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Autor Thema: Neufundland im Juni 2006  (Gelesen 19323 mal)

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candygirl

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Re: Neufundland im Juni 2006
« Antwort #75 am: 03.03.2007, 13:22 Uhr »
Wow, tolle Reise!!! :hand: Das würde mich auch mal interessieren!! Gefällt mir sehr gut Dein Bericht! :D

Biggi

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Re: Neufundland im Juni 2006
« Antwort #76 am: 04.03.2007, 14:34 Uhr »
12. Tag, Mittwoch: Cape Onion – Rocky Harbour

Ich wachte um 5:00 Uhr auf und machte Bilder von einem herrlichen Sonnenaufgang, schlief danach aber noch einmal tief und fest ein.



Wir waren spät dran und kamen erst um 9:00 Uhr in den Frühstücksraum. Die Amerikaner und D. und T. waren schon fertig mit Frühstücken. Ich glaube aber, S. war nicht unglücklich darüber, dass wir nicht so geballt am Morgen aufgetaucht sind.
Wir kauften noch 2 T-shirts und ein Cap mit dem Tickle Inn darauf als Souvenier und fuhren dann gemütlich los. Hoffentlich bleibt uns so etwas erspart:



Wir wollten zurück nach Rocky Harbour. Am Wegesrand sahen wir immer kleine umzäunte Gemüsebeete. Diese sind eine neufundländische Besonderheit, denn jeder Bürger hat das Recht, sich solch ein Beet auf öffentlichem Grund anzulegen, und niemand erntet einfach beim Nachbarn. So etwas habe ich noch nie zuvor gesehen.



Die Sonne schien, wir machten Pause in Port au Choix, wo wir wieder hervorragend aßen. Die Fahrerei wurde dann nervig, weil die Strasse schlecht war und es Baustellen gab.

Um 16 Uhr sassen wir im Motel, um das Spiel Deutschland gegen Polen zu gucken. Superspannend. Neuville erlöste uns in der 92. Minute. Danach ging es einen Burger essen und anschließend war es auch schon bald Zeit für die Anchors Aweigh Show, die wir uns noch ein zweites Mal reingezogen haben.

13. Tag, Donnerstag: Rocky Harbour – Gander

Heute haben wir die Rückreise zur Ostküste angetreten. Wir waren uns noch nicht ganz sicher, bis wohin wir heute fahren wollten. Das Wetter war herrlich. Beim Frühstück haben wir uns wieder sehr über die Bedienung gewundert, die mir irgendeinen Pamps brachte, den ich ganz bestimmt nicht bestellt hatte. G.s Spiegeleier sahen auch sehr nach Rührei aus. Naja.

Nachdem wir getankt hatten und uns die beiden anderen Scheiben von Anchors Aweigh an der Tanke gekauft hatten, fuhren wir los Richtung Osten. (Die erste CD hatten wir uns schon vorher gekauft und rauf und runter gehört.) Die 60 km bis zum TCH waren landschaftlich herrlich. Da kann man mal sehen, was es für einen Unterschied macht, ob man bei Regen oder bei Sonnenschein fährt. Wir beschlossen, in Gander zu übernachten, was ca. 300 km entfernt liegt. Die Fahrt war völlig unspektakulär, um nicht zu sagen eintönig.

In Grand Falls Windsor versuchten wir, den örtlichen KFC-Laden zu finden. Ohne Erfolg. Wir fuhren dann weiter nach Gander, fanden schnell das angedachte Hotel, aßen aber zunächst bei KFC. Im Comfort Inn gab es wireless Internet, Laundromat for free und Fernsehen, so dass wir mit unserem schönen Zimmer sehr zufrieden waren.

OWL

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Re: Neufundland im Juni 2006
« Antwort #77 am: 04.03.2007, 15:06 Uhr »
Ah, es geht weiter! :D

Das Schild mit dem Elch ist gut.

