Nein, wir sind alleine gelaufen. Nur der Stadtplan mit dem Freedom Trail kostete $2 im Visitor Center, wobei sowas dort sonst ja meist kostenlos erhältlich ist. Später haben wir dann noch jemanden mit einem Plan gesehen, der anscheinend Werbung enthielt, aber dafür sicherlich umsonst war. Na ja, das Visitor Center will ja schließlich auch leben...
So, jetzt geht's erst mal wieder an die Küste.
Boston - Salem – Gloucester - Cape Neddick - OgunquitAm nächsten Tag fuhren wir um 8.30 Uhr los, gefrühstückt haben wir bei Dunkin Donuts. Wir hatten 21 °C bei leichter Bewölkung. Bis Boston brauchten wir auf der Interstate 93 fast eine Stunde, da wir natürlich genau zur Rush Hour unterwegs waren. Für die Überquerung der Charlestown Bridge mussten wir überraschenderweise keine Gebühr bezahlen. Weiter ging es durch Massachusetts auf der 1 und der 127, die am Meer entlang führt, von dem man aber fast nichts sieht. Die meisten Küstenstraßen lohnen sich eigentlich nicht, da das Meer die meiste Zeit hinter Bäumen oder Häusern versteckt ist. Gegen 10.15 Uhr waren wir in Salem, bekannt für die Hexenverbrennungen, die früher dort stattfanden. Dies wird inzwischen entsprechend vermarktet mit Hexenmuseen etc. Auch in Salem gibt es eine rote Linie, der man folgen kann, man sollte jedoch ungefähr eine Ahnung haben, wo man hin will, denn manchmal kreuzen sich mehrere Linien. Insgesamt hat uns Salem nicht besonders vom Hocker gerissen. Neben den diversen Museen, gibt es einen alten Friedhof zwischen der Chester und der Derby Street, und am Hafen lag das Segelschiff Friendship of Salem. Eine Führung durch das House of the Seven Gables, das als Vorlage für Nathaniel Hawthornes Roman diente, wäre vielleicht noch ganz interessant gewesen. Zwischen dem House of the Seven Gables und dem Common befinden sich einige schöne Häuser.
Das Örtchen Marblehead haben wir aus Zeitgründen ausgelassen, gegen 11.30 Uhr ging es weiter nach Gloucester, durch Film und Buch bekannt für den Untergang der Andrea Gail im Sturm von 1991. An der Uferstraße gibt es ein Denkmal für die Fischer, die bisher im Meer ihren Tod fanden. Als Fischerort fanden wir Gloucester aber enttäuschend, da man im Ortszentrum kaum etwas vom Hafen und den Fischerbooten zu sehen bekommt. Wir gingen erst mal Mittagessen und liefen dann noch die Main Street entlang. Dort befindet sich auch die Kneipe Crow’s Nest aus dem Film „Der Sturm“, die wir allerdings verpasst haben. Eigentlich wollten wir noch nach Rockport, aber langsam merkten wir, dass uns die Zeit davonlief. Also beschlossen wir, nicht mehr zum Cape Ann hinauszufahren. Nach 1,5 Stunden Aufenthalt in Gloucester fuhren wir um 14.30 Uhr weiter auf die 133 Richtung Essex und Ipswitch und hielten noch mal in Newburyport, das ganz nett war, aber eigentlich auch nichts Besonderes. Hier genehmigten wir uns noch einen Kaffee bei Starbucks, dann ging es auf die I-95 ($1 für den Blue Star Turnpike), an Kittery mit seinen Outlet-Stores vorbei und ein kurzes Stück durch New Hampshire. Kurz bevor noch mal $1,75 für den Maine Turnpike fällig wurden, verließen wir gegen 16 Uhr die Interstate Richtung York. Von York Village und York Harbor war eigentlich nicht viel zu sehen, zwischen den beiden Dörfern gibt es allerdings noch den Fisherman’s Walk (oder Shore Path), der eine halbe Meile am York River entlangführt und den man mit dem Cliff Walk und einem Spaziergang durch die Nebenstraßen sicher zu einem schönen Rundweg verbinden könnte. In York Beach fuhren wir an einer ganzen Reihe von Motels vorbei, die direkt am Strand gelegen waren. Die meisten hatten noch Vacancies, aber Preisschilder waren keine zu sehen. Dann bogen wir in die Nubble Road zum Cape Neddick Lighthouse (auch Nubble Light genannt) ab, das sehr hübsch auf einer kleinen Insel gelegen ist.
Von hier war es nicht mehr weit bis Ogunquit, wo wir um 17 Uhr ankamen. Auf dem Shore Drive zwischen York Beach und Ogunquit kamen wir kurz vor einer einspurigen Brücke noch an einem netten Lobster Shack mit bunten Hummerbojen an der Wand vorbei. Wir checkten im Sea View Motel ein, das wir telefonisch vorgebucht hatten ($63 für ein sehr schönes Zimmer mit 2 Betten, Kühlschrank, HBO, Außenpool und Continental Breakfast bestehend aus kleinen Muffins, eingepackten Bagels, Kaffee/Tee und Orangensaft; der Name des Motels ist allerdings irreführend, das Meer ließ sich hinter den Bäumen höchstens erahnen). Das Sea View hat uns von allen Motels auf unserer Reise am besten gefallen. An der Hauptstraße gab es aber noch jede Menge Motels in ähnlicher Preislage. Wir fuhren zu einem Parkplatz am Ende der Ocean Street (im Sommer muss eine Tagesgebühr für den Parkplatz bezahlt werden) und liefen noch ein wenig am Strand entlang, gegen 18.30 Uhr wurde es bereits dunkel.
Zum Abendessen gingen wir ins Splash am Ende der Beach Street, was leider keine gute Wahl war, denn die Portionen waren klein, das Essen war nicht besonders und für den kleinen Becher Cola gab es noch nicht mal einen kostenlosen Refill.