3.Tag/08.04.2006 (Chicago)
Am heutigen Morgen erwartete uns wieder strahlender Sonnenschein. Ein Blick aus dem Fenster genügte und wir waren top fit und wollten das tolle Wetter ausnützen. Meine Eltern und ich hatten heute jedoch unterschiedliche Pläne. Ich wollte wieder in die Windy City und meine Eltern in den Norden. Also fuhren sie mich zu der Train Station Howard. Von dort aus kann man mit der Red Line in Richtung Downtown fahren. Die Fahrt zum Bahnhof dauerte nicht lange. Es fiel sehr schnell auf, dass die Gegend um den Bahnhof herum doch sehr heruntergekommen war.
Ich lief in den Bahnhof um mir am Automaten ein Ticket zu besorgen. Da die Tickets 2 Dollar kosten ist das Lösen der Tickets nicht besonders schwer. Ingesamt erinnert das Zugsystem mit den 2 Dollar stark an New York. Ich kam jedoch überhaupt nicht zum Lösen meines Tickets. Ich wurde von einem Mann angesprochen der mir ein Ticket in die Hand hielt und ich nur rätselte was das soll. Ich nahm es stark verwundert an mich und lief durch die Schranke. Anschließend wollte der Mann das Ticket wieder haben und 2 Dollar. Da man kein Ticket braucht um die Stationen in Chicago zu verlassen machte ich mir darüber keine weiteren Gedanken, trotzdem empfand ich es als sehr merkwürdig. Ich habe mich gefragt, was er davon hat? War ein ein Angestellter von CTA? Jedenfalls sah er so nicht aus.
Nun ging es die Treppe hoch zum Zug. Da ich mir nicht sicher war in welchen der Züge ich einsteigen müsste um nach Downtown zu kommen, wusste ich mir nicht anders zu helfen als nachzufragen. Eine nette junge Lady bestätigte meine Annahme das dies der Zug nach Chicago sei. Gut, dies war geschafft. Nach 5 Minuten wurde ich plötzlich von hinten leicht an der Schulter "angefasst". Die junge Lady wollte mir nur noch kurz erklären wie ich die einzelnen Züge auseinanderhalten kann. Wir kamen ins Gespräch. Somit konnte ich meine erste seit längerem richtige Konversation auf Englisch führen. Ich erzählte ihr das ich aus Deutschland käme und Urlauber in Chicago sei. Plötzlich nahm sie ein Stück Papier und Stift aus ihrem Rucksack und begann mir Orte in Chicago aufzuschreiben die ich unbedingt gesehen habe sollte und das ich sie doch mal im Chicago Art Institute besuchen kommen sollte. Das war schon Klasse. Ich erzähle ihr das mein Plan sei in der Station Jackson auszusteigen. Ich dachte das dies ein guter Ausgangspunkt für meinen heutigen Tag in Chicago. Plötzlich meinte sie, dass ich doch mit ihr kommen könnte und eine Station früher, in der Monroe Station aussteigen könnte. Ich dachte, wieso nicht? Gesagt, getan.
Nun bekam ich eine exklusive Führung durch das Art Institue of Chicago. Das Art Institue of Chicago hat seinen Eingang direkt an der Michigan Avenue, die Schule selber, ist hinter dem Art Institue angesiedelt. Um dort hinzugelangen läuft man über eine Brücke und hat von dort aus einen tollen Blick auf den Grant Park. Merkwürdigerweise war heute sehr viel Polizei in der Stadt zu sehen. Inbesondere auf den von mir angesprochenen Brücken. Dies würde sich jedoch in den nächsten Tagen noch verschärfen durch Polizeihubschrauber über der City, da Bill Clinton zu Besuch war. Nach einem kurzen Spaziergang hatten wir die Privatschule erreicht und zunächst mussten dort meine Daten registriert werden. Dies muss jeder Besucher der Schule über sich ergehen lassen. Die Prozdedur war ich aber schon vom Flughafen gewohnt, da es praktische identisch war, außer der Fingerabdruck hat gefehlt. Es wurde also ein Bild geschossen und Daten aus dem Personalausweis in den Rechner übernommen. Ingesamt hat es nicht sehr lange gedauert und schon war ich im Gebäude. Zunächst hat G (also meine Freundin in Chicago, die übrigens aus Seattle kommt) mir ihre Klasse und Professor vorgestellt. Der Professor, Herr Klein, war ein netter Mann mit Glatze dem Deutschland natürlich sehr vertraut war, worauf sein Nachname auch schon leicht schließen