Quid licet Iovi, non licet bovi

Willi

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Re: Neufundland im Juni 2006
« Antwort #78 am: 04.03.2007, 17:09 Uhr »
Zitat
Wir wollten zurück nach Rocky Harbour. Am Wegesrand sahen wir immer kleine umzäunte Gemüsebeete. Diese sind eine neufundländische Besonderheit, denn jeder Bürger hat das Recht, sich solch ein Beet auf öffentlichem Grund anzulegen, und niemand erntet einfach beim Nachbarn....

Auch die Elche nicht ? 


Schön, daß es weitergeht.  :)

Kauschthaus

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Re: Neufundland im Juni 2006
« Antwort #79 am: 04.03.2007, 17:24 Uhr »
Hallo Biggi,

es geht weiter und die Sonne scheint, wie schön!  :sun:  :D

Ich frage mich auch, ob so ein Zaun einen Elch wirklich abhalten kann, wenn da was Leckeres aus dem Boden sprießt ... :kratz:
Oder sie mögen kein Gemüse?  :?

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Biggi

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Re: Neufundland im Juni 2006
« Antwort #80 am: 04.03.2007, 17:28 Uhr »
Hallo Biggi,

es geht weiter und die Sonne scheint, wie schön!  :sun:  :D

Ich frage mich auch, ob so ein Zaun einen Elch wirklich abhalten kann, wenn da was Leckeres aus dem Boden sprießt ... :kratz:
Oder sie mögen kein Gemüse?  :?

Viele Grüße, Petra

Keine Ahnung, vielleicht geben die sich mit so einem Kleinkram gar nicht erst ab?  :wink: Oder die Zäune nützen tatsächlich. :dafuer:

Biggi

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Re: Neufundland im Juni 2006
« Antwort #81 am: 04.03.2007, 17:35 Uhr »
14. Tag, Freitag: Gander – Port Rexton

Wir wurden geweckt von fetten Regentropfen, die gegen die Scheiben klatschten. Eigentlich finde ich das sehr gemütlich. Das Frühstücksbuffet war etwas kärglich: Toast, Margarine, Marmelade, Orangejuice und Kaffee. In einem winzigen Raum, in dem mir die Klimaanlage kalte Luft in den Rücken blies, nahmen wir das einfache Mahl ein. Der Dauerregen schlug auf die Stimmung. Wir hatten zuerst überlegt, ob wir uns das Luftfahrtmuseum hier in Gander anschauen sollten. Gander muss in den 50er und 60er Jaren ein wichtiger Flughafen für Transatlantikflüge gewesen sein, von Europa kommend ist es der erste internationale Flughafen gewesen, der zu erreichen war. Wir kennen zwei Leute, deren einziger Kontakt mit Neufundland eben dieser Flughafen nach einer Atlantiküberquerung war. Wir gingen nicht in das Museum, sondern fuhren bei strömendem Regen Richtung Port Rexton, das nur etwa 200 km entfernt war. In Trinity, einem kleinen Nachbarort von Port Rexton, bestaunten wir hunderte von blauen und weißen Plastikbehältern, die in der Bucht schwammen.


(Dieses Foto entstand am nächsten Tag, wie Ihr am Wetter sehen könnt).

Es sah aus wie ein Kunstwerk von Christo.

Trinity, ein kleines Fischerdorf mit etlichen Gebäuden aus der Jahrhundertwende, was hier quasi uralt ist, erreichten wir gegen 13:00 Uhr. Nach einigem Hin und Her fanden wir ein sehr nettes Restaurant, in dem wir uns erstens über das komische Englisch der Bedienung wunderten und uns zweitens an herrlich frischem Seafood erfreuten.

