Tag 12Montag, 6. August 2007: Moab –Greenriver NP Schneeweißchen und Rosenrot oder : Eine neue Zeitrechnung beginnt An diesem Tag hatte für uns eine neue Zeitrechnung begonnen, aber das wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht...
Nach dieser Nacht im Auto waren wir morgens schnell startbereit. Da die Backroads alle nicht befahrbar waren, fuhren wir weiter zum Deadhorse Point SP. Nach dem obligatorischen Visitor-Center-Besuch machten wir uns auf, von allen Seiten in die Ferne zu schauen. Die Aussicht war gigantisch. Eine unbeschreibliche Weite...
Während wir diese Aussicht genossen, sahen wir, dass Fahrzeuge auf dem Shafer Trail unterwegs waren. Wir sprachen den nächsten Ranger darauf an und der meinte, es sei mit unserem Fahrzeug kein Problem .
Man konnte kaum so schnell schauen, wie mein Mann im Auto war und in Richtung Canyonlands NP startete. Dort ging es natürlich zuerst wieder am Visitor Center vorbei, wo es –entgegen der Rangeraussage- mal wieder hieß: Shafer Trail is not recomendet. Es wären zahlreiche tiefe Washs zu durchqueren, außerdem sei die Straße extrem ausgespült. Wir beschlossen erst mal eine Runde durch den Park zu drehen und die Aktion zu überdenken.
Irgendwie hatten wir heute mal wieder keine gesteigerte Wanderslust, so dass wir uns mit dem Mesa Arch, dem Whale Rock, dem Upheaval Dome und einigen Viewpoints begnügten. Am Mesa Arch hat Line uns ihr Unverständnis darüber, schon wieder zu so einen Bogen laufen zu müssen, kund getan. Sie konnte nicht verstehen, weshalb wir nach den vielen Bögen von gestern, heute schon wieder welche anschauen mussten...einen Tag Bögen schauen ja, aber am nächsten Tag schon wieder?
Eigentlich wollten wir hier ja noch eine Nacht bleiben um den Mesa Arch bei Sunrise zu sehen. Nach den Wettererfahrungen der letzten Tage, glaubte ich aber nicht an einen schönen Sonnenaufgang. Vom Shafer Trail-Viewpoint aus sahen wir wieder einige Fahrzeuge, unter anderem sogar vier Motorräder samt Gepäck, die den Trail von unten hoch kamen. Bei diesem Anblick war für meinen Mann dann sofort klar, wenn die mit dem Motorrad da hoch kommen, können wir mit Schneeweißchen auch runter. Wirklich schlimm sah es von hier oben auch nicht aus. Also rein ins Auto und los!
Wie gesagt, von oben sah der Weg ja soooo übel gar nicht aus, nach den ersten Switchbacks ähnelte er jedoch mehr und mehr einem Steinbruch als einem Weg. Mein Mann hatte sichtlich Spaß daran, unser Auto über die Felsen und Geröllbrocken zu manövrieren. Mir blieb zeitweise fast die Luft weg. Ich malte mir ständig aus, wie es wohl sein würde, wenn wir an diesem Gefälle einen geplatzten Reifen wechseln müssten....ich hoffte inständig, dass ich es nie erfahren würde! Als wir dann noch zwei riesige Washs an einer Stelle, an der es seitlich senkrecht in die Tiefe ging, durchqueren mussten, blieb mir fast das Herz stehen. Zum Glück meisterte mein Fahrer auch diese kritische Stelle ohne Probleme – zumindest gab er es nicht zu, dass es evtl. problematisch gewesen sei.
Irgendwann kamen uns auch die Motorräder die wir von oben gesehen hatten entgegen. Auf einem saßen sogar zwei Personen - ich hätte die Strecke nicht für viel Geld mit dem Motorrad fahren wollen...
Nachdem wir die Switchbacks geschafft hatten, entspannte ich mich wieder ein wenig, obwohl die zu überwindenden Hindernisse nicht unbedingt einfacher wurden. Auch hier hatte der Starkregen der vergangenen Tage seine Spuren hinterlassen. Als wir auf die Potashroad einbogen, hoffte ich, dass es nun besser werden würde.
Weit gefehlt, der Steinbruchweg blieb gleich und an den Potascheanlagen stand alles unter Wasser. Bei durchqueren der Schlammseen schwappten hohe rote Wellen auf unser Auto. Aus unserem Schneeweißchen wurde in diesem Augenblick Rosenrot....
Wir überlegten noch ob wir gleich in die Waschanlage fahren sollten, Da wir aber seit Tagen tägliche Autowäsche inklusive hatten, beschlossen wir einfach den nächsten Regen abzuwarten. Nach einer Stärkung in Moab fuhren wir weiter nach Green River, wo wir im
Green River Statepark nächtigten. Das war ein schöner Campground, mit viel Rasen, vielen Bäumen und einem Golfplatz und –zu Lines Leidwesen- einer sauberen Dusche.
Eine gute Wahl für 15$ wie wir fanden, an unserem
1. Tag seit Las Vegas ohne Regen Übernachtung: Green River SP, 15 $
Gefahrene Meilen:168 mi