13. Mai 2006
Der Tag der Tage – wir haben Permits für die Wave.
Als wir im Oktober 2004 das erste Mal in der Page Area unterwegs waren wussten wir noch nicht mal von deren Existens. Erst nachdem wir nach Hause zurückgekehrt waren erfuhren wir von all den Naturschönheiten in der Umgebung (waren damals Ersttäter).
Seitdem wollten wir unbedingt einmal in die North Coyote Buttes.
Gleich beim ersten Versuch hat’s geklappt mit der Internetverlosung – die Wave-Permits waren gesichert. Jetzt musste eigentlich nur noch das Wetter mitspielen – und das hat es.
Um 6.00 stehen wir auf und machen uns fertig. Eine halbe Stunde später verlassen wir das Hotel und machen uns auf den Weg. 50 Minuten später erreichen wir den Trailhead an der House Rock Valley Road. Und es stimmt wirklich, selten haben sich 8 Meilen Dirtroad so hingezogen.
Auf dem Parkplatz stehen bereits einige Autos sowie 3 Camper.
Nachdem wir unsere Wasservorräte aufgefüllt haben geht’s los, ca. gegen 8.00.
Als wir uns in der Registrierungsbox eintragen haben das schon 10 weitere vor uns getan, 2 Schweitzer der Rest Deutsche.
Sowieso war die Wave an diesem Tag fest in deutscher Hand, nur noch ein anderes Pärchen aus England wie wir später feststellen.
Mit der Hilfe der Wegbeschreibung die man von den Rangern bekommt lässt sich die Wave ohne Probleme finden. Wir benötigen nur etwas mehr als 1 Stunde. Kurz vor dem Ziel holen wir noch eine größere Gruppe von Deutschen ein und gemeinsam machen wir uns auf zum Eingang der Wave. Unsere Schritte werden schneller, wir wollen sie endlich sehen.
Und wir werden nicht enttäuscht.
Um 9.30 ist die Beleuchtung noch nicht optimal, aber der Anblick der geschwungenen Linien haut uns trotzdem um. Das die Wave selbst nicht besonders groß ist wussten wir ja, aber etwas größer hatten wir sie uns doch schon vorgestellt. Trotz des Lichtes machen wir ein paar erste Fotos bevor es daran geht die Gegend zu erkunden.
Wir machen uns auf die Second Wave zu suchen, vorbei an den Brainrocks und dem Hamburger Hill. Von hinten vermutet man wirklich nicht diese appetitliche Ansicht
Die Second Wave ist schnell erreicht und von dort aus versuchen wir den Top Rock zu erklimmen, das erscheint uns allerdings äußerst schwierig und so kehren wir erst einmal zurück zur Wave. Hier treffen wir uns alle wieder und bis zum Showdown zwischen 11.00 und 12.00 setzen wir uns erstmal zusammen und plauschen eine Runde.
Zwischendurch tauchen 4 junge Männer auf die uns fragen ob wir in der Bucksin Gulch waren und die ganz offensichtlich kein Permit haben, denn wir sprechen sie darauf an und plötzlich waren sie so schnell verschwunden wie sie gekommen waren. Insgesamt zählen wir an diesem Tag außer uns 26 verschiedene Leute, so dass noch 2 mehr sich unerlaubt aufhielten. Kontrolliert wurden wir allerdings nicht.
Nachdem wir zur richtigen Zeit unzählige Fotos von der Wave gemacht hatten, machten wir uns auf zu den Teepees. Oder sagen wir mal, wir wollten eigentlich dorthin, haben den Plan aber später verworfen, weil uns die Zeit doch etwas knapp erschien. Wir haben die Wave über den Westausgang verlassen und sind links um den Top Rock herumgelaufen. Auf unserem Weg fällt uns eine schöne Teepee-Gruppe links vom Eingang der Wave auf, irgendjemand nannte sie die 3rd Wave – wir merken uns das für später.
Die Teepees kommen in Sichtweite, aber stattdessen laufen wir mittels des GPS in Richtung von Steffens BicMäc. Nach einer Weile machen wir ihn ausfindig und suchen uns unseren eigenen Weg.
Von dort führt uns das GPS den Top Rock hinauf zum Melody Arch. Dieser befindet sich gut verborgen in einem höhlenartigen Gebilde. Direkt hinter dem Arch befindet sich ein Fenster durch das die Teepees und auch der BicMäc sichtbar sind.
In der Nähe zieht eine weitere Höhle unserer Aufmerksamkeit auf sich. Im Innenraum finden wir tolle Strukturen und die Kamera glüht mal wieder.
Nach einer ganzen Weile verlassen wir den Top Rock wieder und steigen genau oberhalb der Second Wave hinab. Der Weg ist nicht immer ganz einfach, aber wir kommen doch relativ problemlos hinunter. Für gute Photos ist es in der Second Wave noch zu früh, also kundschaften wir die weitere Gegend aus, durchwanden den kleinen Slotcanyon unterhalb der Second Wave und laufen zum Boneyard.
