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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: Biggi am 22.01.2007, 19:01 Uhr

Titel: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 22.01.2007, 19:01 Uhr
Hi,
nachdem ich meine Reise nach Neufundland als Quizmasterin im Bilderrätsel ausgeschlachtet habe, möchte ich Euch nun in diese ziemlich unbekannte Ecke des nordamerikanischen Kontinents  mitnehmen.

Das Auto ist schon reserviert, und auf der Rückbank sind noch Plätze frei!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/auto.jpg)
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Matze am 22.01.2007, 19:03 Uhr
Hallo, hiermit ist ein Platz besetzt!!!  :D  :D
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 22.01.2007, 19:07 Uhr
Vielleicht fragt Ihr Euch, warum unsere Reise ausgerechnet nach Neufundland geht?

Die Idee, nach Neufundland zu reisen, entstand bei mir schon vor mehreren Jahren. Ich erinnere mich an eine Reisereportage im Fernsehen, Menschen saßen in Twillingate in einem Café und konnten beim Kaffeetrinken Eisberge beobachten, die am Fenster vorbeizogen. Das hat mich sehr fasziniert.
In diesem Jahr wurde die Planung nun konkret. Zunächst stellten sich die Fragen: Wie kommen wir da hin? Reichen 10 Tage? Bietet sich eine Kombination mit den anderen Atlantikprovinzen an? Die wildesten Reiserouten wurden geplant, bis hin zu einem Aufenthalt in New York City vor dem Weiterflug nach Neufundland. Doch nach intensiver Beschäftigung mit dem Thema und konform mit unserem Bedürfnis nach Erholung beschlossen wir, den gesamten Urlaub von 3 Wochen in der östlichsten kanadischen Provinz zu verbringen.
Die nächste Problematik ist die, dass es auf Neufundland nur eine einzige Straße von Ost nach West und dann weiter bis zum nördlichsten Punkt der Insel gibt. Dort wollen wir unbedingt hin! Eine Rundreise von und nach St. John´s ist also gar nicht möglich. Ein Inlandsflug könnte Abhilfe schaffen. Wir entschlossen uns schließlich dagegen, und so werden wir die Strecke eben zweimal fahren, zumindest der Trans-Canada-Highway soll recht gut ausgebaut sein.
Nun bin ich sehr gespannt auf unsere Erlebnisse on „The Rock“. Ich hoffe auf Eisberge, faszinierende Landschaften, vielleicht auch schon Wale, freundliche Menschen und Folk Music.

Und wo liegt Neufundland nun genau?

Das wußte ich jedenfalls nicht, als ich begonnen habe, mich dafür zu interessieren.
Hier die Auflösung:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/normal_nf_welt_kartea.jpg)
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 22.01.2007, 19:20 Uhr
1. Tag, Sonnabend

Über die Anreise nach Neufundland läßt sich folgendes sagen: Die schnellste Verbindung bietet Air Canada an, denn sie fliegen als einzige Fluggesellschaft nonstop von Europa nach St. John´s, Hauptstadt der Provinz Newfoundland and Labrador. Der Nachteil ist, dass dieser Flug von London aus startet. Am Flughafen Heathrow war es nicht angenehm, die 4 Stunden Wartezeit auf den Anschlussflug zu verbringen.

Dort per LH-Zubringer angekommen ging es zunächst per Bus-Shuttle zum Terminal 3. Hier fanden wir erst einmal gar kein schönes Plätzchen zum Sitzen. Es war laut und rummelig und nicht konzipiert für einen so langen Aufenthalt, und wer hat schon Lust, hier stundenlang zu shoppen? Zum Glück fanden wir dann doch noch eine ruhige Ecke, in der die Sitzgelegenheiten allerdings aus Holzbänken bestanden und dementsprechend unbequem waren. Nächstes Mal werden wir, wenn möglich, wieder einen anderen Umsteigeflughafen wählen.

Pünktlich um 12:05 hob der Vogel in Richtung Neufundland ab. Es handelte sich um eine Boing 767, Platz für die Beine war genügend vorhanden, aber die Unterhaltung der Passagiere war eher öde, eine große Leinwand für alle. Obwohl der Flug wirklich nur 5:10 Stunden dauerte, kam er uns sehr lang vor. Ich glaube das hängt mit der inneren Einstellung zusammen: Der Gedanke „Wir fliegen nach Nordamerika und es dauert nur 5 Stunden“ bewirkt, dass es einem schon nach 2 Stunden langweilig wird. Wenn ich weiß, dass mein Flug 11 Stunden dauert, dann fange ich viel später an, auf die Uhr zu schauen... Jedenfalls wurden zwei Movies gezeigt, King Kong und Schlaflos in Seattle, zumindest der Letztere hatte seinen Kino-Start ja schon etwas länger hinter sich.

Der Flughafen von St. Johns ist sehr klein und übersichtlich, es bildete sich dennoch eine endlose Schlange vor den Paßschaltern. Alle Passagiere unseres Fluges mußten hier aussteigen und durch die Passkontrolle gehen, obwohl das Flugzeug mit den meisten Passagieren noch weiter nach Halifax flog. Schließlich ging es dann aber doch recht zügig und die Beamtin war sehr nett. Am Gepäckband entstand zunächst leichte Panik, weil unsere zwei Koffer fehlten. Diese hatte aber ein freundlicher Mensch, während wir an den Paßschaltern warteten, bereits vom Gepäckband genommen und in eine Ecke gestellt. Glück gehabt.

Weiter ging es zum Avis-Schalter. Die Prozedur verlief erfreulich problemlos und schnell. Das Gelände des Flughafens von St. John´s ist so klein, dass wir das Auto innerhalb von 2 Minuten erreicht hatten: Eine respekteinflössende Chevy-Schüssel, Farbe schwarz (Impala). Es war wie immer bei diesen modernen Autos: 1000 Knöpfe und Schalter, und überall blinkt und piept es. Obwohl wir abgespannt und müde waren, mussten wir doch lachen. Die Leute, die neben uns ihr Auto übernommen hatten, probierten genauso ungeschickt wie wir alle Knöpfe aus, nur dass bei ihnen auf einmal die Motorhaube aufsprang.

Die Fahrt zum Hotel war dann ganz einfach, unversehens standen wir plötzlich an der richtigen Kreuzung. Wir parkten das Auto in der Hotel-Garage, wurden an der Rezeption sehr freundlich empfangen, und man teilte uns mit, dass unser Zimmer noch nicht fertig wäre. Wir machten keinen Hannes davon, sondern beschlossen, St. John´s schon mal zu Fuss zu erkunden. Bei schönem Sonnenschein, aber eiskaltem Wind machten wir uns auf den Weg. Der erste Eindruck: Ein sehr britisch anmutendes Städtchen, recht pittoresk, es gibt viele kleine nette Läden an der Hauptstraße.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/St_Johns_strasse_1.jpg)

Bei Tim Horton´s zogen wir uns das erste Sandwich rein. Dann erlebten wir wieder das Wunder, dass auch in St. John´s / NF mit einer deutschen ec-Karte Geld aus dem Automaten kommt. Uns wurde dann doch langsam  kalt, und wir bewunderten die Jugend der Stadt, die auf Skateboards und Rollerblades, lediglich mit T-shirts bekleidet, links und rechts an uns vorbeischossen. Abgehärtet, die Jungs.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/St_Johns_strasse_2.jpg)

Zurück im Hotel war unser Zimmer fertig: sehr schön, mit Blick auf den Hafen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/normal_St_Johns_hafen1.jpg)

Wir sind dann gegen 17:30 Uhr in das im Hotel gelegene Rumpelstiltskin´s Restaurant gegangen und hatten einen schönen Seafood-Teller bzw. ein Steak, das hervorragend schmeckte, dazu ein Bierchen. Um 19:30 Uhr waren wir wieder in unserem Zimmer und unser erster Urlaubsabend fand ein frühes Ende.

Fazit: Ausnahmslos freundlichen Menschen begegnet und gesteigerte Vorfreude auf das, was uns wohl auf dieser Insel erwarten wird.
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Anonymous am 22.01.2007, 19:38 Uhr
Hallo, bin auch dabei. Wir waren schon mal in Nova Scotia, also gar nicht sooo weit weg :wink: .

LG, Heike
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Heiner am 22.01.2007, 19:51 Uhr
Hi Biggi!

Ich nehme auch noch Platz.
Schön mal einen Bericht aus einer Ecke zu lesen,
die nicht so oft besucht wird.

Gruß Heiner
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Volker G. am 22.01.2007, 20:01 Uhr
Ich steig auch mal ein, so lange es noch Platz hat - Nova Scotia war auch mein Kanadaeinstieg, bin jetzt mal auf Neufundland gespannt.
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: cleoxx am 22.01.2007, 20:49 Uhr
Hallo Biggi,

da bin ich auch gleich mit dabei! Mit Neufundland haben wir uns auch schon mal (am Rande) bei der Reiseplanung befasst ... leider haben wir es bisher noch nie hingeschafft. Aber umso mehr bin ich natürlich gespannt auf Deinen Bericht, ist ja doch ein Gegend von der hier kaum mal berichtet wird!!!

Grüßle
Elke
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Willi am 22.01.2007, 22:41 Uhr
Hi Biggi,

und wenn`s auch schon ganz schön eng wird, da zwäng ich mich noch mit rein. (http://bestsmileys.com/cars/4.gif)
Schön, mal was aus so einer den meisten doch recht unbekannten Ecke zu lesen.
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: americanhero am 23.01.2007, 07:20 Uhr
Ein vielversprechender Anfang aus einern  mir völlig unbekannten Ecke. Da bin ich doch auch mit von der Partie.
Also bitte mal zusammenrücken, jetzt wird es kuschelig  :wink:


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: BettinaW am 23.01.2007, 07:50 Uhr
Neufundland ist immer eine Reise wert!
Da werde ich mich doch auch noch mit ins Auto quetschen.

Bin schon gespannt wohin die Fahrt als nächstes geht.

Gruß
Bettina
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Kauschthaus am 23.01.2007, 08:11 Uhr
Hallo Biggi,

toll geschrieben und mal was ganz anderes bei den Berichten. Einfach klasse.

Ich bin genauso gespannt auf die Erlebnisse.

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: AnjaB am 23.01.2007, 08:53 Uhr
Ui, da quetsch ich mich doch auch gleich noch mal mit ins Auto rein! :D
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 23.01.2007, 10:34 Uhr
2. Tag, Sonntag

Wow, soviele Mitreisende! Ich hoffe, Ihr habt schon ausgeschlafen, denn es ist 5:00 und ich bin wach. Heute werden wir uns St. John´s und die Umgebung der Stadt ein wenig näher ansehen.

