Freitag, 16.06.06:So, heute soll also unsere erste Stadt in diesem Urlaub anstehen: Pittsburgh. Da wir ja gestern abend noch relativ weit gefahren sind, können wir ausschlafen und sind trotzdem um 10 Uhr in der Stadt.
Die Fahrt dorthin ist sehr schön, es wird immer hügeliger - wirklich eine abwechslungsreiche und grüne Landschaft. Zum Schluß fällt die Straße Richtung Downtown Pittsburgh ab, so dass man gleich einen schönen Ausblick auf die Stadt mit ihren beiden Flüssen hat. Hier vereinigen sich der Allegheny River und der Monogahela River zum Ohio River – und Downtown Pittsburgh liegt wie auf einer Halbinsel mittendrin. Wir finden, eine recht schöne Lage – und von der ehemals die Stadt beherrschenden Schwerindustrie ist eigentlich nichts mehr zu sehen (zumindest nicht auf den ersten Blick).
Wir fahren direkt ins Stadtzentrum und drehen zum Überblick eine erste Runde mit dem Bike. Was uns gleich auffällt: es ist alles sehr sauber und ordentlich dort! Dann stellt sich für uns die Frage: Wo stellt man das Bike in einer Stadt ab? Parkuhr hatten wir zwar eine gefunden, aber da waren max. 2 Stunden möglich – das war uns zu knapp. Einfach so auf der Straße/Gehweg wie in Deutschland? Wär zwar nen Versuch wert gewesen, aber wir wollten nicht riskieren, abgeschleppt zu werden. Vor allem, da wir die Politessen auch schon die Straßen entlang laufen sehen.
Also sind fahren wir – wie mit dem Auto – ganz brav in ein Parkhaus an der 4. Straße – und streifen prompt mit unserer Antenne an der Decke.
Sie hats aber ohne Schaden überstanden!
Als erstes laufen wir nun direkt auf den PPG-Place zu, eines der modernen Hochhäuser in Pittsburgh, welches aus einem Hauptgebäude („Kathedrale“ genannt) und 4 Nebengebäuden besteht. Was uns hier richtig gut gefallen hat: Zwischen den Häusern ist eine große Fußgängerzone mit Brunnen, Bänken, netten Cafes usw. Wir setzen uns kurz auf eine Bank, um Photos zu machen. ABER: schon kommt ein securitybeamter angerannt und erklärt uns, dass Gebaeude generell nicht mehr photografiert werden dürfen. Wie bitte?
Naja gut, wir laufen halt ein paar Ecken weiter und genießen dann dort noch mal den Anblick:
Ich bin doch jedes Mal wieder begeistert von der Architektur der unterschiedlichen Hochhäuser auf unseren Reisen! Da kann ich gar nicht genug von bekommen - schon von dem her müssen für mich auch Stadtbesuche sein!
Wir laufen dann weiter zum Market Square, um die Stadt von einer Richtung her „aufzurollen“. Dort ist gerade ein Jahrmarkt, den wir allerdings nur kurz in Augenschein nehmen – wir haben heut ja noch einiges vor…! Was uns in Downtown auch sehr gut gefallen hat, war die Kombination aus schönen modernen Häusern sowie gut erhaltenen älteren Häusern.
Würde mal sagen, die Stadt Pittsburgh ist auf jeden Fall um einiges interessanter als ihr Ruf! Wir laufen nun die Liberty-Street hoch – kommen allerdings nicht sehr weit. Unser nächster Stop ist schon an der Heinz Hall, einem ehemaligen Kino, das heutzutage Veranstaltungsort für Konzerte, Opern,… usw. ist. Dort sehen wir im Hof ein sehr nettes Restaurant mit Wasserfall-Brunnen usw. Da es in der Zwischenzeit 12.30 Uhr ist, beschließen wir spontan, dort ein kleines Mittagessen einzunehmen. Ich esse nur ein Bruschetta, Stephan sucht sich Schwertfisch aus. Sehr zu empfehlen, vor allem, wenn man im Sommer so schön draussen sitzt!
Anschließend wollen wir das Museum für einen berühmten Sohn dieser Stadt besichtigen: Andy Warhol. Ich bin erstaunt, dass ich sogar Stephan zu einem Kunstmuseums-Besuch überzeugen konnte. Aber ich glaub, er fands sogar ganz interessant.
Um zum Museum zu kommen, überquert man den Allegheny-River auf einer netten Brücke mit schöner Aussicht auf den Fluß und die Stadt. Im Museum, das es noch nicht allzu lange gibt, sind einige bekannte Kunstwerke dabei (z.B. die Installation „Campbells Soup“). Ich denke allerdings, dass sich die bedeutenden Stücke schon vor längerer Zeit die großen Museen „unter den Nagel gerissen haben“. Zusätzlich gabs im Museum auch noch eine Sonderausstellung über mod. Kunst in New York. Das passt ja prima – unsere Vorfreude auf New York nimmt schon zu!