Das GPS zeigt hier eine Abweichung von 8 m an, das Skelett von Fatali finden wir trotzdem nicht. Wir suchen die komplette nähere Umgebung ab, aber entweder sind wir blind oder es liegt einfach nicht mehr dort oder mittlerweile irgendwo anders.
Ganz im Düsteren mögen wir dann doch nicht zurücklaufen oder gar die House Rock Valley Road fahren, deswegen verzichten wir auf die Golden Hour in der Second Wave und machen uns gegen 16.30 auf den Rückweg.
Wir schauen noch bei der Third Wave vorbei und laufen dann zurück zum Wire Pass Trailhead.
Auch das lässt sich relativ einfach bewerkstelligen, nur beim letzten Abstieg zum Wash sind wir uns nicht ganz sicher wo wir hergekommen sind. Wir treffen nicht ganz den Aufstieg, aber die Stelle die wir letztlich wählen stellt kein weiteres Problem dar.
Am schlimmsten ist das Stapfen durch die sandigen Abschnitte.
Gegen 19.00 Arizona Zeit sind wir zurück am Hotel. Wir machen uns schnell frisch und dann geht’s zum Essen ins Ken’s Old West zusammen mit einem anderen deutschen Pärchen, das wir unterwegs immer wieder getroffen haben. Die beiden wollen morgen die Wave erkunden.
An dem Abend spielt eine Country Band Livemusik und wir werden gefragt ob wir beim Entertainment sitzen wollen. Die Frage ob das laut sei wird verneint und so nehmen wir Platz. Natürlich was die Musik dann doch laut, aber man konnte ich noch so gerade unterhalten.
Das Essen war soweit ganz gut und wir durften anschließend ungewöhnlich lange sitzen bleiben. Dafür hat der Kellner auch gleich selbständig 15% Trinkgeld auf die Rechnung aufgeschlagen.
Mit diesem Highlight beenden wir den Naturteil unserer Reise.
Morgen geht’s ab Richtung Phoenix wo wir für ein paar Tage Freunde besuchen.
Die Wave war wirklich klasse, diese Farbvielfalt, die einzigartigen Formen, vom Top Rock aus gesehen eine wahre Märchenlandschaft
Wir hätten nichts dagegen wiederzukommen.
14. – 18. Mai 2006
Wir hatten kurz mit dem Gedanken gespielt heute früh den Wahweap Hoodoos noch eine Chance zu geben, lassen es aber dann doch bleiben. Ein guter Grund um noch mal zurückzukehren in unseren geliebten Südwesten.
Heute nehmen wir mal das Free Continental Breakfast in Anspruch und gegen 7.00 checken wir dann aus.
In Page wird noch mal schnell getankt und dann geht’s über Flagstaff ohne weiteren Zwischenstopp bis nach Phoenix. Hier geben wir uns in der Arizona Mills und diversen Ross Stores noch mal den Shoppinggelüsten hin bevor es weitergeht nach Queen Creek, denn genau dort wohnt meine Brieffreundin mit ihrer Familie.
Eigentlich braucht man ca. 45 Minuten um dorthin zu gelangen, wir brauchten wesentlich länger, was daran lag, dass ich es vermisst habe mir eine vernünftige Wegbeschreibung geben zu lassen und wir uns immer wieder durchfragen müssen. Irgendwann kommen wir aber dann doch an.
Die Wiedersehensfreude ist groß. Wir schreiben uns bereits seit 6 Jahren und haben uns 2004 auf unserer ersten Reise bereits persönlich kennengelernt.
Die Männer sind am selben Abend noch Basketball spielen gegangen, ich bin mit Leah und den 3 Kids zu Hause geblieben um von unseren Erlebnissen zu erzählen und Photos zu zeigen.
Die Zeit mit ihnen war quasi Kontrastprogramm pur, denn wir haben nicht mehr viel unternommen. Mit 3 Kindern ist das auch nicht immer so einfach einen Babysitter zu finden. Immerhin hat Chris sich frei genommen und so hatten wir viel gemeinsame Zeit um einfach nur zu quatschen.
Am 15. Mai waren wir mittags im Kino und haben uns „Poseidon“ angeschaut, abends haben wir die beiden als Dank für ihre Gastfreundlichkeit zum Essen eingeladen.
Am 17. Mai haben wir uns bereits früh mit einem weinenden Auge verabschiedet und sind die ganze Strecke über Wickenburg und Kingman nach Las Vegas gefahren. Nachmittags gegen 15.00 waren wir da.
Die Nacht (mehr ein paar Stunden wegen dem frühen Rückflug) haben wir im Four Queens Downtown verbracht. Dort waren wir schon einmal untergebracht und auch wenn’s nicht am Strip liegt, was das okay. Das ganze hat uns 16,20 Euro pro Person gekostet und dafür gab’s sogar eine geräumige Suite. Aufgrund der frühen Abreise hatten wir davon nicht wirklich was, aber naja.