Geduscht und angezogen ging es um 6:00 los mit dem Auto auf die Suche, irgendwo so früh am Sonntag morgen zu frühstücken. Nach einiger Fahrerei durch die menschenleere Stadt fanden wir etwas außerhalb wieder eine Tim-Horton´s-Filiale, die schon geöffnet hatte.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/tim_Hortons.jpg)

Es wird übrigens nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir bei Tim Horton´s einkehren! Tee, Kaffee und Sandwiches taten gut. Plötzlich fiel uns auf, dass die Warnlampe für den Beifahrer-Airbag leuchtete. Ein Blick ins Handbuch verriet uns, dass der Airbag im Falle des Falles nicht ordentlich funktionieren würde. Also zurück zum Flughafen zum Avis-Schalter, wo uns die gleiche Dame wie gestern Nachmittag freundlich begrüßte. Nachdem wir ihr das Problem geschildert hatten, gab sie uns anstandslos ein neues Auto gleichen Typs, diesmal braun. Wir mussten dann das Gepäck noch in den neuen Wagen umladen, was etwas unangenehm war, weil es angefangen hatte zu regnen, und stellten dann fest, dass auch bei diesem Wagen die Leuchte wieder an war. Wir beschlossen, es der Dame mitzuteilen, und uns ansonsten in unser Schicksal zu fügen. Ich gab dann den Schlüssel der alten Karre ab und erzählte der Frau von unseren Beobachtungen. Die sagte nur: "Don´t worry about that, it will work". Hoffentlich kommen wir nicht in diese Situation. Wir fuhren dann zurück zum Hotel.

Nach kurzer Pause ging es weiter zum Quidi Vidi Village, einem alten Fischerdorf.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/quidi_vidi.jpg)

Hier deutete sich schon an, dass es kein guter Tag für Besichtigungen werden sollte: Es goss in Strömen. Der Ort wirkte wie im Winterschlaf: Keine Menschenseele war zu sehen.

Unsere nächste Station war Cape Spear, der östlichste Punkt des amerikanischen Kontinents. Es regnete immer noch und war sehr, sehr nebelig. Wir guckten uns eine alte Geschützstellung an, die deutsche Invasionsversuche abwehren sollte.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/raetsel251106.jpg)

Aber die kennt Ihr ja schon  :). Der östlichste Punkt war eigentlich relativ unspektakulär. Nicht mit „letzter Burger vor Europa“ oder so, wie wir es mal in Portugal am Cabo de Sao Vicente gesehen hatten (dort verkaufte ein findiger Grillbudenbesitzer die „Letzte Bratwurst vor Amerika“).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/raetsel251106c.jpg)

Wir gingen dann noch hoch zum Leuchtturm und in eine kleine Ausstellungshalle,

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/raetsel251106b.jpg)

aber Regen und Nebel waren nicht sehr angenehm, und so fuhren wir bald weiter, um etwas zum Mittag zu essen. Was haltet Ihr von dem KFC-Laden neben unserem Hotel?  Es schmeckte wider Erwarten ganz gut.

Das Nachmittagsprogramm begann mit einem Besuch des Fluvariums. Hier konnte man durch Schaufenster direkt unter die Wasseroberfläche eines natürlichen Flusses schauen. Wir sahen hauptsächlich Forellen, je nach Jahreszeit wurden aber u.a. auch schon Lachse, Enten und sogar ein Elch gesehen, der in den Fluss gestiegen war, um die Wasserpflanzen abzufressen. Eine faszinierende Anlage. Ein nettes junges Mädchen zeigte und erklärte uns alles und berichtete, dass im Jahr ca. 12.000 Schüler hier für Umweltfragen sensibilisiert werden.

Dann sind wir auf den Signal Hill gefahren, hier wurden im Jahre 1901 die ersten transatlantischen Funksignale aus Europa empfangen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/signal_hill2.jpg)

Leider war es auch hier wieder extrem nebelig, so dass man den Cabot-Tower erst sehen konnte, nachdem man dagegen gelaufen war. Hier noch mal eine kleine Orientierungshilfe  :kratzen:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/signal_hill1.jpg)

Wir machten trotzdem ein paar Fotos und fuhren anschließend  zurück zum Hotel. Etwas unterhalb des Cabot Towers hatten wir Glück und der Nebel brach auf, so dass wir diese schöne Aussicht auf St. John´s genießen konnten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/signal_hill4.jpg)
Wir haben uns vorgenommen, am letzten Tag unserer Reise nochmal hierherzukommen, wenn die Sonne scheint.

Fazit: Falls das Wetter so bleiben sollte, wären wir wirklich stinkig.
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Crimson Tide am 23.01.2007, 12:39 Uhr
Hallo Biggi,

 ich möchte auch noch mit, rückt doch noch ein wenig zusammen!  :lol:

Das ist ja wirklich mal ganz etwas Anderes! Neufundland! Toll!  8)

Das sieht man sonst immer nur von "oben" aus dem Flugzeugfenster!

Hoffentlich wird das Wetter noch besser!  :P
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: BettinaW am 23.01.2007, 13:12 Uhr
Hallo Biggi,

aus Erfahrung habe ich mir für die Reise schon Regenkleidung eingepackt!   :wink: Ich hoffe aber, daß wir auch die Sonnenbrille mal brauchenn könne.  8)

Quidi Vidi ist ein wirklich verschlafener Ort. Wie viele so typische Orte in Neufundland. Aber die Einwohner sind total nett. Die Frau im angeblich ältesten Haus hat uns gleich was zu Trinken angeboten.
Habt ihr auch ein Bier aus der Brauerei in Quidi Vidi probiert?

Gruß
Bettina
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Willi am 23.01.2007, 13:37 Uhr
Zitat von: Crimson Tide

Das sieht man sonst immer nur von "oben" aus dem Flugzeugfenster!


- und bei diesem Ausblick denk ich dann immer "endlich wieder im gelobten Land, bald haben wir`s geschafft"

Freue mich auch schon auf die Fortsetzung des Berichtes, Biggi, egal wie das Wetter sich entwickelt  :)
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 23.01.2007, 18:22 Uhr
Zitat von: BettinaW

Habt ihr auch ein Bier aus der Brauerei in Quidi Vidi probiert?



Uns war ehrlich gesagt eher nach einem heißem Grog zumute! :wink:
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: OWL am 23.01.2007, 19:21 Uhr
Eine Region, mit der ich mich bisher kaum beschäftigt habe, die aber reizvoll zu sein scheint. Ich komme also auch mit!

Aber ganz unbekannt ist mir Neufundland ja auch nicht - einige Bilder habe ich ja auch schon errätselt.

Und apopos Bilderrätsel: Machen wir auf dieser Reise auch einen Kurzabstecher nach Frankreich? :wink:
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 23.01.2007, 19:48 Uhr
Zitat von: OWL


Und apopos Bilderrätsel: Machen wir auf dieser Reise auch einen Kurzabstecher nach Frankreich? :wink:


Das wird leider nichts, die Inselchen liegen zu weit ab vom Schuss :cry:
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 23.01.2007, 20:04 Uhr
Schön, dass so viele mitfahren! Heute geht´s auf die Piste.

3. Tag, Montag
St. John´s - Twillingate

Bereits um 5:00 Uhr morgens hörte man jemanden (na gut, ich oute mich, ich wars) in unserem Zimmer rumoren, was zur Folge hatte, dass wir schon um 6:30 in Richtung Twillingate aufbrachen. Schon bald überkam uns Frühstückshunger, und erneut hielten wir an einer Filiale von? Ja genau, Tim-Horton´s. War ganz lecker. Wir waren überrascht über die langen Autoschlangen am Drive-in-Schalter. Die Leute warteten sehr duldsam in einer langen Schlange, um einen Becher Kaffee mit zur Arbeit zu nehmen. Das wäre in Deutschland undenkbar.

Der weitere Verlauf des Tages ist eigentlich schnell erzählt. Wir hatten 450 km vor uns,

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/strasse1.jpg)

es begann nervtötend zu regnen, was sich bis Twillingate nicht ändern sollte,

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/strasse2.jpg)

wir tankten zum ersten Mal, wir machten Mittag bei McD in Gander,  hielten kurz bei einem "Marine Center" wo wir uns ein wenig die Beine vertraten,  und fuhren dann direkt weiter nach Twillingate. Der Name hat übrigens nichts mit Zwillingen oder so zu tun sondern ist die englische Version des original französischen Namens „Toulinguet“, den französische Fischer diesem Ort gegeben hatten.

Wir waren müde und genervt von dem ständigen Dauerregen. Außerdem wurden die Strassen sehr schlecht, was das Fahren zusätzlich erschwerte.
Von den übelsten Streckenabschnitten existiert zum Glück kein Foto. :shock:
In Twillingate angekommen fanden wir unser B&B-Quartier sehr schnell und problemlos.


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/BandB.jpg)

Nachdem wir eingecheckt hatten legten wir uns erstmal ein wenig auf´s Ohr und schliefen sofort ein. Nach einer guten Stunde organisierten wir uns dann einen Tee, bzw. Kaffee. Einen schönen Blick auf die Notre Dame Bay konnten wir dabei genießen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/notredame**y.jpg)

Jetzt ist es fast halb sieben, und wir wollen essen gehen.
Auf Empfehlung unserer „Gasteltern“ fuhren wir zu dem Restaurant Harbour View.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/harbourview1.jpg)

Netter Wirt und nette Atmosphäre.
Liebe Mitreisende, hier habt Ihr nun die Auswahl zwischen allen denkbaren seafood-Gerichten: Miesmuscheln, Jakobsmuscheln, Hummer, Kabeljau, Lachs etc. Was glaubt Ihr wohl, was ich genommen habe? Natürlich, wenn ich schon mal hier bin:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/lobster.jpg)

Der Umgang mit diesen sperrigen Schalentieren ist noch etwas gewöhnungsbedürftig. Zurück in unserem B&B lauschten wir noch ein wenig dem Regen, der von draussen an unsere Fensterscheibe klatschte. Um 22:00 Uhr hieß es dann Gute Nacht und Licht aus.

Ihr Lieben, ich verspreche Euch, dass die Sonnenbrille auf unserer Fahrt auch noch benötigt wird  8)
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Willi am 24.01.2007, 07:40 Uhr
Hallo Biggi,

das sieht ja lecker aus, kann ich mich noch dazusetzen ? :essen:

Freue mich schon auf die Zeit mit Sonnenbrille
:sun: (http://www.smilies-world.de/smilies/smilies_Picture/winkende_Smilies/fakeltraeger.gif)
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Schneewie am 24.01.2007, 08:49 Uhr
Bin jetzt erst dazugestiegen.

Bericht wirde gerade gedruckt - bin mal gespannt.  :D
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: OWL am 24.01.2007, 10:29 Uhr
Hummer soll lecker sein, aber wie ist man den? Kann man eine Öffnungsanleitung dazu bestellen?
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Matze am 24.01.2007, 12:51 Uhr
Zitat von: OWL
Hummer soll lecker sein, aber wie ist man den? Kann man eine Öffnungsanleitung dazu bestellen?


Genau das würde ich auch benötigen! Vielleicht habe ich mich deshalb noch nicht an so was rangetraut!!   :D
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Willi am 24.01.2007, 13:31 Uhr
Zitat von: Matze
Zitat von: OWL
Hummer soll lecker sein, aber wie ist man den? Kann man eine Öffnungsanleitung dazu bestellen?


