18. Mai 2009Um 4:30 Uhr krabbele ich aus den Federn *gääääähn* Mein Bärschi ist nur am meckern. Aber Punkt 5:15 Uhr sitzen wir am Sunrise Point... und wundern uns, daß sonst niemand da ist. Am Horizont wird es langsam hell, dennoch dauert es fast noch 45 Minuten, ehe die Sonne wirklich aufgeht. Nicht mal auf ein astronomisches Institut ist mehr Verlass. Skandal! Aber immerhin ist es nicht so frostig, wie im Januar und der Anblick entschädigt mal wieder für alle Mühen.
Noch mehr Sunrise-Bilder in meiner Fotogalerie:
http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13389/normal_IMG_6120_1.JPGGegen 9:30 Uhr brechen wir auf, nachdem ich im Post Office endlich die Postkarten aus San Francisco an die Daheimgebliebenen "losgeworden" bin. Vom Bryce geht's Richtung Escalante. Als wir das Grand Staircase Escalante National Monument erreichen, gibt unser mittlerweile via USB angeschlossener MP3-Player gerade Bon Jovi mit "Blaze of Glory" wider. Sehr passend! Mit einer fetten Gänsehaut fahren wir weiter. Immer wieder bieten sich phantastische Ausblicke auf bizzare Sandsteinfelsen in verschiedenen Farben. Besonders ein helles creme herrscht vor, aber auch das allseits beleibte rot. Allerdings anders als im Bryce - dort ist es mehr orange. Zwischendurch geniesse ich einfach die Landschaft und lasse die Kamera bewusst mal ruhen - anders als bei unserem ersten Südwest-Aufenthalt
Impressionen von der Fahrt:
Zwischen Torrey und Boulder erreichen wir wieder über 9000ft. Hier liegt allerdings kein Schnee mehr, wie am Glacier Point. Dafür hat man atemberaubende Ausblicke ins Tal.
Unterwegs liegt doch glatt ein Präriedog auf der Strasse und sonnt sich, aber ehe ich noch den Fotoapparat gezückt habe, ist er schon weg. Im Capitol Reef National Park angekommen,
fahren wir zunächst zum Fruita Campground. Gute Entscheidung, denn kaum eine Stunde später ist der CG voll belegt.
Der Campground liegt sehr schön zwischen Obstbäumen und mit unserem neu erworbenen Equipment wirkt zelten gar nicht mehr so abschreckend
Wir haben im Walmart ein tolles Airbed erstanden (mit batteriebetriebener Pumpe) und ich entdecke, daß noch zwei aufblasbare Kissen dabei sind. Toll!
Wir stecken die Platzgebühr von 10 $ in den Umschlag und machen uns auf den Weg ins Visitor-Center, um Infomaterial zu besorgen.
Anschließend geht's zuerst nach Torrey, um Grillgut, Eis für die Kühlbox und andere Kleinigkeiten zu erstehen.
Danach wollen wir den Scenic Drive abfahren, der direkt am Fruita Campground beginnt.
Für diesen Weg fällt mir einfach nur ein Wort ein: Geil! Tiefrote, orange, bisweilen rosé und beige-farbene steil abfallende Felswände, die sich mit weichem Gestein abwechseln. Überall am Fusse der Felsen sieht man herausgebrochene Stücke und ich frage mich, wie es hier wohl in einigen hundert Jahren aussehen wird, wenn die Erosion immer weiter an dem Gestein "nagt".
Twin Rocks:
Chimney Rock:
Als wir den Grand Wash erreichen, kommt das Spielkind in Patrick zum Tragen und wir fahren in wildem Drift über die dirt road.
Zum Glück sind nur wenige andere Autos unterwegs. Den Cassidy Arch hätte ich fast übersehen... Ich halte zuerst die Echo Cliffs gegenüber für den Arch... finde ich auch imposanter.
Cassidy Arch:
Wir fahren den Scenic Drive noch bis Ende und dort noch eine gravel road (Capitol Gorge).
Egyptian Temple:
Andere Bilder vom Scenic Drive findet Ihr auch in meiner Fotogalerie
Zurück am Campground schaut uns eine Herde grasender Rehe (oder was auch immer) entgegen.
Ich studiere den Plan mit den Wanderwegen und suche einen leichten Trail aus, der ebenfalls direkt am CG beginnt. Der Fremont River Trail führt - wie der Name schon sagt - direkt am Ufer des Fremont River entlang an Obstbäumen vorbei. Leider wächst gerade kein Obst, denn in den Plantagen darf man nach Herzenslust Früchte futtern und zahlt nur, wenn man was mitnimmt. Auf einer Pferdekoppel tummeln sich Murmeltiere. Leider sind sie aber zu weit weg, um ein ordentliches Foto hinzukriegen. Außerdem sind sie eher kamerascheu und rennen direkt zu ihrem Bau. Nach einer halben Meile wird der Weg steil und recht anstrengend.
Ich hab natürlich kein Wasser mit und Patrick's Asthma tut sein übriges. Dieser Weg war kein leichter... und wir geben auf. Wir verschnaufen kurz an zwei Felsen, die aussehen wie Fernsehsessel und gehen dann zurück.
Am Zeltplatz angekommen, gibts ein erstes BBQ mit Würstchen und getoasteten Brötchen, sowie viiiiel Ketchup. Alles ein bißchen improvisiert, denn wir haben keine Teller. Aber es schmeckt trotzdem
Dazu gibts natürlich eiskaltes Bud.
Zum Sonnenuntergang wollen wir zum Goosenecks Point und wie der Name schon sagt zum Sunset Point. Leider hat es sich zugezogen und so wird es nix mit Sunset. Dafür ist der Blick vom Goosenecks Point mehr als beeindruckend.
Später genießen wir die Ruhe und einen herrlichen Sternenhimmel bei Kerzenlicht. Im Fruita GC "wohnen" übrigens auch Fledermäuse, die nach der Dämmerung zahlreich umherflattern.
Fazit: Campen kann doch sooo schön sein
gefahrene Meilen 168
Fruita Campground 10$