Hallo zusammen!
Weiter geht es - jetzt an der kalifornischen Küste, die einige tolle Überraschungen und dazu auch noch viel Sonne für uns hatte:
Freitag, 24.09.2010Wir waren heute bei allerbestem Wetter erst gegen 10.30 Uhr unterwegs, denn wir nutzten die diversen Campingplatzfacilities und duschten und machten Wäsche. Das dauerte natürlich und so verließen wir Oregon erst recht spät. Unterwegs sahen wir noch eine "Hundeausführerin":
Ein ganz schönes Gewusel...
An der Grenze zu Kalifornien mussten wir durch eine landwirtschaftliche Kontrolle, aber alles, was wir aufzählten, war ok und wir durften passieren. Erster Stopp in Kalifornien war das Redwood National und State Park Visitor Information Center in Crescent City. Hier erhielten wir einige Infos und eine Parkzeitung und solchermaßen ausgestattet, machten wir uns auf den Weg zur Howland Hill Road, einer engen Gravelroad durch einen Wald aus alten und entsprechend hohen Redwood-Bäumen.
Am Stout Grove stoppten wir und machten den empfohlenen kurzen Hike unter den Bäumen – beeindruckend! Wir fühlten uns ganz klein...
Die Bäume bildeten Knollen, in denen wir Gesichter und Tierköpfe erkannten:
Zurück in Crescent City legten wir noch einen Einkaufsstopp ein und fuhren dann auf der 101 bis zur Stichstraße für den Klamath River Outlook. Hier starrten viele Leute, bewaffnet mit Ferngläsern und Fotoapparaten, angestrengt aufs Meer hinaus – sollten dort tatsächlich, wie vom Ranger im Visitor Center auf unserer Karte eingezeichnet, Wale zu sehen sein? Ja! Entlang der Küste tauchten immer wieder Wale auf. Zuerst sah man die Fontäne, wenn die Wale ausatmeten, ein Stück Rücken und gelegentlich auch eine Schwanzflosse. (Verwertbare Fotos mit Wal gelangen uns aber nicht...)
Entsprechend lange hielten wir uns dort auf, aber da wir noch keinen Campingplatz für heute Nacht hatten, rissen wir uns irgendwann los und fuhren direkt zum Elk Prairie Campground, wo wir einen Platz für die nächsten beiden Nächte ergatterten. Wir entschieden uns für einen der sonnigen Plätze am Rand der Wiese und bauten flink auf.
Dann brachen wir nochmals auf und fuhren zum Gold Bluff Beach, wo der Campingplatz übrigens voll war, und dem Parkplatz für den Fern Canyon. Auf der Fahrt, die erneut über eine Gravelroad führte, waren zwei Flüsse zu durchqueren – Torsten opferte sich jeweils und erkundete zu Fuß vorab vorsichtshalber die jeweilige Tiefe. So erreichten wir sicher den Zielparkplatz. Während wir dort unsere Schuhe schnürten, hörte wir komische Geräusche, die wir erst gar nicht einordnen konnten – bis wir den Wapiti-Hirsch entdeckten, der in einer erstaunlich hohen Tonart, mehr wie Walgesang, röhrte.
Da es schon recht spät war, hielten wir uns nicht lang auf und machten uns auf den kurzen Weg zum Fern Canyon. Wir liefen einige Schritte in den Canyon hinein und genossen die Atmosphäre, aber recht schnell war es Zeit zum umdrehen, wenn wir nicht im Dunkeln zurück wollten.
Am Ausgang des Fern Canyon sprach uns eine Gruppe von drei Hikern, zwei Frauen und ein Mann, an und erkundigte sich, ob wir zufällig mit dem Auto am Parkplatz seien und sie mitnehmen könnten. Sie seien wegen der Schönheit der Strecke durch den Fern Canyon viel zu langsam voran gekommen und hätten andernfalls noch sechs Meilen zu laufen. Wir entschlossen uns, zu versuchen, im Auto entsprechend Platz zu schaffen und machten uns gemeinsam auf den Weg zum Parkplatz. Eine der drei hatte in Deutschland – in Tübingen und Berlin – Philosophie studiert und sprach sehr gut Deutsch. Zurück am Auto räumten wir unsere Unmengen Zeug zusammen und fuhren nun zu fünft wieder Richtung asphaltierter Straße. Wir unterhielten uns nett, sahen am Straßenrand noch einige Wapitis und natürlich brachten wir die drei bis zu ihrem Auto zurück, was einige Meilen nördlich unseres Campgrounds geparkt war.
Sie bedankten sich ausführlichst und wir erhielten die Adressen der drei, eine aus New York und eine aus Ashford (Oregon). Wir waren gegen 19 Uhr wieder am inzwischen übrigens ausgebuchten Campingplatz, wo der Abend wie üblich mit Kochen und Lesen schnell verstrich.
Viele Grüße und einen schönen Samstagabend / Sonntag
Lisa