Genau das würde ich auch benötigen! Vielleicht habe ich mich deshalb noch nicht an so was rangetraut!!   :D


Hummer essen
 
In der Regel wird Hummer in der Gastronomie fast immer vorbereitet serviert. Sollte er aber tranchiert serviert werden, dann wird ein Hummerbesteck benötigt, damit alles aus der Schale ausgepult werden kann. Die Scheren werden mit der Hummerzange geknackt, und das Fleisch mit der Gabel herausgezogen. Dabei ist die Hummergabel in der rechten Hand mit den Zinken nach oben, und mit der linken Hand der Hummerkörper festzuhalten. Der löffelartige Griff der Gabel dient dazu, den genießbaren Teil des Tieres aus der Schale zu heben und die Schale auszukratzen. Die kleineren Teile der Scheren sind nicht so stark, sie lassen sich leicht mit der Hand öffnen. Damit nichts verlorengeht werden die Greifer abgedreht und das Fleisch mit der Gabel herausgeholt. Die Beine des Hummers werden mit den Fingern an den Gelenken auseinandergebrochen und dann ausgesogen. Nach diesem Genuss sind die Finger in der obligatorischen Fingerschale zu säubern. Der Hummerschwanz wird im Gegensatz zu den anderen Teilen nicht aus der Hand gegessen, das Fleisch ist mit dem normalen Besteck zu essen. Dies ist besser, da das feste Fleisch sich oftmals nicht mit einem stumpfen Fischmesser zerteilen lässt.

Tipp: Fingerschälchen mit Zitronenwasser  dazu bereitstellen

 :essen:  :winke:  :essen:
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Matze am 24.01.2007, 13:51 Uhr
Danke, aber ob ich mich dann noch an Deine gute Beschreibung erinnern kann?

Na, mal sehen - vielleicht trau ich mich mal ran!
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: americanhero am 24.01.2007, 14:59 Uhr
Zitat von: Matze
Danke, aber ob ich mich dann noch an Deine gute Beschreibung erinnern kann?




kannst sie ja mitnehmen und beim Esssen heimlich auf dem Schoß liegen lassen und dann nachschauen.  :wink:
Aber ich glaube, ich muß auch mal wieder Hummer essen gehen, wenn ich im Dezember in Boston bin. Wenn ich diese leckeren Hummerbilder sehe, bekomme ich da wieder richtig Appetit drauf


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: OWL am 24.01.2007, 17:03 Uhr
Zitat von: Willi

 
In der Regel wird Hummer in der Gastronomie fast immer vorbereitet serviert.


Das Bild zeigt aber einen unvorbereiteten, oder?

Tolle Beschreibung, Willi! Werde ich mir ausdrucken, bevor ich mich an einen Hummer wage! :D
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: mrh400 am 24.01.2007, 17:50 Uhr
Hallo,

Der Bericht macht Appetit - auf Essen und Reisen!

Zitat von: Willi
In der Regel wird Hummer in der Gastronomie fast immer vorbereitet serviert.
Das mag für Europa gelten, aber auch nach meinen Erfahrungen nicht für die Ostküste in Amerika, da wird schlicht und einfach der frische Hummer ins Wasser geschmissen und "am Stück" serviert - dazu gibt es dann passendes Werkzeug und einen großen Plastiklatz. Wenn man ausgelösten Hummer will, gibt es das auch hie und da, das heißt dann meist "lazy lobster", "eazy lobster" oder so ähnlich.
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 24.01.2007, 22:26 Uhr
Zitat von: OWL
Zitat von: Willi

 
In der Regel wird Hummer in der Gastronomie fast immer vorbereitet serviert.


Das Bild zeigt aber einen unvorbereiteten, oder?

Tolle Beschreibung, Willi! Werde ich mir ausdrucken, bevor ich mich an einen Hummer wage! :D


Wer mal üben möchte: Bei Aldi gibt es tiefgekühlten Hummer. So schwer ist es gar nicht! Und es schmeckt einfach köstlich :essen:  :D , besonders der Frische an Ort und Stelle.

Mit dem Reisebericht geht es übrigens morgen weiter, wen´s interessiert. Haltet die Sonnenbrillen bereit! :D
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Doreen & Andreas am 25.01.2007, 05:37 Uhr
Zitat von: Biggi
Mit dem Reisebericht geht es übrigens morgen weiter, wen´s interessiert. Haltet die Sonnenbrillen bereit! :D

Ja, interessiert mich.
Ich finde diesen Bericht auch absolut spitze und bin schnell noch hinterhergehechelt um ab jetzt dabei zu sein  :wink:
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 25.01.2007, 18:02 Uhr
4. Tag, Dienstag
Die Nacht war herrlich, wir hatten das Fenster einen Spalt weit offen, vom Atlantik pfiff ein frischer kalter Wind ins Zimmer, und wir lagen schön warm in unserem Bett. Am Frühstückstisch unterhielten wir uns mit zwei Kanadiern lange über die Fußball-WM, deren Beginn wir leider nur aus der Ferne miterleben können.

Der Hauptgrund unseres Aufenthaltes in Twillingate ist die Hoffnung, Eisberge beobachten zu können. Der Ort nennt sich selbst „Iceberg Capital of the World“, und es gibt wohl wirklich Zeiten, in denen Eisberge sich im Frühsommer bis in die Notre Dame Bay verirren. Leider war dies in diesem Jahr nicht der Fall, und so fuhren wir nach dem Frühstück zum Longpoint Lighthouse.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/leuchtturm.jpg)
(http://)

Dieser Leuchtturm liegt direkt am offenen Atlantik an der sogenannten Iceberg Alley.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/bergschild.jpg)

Es hatte zwar aufgehört zu regnen, aber dort am Aussichtspunkt pfiff ein eisiger Wind, der uns nach ein paar Minuten wieder zurück ins Auto trieb. Es waren leider auch keine „bergs“ zu sehen, wie Ihr Euch selbst überzeugen könnt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/nobergs.jpg)

Wir fuhren dann ein wenig im Ort herum und stießen auf den Startpunkt des Wanderwegs zum French Beach. Auf dem Weg dorthin galt es, abenteuerliche Pfützen zu umwandern. Die Wanderschuhe waren leider im Kofferraum geblieben, warum schleppen wir die Dinger eigentlich mit uns herum?

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/french_beach.jpg)

Anschließend ging es in eine Fish-and-chips-Bude, der cod (Kabeljau) ist hier allgegenwärtig und immer frisch. An der Wand gab es eine anrührende Geschichte zu lesen: Die Tochter der Besitzerin hatte im Jahre 2003 eine Flaschenpost in den Atlantik geworfen und zwei Jahre später Antwort aus Norwegen bekommen. Hier kommt das Meeresgetier an Land, bevor es auf unserem Teller landet:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/harbour.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/fischernetz.jpg)

Am Nachmittag fuhren wir viel spazieren und klapperten die umliegenden Dörfer ab. Hier an den Küsten gibt es unzählige kleine Fischerdörfer, sogenannte Outports, die bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein nur über das Meer erreichbar waren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/fischerdorf2.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/fischerdorf1.jpg)


Die Einwohner dieser Orte haben sehr unter dem Fangverbot für Kabeljau, dem sog. „Cod Moratorium“ von 1992 zu leiden, stellte der Kabeljaufang doch ihren Lebensunterhalt sicher. Heute sind bestimmte Fangmethoden verboten, und es gelten strenge Fangquoten in der Hoffnung, dass die Fischbestände sich wieder erholen. Niemand hätte es wohl für möglich gehalten, dass der Atlantik eines Tages quasi leer gefischt sein könnte, so groß war früher der Reichtum der Fischgründe.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/krebsfang.jpg)

Abends gingen wir wieder in unser Harbourview Restaurant. Vielleicht traut sich schon jemand von Euch an Hummer heran? Hiermit werden die Tiere übrigens gefangen:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/lobstertrap.jpg)

Gute Nacht bis morgen!
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Willi am 25.01.2007, 23:07 Uhr
Toller Bericht bisher, Biggi

aber die Sonnenbrille hab ich heute wohl umsonst aufgesetzt
(http://bestsmileys.com/undersun/1.gif)

Na gut, ich kann warten (http://www.smilies.4-user.de/include/Traurig/smilie_tra_063.gif) (http://www.smilies.4-user.de)
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: OWL am 26.01.2007, 11:28 Uhr
Schöne Landschaft, aber ich glaube, zwei Regenjacken im Gepäck sind nicht übertrieben! Dieser trübe Hintergrund auf den Bildern, ist das Regen oder nur geschlossene Wolkendecke? :cry: :wink:

Nicht mißverstehen, mir hat's in Norwegen und Island auch gefallen, und sowohl Vegetation als auch Wetter scheinen in Neufundland ähnlich. Muß man sich halt drauf einstellen!
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 26.01.2007, 18:47 Uhr
Zitat von: Willi


aber die Sonnenbrille hab ich heute wohl umsonst aufgesetzt
(http://bestsmileys.com/undersun/1.gif)

Na gut, ich kann warten (http://www.smilies.4-user.de/include/Traurig/smilie_tra_063.gif) (http://www.smilies.4-user.de)


Oh, sorry, aber die Sonne kommt noch, ganz bestimmt :wink:
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 26.01.2007, 18:54 Uhr
Zitat von: OWL
Schöne Landschaft, aber ich glaube, zwei Regenjacken im Gepäck sind nicht übertrieben! Dieser trübe Hintergrund auf den Bildern, ist das Regen oder nur geschlossene Wolkendecke? :cry: :wink:

Nicht mißverstehen, mir hat's in Norwegen und Island auch gefallen, und sowohl Vegetation als auch Wetter scheinen in Neufundland ähnlich. Muß man sich halt drauf einstellen!


Also, Dein Eindruck trügt Dich nicht, die Sonne sahen wir bisher nur an unserem Ankunftstag. Die Vegetation ist tatsächlich so ähnlich wie in Skandinavien, wobei das Ambiente doch eher an Irland oder Schottland  erinnert. Viele Einwanderer stammen von dort, und das macht sich natürlich auch kulturell bemerkbar. Newfoundland Folk Music z.B. erinnert sehr stark an Irish Folk.
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 26.01.2007, 19:14 Uhr
5. Tag, Mittwoch
Twillingate

Habt Ihr auch so gut geschlafen wie wir? Dann kann es ja losgehen!
Nach dem Frühstück fuhren wir noch einmal zu dem Leuchtturm. Heute war viel milderes Wetter und bessere Sicht, aber leider wieder keine bergs und keine whales. Anschließend besichtigten wir das Heimatmuseum von Twillingate. Die Geschichte des Ortes ist sehr interessant, das Leben in der Abgeschiedenheit eines Outports war sicherlich nicht einfach.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/kirche.jpg)

Nebenan war der Friedhof, sehr schön am Meer gelegen. Uns fiel auf, dass die Leute früher entweder relativ früh gestorben sind oder steinalt geworden sind.

Wir fuhren dann nach Pike´s Arm, wo es eine Aussichtsplattform zu erklettern galt, der Blick war sehr schön. Und wir waren wieder die einzigen Touris weit und breit. Nach dieser sportlichen Anstrengung brauchten wir erst einmal eine Stärkung. In der örtlichen Burger-Bude gab es Pizza und Hamburger. Anschließend fuhren wir dann noch tanken. Das war insofern ganz interessant, als dass die Tanke so altmodisch war, dass man dem Mann an der Kasse sagen musste, für wieviel man getankt hatte. Das würde in Deutschland nie funktionieren.