Nach dem Essen fuhren wir in das nahe gelegene Hotel. Hier wurden wir sehr freundlich begrüßt, die Dame an der Rezeption erklärte uns den Weg zu unserem Gebäude, welches wir auch sehr schnell fanden. Das Zimmer war picobello, aber in einer Weise steril. Das Hotel gehört zwei Architekten, und das merkt man der Anlage auch an. Wenig erfreut waren wir über das Gäste-Manual. Zitat: We have provided you with binoculars for your stay. You are welcome to take these with you, as you travel around the area. But don´t forget to leave them in your room, when you depart. The cost for packing and mailing them back to us is high. Und tausende andere Anweisungen und Belehrungen mehr. Unter anderem wurde empfohlen, 20 % gratuity auf den Zimmerpreis zu zahlen.

Das Wetter wurde immer schlechter, draussen heulte der Sturm. Wir fingen an, uns das Spiel Mexico gegen Angola anzuschauen, aber um 17:00 wollten wir dann doch noch mal raus, und so fuhren wir zum Cape Bonavista. Auf der Fahrt dorthin besserte sich das Wetter merklich, wenn auch die liebe Sonne sich nicht blicken ließ. Auf dem Rückweg kurzer stop im Foodland, wo wir uns mit beverages versorgten. 

Zurück in Trinity gingen wir in das andere Restaurant des Ortes, wo ich mich wiederum an Lobster herantraute. Wir holten uns dann noch eine Flasche Wein im örtlichen Liquor Shop, checkten unsere mail im Hauptgebäude des Hotels und gingen dann in unser Zimmer. Ich machte noch einen kleinen Spaziergang, mittlerweile war das Wetter sehr gut geworden. Wir hoffen auf gutes Wetter morgen.

15. Tag, Sonnabend: Port Rexton

Ich wachte um 5:00 Uhr bei herrlichstem Sonnenschein auf. Wir blieben dann noch bis 9:00 Uhr in der Koje und beschlossen dann, die Frühstücksfacilities hier zu boykottieren und spekulierten darauf, in Trinity ein Frühstück zu bekommen. Trinity ist ungefähr 10 Fahrminuten entfernt und empfing uns mit strahlendem Wetter.



Was für ein Gegensatz zu gestern. Wir hofften in dem Restaurant von gestern Abend ein Frühstück zu bekommen, aber der Laden war leider geschlossen. Wir bummelten dann zur Kirche die geöffnet hatte und die wir uns anschauten, ziemlich groß für so einen kleinen Ort.



Auf dem Weg zum lokalen Supermarkt, wo wir auf einen Kaffee hofften, begegnete uns ein Mädchen, das uns zurief:" 28 degrees for the next two days!" Schöne Aussichten! In dem Supermarkt fanden wir zwar Milch, aber für mich gab es keinen Kaffee ... und das im Tim-Horton´s-Land.

Ohne Kaffee und Frühstück im Magen ging es dann zu der Filmkulisse der Fernsehserie „Random Passage“.



Wir machten die Führung zusammen mit einem kanadischen Ehepaar. Und ich denke mal, dass die Hütten der Realität des Lebens im 19. Jahrhundert ziemlich entsprachen, es muss ein fürchterlich karges und entbehrungsreiches Leben gewesen sein.








Wir überlegten dann noch, ob wir die Serie auf DVD kaufen sollten, aber ich bin mir nicht sicher, ob sich nordamerikanische DVD´s bei uns abspielen lassen.

Noch immer ohne Frühstück fuhren wir zurück nach Trinity, wo wir dann gleich zu Mittag aßen. Wieder sehr lecker. So gestärkt fuhren wir erneut zum Cape Bonavista. Der Eindruck heute war ein ganz anderer als gestern. Bei strahlendem Sonnenschein stand die Szenerie in krassem Gegensatz zur wilden Urwüchsigkeit des gestrigen Tages. Wir gingen zum Leuchtturm



und zu einer Klippe, und schließlich zum Denkmal von John Cabot,



der hier an dieser Stelle angeblich gelandet sein soll und Neufundland für die englische Krone in Besitz genommen hat.



