas stressig (dazu später mehr).
 
Grüße zurück an Kerstin! Hat sie keine Lust oder Gelegenheit auch hier zu posten?

Bis jetzt liest sie hier nur heimlich mit.  :wink:
Aber vielleicht kommt sie ja mal dazu, einen Kommentar einzustellen?


Micha73

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Re: Leuchttürme und Lavaströme - USA Nordwesten - Juli/August 2008
« Antwort #29 am: 06.09.2008, 12:35 Uhr »
Tag 7 - Dienstag, 05.08.08

Humbug Mountain - Redwood National Park

Auch heute startet der Tag wieder neblig, das schlechte Wetter drückt die Stimmung ein wenig. Den Stop am Cape Sebastian hätten wir auch ausfallen lassen können, man sieht nur Nebel. An der benachbarten Bucht machen wir dann aber noch einen längeren Strandspaziergang, es ist gerade Ebbe, so daß einige Felsen freiliegen.


Strand bei Cape Sebastian


Seestern


Anemonen

ganz viele Seesterne

Etwas weiter südlich verläuft der Samuel H. Boardman Scenic Corridor, eine Reihe von kleineren und größeren Viewpoints und Parks. Am Arch Rock Viewpoint machen wir unsere Frühstückspause, aus den Bäumen schauen einige Steller's Jay (deutsch: Diademhäher) neidisch auf unser Müsli, einige trauen sich sogar auf unseren Tisch.


Steller's Jay


Arch Rock


gleich drei Arches

ein steinerner Wal?

Dann überqueren wir auch schon die Staatsgrenze und sind nun in Kalifornien. Sobald wir ein Stück von der Küste wegkommen, kann sich die Sonne wieder gegen den Nebel durchsetzen. Unser nächstes Ziel ist der Redwood National Park, eine Aneinanderreihung von verschiedenen State Parks. Der nördlichste ist der Jedediah Smith Redwoods State Park, dort schauen wir als erstes im Visitor Center vorbei. Die Waldbrände in Kalifornien sind zwar inzwischen größenteils unter Kontrolle, östlich des Parks brennts aber noch. Zum Glück wollen wir nicht weiter Richtung Osten. Wir biegen ab auf die Howland Hill Road, eine gut befahrbare Schotterstraße, allerdings recht eng, weil sie sich zwischen den mächtigen Redwoods durchschlängeln muß.


Howland Hill Road

Howland Hill Road: Hindernis beseitigt

Von der Straße aus kann man zum Stout Grove wandern, einem Waldgebiet mit vielen alten Coastal Redwoods. Unterwegs hats leider eine Brücke weggespült, der Bach führt aber momentan wenig Wasser, man kann über Steine laufen oder über einem umgefallenen Baumstamm das andere Ufer erreichen.


Das war mal eine Brücke

Der Weg durch den Stout Grove ist schon toll, überall diese riesigen, mehrere hundert Jahre alten Bäume. Häufig sieht man Brandspuren, einige sind innen völlig ausgebrannt, aber sie leben trotzdem noch, haben eine grüne Krone. Auffallend sind die merkwürdigen Knubbel, die vielen Bäumen aus dem Stamm wachsen. Am Boden liegen umgestürzte Bäume, auf denen schon neue Bäume Wurzeln geschlagen haben.


Neuer Baum schlägt Wurzeln auf altem Baumstamm


Baum ist breiter als Kerstin und ich zusammen


riesige (aber flache) Wurzel eines umgestürzten Redwood


Knubbel

Am Ende der Straße liegt Crescent City, dort entscheiden wir uns für mexikanisch als Abendessen (mexikanische Restaurants findet man irgendwie noch in der kleinsten Stadt...).

Im weiteren Verlauf der 101 besteht der Nationalpark nur aus einem schmalen Küstenstreifen, verbreitert sich erst wieder ab dem Prairie Creek Redwoods State Park. Hier in der Gegend wollten wir auch zelten, aber der Elk Prairie Campground ist leider voll, wie irgendwie alle Zeltplätze in diesem Teil des Nationalparks. Wir fahren notgedrungen weiter nach Süden, die Sonne ist schon untergegangen. Der Big Lagoon Campground ist zwar auch voll, aber wir fragen jemanden, ob wir uns dazustellen können. Der ist zwar einverstanden, meint aber, wir sollten besser mit dem Campground Host reden, aber der ist nicht aufzutreiben. Stellen wir uns halt einfach so dazu.

Unser Nachbar (hat einen alten Bus zum Wohnmobil umgebaut) muß leider seinen seinen Generator (einen alten VW-Bus ?!) nochmal anwerfen, ans Schlafen ist nicht zu denken, außerdem sollte man besser nur flach atmen *hust*. Um 10:30 Uhr wirds aber wieder ruhig (anscheinend die Zeit für Nachtruhe), und die Luft wird auch wieder besser.

Übernachtung: Big Lagoon County Park, Kalifornien - nichts bezahlt
gefahrene Meilen: 157