16. Mai 2009Erstaunlicherweise haben wir doch einige Stunden geschlafen, wenn auch die "Luftmatrazen" erwartungsgemäß eher das Gefühl von "auf-dem-Boden-liegen" vermittelt haben und gegen 1 Uhr Jugendliche "einfielen", die das Zelt-aufbauen lautstark kommentierten und dazu ebenso lautstark Musik hörten. Wir haben unseren Schlafsack (blöderweise einer mit Kopfteil) umgedreht, sodaß wir eng aneinandergekuschelt beide was von dem Teil haben. Auf der Isomatte bin ich allerdings langsam nach unten gerutscht (leichte Hanglage eben) und stosse so irgendwann mit meinen Füßen gegen die Zeltwand *aaarghhh* Gegen 6 Uhr krabbele ich aus dem Zelt und recke mich erstmal genüsslich. Allen Widrigkeiten zum Trotz hab' ich weder Rückenschmerzen, noch fühle ich mich irgendwie "zerschlagen" von der vergangenen Nacht.
Das größte Problem vom Hasen ist "wo gibt's Kaffee?" Ich habe weiter vorne an der Strasse einen General Store gesehen, der aber um 7 Uhr morgens noch nicht geöffnet ist. Also die Karte vom National Park gecheckt und da entdecke ich, daß 8 Meilen weiter in Hume Lake eine Tanke ist... also hin. Nun ja, das Örtchen am See ist sehr schön und richtig bilderbuchmäßig, aber die "Tankstelle" besteht aus zwei Zapfsäulen und auch sonst sieht es hier eher verlassen aus. Aber hey, ein kleiner Snack-Shop hat geöffnet und hier zapfen wir 2 Kaffee aus den Warmhalte-Kannen. Leider gibts noch nichts zu futtern. Der Angestellte wartet wohl auf die Lieferung und verlangt noch nicht mal was für das (hoffentlich) koffeinhaltige Heißgetränk. Wo gibts heut denn noch was für umsonst? Klasse! Wir fahren zurück zum Campground und somit besteht unser Frühstück aus ein paar Schokokeksen, einem Apfel und dem geschenkten Kaffee.
Ich freu mich jetzt schon auf heut abend in Las Vegas und was "anständiges" zu essen
Im King's Canyon N.P. fahren wir zunächst zum General Grant Tree. Hier stehen einige Sequoia's und wir sind schwer beeindruckt.
Auf Bildern wirken diese "Riesen" irgendwie überhaupt nicht.. Am "fallen monarch" bekommt man dann aber einen kleinen Eindruck, von der Größe dieser Bäume.
Dann fahren wir weiter Richtung Sequoia N.P.
Wir wollen noch zum General Sherman Tree.
Nein, das ist doch der Baum:
Nicht der höchste Mammutbaum, aber der mit dem größten Durchmesser. Die Krone ist tot, deshalb wächst er nur noch im Umfang. Ich bin fasziniert davon, was diese Bäume schon alles erlebt haben und wieviele vom Feuer "gezeichnet" sind. Einige sind innen hohl und ausgebrannt und wachsen doch immer weiter. Am Parkplatz machen wir eine kurze Trinkpause. Die Wanderung ist zwar nicht sonderlich weit, aber auf einer Höhe von 7000ft. ist der Aufstieg schon anstrengend. Plötzlich ruft jemand hinter uns "Bears!!" und ich denke zunächst "..ja, nee is' klar" und dann sehen wir sie...
Ein Schwarz- und ein Braunbär spazieren gemächlich über den Parkplatz und posieren sogar für das Publikum. Ein Mann, der ohnehin nur 10m entfernt ist, geht noch näher ran, um ein gutes Foto zu bekommen. Würde ich mich nicht trauen. Auch wenn sie niedlich aussehen, bleiben es doch wilde Tiere.