Für den Nachmittag hatten wir zwei Programmpunkte: Das zweite Heimatmuseum und die Wanderung "Top of Twillingate". Wir nehmen hier aber auch wirklich alles mit! Dieses Museum kostete doppelt so viel Eintritt wie das erste (2 $), war aber nicht halb so interessant. Attraktion des Museums war ein ausgestopfter Eisbär, der sich, als er noch lebte vor einigen Jahren nach Twillingate verirrt hatte und abgeschossen werden musste. Imposantes Vieh. Weiter ging es zum Top-of-Twillingate Wanderweg, der zu einem Aussichtsturm führte.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/top2.jpg)

Hier wurden wir von kleinen fiesen Mücken drangsaliert, aber die Aussicht hat uns dann entschädigt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/normal_blume.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/top_view.jpg)

Abends speisten wir natürlich wieder im altbewährten Harbourview, wo unsere Risikobereitschaft bei der Speisenauswahl heute nicht belohnt wurde. Nachdem die Scallops gestern sehr sehr lecker waren, schmeckte das Fisherman´s brewis (oder so ähnlich) furchtbar. Ein Mix aus Fischstückchen mit Brot und Speck. Dafür waren die Muscheln wieder köstlich. Wir freuen uns daran, dass das Wetter merklich besser wird.
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 26.01.2007, 19:37 Uhr
6. Tag, Donnerstag
Twillingate – Rocky Harbour

Wir sassen um 8:00 Uhr am Frühstückstisch und plauderten noch ein wenig mit zwei Kanadiern am Nachbartisch, trugen das Gepäck ins Auto und fuhren dann los. Heute sollte es von Twillingate nach Rocky Harbour gehen, eine Strecke von ungefähr 400 km. Rocky Harbour liegt im Gros Morne NP und soll unser Startpunkt für einige Ausflüge in die Natur sein. Das Wetter war trocken, und die Fahrerei eher eintönig. In Lewisport die erste kleine Pause, bei strahlendem Sonnenschein. So, und hier kommen nun endgültig die Sonnenbrillen zum ersten Mal zum Einsatz, ich habe nicht zu viel versprochen!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/strasse.jpg)

Weiter ging es auf dem TCH Richtung Deer Lake. Hier gab es eine kleine Mittags-Stärkung bei Tim Hortons. Nachdem wir getankt hatten, ging es weiter Richtung Rocky Harbour, das wir nach etwa einer Stunde erreichten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/bonne**y.jpg)

Kleiner netter Ort, unser Motel ist wirklich sehr schön gelegen, mit Blick auf das Meer. Wir sind dann am Nachmittag noch zum Lobster Cove Head Lighthouse gefahren und ein wenig in den Felsen umhergeklettert. Dabei fanden wir einen abgenagten Elchknochen und ein sauber abgefressenes Möwenskelett.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/rocky2.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/rocky1.jpg)


Wieder in Rocky Harbour angekommen suchten wir den örtlichen Laundromat auf. Da sind wir mittlerweile echte Profis. Im nebenan gelegenen Supermarkt gab es Waschpulver und 1-$-Münzen, und schon wurden eine 40 und eine 60-Grad-Maschine bestückt. Wir stellten uns zwei Stühle vor den Laden, schleckten ein Eis, tranken Kaffee und Coke und warteten. Schräg gegenüber vom Laundromat war ein Andenkenladen, von dem aus man auch seine e-mails schicken können sollte. Im Laden selber konnten wir aber nichts entdecken. Auf Anfrage wurde ich in das Wohnzimmer der Besitzerin geführt und durfte dort ihren Computer benutzen. Free of charge. Die Kanadier sind wirklich nette Leute.  

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/sunset.jpg)
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Westernlady am 26.01.2007, 19:41 Uhr
Hallo Biggi,

interessanter Bericht und mal von einer ganz anderen Gegend  :D
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: OWL am 27.01.2007, 06:40 Uhr
Schön, daß jetzt die Sonne rauskommt. Mit blauem Himmel und hübschen Wolken wirkt die Landschaft gleich viel freundlicher! 8)

Kulinarische Experimente sind immer spannend, können aber schrecklich sein, wenn's nicht gut ausgeht! :roll:
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 27.01.2007, 20:03 Uhr
Zitat von: OWL

Kulinarische Experimente sind immer spannend, können aber schrecklich sein, wenn's nicht gut ausgeht! :roll:


No risk no fun! :D  :wink:
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Kauschthaus am 27.01.2007, 22:12 Uhr
Hallo Biggi,

was für ein wunderschönes Bild vom Sonnenuntergang!

Habt ihr wirklich eine 60 Grad Wäsche aufgesetzt??? Ich wusste gar nicht, dass es das in Nordamerika gibt.  :shock: :lol:

Liebe Grüße, Petra
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Willi am 28.01.2007, 00:54 Uhr
Zitat von: Kauschthaus

Habt ihr wirklich eine 60 Grad Wäsche aufgesetzt??? Ich wusste gar nicht, dass es das in Nordamerika gibt.  :shock: :lol:
Liebe Grüße, Petra


Hallo Petra,
mein Schwager lebt da drüben und hat an seiner Waschmaschine einen Warmwasseranschluß und einen Kaltwasseranschluß.
Warum sollten das andere nicht auch haben.

Gebe aber zu, daß es bei öffentlichen Laundromats eher unwahrscheinlich ist. :)
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 28.01.2007, 10:44 Uhr
Zitat von: Kauschthaus


Habt ihr wirklich eine 60 Grad Wäsche aufgesetzt??? Ich wusste gar nicht, dass es das in Nordamerika gibt.  :shock: :lol:

Liebe Grüße, Petra


Es ist wahrscheinlich Wunschdenken, dass die Einstellung "hot" tatsächlich irgendeinen Effekt hat. Aber in Zusammenhang mit dem Quirl... :D
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: die_franken am 28.01.2007, 10:59 Uhr
Hi Biggi,
ich Springe noch mit auf :wink:

schöner Bericht, ich Liebe solche Berichte wo nicht jeder Hinnfährt.
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Kauschthaus am 28.01.2007, 11:24 Uhr
Zitat von: Willi


Gebe aber zu, daß es bei öffentlichen Laundromats eher unwahrscheinlich ist. :)


Das war natürlich nur auf die öffentlichen Waschmaschinen bezogen.  :wink:

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: BettinaW am 06.02.2007, 14:29 Uhr
Hallo biggi,

ich bin auch noch dabei.  :D
Dein Bericht ist echt super! Da werden bei mir wieder "alte" Urlaubserinnerungen wach.
Hoffentlich bleibt das Wetter jetzt so.

Gruß
Bettina
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: OWL am 06.02.2007, 17:21 Uhr
Biggi, darf ich mal drängeln? :wink:

Bin doch schon so gespannt auf die weitere Tour!
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Kauschthaus am 06.02.2007, 18:24 Uhr
Ich drängel mit ...  8) :wink:

Ist ja toll, was man jetzt mit der Schrift machen kann. Ich hoffe nur, Biggi schreibt jetzt nicht im move Modus weiter, sonst nehme ich mein Drängeln zurück.  :lol:

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Willi am 06.02.2007, 22:27 Uhr
Ich drängel mit ...  8) :wink:

Ist ja toll, was man jetzt mit der Schrift machen kann. Ich hoffe nur, Biggi schreibt jetzt nicht im move Modus weiter, sonst nehme ich mein Drängeln zurück.  :lol:

Viele Grüße, Petra

Noch schlimmer, wenn dann auch noch die Bilder im move Modus mit eingefügt sind   :lol:

Bin auch schon gespannt, wanns weitergeht
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Palo am 09.02.2007, 10:57 Uhr
Prima Bericht und schöne Bilder!!
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 10.02.2007, 16:14 Uhr
ich will auch mal was in diesem tollen move modus schreiben wenn Ihr schon nicht wollt dass ich den Reisebericht in dieser Art fortsetze...
:D

Heute geht es endlich weiter auf unserer Fahrt durch Neufundland. Wie schön, dass es Euch bisher gefallen hat! 8)

7. Tag, Freitag
Für heute hatten wir einen Ausflug zum Western Brook Pond geplant. Los ging es zunächst mit einem Spaziergang um den Berry Head Pond. Dabei gelangen uns einige nette Fotos.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/toterbaum.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/elchkonfekt.jpg)

Konfekt am Wegesrand...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/chipmonk.jpg)

Höhepunkt des heutigen Tages war jedoch eine Bootstour auf dem Western Brook Pond. Zunächst hieß es, 3 km zu dem Bootsanleger bei strahlendem Sonnenschein zu wandern.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/schiffwesternbrook.jpg)

Das Schiff war gut gebucht, aber wir konnten noch einen guten Platz vorne am Bug ergattern. Zu Beginn der Fahrt sahen wir eine Elchkuh mit ihrem Jungen am Strand entlang marschieren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/elchfamily.jpg)

Über das Wasser pfiff ein eiskalter Wind, und wir waren froh, dass wir unsere warmen Jacken dabei hatten. Die Fahrt war atemberaubend schön.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/westernbrook3.jpg)

Schroffe Felsen, bizarre Gesteinsformationen, Wasserfälle aus schwindelerregenden Höhen, bis zu 800 m hoch.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/normal_westernbrook2.jpg)

 Zum Schluss der 2-stündigen Bootsfahrt fing es leider leicht zu nieseln an.
Auf dem Rückweg zum Auto sahen wir eine Caribou-Kuh im Unterholz. Leider zusammen mit 20 anderen Touristen, so dass sich das Vieh schnell wieder im Unterholz verdrückte. Auf der Rückfahrt zum Hotel versuchten wir verzweifelt, einen Radiosender zu finden, der über das WM-Eröffnungsspiel berichten würde. Und tatsächlich fanden wir auch einen. Deutschland hat Costa Rica 4:2 besiegt, yeah.
Die Attraktion des Abends war ein Auftritt der Band "Anchors Aweigh" hier im Hotel-Pub. Die Band spielt Newfoundland Folk, und der Abend war sehr lustig und stimmungsvoll. Die Jungs haben auch einen Internet-Auftritt.
http://www.anchorsaweigh.ca/index.htm (http://www.anchorsaweigh.ca/index.htm)
Die Show dauerte bis 0:30 in der Nacht!
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: OWL am 10.02.2007, 16:47 Uhr
Toll! Und wieder bemerke ich diese Ähnlichkeit zu Nordwesteuropa, z. B. Norwegen, Schottland oder (bis auf die Bäume) Island.
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 10.02.2007, 21:52 Uhr
8. Tag, Sonnabend
Nach einem guten Frühstück hier im Hotel ging es los zu den Tablelands. Es handelt sich um ein geologisch sehr interessantes Gebiet, denn die Erdkruste hat sich hier mal irgendwann nach außen geklappt (jedenfalls habe ich das als Laie so verstanden). Es sieht ein wenig wie eine Mondlandschaft aus.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/tablelands01.jpg)