lässt. Die gesamte Klasse umfasste gerade mal 7 Studenten. Nun wurde ich durch G durch das ganze Gebäude geführt. Ich durfte auch mal in die rießigen Behälter mit Material fassen. Material mit dem abstrakte, glasförmige, eckige und rude Gebilde geformt werden. Ein Material war Ton, aber es gab so viele verschiedene, dass ich mich nun nicht mehr daran erinnern um welche es sich hierbei genau gehandelt hat. Es hat mich alles sehr fasziniert. Ich meine man bekommt nicht jeden Tag solch eine Führung und auf Grund der Tatsache das wir uns praktisch erst seit einer Stunde kannten, fand ich das wirklich sehr nett und Klasse. Wirklich toll. Nach einer Stunde Rundgang gingen wir zurück in das Klassenzimmer vom dem man einen tollen Blick auf den Lake Michigan und auch den Grant Park hatte. Nun wurde ich jeder Menge Leute vorgestellt. Zunächst einer Frau (ich erinnere mich leider nicht mehr an ihren Namen) die zu dieser Zeit (und wohl auch immer noch) an einem Bild über die Naturkatastrophe in New Orleans beschäftigt war. Wir sprachen ein wenig über die Auswirkungen auf die Stadt und schon ging es weiter zur nächsten Person. Ingesamt wurde ich jeder Menge Leute vorgestellt. Es folgte nochmals ein kurzes Gespräch mit dem Professor.
Gegen 10:30 Uhr verabschiedete ich mich von all den Leuten die ich zuvor kennengelernt hatte und ich verabredete mich mit G zum Lunch am morgigen Tag. Das "Auschecken" aus dem Gebäude verlief einfach und problemlos. Zunächst lief ich wieder in Richtung Sears Tower auf die Brücke über die ich vorher geschrieben hatte. Von dort hatte man einen tollen Ausblick auf das Aon Building sowie Prudential Plaza mit dem Millennium Park im Vordergrund sowie dem Stone Container Building auf der linken Seite. Nun ging es aber endlich in den Grant Park. Erstes Ziel dort war natürlich die große überdimensionale Buckingham Fountain. Leider war diese noch nicht in Betrieb, so dass ich nicht in den Genuss des hochspritzenden Wassers gekommen bin. Mein Weg führte mich weiter in die Nähe des Lake Michigans zurück in Richtung Norden, zurück in den Millennium Park. Zunächst ging es über die futuristisch wirkende Brücke im Millenniumpark zurück zum Theater an gleicher Stelle. Ich bewunderte nochmals den Cloud Gate um dann anschließend von dort aus die gesamte Michigan Avenue hochzulaufen bis zur Magnificant Mile mit Endpunkt John Hancock Tower. Da wir gutes Wetter hatten, wollte ich die Gunst der Stunde nutzen und auf die Aufsichtsplatform hochfahren. Da ich keine Parücke bei mir hatte entschloss ich mich für die Aussichtsplatform anstelle der Bar. Ich Schlange vor dem Ticketstand hielt sich noch in Grenzen. Eigentlich bin ich davon ausgegangen dass das John Hancock Center eine richtig schöne Lobby hat wie beispielsweise das Empire State Building in New York, aber davon konnte man leider nichts sehen. Dafür gab es am Eingang des John Hancock Building´s eine Cheasecake Factory. Zunächst dachte ich, dass dort Käsekuchen verkauft wird und daher bin ich dort auch nie zum Mittagessen gegangen, da ich dies öfters sah, mir aber die Menükarte nie genauer angeschaut habe. Das es sich hierbei nicht wirklich nur im Kuchen handelt habe ich dann erst in Cleveland bei unseren Freunden festgestellt also wir mit ihnen dort essen waren. Jedoch gibt es dort auch Torten zu kaufen, gigantische Torten bzw. Tortenstücke aber auch zu schönen Preisen. Jedenfalls war das Essen dort nicht schlecht, aber ich möchte nun nicht vorgreifen. Jedoch fand ich meine Annahme vom ultimativen Käsekuchenessen sehr lustig. Ich stehe nun in der Schlange und warte bis ich endlich mein Ticket bekommen. Das Ticket kostete für einen Erwachsenen 11 USD. Überall sieht man Bildschirme die einem über das Gebäude informieren. Anschließend wird noch ein Bild von Dir gemacht und man muss wieder warten. Ingesamt musste ich rund eine Stunden warten um auf das Observatory Deck zu gelangen aber das Warten hatte