Hach, jetzt hatten wir also doch noch unser "Bär"-Erlebnis, wo wir gestern noch davon gesprochen hatten, daß die einzigen wilden Tiere, die wir bislang gesehen haben, die Squirrels sind
Es ist 11 Uhr und unser Tagesziel ist Las Vegas.... also let's go! Doch halt - auf dem Weg aus dem Park raus plötzlich eine Menschentraube am Straßenrand... etwa nochmal Bären..? Und dann kommt das ultimative Highlight! Ich bekomme gerade beim Schreiben nochmal ne Gänsehaut. Eine Bären-Mama mitsamt ihren Kleinen ist da auf einer Lichtung zu bewundern. Die beiden spielen, tollen herum und sind so süüüüß. Einer stellt sich auf und schaut die Menschenmenge mit den klickenden und surrenden Geräten fragend an. Ich hab die "Familie" für diesen Bericht natürlich nochmal extra gezoomt.
Aber jetzt wirklich raus aus dem Nationalpark
und weiter Richtung Vegas. Die Strecke nach Visalia zieht sich in unzähligen Serpentinen den Berg runter.. puh, da wird einem glatt schlecht. Weiter geht's über Bakersfield und Barstow nach Vegas. Für heute hab ich das "Silverton" vorgebucht. Es ist Wochenende und die Striphotels damit horrend teuer. Außerdem fand ich das Silverton schon 2006 mit dem angeschlossenen Outdoor-Shop irgendwie urig und sehr schön. Gegen 19:10 Uhr sind wir vor Ort. Das Thermometer zeigt 93°F... es ist heiß! Schade, daß wir den Pool wegen eines Konzerts nicht nutzen können. So ziehen wir uns um, und gehen gleich zum Essen. Das Silverton offeriert heute ein Seafood-Buffet und nachdem geklärt ist, daß es für Patrick auch "normale" Sachen und vor allem natürlich Fleisch gibt, stürzen wir uns ans Buffet. Im Preis von 21,95$ ist Wein (rot, weiß, rosé nach Wahl) incl. und das nutze ich gleich mal aus. Der kalifornische Merlot ist wirklich klasse, wenn auch viel zu kalt. Ich futtere mich durch Garnelen in Kokospanade, Muscheln, Lachs und anderes Meeresgetier, während sich Patrick an New York Sirloin, Prime Rib und Pizza schadlos hält. Nach einem Kaffee und den obligatorischen zwei Gängen zum Dessert-Buffet (hier liebe ich die mit Schokolade überzogenen Erdbeeren) machen wir uns auf Richtung Strip. Bereits bei der Anfahrt über die Tropicana Ave fallen uns die vielen Polizei-Wagen auf. Am Vegas-Sign kommt dann traditionell "unsere" CD mit der vielleicht etwas ungewöhnlichen Mischung von Guns'n'roses "Paradise City", Bryan Adams "summer of 69", Nickelback "Rockstar" und "sweet home Alabama" (wie passend), um nur einige zu nennen in den Player.
Ein paar kleine Impressionen:
Das City Center nimmt Gestalt an:
Hier werden wir in diesem Urlaub auch noch wohnen:
In der Stadt selbst sind dann zahllose äußerst sexy gekleidete junge Mädels und ebenso aufgestylte Jungs unterwegs. Ja is' denn heut schon Spring-Break? Wir waren ja schon öfter samstags in der Stadt, aber DAS Menschenaufkommen schlägt alles. Leider sind viele ziemlich "abgefüllt" und auch nicht mehr so sicher auf ihren Highheels unterwegs. Wir parken im Mirage, zocken noch ein bißchen und laufen über den Strip. Gegen 1 Uhr fahren wir zurück... morgen geht es schließlich zeitig weiter.
Fazit des Tages: Die besten Dinge kommen manchmal, wenn man schon nicht mehr damit rechnet
gefahrene Meilen 475
Silverton Hotel 99 $