 Eine kurze Wanderung führte uns dort zu einem kleinen Wasserfall.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/tablelands2.jpg)


Das Wetter ging so, bewölkt, aber dafür fast trocken. Wir fuhren dann weiter nach Trout River, einem kleinen Fischerdorf. Auf dem Rückweg stoppten wir im Discovery Center und kauften einige Postkarten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/troutriver2.jpg)

Dann fuhren wir weiter nach Woody Point, um in einem kleinem Restaurant zu Mittag zu essen. Köstlich frischer Fisch.
Zurück im Hotel hatte uns dann endgültig das WM-Fieber gepackt, und wir schauten uns das Spiel Argentinien gegen Elfenbeinküste an, das 2:1 für Argentina endete. Anschließend versuchten wir ein nettes Restaurant zu finden. Wir landeten in einer Burger-Bude, wo es zwar einen herrlich frischen Salatteller gab, aber auch die fettigsten Fritten, die man sich vorstellen kann. Widerlich. Nach dem Essen fuhren wir zum Jux ein wenig durch die Gegend, und abends schauten wir uns einen Grisham-Thriller an, A Time To Kill. Nervig waren die vielen Werbeunterbrechungen, die den Film auf eine Länge von fast 3 Stunden aufblähten.
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Palo am 11.02.2007, 04:23 Uhr
So was war der Konfekt am Wegesrand :verwirrt:
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Willi am 11.02.2007, 13:50 Uhr
So was war der Konfekt am Wegesrand :verwirrt:

Sieht aus wie lauter Kiwis  :lol:

Elchlosung - oder ???
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 11.02.2007, 16:41 Uhr
So was war der Konfekt am Wegesrand :verwirrt:

Sieht aus wie lauter Kiwis  :lol:

Elchlosung - oder ???

Willi hat das kleine Bilderrätsel gelöst :dance: :lol:
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: OWL am 12.02.2007, 10:30 Uhr
Elchlosung? Ich hab's für Nüsse gehalten :oops: :oops: :oops:
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: BettinaW am 12.02.2007, 10:57 Uhr
Elchlosung? Ich hab's für Nüsse gehalten :oops: :oops: :oops:

Thoams, diese Nüsse würde ich lieber nicht knacken.  :wink:

Hallo Biggi,
die Bootstour auf dem Western Brook Pond hat uns auch sehr gut gefallen genauso wie die neufundländische Musik. Leider haben wir dort nie eine Live-Band spielen sehen aber ich habe mir ein paar CD's mit nachhause genommen und höre sie noch ab und zu an.

Gruß
Bettina

Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: OWL am 12.02.2007, 13:03 Uhr
Na, nach der ersten Nuß wäre es mir wohl aufgefallen :D
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 18.02.2007, 13:21 Uhr
9. Tag, Sonntag
Im Nachhinein betrachtet war heute der reinste Gammeltag. Das Wetter war mieserabel, und wir hatten keine Lust, etwas zu unternehmen. So haben wir dann lange geschlafen, Fußball geguckt, im Internet gesurft, und den Tag vorüberziehen lassen. Am Abend wurde das Wetter besser, und wir machten einen kleinen Spaziergang durch Rocky Harbour.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/rockyharbour01.jpg)

Die Vorgärten sind sehr speziell dekoriert:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/rockyharbour2.jpg)

Manchmal auch so:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/rockyharbour3.jpg)
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: BettinaW am 18.02.2007, 13:46 Uhr
Hallo Biggi,

ja, das stimmt. Die Vorgärten in Neufundland sind teilweise etwas ganz besonderes. Manche waren richtig schön, aber andere wirklich kitschik.

Hoffentlich hat sich das Wetter für die nächsten Reisetage gebessert.

Gruß
Bettina
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: OWL am 18.02.2007, 13:55 Uhr
Was sind denn das für Knochen? Ein kleiner Wal?
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Willi am 18.02.2007, 16:33 Uhr
Mag ja ganz praktisch sein, wenn man sich die Blumen im Frühjahr einfach in den Vorgarten steckt, wo man sie möchte, aber mir wären echte doch lieber  :roll:

Aber interessant anzuschauen ist das schon.

Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: die_franken am 18.02.2007, 16:34 Uhr
POOOOOA heute mit  :sun:

so kann es weitergehen :wink:
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 18.02.2007, 18:43 Uhr
Was sind denn das für Knochen? Ein kleiner Wal?

Ja, ich glaube auch, dass es ein Walskelett ist.  :)
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 18.02.2007, 18:52 Uhr
Mag ja ganz praktisch sein, wenn man sich die Blumen im Frühjahr einfach in den Vorgarten steckt, wo man sie möchte, aber mir wären echte doch lieber  :roll:

Aber interessant anzuschauen ist das schon.



Interessant sind nicht nur die gewünschten Blumen... :wink:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/vorgarten2.jpg)

Nein, aber mal im Ernst, das Ziehen von Gartenblumen ist hier wegen des Klimas ein mühsames
 Unterfangen, der Sommer ist kurz.

@ Bettina und die franken: Die liebe  :sun: ist doch viel schöner, wenn sie sich ein wenig rar macht :D Die nächste  :dusche: kommt bestimmt...
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 18.02.2007, 19:11 Uhr
10. Tag, Montag: Rocky Harbour – Cape Onion

Wir waren froh, dass es heute endlich weiterging. Obwohl das Wetter heute morgen abscheulich war. Nach einem kurzen Frühstück ging´s los. Bei strömendem Regen über die Northern Peninsula Richting Cape Onion, was ungefähr 350 km nördlich liegt. Die Strasse in den hohen Norden heißt

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/normal_viking_trail.jpg)

Das Wetter war schlecht, es regnete, es war nebelig, und das schlug absolut auf die Stimmung. In Port aux Choix machten wir Pause und aßen in einem sehr guten Restaurant zu Mittag, natürlich seafood.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/port_aux_choix1.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/port_aux_choix2.jpg)

Wir fuhren dann noch zu einer archäologischen Stätte, wo es Überreste menschlicher Behausungen der Urureinwohner zu sehen geben sollte. Im Visitor-Center erklärte uns ein freundlicher Bediensteter, dass in Kanada gerade Public Service Week ist, was nichts anderes bedeutet, als dass sich sämtliche Beschäftigte des öffentlichen Dienstes rundherum besuchen und es mit der Arbeit nicht so genau nehmen müssen. In der Ausstellung wurde dann das Leben der indianischen Ureinwohner sehr ausführlich und gut dargetellt. Die Ausgrabungsstätte an sich fanden wir nicht, aber das Wetter war auch zu ungemütlich, um draussen herumzulaufen.

Bis zum Cape Onion wurde das Wetter so miserabel, dass wir uns vornahmen, den morgigen Tag abzuwarten, um dann zu entscheiden, ob wir den Urlaub verkürzen oder planmäßig durchziehen sollten. Bevor wir zum Tickle Inn fuhren, machten wir noch einen Abstecher in ein nahegelegenes Fischerdorf,

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/vorgarten.jpg)

wo ich den in einem Tim-Hortons Drive through erworbenen Kaffee in Ruhe trinken wollte (langsam werde auch ich zum Tim-Hortons-Junkie).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/tim_hortons1.jpg)

Zum Glück hatte es aufgehört zu regnen. Im Tickle Inn angekommen wurden wir sehr freundlich von S. begrüßt. Das Tickle Inn ist ein um 1890 gebautes Holzhaus, unmittelbar an der Küste gelegen, welches liebevoll restauriert wurde und jetzt während der Sommermonate ein B&B ist.
Wir hatten ein Abendessen gebucht, welches von S. zubereitet wurde und das wir zusammen mit zwei anderen Gästen, einem kanadischen Paar, einnahmen. Es schmeckte außerordentlich lecker, und das Tischgespräch war sehr nett. Etwas verblüfft waren wir über die Frage, ob wir schon im Ruhestand wären. Es scheint in Kanada nichts besonderes zu sein, bereits mit Mitte 40 aus dem Berufsleben auszuscheiden, jedenfalls wenn man dann eine bestimmte Anzahl an Jahren im öffentlichen Dienst tätig gewesen ist. Merkwürdig. Nach diesem angenehmen Abend lauschten wir vom Bett aus noch ein wenig dem Atlantik und freuten uns nun doch auf den nächsten Tag mit hoffentlich ankommenden Hochdruckgebieten.


Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 18.02.2007, 19:41 Uhr
11. Tag, Dienstag: Cape Onion / L’anse Aux Meadows

Die beiden Kanadier waren schon mit Frühstück fertig, als wir kamen. Heute sollte es zu einem Höhepunkt der Reise kommen, und das Wetter passte absolut dazu: Strahlender Sonnenschein.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/tickle_inn.jpg)

Tickle Inn

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/moose.jpg)

Er wollte nur mal Guten Tag sagen.

Wir wollten Eisberge sehen. Zunächst fuhren wir jedoch zu einer Ausgrabungstätte in L’anse Aux Meadows, wo es eine Wikingersiedlung, zu sehen gab.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/l_anse_aux_meadows2.jpg)

Die Wikinger hatten bereits vor 1000 Jahren Amerika entdeckt und dort für einige Jahre gewohnt. Wir nahmen an einer sehr interessanten Führung teil, die ein junger Guide ganz engagiert durchführte. Es ist wirklich erstaunlich, was die Archäologen für Informationen aus Bodenfunden gewinnen können. Besonders beeindruckend fand ich die Eisenschmelze der Wikinger. Sie waren die ersten Menschen in Nordamerika, die Metall gewinnen konnten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/l_anse_aux_meadows4.jpg)

Nachdem wir einige rekonstruierte Wikingerhäuser beguckt hatten,

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/l_anse_aux_meadows3.jpg)

fuhren wir in das kleine Dorf, von dem aus unsere Bootstour zu den Eisbergen starten sollte. Wir waren dann ein bisschen irritiert über die Aussage des Bootsbesitzers, der sagte, die 13:00 Uhr Tour würde nur stattfinden, wenn mindestens 6 Leute zusammenkämen. Naja, bis dahin war ja noch eine Stunde Zeit. Und wir setzten uns bei herrlichstem Sonnenschein auf eine Bank und guckten uns das Meer an.
Um 12:45 Uhr waren wir wieder beim Anleger, und ich schaute mich ein wenig um und machte eine ekelhafte Entdeckung: Die Fischer hatten einen Elchkopf im Wasser versenkt, wohl um damit Aale zu fangen (Das entsprechende Foto erspare ich Euch, statt dessen ein anderes Foto:).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/bojen.jpg)

Die nächste kleine Aufregung, nachdem feststand, dass die Tour stattfinden würde, war, dass man nur bar bezahlen konnte, immerhin 38 $ pro Person. Zum Glück hatte ich soviel Bargeld dabei.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/walfahrt1.jpg)

Die Tour startete dann, und außer uns waren nur noch 7 andere Touristen Bord, so dass wir herrlich viel Platz hatten. Schon nach kurzer Fahrzeit bekamen wir etliche Wale zu sehen, Minkies und Finns und Humpbacks.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/walfahrt2.jpg)

 Krönung und absoluter Höhepunkt waren dann aber die Eisberge. In mäjestätischer Schönheit lagen sie da, eingehüllt in helles Sonnenlicht - breathtaking. Wir hatten sogar das Glück, ein Exemplar vor uns zu haben, das ein Arch aufwies.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/berg1b.jpg)

Der Skipper fuhr einmal sehr langsam um den Eisberg herum. Ich machte bestimmt hundert Fotos. Von diesem Naturschauspiel waren wirklich alle beeindruckt. Auf dem Rückweg zum Hafen gab es noch einmal Wale zu bestaunen.