Zurück in der Innenstadt setzen wir unseren Downtown Spaziergang fort - viele alte Gebäude hier sind sehr gut erhalten und schön renoviert:
Zum Schluß wollen wir noch das Allegheny County Courthouse + Jail anschauen, das ein bisschen wie aus dem Mittelalter aussieht, aber auch heute noch benutzt wird.
Auf dem Weg dorthin ist es allerdings sehr heiß, laut weather.com waren wir wohl knapp vor den 100 Grad – und das doch relativ weit im Norden der USA
Trotzdem machen wir uns auf dem Weg und entdecken unterwegs noch eine schöne alte Kirche: Die Trinity Chapel und einen dazugehörigen alten Friedhof, die in keinem Reiseführer erwähnt sind.
So, jetzt ists aber genug mit dem Herumwandern in der Hitze, die Füße tun uns auch schon weh! Also nehmen wir das Bike und fahren Richtung „Strip district“, einem alten Warenhausviertel am Fluß, in dem sich in letzter Zeit viele Kneipen & Restaurants ansiedeln. Überall stehen dort auch viele Motorräder rum – hier sind wir also prinzipiell richtig.
Allerdings ist es uns doch noch etwas zu früh fürs Abendessen, wir wollen noch was sehen, und fahren deshalb nur durch. Zufällig finden wir dabei auch noch das Headquarter der Heinz Ketchup Factory.
Wie wir allerdings schon vorher wussten, werden dort leider keine Führungen angeboten.
Also steht jetzt noch die Fahrt zum Mount Washington an … nein, wir haben uns nicht plötzlich nach Neuengland gebeamt, der Berg oberhalb von Pittsburgh hat zufällig den selben Namen. Leider ist die Auffahrt nirgends angeschrieben und so suchen wir einige Zeit, bis wir den richtigen Weg finden.
Oben angekommen, stellen wir fest, dass hier für die tolle Aussicht ordentlich kassiert wird: Alle Parkplätze sind abgeschrankt, nur gegen Gebühr,… Naja, es geht ja schon gegen Abend und so riskieren wir, für ein paar Bilder unser Bike einfach am Straßenrand abzustellen – wir sind ja in der Nähe!
Eine schöne Möglichkeit, auf diesen Berg zu kommn, sind auch die zwei historischen Seilbahnen (Inclines), die vom Station Square auf den Mt. Washington fahren.
Aber die Fahrt hierher hat sich auf jeden Fall gelohnt:
So, nach dem Ausblick zieht es uns jetzt doch zu unserem Ziel fürs Abendessen: Dem Hardrock-Cafe, dass sich auch am Station Square befindet. Wir sehen es sogar vom Mt. Washington aus, doch wie hinkommen? Auf unserer Karte geht dort keine Straße hin.
Und auf dem Navi-Display erkennt man aufgrund der Sonneneinstrahlung nix.
Also fahren wir halt mal – „auf Gefühl“ – los. Wie sich nachher rausstellt, war das auch richtig, doch erst mal werden wir so richtig durchgeschüttelt: Wir kommen auf eine Straße aus Kopfsteinpflaster!!!
Ich bin zuerst recht skeptisch, ob wir nicht wieder umdrehen sollen, aber Stephan meistert das problemlos (auch wenn uns danach der Rücken etwas schmerzt…) und die Straße endet tatsächlich ziemlich direkt am Hardrock-Cafe. * freu *
Das Flair ringsum ist sehr nett, wir befinden uns an einem ehemaligen Bahnhof, an dem sich jetzt zahlreiche Kneipen & Restaurants angesiedelt haben.
Im Hardrock isst Stephan ein Lachssteak, bei mir darfs wegen der Hitze heut „nur“ ein Salat sein - der fällt allerdings dann doch riesig aus!
Das Hardrock-Cafe selbst ist recht nett aufgemacht, etwas anders als der früher übliche Einheitsstil:
Nach dem Abendessen spazieren wir noch etwas an der Riverfront auf & ab. Direkt vor dem Hardrock hat es einen Brunnen, dessen Fontänen sich zur Hardrock-Cafe-Musik im Rhythmus des Basses bewegen. Cooool!
Nachdem es nun doch schon recht spät geworden ist, wird es mal Zeit nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu suchen - die Dämmerung beginnt bald schon! Unser Couponheft führt uns daher heut noch bis nach New Stanton, ca. 30 Meilen südöstlich von Pittsburgh, wo wir recht preiswert unterkommen (der Haken wird sich dann wohl erst heut Nacht herausstellen
).
Meilen gesamt:115
Ünernachtung:
Quality inn, new staunton, paGrüßle
Elke