sich auf jeden Fall gelohnt. Man wird mit einem tollen Blick über die ganze Stadt belohnt. Der Lake Michigan lag heute praktisch flach uns zu Füßen vom Hancock Center, ganz anders im Vergleich zu gestern. Ich verbrachte viel Zeit im Hancock Center. Ich denke ich war so an die 2 - 2.5 Stunden oben im viele Bilder zu machen und im einfach die grandiose Aussicht zu genießen. Ich wollte einen SMS aus dem John Hancock Center versenden, was leider nicht funktionierte. Ich war jedenfalls begeistert von der Aussicht. Es dauerte auch eine ganze Weile wieder in den ersten Stock zu gelangen, da doch viele Menschen an diesem Tag die Aussicht bei schönem Wetter genießen wollten. Nach einer Weile hatte ich es jedoch geschafft und ich entschied mit zur Lake Shore zu laufen. Genau gesagt rede ich hier vom North Beach und dem Oak Street Beach. Von dort aus hat man einen tollen Blick auf das John Hancock Center, ebenso auf das Hotel "The Drake". Auch hier war es wieder ziemlich windig aber die Kälte hielt sich in Grezen im Vergleich zum gestrigen Tag. Läuft man nun also in Richtung Norden weiter so erreicht man sehr schnell die sogenanne "Golden Coast" von Chicago. Dies ist eine sehr teure Wohngegend von Chicago. Was die Preise angeht, gibt es nach oben keine Grenzen. Es war richtig schön in den Strassen zu laufen und sich die Häuser anzuschauen. An diesem Tag war ich wirklich schon einige Kilometer gelaufen und so lange begann ich diese Schritte in meinen Füßen zu spüren. Also sollte ich mich langsam wieder auf den Weg in Richtung U-Bahn begeben. Also ging es unter dem Lake Shore Drive wieder in die City. Da ich aber noch nicht sofort zurück mit dem Zugh in Richtung Norden fahren wollte, enschied ich mich über ein paar Strassenzüge wieder auf die Michigan Avenue zu laufen in Richtung Millennium Park. Da ich meinen U-Bahn bzw. Zugplan vergessen hatte musste ich erst mal eine Station finden. Also die Michigan Avenue weiter südlich gelaufen und Ausschau nach dem El gehalten den man sehr schlecht in der City überhöhren kann. Von der Michigan Avenue bin ich dann in die State Street und habe dort die nächste Station gefunden. Ich hatte Glück, denn der nächste Zug mit der Red Line in Richtung Howard war gerade eingetroffen.
Die Zugfahrt war ganz interessant. Man kommt so in Gegenden die man wohl nicht sehen würde wenn man beispielsweise Downtown Chicago wohnt. Es sind auch diese Eindrücke die ich gerne aus solch einem Urlaub mitnehmen möchte. Außerdem mag ich es immer mich mit dem Zug der Skyline zu nähern oder Abend wieder rauszufahren wenn man die Abendsonne in den Gebäuden sich spielgeln sieht. Ich kann das schwer beschreiben, aber mir gefällt das immer sehr. Der Zug war an diesem Tag leider sehr voll. Von daher war die Rate an Leuten die "Excuse me" sagen relativ hoch. Während der Fahrt kommt man an ziemlich schrägen Gebäuden vorbei, meistens aus Holz mit Holztreppen an der Wand. Diese sehen ziemlich ulkig aus. Nach 40 Minuten Fahrt war ich wieder in Howard eingetroffen. Meine Eltern holten mich dort am Bahnhof ab was überhaupt kein Problem darstellte. Zusammen sind wir dann mit unserm Buick La Sabre wieder nach Evanston gefahren und haben uns an den Strand gesetzt und die Abendsonne genossen und uns gebräunt. Es war toll dort zu sitzen. Dannach haben wir uns mal wieder diverse Häuser in dieser Gegend angeschaut die wirklich sehr sehenswert sind. Gegen Ende des Tages wurden noch ein paar Einkäufe getätigt für das Abendessen sowie Frühstück für den nächsten Tag.
Somit ging ein toller sonniger und vor allem warmer Tag in Chicago zumindest für mich zu Ende. Meine Eltern waren den ganzen Tag am Michgian Lake in der Sonne und waren auch auf Shopping Tour bei der Gurnee Outlet Mall.
Laut Wetterbericht sollte auch Morgen ein sonniger Tag auf uns warten. Ich möchte nur eines verraten: Der Wetterbericht sollte auch dieses mal Recht behalten und wir würden Sonne satt bekommen.