Wir fuhren dann zurück zum Tickle Inn, wo wir uns dann wiederum zum Abendessen bei S. angemeldet hatten. Diesmal fand sich dort eine größere Runde ein: Eine 4-köpfige amerikanische Familie aus Minnesota und ein älteres Paar aus Kanada. Die Abendrunde wurde eindeutig dominiert von der älteren Dame aus Kanada. D. war eine Lady, wie sie im Buche steht. Sie wusste zu allem und jedem eine Geschichte zu erzählen, immer sehr gestenreich und sehr witzig, dabei sprach sie dem Vino tüchtig zu, so dass die Stimmung immer besser wurde. Das herrliche Essen von S. geriet dabei fast in den Hintergrund. Die Krönung war ihr Auspruch „Do you think there is another glass of wine hanging around in the kitchen?“
Nachdem wir viel getrunken und gelacht hatten, gingen wir um 22:00 in unser Zimmer und unterhielten uns noch über dit un dat.
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: OWL am 19.02.2007, 00:41 Uhr
An L’anse Aux Meadows erinnere ich mich gerne - war mein allererster Sieg in einem Bilderrätsel! :D

Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Crimson Tide am 19.02.2007, 07:13 Uhr
An L’anse Aux Meadows erinnere ich mich gerne - war mein allererster Sieg in einem Bilderrätsel! :D



 :lol: An das Rätsel erinnere ich mich auch noch!  :wink:

Toll, das muß wirklich breathtaking gewesen sein!  :shock:

Wale UND Eisberge...WOW !  Aber dafür ist man ja schließlich da hingefahren!  :lol: :wink:

Und das Wetter ist ja auch immer besser geworden!
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: BettinaW am 19.02.2007, 10:31 Uhr
Wow, der Eisberg ist ja super! Und das Wetter hat es da ja auch sehr gut mit euch gemeint.
Leider war ich damals zu spät im Jahr in Neufundland. Da waren alle Eisberge bereits geschmolzen. Aber das ist ein Grund mal wieder dorthin zu fahren.

Gruß
Bettina
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Willi am 19.02.2007, 23:59 Uhr
Super, daß sich das Wetter endlich mal gebessert hat. Da kommt die Natur doch gleich ganz anders zur Geltung.
Die Bilder sind toll geworden bei dem Licht und die Farben der Eisberge einfach klasse  (http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/froehlich/a020.gif)
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: americanhero am 20.02.2007, 00:12 Uhr
Also der Iceberg ist ja richtig klasse. Da hat sich ja der Tag allemal gelohnt.


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: candygirl am 03.03.2007, 13:22 Uhr
Wow, tolle Reise!!! :hand: Das würde mich auch mal interessieren!! Gefällt mir sehr gut Dein Bericht! :D
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 04.03.2007, 14:34 Uhr
12. Tag, Mittwoch: Cape Onion – Rocky Harbour

Ich wachte um 5:00 Uhr auf und machte Bilder von einem herrlichen Sonnenaufgang, schlief danach aber noch einmal tief und fest ein.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/sunset2.jpg)

Wir waren spät dran und kamen erst um 9:00 Uhr in den Frühstücksraum. Die Amerikaner und D. und T. waren schon fertig mit Frühstücken. Ich glaube aber, S. war nicht unglücklich darüber, dass wir nicht so geballt am Morgen aufgetaucht sind.
Wir kauften noch 2 T-shirts und ein Cap mit dem Tickle Inn darauf als Souvenier und fuhren dann gemütlich los. Hoffentlich bleibt uns so etwas erspart:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/accident.jpg)

Wir wollten zurück nach Rocky Harbour. Am Wegesrand sahen wir immer kleine umzäunte Gemüsebeete. Diese sind eine neufundländische Besonderheit, denn jeder Bürger hat das Recht, sich solch ein Beet auf öffentlichem Grund anzulegen, und niemand erntet einfach beim Nachbarn. So etwas habe ich noch nie zuvor gesehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/gemuesebeet.jpg)

Die Sonne schien, wir machten Pause in Port au Choix, wo wir wieder hervorragend aßen. Die Fahrerei wurde dann nervig, weil die Strasse schlecht war und es Baustellen gab.

Um 16 Uhr sassen wir im Motel, um das Spiel Deutschland gegen Polen zu gucken. Superspannend. Neuville erlöste uns in der 92. Minute. Danach ging es einen Burger essen und anschließend war es auch schon bald Zeit für die Anchors Aweigh Show, die wir uns noch ein zweites Mal reingezogen haben.

13. Tag, Donnerstag: Rocky Harbour – Gander

Heute haben wir die Rückreise zur Ostküste angetreten. Wir waren uns noch nicht ganz sicher, bis wohin wir heute fahren wollten. Das Wetter war herrlich. Beim Frühstück haben wir uns wieder sehr über die Bedienung gewundert, die mir irgendeinen Pamps brachte, den ich ganz bestimmt nicht bestellt hatte. G.s Spiegeleier sahen auch sehr nach Rührei aus. Naja.

Nachdem wir getankt hatten und uns die beiden anderen Scheiben von Anchors Aweigh an der Tanke gekauft hatten, fuhren wir los Richtung Osten. (Die erste CD hatten wir uns schon vorher gekauft und rauf und runter gehört.) Die 60 km bis zum TCH waren landschaftlich herrlich. Da kann man mal sehen, was es für einen Unterschied macht, ob man bei Regen oder bei Sonnenschein fährt. Wir beschlossen, in Gander zu übernachten, was ca. 300 km entfernt liegt. Die Fahrt war völlig unspektakulär, um nicht zu sagen eintönig.

In Grand Falls Windsor versuchten wir, den örtlichen KFC-Laden zu finden. Ohne Erfolg. Wir fuhren dann weiter nach Gander, fanden schnell das angedachte Hotel, aßen aber zunächst bei KFC. Im Comfort Inn gab es wireless Internet, Laundromat for free und Fernsehen, so dass wir mit unserem schönen Zimmer sehr zufrieden waren.
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: OWL am 04.03.2007, 15:06 Uhr
Ah, es geht weiter! :D

Das Schild mit dem Elch ist gut.
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Willi am 04.03.2007, 17:09 Uhr
Zitat
Wir wollten zurück nach Rocky Harbour. Am Wegesrand sahen wir immer kleine umzäunte Gemüsebeete. Diese sind eine neufundländische Besonderheit, denn jeder Bürger hat das Recht, sich solch ein Beet auf öffentlichem Grund anzulegen, und niemand erntet einfach beim Nachbarn....

Auch die Elche nicht ?  (http://www.fs-maphy.uni-hannover.de/forum/images/smiles/moose.gif)


Schön, daß es weitergeht.  :)
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Kauschthaus am 04.03.2007, 17:24 Uhr
Hallo Biggi,

es geht weiter und die Sonne scheint, wie schön!  :sun:  :D

Ich frage mich auch, ob so ein Zaun einen Elch wirklich abhalten kann, wenn da was Leckeres aus dem Boden sprießt ... :kratz:
Oder sie mögen kein Gemüse?  :?

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 04.03.2007, 17:28 Uhr
Hallo Biggi,

es geht weiter und die Sonne scheint, wie schön!  :sun:  :D

Ich frage mich auch, ob so ein Zaun einen Elch wirklich abhalten kann, wenn da was Leckeres aus dem Boden sprießt ... :kratz:
Oder sie mögen kein Gemüse?  :?

Viele Grüße, Petra

Keine Ahnung, vielleicht geben die sich mit so einem Kleinkram gar nicht erst ab?  :wink: Oder die Zäune nützen tatsächlich. :dafuer:
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 04.03.2007, 17:35 Uhr
14. Tag, Freitag: Gander – Port Rexton

Wir wurden geweckt von fetten Regentropfen, die gegen die Scheiben klatschten. Eigentlich finde ich das sehr gemütlich. Das Frühstücksbuffet war etwas kärglich: Toast, Margarine, Marmelade, Orangejuice und Kaffee. In einem winzigen Raum, in dem mir die Klimaanlage kalte Luft in den Rücken blies, nahmen wir das einfache Mahl ein. Der Dauerregen schlug auf die Stimmung. Wir hatten zuerst überlegt, ob wir uns das Luftfahrtmuseum hier in Gander anschauen sollten. Gander muss in den 50er und 60er Jaren ein wichtiger Flughafen für Transatlantikflüge gewesen sein, von Europa kommend ist es der erste internationale Flughafen gewesen, der zu erreichen war. Wir kennen zwei Leute, deren einziger Kontakt mit Neufundland eben dieser Flughafen nach einer Atlantiküberquerung war. Wir gingen nicht in das Museum, sondern fuhren bei strömendem Regen Richtung Port Rexton, das nur etwa 200 km entfernt war. In Trinity, einem kleinen Nachbarort von Port Rexton, bestaunten wir hunderte von blauen und weißen Plastikbehältern, die in der Bucht schwammen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/blauetonnen.jpg)
(Dieses Foto entstand am nächsten Tag, wie Ihr am Wetter sehen könnt).

Es sah aus wie ein Kunstwerk von Christo.

Trinity, ein kleines Fischerdorf mit etlichen Gebäuden aus der Jahrhundertwende, was hier quasi uralt ist, erreichten wir gegen 13:00 Uhr. Nach einigem Hin und Her fanden wir ein sehr nettes Restaurant, in dem wir uns erstens über das komische Englisch der Bedienung wunderten und uns zweitens an herrlich frischem Seafood erfreuten.

Nach dem Essen fuhren wir in das nahe gelegene Hotel. Hier wurden wir sehr freundlich begrüßt, die Dame an der Rezeption erklärte uns den Weg zu unserem Gebäude, welches wir auch sehr schnell fanden. Das Zimmer war picobello, aber in einer Weise steril. Das Hotel gehört zwei Architekten, und das merkt man der Anlage auch an. Wenig erfreut waren wir über das Gäste-Manual. Zitat: We have provided you with binoculars for your stay. You are welcome to take these with you, as you travel around the area. But don´t forget to leave them in your room, when you depart. The cost for packing and mailing them back to us is high. Und tausende andere Anweisungen und Belehrungen mehr. Unter anderem wurde empfohlen, 20 % gratuity auf den Zimmerpreis zu zahlen.

Das Wetter wurde immer schlechter, draussen heulte der Sturm. Wir fingen an, uns das Spiel Mexico gegen Angola anzuschauen, aber um 17:00 wollten wir dann doch noch mal raus, und so fuhren wir zum Cape Bonavista. Auf der Fahrt dorthin besserte sich das Wetter merklich, wenn auch die liebe Sonne sich nicht blicken ließ. Auf dem Rückweg kurzer stop im Foodland, wo wir uns mit beverages versorgten. 

