Nach einer stressigen Arbeitswoche heute endlich wieder Zeit, um den Bericht fortzusetzen.
Noch eine kurze Anmerkung zu den Redwoods: Die Wanderungen durch die Redwood-Wälder waren schon toll, auch bei Nebel, aber das ist echt schwierig aufs Foto zu bekommen: Häufig ist es zu dunkel, so daß die Bilder verwackeln, der Nebel bringt den Blitz durcheinander, und die Bäume sind schlichtweg zu groß.
Aber Kerstin hätte noch eine Sammlung mit Bildern von ungewöhnlichen Baumwurzeln anzubieten.
Tag 9 - Donnerstag, 07.08.08Garberville - San RafaelHeute kommen wir recht früh weg, sind schon kurz nach 8 Uhr wieder unterwegs. Ziel für heute ist San Francisco - nachdem der Urlaub jetzt schon fast halb rum ist und wir uns die ersten Tage eher haben treiben lassen, müssen wir uns nun so langsam überlegen, wo wir in diesem Urlaub noch hinwollen und wie wir die Strecke am besten einteilen.
Bei Leggett biegen wir von der hier gut ausgebauten 101 ab auf die 1 Richtung Küste, die Straße ist echt kurvig, führt bis auf etwa 700m hoch und auf der anderen Seite wieder runter. Meistens ist der Ausblick durch Bäume versperrt, aber hin und wieder hat man eine schöne Sicht auf die umliegenden Täler, Richtung Küste leider inklusive Nebelfelder, in die wir dann auch schnell hineingeraten. Die Küste ist dann auf den ersten Meilen nicht so interessant. Erst an der Point Cabrillo Light Station machen wir länger halt, wandern vor bis zum Leuchtturm und den Leuchtturmwärterhäusern, alles hübsch hergerichtet. Im Leuchtturm selbst ist ein Souvenirladen, immerhin haben sie die Linse noch oben im Turm gelassen. Die Leuchtturmwärterhäuser werden als Bed & Breakfast genutzt.
Point Cabrillo Light StationDie Klippen sind recht steil, man wird hier an einigen Stellen mit recht drastischen Schildern gewarnt, doch nicht zu nahe an den Rand zu gehen...
Vorsicht KlippeDurch Mendocino fahren wir nur durch, hier ist uns zuviel los um durch die Straßen zu laufen. Sicherlich eine nette Kleinstadt, aber es kommt mir arg touristisch vor. Aber schöne Küste hier.
Das Point Arena Lighthouse wird unser letzter Leuchtturm sein, zumindest für die nächsten Tage. Es dürfte durchaus der höchste Leuchtturm in unserem Urlaub sein. Er befindet sich übrigens in Privatbesitz. Näher ran kommen wir leider nicht, die Gebäude werden gerade renoviert, man möchte auch hier wohl Bed & Breakfast anbieten. Schön auch der Blick aufs Meer, bei den Felsen treiben sich einige Seehunde rum.
Point Arena LighthouseKüste vor dem Point Arena LighthouseAuf meiner Liste von Sehenswürdigkeiten habe ich auch Fort Ross, ein russisches Fort aus dem 19. Jahrhundert, mit dem Russlands damals seine Ansprüche auf das nördliche Kalifornien sichern wollte, sogar ein Friedhof gehört dazu. Die 6$ Eintritt ist es mir allerdings nicht wert, daher schaue ich es mir nur von außen an.
Fort Ross mit Friedhof im VordergrundDanach fahren wir ein ein hübsches Stück Steilküste entlang, gehört vermutlich schon zur Sonoma Coast. Inzwischen hat uns auch der Nebel verlassen, mit Sonne sieht alles gleich wieder besser aus. Weiter südlich sehen wir aber schon wieder Wolken an den Hängen kleben.
Sonoma CoastIn der Nähe von Point ReyesEigentlich wollen wir uns noch das Gebiet der Point Reyes National Seashore genauer anschauen und auch beim dortigen Lighthouse vorbeifahren, aber das bedeutet einen Umweg von mindestens 40 Meilen. Da wir heute noch bis San Francisco wollen und auch noch einen Campingplatz finden müssen, verzichten wir schweren Herzens drauf.
Dafür machen wir einen kleinen (aber leider auch viel zu kurzen) Stop am Stinson Beach, einem wunderschönen Sandstrand.
Stinson BeachWeiter geht es die Steilküste entlang, immer nach oben, in die schon auf uns wartende Wolke hinein. Am Muir Beach Overlook treibt ein starker Wind den Nebel über den Parkplatz, von einigen Stellen kann man jedoch runter bis zum Wasser schauen, dort unten scheint weiterhin die Sonne. Komisches Wetter.
Muir Beach OverlookWir erreichen nun wieder die 101, nähern uns schnell San Francisco und fahren bei den Marin Headlands rechts ab, um einen Blick auf die Golden Gate Bridge zu erhaschen. Der Wind treibt leider den Nebel vom Meer aus in die Bucht hinein - so schön der Ausblick auch ist, es wird schnell ungemütlich.
Golden Gate BridgeGolden Gate Bridge (nochmal, kann mich nicht entscheiden )AlcatrazSchon bei der Urlaubsplanung hatten wir uns entschieden, nicht nach San Francisco reinzufahren (mehr Natur, weniger Städte): Ein paar Stunden sind zu wenig, da komme ich lieber in einem anderen Urlaub nochmal her und bleibe dann ein paar Tage. Wir bleiben daher auf der Nordseite und fahren die Waterfront von Sausalito entlang: Hübsch hier, aber eine Wohnung ist hier bestimmt nicht billig. Fürs Abendessen finden wir einen leckeren Inder. Auch wenn es vermutlich das teuerste Abendessen in unserem Urlaub war: In der Gegend hätte man auch noch viel mehr ausgeben können.
Zum Campen haben wir uns den China Camp State Park rausgesucht, in der Nähe von San Rafael. Als wir ankommen, wird es gerade dunkel, wir bekommen den vorletzten Platz - Glück gehabt. Es ist nur ein Walk-In-Campground, wir müssen also alles was wir für die Nacht brauchen durch den Wald schleppen (na gut, sind nur 10 min). Der Boden ist arg trocken, sehr staubig, für so einen Campingplatz scheint 25$ arg teuer (es ist auch der teuerste in unserem Urlaub), aber vermutlich ist daran auch die Großstadtnähe schuld.
Übernachtung: China Camp State Park - 25 $
gefahrene Meilen: 266Nachtrag: So im Nachhinein war der Tag sehr stressig: Viel gefahren, wenig angeschaut. Insbesondere der kurvige Highway 1 hat uns viel Zeit gekostet, man kommt nur langsam vorwärts. Vielleicht wäre es erholsamer gewesen, den Abstecher nach San Francisco ganz zu streichen und direkt nach Osten zu fahren. So hatten wir irgendwie das Gefühl, einiges verpaßt zu haben.