Wir haben uns frisch gemacht, kurz ausgeruht und sind dann mit dem Bus zum Strip gefahren. Ein letztes Essen bei Panda Express und dann sind wir noch ein bisschen rumgebummelt. Zu 19.30 hatten wir Karten für den Cirque du Soleil und deren Show „O“.
Die Show war wirklich gut und unterhaltsam und als das Ganze um kurz nach 21.00 vorbei war haben wir uns zum Abschied noch mal die Fontänen vorm Bellagio angeschaut.
Gegen 22.00 haben wir den Bus zurück nach Downtown genommen und uns für ein paar wenige Stunden schlafen gelegt. Um 3.00 klingelte der Wecker, wir haben unsere sieben Sachen gepackt und ausgecheckt.
Als erstes haben wir dann den Mietwagen zurückgebracht, dem wir vorher in Page noch eine ordentliche Wäsche verpasst hatten, denn roter Staub befand sich wirklich in jeder Ritze.
Anschließend bringt uns der Alamo Shuttlebus zum Flughafen. Dort hat sich schon eine kleine Schlange vor dem Deltaschalter gebildet, die nach und nach immer länger wird. Trotzdem kommen erst gegen 5.00 die ersten Mitarbeiter aus ihren Löchern gekrochen.
Leider gelingt es uns diesmal nicht für den Rückflug Plätze am Notausgang zu ergattern und André blickt dem Flug mit Horror entgegen.
Der Flug von Las Vegas nach Atlanta verläuft ohne weitere Zwischenfälle.
In Atlanta ändert sich das dann.
Boarden etc. verläuft ohne Zwischenfälle, wir heben ab und nach ca. einer halben Stunde heißt es dann wir müssen zurückfliegen nach Atlanta weil irgendein technisches Problem aufgetreten ist was über dem Atlantik u. U. zu Problemen führen kann. Na toll – ich sitz ziemlich unentspannt in meinem Sitz, da Fliegen mir eh ein Graus ist (warum mach ich das noch mal immer wieder?)
Wir müssen dann noch ca. 7 Minuten Kerosin in die Luft blasen weil wir zum Landen zu schwer sind und gegen 16.30 landen wir wieder in Atlanta. Es stellt sich dann heraus, dass die Reparatur 5 Stunden in Anspruch nimmt, aber man ist bemüht uns einen anderen Flieger zu besorgen. Irgendwann heißt es dann auch raus aus dem Flieger und mit 4 Stunden Verspätung heben wir wieder ab.
Der Service auf dem Rückflug ist schlecht, nur zweimal zu den Mahlzeiten werden Getränke angeboten.
Aufgrund seiner langen Beine kann André den Tisch vor sich nicht mal runterklappen, der steht senkrecht in der Luft, also bleibt ihm nur das Tablett auf seinen Knien zu balancieren und das Getränk bei mir abzustellen.
Am 19. Mai um 10.00 Uhr landen wir endlich wieder in Düsseldorf.
Jetzt ist der Urlaub endgültig vorbei.
Fazit
Der Urlaub war einmalig!
Wir haben so viele schöne Dinge gesehen, viele nette Leute getroffen und einfach nur genossen. Wie aus dem Bericht hervorgegangen sein sollte gehören wir zur Fraktion der Vorbucher. Sämtliche Hotel habe übers Reisebüro oder das Internet vorgebucht und bin damit wieder einmal gut gefahren. Vielleicht hatten wir einfach nur Glück das wir all unsere geplanten Touren in die Tat umsetzen konnten, aber auch wenn das Wetter uns einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte, hätten wir umdisponieren können, die meisten Motels lassen sich relativ kurzfristig stornieren.
Die gesamte Tour haben wir mit Hilfe des Internets zusamemgestellt – an dieser Stelle dank an alle die beteiligt waren.
Unser Chevy Trailblazer hat uns treu zur Seite gestanden und wir waren begeistert von dem Kofferraumvolumen und der angenehm hohen Sitzposition – ab jetzt nur noch SUV’s (vorher hatten wir immer Fullsize).
Der Sprit ist kurz vor unserer Ankunft noch mal kräftig in die Höhe geschossen und auch während wir da waren gab es weitere Preiserhöhungen. Am billigsten getankt haben wir einmal für 2.76 $ ich glaube in Escalante, am teuersten war’s mit 3.15 in Bluff.
An dem Morgen im Bryce Canyon kostete 1 Gallone unleaded beim Verlassen des Ruby’s Inn 2.80 $, als wir 4 Stunden später zurückkamen bereits 3.03 $
Insgesamt haben wir genau 2.896 Meilen zurückgelegt, wesentlich weniger als in den Vorjahren.
Fotos haben wir fast 2.000 Stück gemacht, die ihr hier seht sind also nur eine kleine Auswahl.
Okay, das war’s dann, danke für eure Aufmerksamkeit
Gruß Eva