Zurück in Trinity gingen wir in das andere Restaurant des Ortes, wo ich mich wiederum an Lobster herantraute. Wir holten uns dann noch eine Flasche Wein im örtlichen Liquor Shop, checkten unsere mail im Hauptgebäude des Hotels und gingen dann in unser Zimmer. Ich machte noch einen kleinen Spaziergang, mittlerweile war das Wetter sehr gut geworden. Wir hoffen auf gutes Wetter morgen.

15. Tag, Sonnabend: Port Rexton

Ich wachte um 5:00 Uhr bei herrlichstem Sonnenschein auf. Wir blieben dann noch bis 9:00 Uhr in der Koje und beschlossen dann, die Frühstücksfacilities hier zu boykottieren und spekulierten darauf, in Trinity ein Frühstück zu bekommen. Trinity ist ungefähr 10 Fahrminuten entfernt und empfing uns mit strahlendem Wetter.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/trinity.jpg)

Was für ein Gegensatz zu gestern. Wir hofften in dem Restaurant von gestern Abend ein Frühstück zu bekommen, aber der Laden war leider geschlossen. Wir bummelten dann zur Kirche die geöffnet hatte und die wir uns anschauten, ziemlich groß für so einen kleinen Ort.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/trinitychurch.jpg)

Auf dem Weg zum lokalen Supermarkt, wo wir auf einen Kaffee hofften, begegnete uns ein Mädchen, das uns zurief:" 28 degrees for the next two days!" Schöne Aussichten! In dem Supermarkt fanden wir zwar Milch, aber für mich gab es keinen Kaffee ... und das im Tim-Horton´s-Land.

Ohne Kaffee und Frühstück im Magen ging es dann zu der Filmkulisse der Fernsehserie „Random Passage“.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/movieset1.jpg)

Wir machten die Führung zusammen mit einem kanadischen Ehepaar. Und ich denke mal, dass die Hütten der Realität des Lebens im 19. Jahrhundert ziemlich entsprachen, es muss ein fürchterlich karges und entbehrungsreiches Leben gewesen sein.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/movieset4.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/movieset2.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/movieset3.jpg)


Wir überlegten dann noch, ob wir die Serie auf DVD kaufen sollten, aber ich bin mir nicht sicher, ob sich nordamerikanische DVD´s bei uns abspielen lassen.

Noch immer ohne Frühstück fuhren wir zurück nach Trinity, wo wir dann gleich zu Mittag aßen. Wieder sehr lecker. So gestärkt fuhren wir erneut zum Cape Bonavista. Der Eindruck heute war ein ganz anderer als gestern. Bei strahlendem Sonnenschein stand die Szenerie in krassem Gegensatz zur wilden Urwüchsigkeit des gestrigen Tages. Wir gingen zum Leuchtturm

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/capebonavista.jpg)

und zu einer Klippe, und schließlich zum Denkmal von John Cabot,

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/normal_johncabot.jpg)

der hier an dieser Stelle angeblich gelandet sein soll und Neufundland für die englische Krone in Besitz genommen hat.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/normal_johncabot2.jpg)

Weiter gings zum nahegelegenen Ryan Premises.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/capebonavista2.jpg)

Eine Ansammlung von 5 Häusern, die für die Fischwirtschaft des 19.Jahrhunderts typisch waren und als Museum erhalten blieben. Wir waren sehr beeindruckt von einem Film über die Kabeljaufischerei in den 30er Jahren. Unglaublich, welche Massen damals in harter körperlicher Arbeit aus dem Meer gezogen wurden. Im Museum war sogar eine deutsche Fischkonservenverpackung ausgestellt: Kabeljaufilet, praktisch grätenfrei. Nach dem Besuch dieses Museums hatten wir aber wirklich genug über Cod, ausgesprochen: Kähd, gehört.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/capebonavista3.jpg)

Im Andenkenladen wurde allerlei Schnickes gekauft, unter anderem ein Kochbuch mit neufundländischen Rezepten. Nach einem netten Smalltalk mit den beiden girls dort machten wir noch einen scenic drive, der ganz schön war, und landeten dann wieder in unserem Restaurant in Trinity, wo wir dummerweise Steak statt Fisch bestellten. Viel Gegnabbel. Im angeschlossenen Souveniershop erwarben wir dann allerdings ein paar sehr schöne Keramikkacheln mit diversen Früchten und ein Bild, das ich richtig schön finde.
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: OWL am 04.03.2007, 18:18 Uhr
Komischer Leuchtturm. Normalerweise sind Leuchttürme ja eher hoch und schmal statt so "dicklich"! :D
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: mannimanta am 04.03.2007, 18:28 Uhr
Hi,
bin jetzt erst dazugestossen und habe den Bericht in einem
Zug gelesen. Sehr interessant und kurzweilig geschrieben!
Tolle Fotos, auch die Regenbilder (gerade die...)
Mich würde mal interessieren, wie das Preisniveau in der Gegend ist?
Motels, B&B's, Restaurant, u.s.w.
Hoffe es geht bald weiter...
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Palo am 04.03.2007, 18:45 Uhr
Habt ihr je rausgefunden wozu die Plastikbehaelter in Port Rexton dienen?
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 04.03.2007, 18:50 Uhr
Hallo mannimanta,

herzlich willkommen in unserer Reisetruppe!  :D

Das Preisniveau ist ungefähr so:
Motel/Hotel je nach Lage und Ausstattung ab ca. 60 CAD bis 110 CAD plus Steuern, B&B ab 70 CAD plus Steuern, Restaurant je nachdem  ca. 35 CAD bis 70 CAD für 2 Leute alles inklusive, Lobster auch schon mal mehr.
In St. John´s ist es generell am teuersten, die Untergrenze der Preise bezieht sich auf Unterkünfte außerhalb der Städte.
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 04.03.2007, 18:52 Uhr
Habt ihr je rausgefunden wozu die Plastikbehaelter in Port Rexton dienen?

Hallo Palo,

ich vermute, dass die Plastikteile irgendwelche Fanggeräte kennzeichnen, aber ich bin nicht sicher  :kratz:
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 04.03.2007, 19:01 Uhr
Komischer Leuchtturm. Normalerweise sind Leuchttürme ja eher hoch und schmal statt so "dicklich"! :D

Stimmt, es müsste eher "Leuchthaus" heißen, so wie im Englischen "lighthouse".
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: OWL am 05.03.2007, 12:15 Uhr
Normalerweise werden Leuchttürme ja hoch und schmal gebaut, um mit wenig Material eine große Höhe zu erreichen. Bei dem Ding sieht es aber fast so aus, als hätte man auf ein bereits als Wohnhaus genutztes HAus noch die Leuchtanlage draufgesetzt. War das denn das höchstgelegene Haus im Ort?
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Palo am 05.03.2007, 12:26 Uhr
Normalerweise werden Leuchttürme ja hoch und schmal gebaut, um mit wenig Material eine große Höhe zu erreichen. Bei dem Ding sieht es aber fast so aus, als hätte man auf ein bereits als Wohnhaus genutztes HAus noch die Leuchtanlage draufgesetzt. War das denn das höchstgelegene Haus im Ort?
Stimmt aber solche Leuchttürme sieht man viel. Die werden auf  hohen Klippen und Felsen gebaut wo sie dann von See gesehen  werden können. Der Leutturmwaerter wohnt in diesem Haus

Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 10.03.2007, 18:33 Uhr
16. Tag, Sonntag: Port Rexton – Cape St. Mary´s

Wir wachten wiederum bei herrlichstem Sonnenschein auf und packten unsere Siebensachen. Wir holten uns dann an der Tanke noch Kaffee und Milch und fuhren los Richtung Südspitze der Avalon-Halbinsel. Die Fahrt war völlig unspektakulär, nur das Wetter wurde zusehends bewölkter. Wir machten Pause in Placentia, wo wir zunächst zu Mittag aßen. In Placentia gab es eine Festungsanlage zu bestaunen, die die Franzosen errichtet hatten, um den Hafen zu schützen. Später wurde sie dann von den Engländern übernommen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/fort2.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/fort1.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/normal_fort3.jpg)

Das Visitor-Center gefiel uns sehr gut, nicht zuletzt, weil wir hier Info-Material sogar in deutscher Sprache bekamen. Auf dem Parkplatz entmüllten wir das Auto und waren entsetzt, wieviele leere Coke-Flaschen und -Dosen sich angesammelt hatten. (Natürlich gab es hier Recycling-Container, nicht dass Ihr denkt, wir hätten...)

Im weiteren Verlauf des Tages wurde das Wetter immer schlechter, und wir erreichten St. Bride´s im dichten Nebel. Wir fanden das angedachte Motel sehr schnell und bekamen ein Zimmer mit defektem Klosett. Also zurück zur Rezeption, die sich im örtlichen Supermarkt befand, und neues Zimmer bekommen. Tip top, leider ohne Internet.

Nach kurzer Verschnaufpause fuhren wir zum Cape St. Mary´s. Obwohl der Nebel jetzt wirklich dicht war, wanderten wir vom Besucherzentrum zu einem eine Meile entfernten Vogelfelsen. Bei klarer Sicht muss dieser Weg sehr schön sein, denn er verläuft unmittelbar an den Steilklippen der Küste entlang. Der Vogelfelsen, auf dem nebeneinander Möwen, Basstölpel und Lummen brüteten, war trotz der dichten Nebelsuppe sehr beeindruckend.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/capestmarys1.jpg)

Wir standen eine Zeitlang und beobachteten die akrobatischen Flugdarbietungen der Felswandbrüter.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/capestmarys2.jpg)

In St. Brides gingen wir in das örtliche Restaurant, aßen garlic bread mit cheese, den wir ausdrücklich nicht bestellt hatten, garden salad und Burger. Wir verließen das Restaurant bei herrlichstem Sonnenschein. Hoffentlich wird das Wetter morgen genauso.
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 10.03.2007, 18:52 Uhr
17. Tag, Montag: Cape St. Mary´s – Trepassey

Bei strahlendem Sonnenschein sind wir aufgewacht. Wir fuhren in das Restaurant von gestern abend zum Frühstücken und wurden von einem freundlichen alten Herrn bedient. Es gab wieder die üblichen Spiegeleier mit toast und Speck, die anfangen, mir zum Halse herauszuhängen. Anschließend suchten wir die örtliche Bibliothek auf (ja, es gibt hier in jedem noch so kleinen Ort eine public library) um unsere e-mails zu checken. Post von zu Hause, unsere kleine Nichte M. ist geboren, 4 Wochen zu früh! Und wir sind hier am Ende der Welt.

