08.06.2006:Nach einem guten Frühstück im Ramada Motel in Phoenix ging es Richtung Tucson. Richtige Cowboys nehmen natürlich nicht den einfachen Weg über die Interstate 10, sondern über den viel gepriesenen "Apache-Trail". Unser "Pferd" wollten vorher jedoch gefüttert werden, deshalb ging es an die nächste Tankstelle. An den Chevron-Tankstellen wird die Eingabe einer Postleitzahl gefordert, Micha versuchte es mehrmals, gab sogar die PLZ einer wildfremden aber hilfsbereiten, einheimischen "Mittankerin" ein - es half nichts, die Zapfsäule hatte kein Erbarmen mit uns. Wir gingen daher direkt zur Kasse und trafen auf 2 sehr gesprächige Damen. Als sie merkten, dass wir aus Deutschland kommen, ergossen sich Begeisterungsstürme über uns. Beide erklärten uns, dass sie deutsche Vorfahren hätten. Eine der beiden, Chelsea, sagte sogar, ihre Großeltern wären aus Deutschland und Ireland .....wir guckten sie mit großen Augen an ..... sie war kohlrabenschwarz !!! Vielleicht ist sie ja mit Gerald Assamoah verwandt
. Auf großes Hallo stieß Michas Info, dass die Gallone Benzin in Deutschland ca. 6 Dollar kosten würde. Dies wurde von den zweien erstmal in der ganzen Tanke lautstark verkündet. Chelsea meinte: "Da braucht man ja einen Bus voller Geld".
Nach dieser netten Begegnung starteten wir nun endgültig Richtung Apache Trail, mußten jedoch vorher noch dem ganz normalen Stau-Wahnsinn in Phoenix entkommen. Wir fuhren den Loop 101, danach den Highwy 60 bis Apache Junction und von dort auf den Apache Trail, der in die Superstition Mountains hinaufsteigt. Nach kurzer Zeit kamen wir in die gut erhaltene "Geisterstadt" Goldfield. Dort hatten wir viel Spass beim Fotografieren. Das Städtchen ist zwar ganz nett, uns aber nicht ursprünglich genug. Wir sind da wohl von der Geisterstadt Bodie in Kalifornien verwöhnt.
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www.reif.22o.de (Sandra vor dem Mineneingang "Ghosttown Goldfield")
Nach kurzer Weiterfahrt kamen wir durch den "Lost Dutchman State Park". Dieser Park heisst so, weil hier einmal ein Holländer seinen Esel verloren hat.... oder ein Esel seinen Holländer....oder der Holländer ein Esel war (wir hätten es nicht besser beschreiben können - Danke lala - lalasreisen.de). Wir jedenfalls hatten keine Lust aufs Eselsuchen und fuhren deshalb weiter.
Nach Tortillia Flat ging es nun richtig in die Berge. Micha war untröstlich darüber, dass die viel beschriebene, katastrophale Schotterpiste einfach nicht kommen wollte. Ich atmete schon heimlich auf, als die Piste plötzlich begann. 24 Meilen sollte es nun durch eine schroffe Bergwelt mit toller Aussicht gehen. Uns begeisterten vorallem die blühenden Agaven am Wegesrand und natürlich die für diese Gegend typischen Saguaros-Kakteen. Die Piste schlängelte sich nun (einspurig) über steile Serpentinen ins Tal. Mit Geländewagen und schönem Wetter kein Problem, aber die Amerikaner befuhren die Strecke auch mit Wohnmobilen + Bootsanhänger... die spinnen - die Amis !
<Bild>
(blühende Agaven am Apache-Trail)
Insgesamt hat dieser Umweg 4 Stunden gedauert (okay-ein kleines Picknick war auch dabei). Wir würden ihn wirklich nur bei viel Zeit und gutem Wetter empfehlen. Wenn man dies hat, ist es eine tolle Strecke.
Kurz nach Oracle fuhren wir zur Experimentierstation "Biosphere 2"; hier versuchten sog. Bionauten 1991 völlig autark in einer eigens geschaffenen Welt (mit Regenwald, Ozean und Savanne) zu überleben. Das Projekt scheiterte kläglich. Wir sahen uns "Biossphere 2" nur aus der Ferne an.
Aus unserem Couponheft hatten wir uns wiederum ein Ramada-Motel ausgesucht, weil es hier Frühstück und Internet inklusive gab. Den Coupon nahm man hier wegen angeblicher Vollbelegung nicht an, aber wir zauberten unsere AAA-Card (bekommt man beim ADAC) hervor und erhielten 10% Rabatt (Preis: 58 Dollar). Leider konnte dieses Motel (Ramada Limited Tucson) nicht mit dem gestrigen Motel mithalten... wir würden sagen "guter Durchschnitt".
Direkt nach dem Einchecken fuhren wir in die Ost-Sektion des Saguaro-National-Parkes. Dort mussten wir feststellen, dass der Park wegen Bauarbeiten bis Ende September geschlossen ist. Lediglich das Visitor-Center hatte geöffnet und man konnte ein paar vereinzelte Saguaros anschauen. Wir sahen uns das obligatorische Filmchen an-wie immer sehr informativ. Wir erfuhren, dass ein Saguaro nur sehr langsam wächst. Nach 50 Jahren erreicht er eine max. Höhe von nur 2 Metern, nach 75 Jahren wächst ihm der erste "Arm", nach 100 Jahren ist er immerhin 8 Meter hoch. Die größten Kakteen dieser Art können bis zu 16 Meter groß, 7300 Kg schwer und über 150 Jahre alt werden.
Micha hatte bereits in Deutschland von einem "Friedhof der Flugzeuge" gehört und da wollten wir natürlich hin.. Und tatsächlich, auf dem Rückweg kamen wir direkt an der Davis Monthaan Airforce Base vorbei - dort wurden seit dem 2.Weltkrieg über 10.000 (!!!) Flugzeuge deponiert. Der Anblick war einfach unglaublich...hier stehen Flugzeuge jeden Alters. Das schauen wir uns am Freitag nochmal genauer an.
Da es morgen nach Las Cruces gehen soll und wir spät ankommen werden - haben wir unser Motel (Super
ausnahmsweise per Internet vorgebucht. Mal sehen, ob dass auch klappt.
Bewertungen:
Apache Trail - bedingt empfehlenswert
Ramada Limited Tucson - guter Durchschnitt
Davis Monthan Airforce Base - must see!
gefahrene Meilen: 300