Danach ging es noch einmal zurück zum Vogelfelsen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/capestmarys3.jpg)

Es ist absolut erstaunlich, wieviel Unterschied es macht, ob man eine Location in dichtem Nebel oder bei strahlendem Sonnenschein besucht. So wanderten wir sehr beschwingt und fröhlich vom Visitor-Center zum Felsen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/capestmarys4.jpg)

Der Anblick war überwältigend. Hunderte und aberhunderte von Vögeln brüteten dort, die Versorgung der Brut hatte ein ständiges Kommen und Gehen der Eltern zur Folge. Wir konnten sehr akrobatische Flugeinlagen bewundern. Wir fragten uns, warum die Vögel sich gerade alle auf diesem einen Felsen tummelten. Wir kamen zu dem Schluss, dass es Sicherheitsaspekte sein müssen, die die Vögel diesen Nistplatz wählen lassen. Für Landräuber ist dieser Felsen unerreichbar.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11838/capestmarys5.jpg)

Nachdem wir das Schauspiel eine ganze Weile beobachtet hatten, gingen wir zurück zum Auto. Als Ziel für heute hatten wir uns Trepassey ausgesucht, wir wollten den sogenannten Irish Loop fahren. Das Wetter war sehr schön, die Landschaft beeindruckend durch ihre Kargheit, aber G. merkte, dass sich bei ihm eine gewisse Unlust zum Fahren breitmachte. Wir machten unterwegs bei einem Supermarkt halt und kauften uns ein Eis, das wir draussen auf dem Bordstein sitzend schleckten. Ein alter Mann kam auf uns zu und erzählte uns dieses und jenes, aber ich habe ihm gar nicht so genau zugehört, sondern beobachtete lieber die Flugzeuge am Himmel: 6 Stück konnte ich zählen.

Wir fuhren dann weiter zum ausgeguckten B&B, das wir auch sehr schnell fanden. Es lag ausserhalb von Trepassey, und ich wollte lieber noch mal in die Ortsmitte fahren, wo es ein Motel geben sollte. Wir fanden das Motel auch, aber wir fanden, es sah von aussen irgendwie unattraktiv aus. Also zurück zum B&B. Das B&B war leider ausgebucht. Also wieder zurück zum Motel. Ich ging rein, und der erste Eindruck war o.k., 69 $ die Nacht. Bei näherem Hinsehen doch alles echt muffig. Das übelste war, dass man das Fenster nicht aufmachen konnte. Stickige Luft.

Wir meldeten die Probleme und wollten dann noch nach Cape Race bzw zum Mistaken Point fahren. Die Strasse war sehr schlecht. Als dann auch noch das Wetter schlechter wurde, beschlossen wir umzukehren. Wir kauften uns Bier und schauten uns im Fernsehen das Spiel an Spanien gegen Tunesien (3:1). Das Fenster ging übrigens immer noch nicht auf. Auf erneute Nachfrage kam ein Handwerker und mit vereinten Kräften und Meißel und Hammer bekamen wir das Fenster doch noch geöffnet.
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 10.03.2007, 19:29 Uhr
18. Tag, Dienstag: Trepassey – St. John´s

Wir wachten auf und hörten Regentropfen an die Scheibe klopfen. Wir schauten aus dem Fenster und sahen dichten Nebel. Wir waren uns einig, dass wir nach Hause möchten. Uns ging plötzlich alles auf die Nerven. Unsere Sachen aus irgendwelchen Plastiktüten zusammenzusuchen, braunes Wasser aus der Dusche, die Krönung war dann das Frühstück, wir können Spiegeleier nicht mehr sehen. :( Und vor allem die kleine M., wir waren so gespannt darauf, wie sie aussieht! (http://www.smiley-channel.de/grafiken/smiley/familie/smiley-channel.de_familie014.gif)

Wir beschlossen also, nach St. John´s zum Flughafen zu fahren und zu fragen, ob wir schon heute oder morgen fliegen könnten. Fetter Nebel und fette Regentropfen begleiteten unsere Fahrt. Die Strasse war auch nicht allzu gut. Zum Glück waren es nur 130 km.

An den "Großstadtverkehr" in St. John´s mussten wir uns erst wieder gewöhnen. Wir haben dann den Flughafen aber ohne größere Probleme gefunden, und um 14:00 Uhr standen wir am Air Canada Schalter und trugen unser Anliegen vor. Die freundliche Dame am Schalter sagte uns, dass der Flug für heute abend nach London kein Problem wäre. Allerdings müssten wir in London die 19:20 Uhr Maschine nehmen. Was nichts anderes als 11 Stunden Aufenthalt in London bedeuten würde. Wir waren trotzdem einverstanden. Und nahmen uns vor, dann einen Trip nach London City zu machen. Irgendwie machte sie es dann aber doch möglich, dass wir in die 14:50 Maschine gebucht wurden. Große Erleichterung.  :engel1:

Vom Flughafen fuhren wir erneut zum Signal Hill. Die Sicht war diesmal viel besser, allerdings war es windig und es regnete leicht. Wir wollten uns dann noch das Geo-Center anschauen, das etwas unterhalb des Signal Hill gelegen ist. Das war eine gute Entscheidung, weil es wirklich sehr interessant und sehr gut gemacht war. Neben einer ganz ineressanten Ausstellung zum Untergang der Titanic und einem Ausstellungsraum über Erdölförderung ging es im Wesentlichen um die Erdgeschichte in all ihren Facetten. Die Kanadier in bester britischer Tradition können wirklich sehr interessante Museen machen.

Hier der Link:

http://www.geocentre.ca/ (http://www.geocentre.ca/)

Nachdem wir mit dem Museum fertig waren, fuhren wir noch mal ins Rumpelstiltskins. Dort erfuhren wir vom deutschen Sieg über Equador und aßen sehr gut zu Abend (Seafood). In der Tiefgarage des Hotels packten wir dann unsere Koffer, was natürlich etwas unkomfortabel war. Wir schafften es aber und waren überrascht über die Größe des Müllbeutels.

Anschließend fuhren wir zum Flughafen. Das Auto wurde völlig problemlos abgegeben, ich war innerlich schon auf den Totschlag von 3 Stunden eingestellt, als ich sah, dass eine andere Touristin im Wartebereich surfte. Ich packte also unseren Schlepptop aus, und siehe da, wir waren online. Wir zogen mit unserem Laptop dann bald in die Flughafenkneipe um und surften.

Pünktlich um Mitternacht hob unser Vogel ab, die Flugzeit sollte nur 4:25 Std. betragen. Ich bin ziemlich schnell eingeschlafen. Als ich aufwachte waren es nur noch 1,5 Std, die dann auch schnell vergingen.

Um 8:20 waren wir in London Heathrow. Es begann ein endloser Marsch zum Lufthansa-Schalter, dort lange Schlange. Der einsame Lufthansa Mitarbeiter arbeitete tapfer ein Anliegen nach dem anderen ab. Als wir endlich dran waren, um den Anschlussflug zu bestätigen, gab es natürlich Probleme. Kam uns in St. Johns gleich so komisch vor. Nach viel hin und her klappte es dann aber doch. Der Flughafen in London ist öde und ungemütlich. Zum Glück hatten wir den Schläppi, so konnten wir hier in der Airport Kneipe wireless gehen und das Reisetagebuch weitertippen. Wir haben dann noch gegessen und uns unendlich gelangweilt, aber irgendwann gehen auch die längsten 6,5 Stunden vorüber. Um 14:50 hob die die sehr unbequeme weil enge Lufthansamaschine ab brachte uns nach Hause.

Das war unsere Reise nach Neufundland. Mit etwas Abstand betrachtet war es eine der schönsten Reisen, die ich je gemacht habe. Regen und Nebel haben so manches Mal genervt, aber richtig „eingeregnet“ hat es sich doch nie. Es kam immer wieder auch ein sonniger Tag. :sun:

In Neufundland gibt es viele sehr spezielle Dinge zu sehen und zu erleben: Als erstes würde ich die Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Bewohner nennen. Als zweites fand ich die Möglichkeit, Eisberge zu sehen, ein unbeschreibliches Erlebnis, auch wenn wir für dieses Abenteuer bis ganz hoch in den Norden fahren mußten. Und die Wale haben uns auch sehr beeindruckt, am Cape Onion konnten wir sogar vom Tickle Inn aus welche beobachten. Das war schon toll.

Danke, dass Ihr alle mitgefahren seid, und ich hoffe, es hat Euch auch gefallen in Neufundland, „The Rock“, wie die Insel von den Einheimischen genannt wird.
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: OWL am 11.03.2007, 13:55 Uhr
Was für eine Menge Vögel!  :shock: :D
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Palo am 11.03.2007, 14:05 Uhr
Schade dass ihr eure Tour abbrechen musstet :(
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 11.03.2007, 14:16 Uhr
Schade dass ihr eure Tour abbrechen musstet :(

Zwei Tage später wäre es eh nach Hause gegangen, das war nicht schlimm :wink:
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: americanhero am 11.03.2007, 14:29 Uhr
danke für den interessanten Reisebericht, auch wenn ihr so manches Mal einfach Pech mit dem Wetter hattet. Aber gerade die Bilder von den Eisbergen waren gigantisch, das hat mir sehr gut gefallen.



Greetz,

Yvonne

Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Willi am 11.03.2007, 18:57 Uhr
War ein sehr interessanter Bericht, Biggi.

Schade, daß das Wetter so oft mies war. Das kann einem mit der Zeit schon ganz schön auf den Keks gehen.
Neufundland ist sicher trotzdem eine Reise wert und irgendwann, wenn wir im Westen alles abgegrast haben ...

Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: OWL am 12.03.2007, 19:31 Uhr
So, jetzt habe ich das letzte Kapitel gelesen und bin ganz schockiert, daß es das allerletzte ist! :shock:
Aber ich kann das in der konkreten Situation nachvollziehen, daß Ihr die Rückreise vorgezogen habt.

Insgesamt war das ein sehr schöner Reisebericht über eine eher "exotische" Region Nordamerikas.
Herzlichen Dank! :applaus: :applaus: :applaus:
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Crimson Tide am 16.03.2007, 07:56 Uhr
Ich fands auch ganz toll, mal ein ganz anderes Gesicht bzw Landschaft zu sehen, und die Eisberge....WOW!

Und dieser Vogelfelsen, irre, und wie unterschiedlich die gleiche Gegend mit Regen oder blauem Himmel aussieht!

Das war trotz Schmuddelwettere zwischendurch eine ganz besondere Reise und ein toller Bericht davon!  :applaus: :applaus:

Schade, daß er schon vorbeigeht!  :(

Vielen Dank, daß wir mitfahren konnten!
Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Kauschthaus am 16.03.2007, 22:08 Uhr
Hallo Biggi,

das Bild vom Vogelfelsen im Nebel ist irre. Ich dachte zuerst, es wäre eine Unterwasseraufnahme, bis ich den fliegenden Vogel gesehen habe.

Schade, dass die Reise nun zu Ende ist. Ich habe die Erzählungen und Bilder wirlklich genossen. Mal was ganz anderes, dafür herzlichen Dank.

Viele Grüße, Petra

Titel: Re: Neufundland im Juni 2006
Beitrag von: Biggi am 16.03.2007, 22:25 Uhr
Schön, dass es Euch gefallen hat. Ich hoffe, der Bericht war trotz des nicht immer so tollen Wetters eine Werbung für Atlantic Canada. Es ist wirklich eine sehr spezielle Gegend. 8)