Weiter gings zum nahegelegenen Ryan Premises.



Eine Ansammlung von 5 Häusern, die für die Fischwirtschaft des 19.Jahrhunderts typisch waren und als Museum erhalten blieben. Wir waren sehr beeindruckt von einem Film über die Kabeljaufischerei in den 30er Jahren. Unglaublich, welche Massen damals in harter körperlicher Arbeit aus dem Meer gezogen wurden. Im Museum war sogar eine deutsche Fischkonservenverpackung ausgestellt: Kabeljaufilet, praktisch grätenfrei. Nach dem Besuch dieses Museums hatten wir aber wirklich genug über Cod, ausgesprochen: Kähd, gehört.



Im Andenkenladen wurde allerlei Schnickes gekauft, unter anderem ein Kochbuch mit neufundländischen Rezepten. Nach einem netten Smalltalk mit den beiden girls dort machten wir noch einen scenic drive, der ganz schön war, und landeten dann wieder in unserem Restaurant in Trinity, wo wir dummerweise Steak statt Fisch bestellten. Viel Gegnabbel. Im angeschlossenen Souveniershop erwarben wir dann allerdings ein paar sehr schöne Keramikkacheln mit diversen Früchten und ein Bild, das ich richtig schön finde.

OWL

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Re: Neufundland im Juni 2006
« Antwort #82 am: 04.03.2007, 18:18 Uhr »
Komischer Leuchtturm. Normalerweise sind Leuchttürme ja eher hoch und schmal statt so "dicklich"! :D

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mannimanta

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Re: Neufundland im Juni 2006
« Antwort #83 am: 04.03.2007, 18:28 Uhr »
Hi,
bin jetzt erst dazugestossen und habe den Bericht in einem
Zug gelesen. Sehr interessant und kurzweilig geschrieben!
Tolle Fotos, auch die Regenbilder (gerade die...)
Mich würde mal interessieren, wie das Preisniveau in der Gegend ist?
Motels, B&B's, Restaurant, u.s.w.
Hoffe es geht bald weiter...

Palo

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Re: Neufundland im Juni 2006
« Antwort #84 am: 04.03.2007, 18:45 Uhr »
Habt ihr je rausgefunden wozu die Plastikbehaelter in Port Rexton dienen?
Gruß

Palo

Biggi

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Re: Neufundland im Juni 2006
« Antwort #85 am: 04.03.2007, 18:50 Uhr »
Hallo mannimanta,

herzlich willkommen in unserer Reisetruppe!  :D

Das Preisniveau ist ungefähr so:
Motel/Hotel je nach Lage und Ausstattung ab ca. 60 CAD bis 110 CAD plus Steuern, B&B ab 70 CAD plus Steuern, Restaurant je nachdem  ca. 35 CAD bis 70 CAD für 2 Leute alles inklusive, Lobster auch schon mal mehr.
In St. John´s ist es generell am teuersten, die Untergrenze der Preise bezieht sich auf Unterkünfte außerhalb der Städte.

Biggi

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Re: Neufundland im Juni 2006
« Antwort #86 am: 04.03.2007, 18:52 Uhr »
Habt ihr je rausgefunden wozu die Plastikbehaelter in Port Rexton dienen?

Hallo Palo,

ich vermute, dass die Plastikteile irgendwelche Fanggeräte kennzeichnen, aber ich bin nicht sicher  :kratz:

Biggi

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Re: Neufundland im Juni 2006
« Antwort #87 am: 04.03.2007, 19:01 Uhr »
Komischer Leuchtturm. Normalerweise sind Leuchttürme ja eher hoch und schmal statt so "dicklich"! :D

Stimmt, es müsste eher "Leuchthaus" heißen, so wie im Englischen "lighthouse".

OWL

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Re: Neufundland im Juni 2006
« Antwort #88 am: 05.03.2007, 12:15 Uhr »
Normalerweise werden Leuchttürme ja hoch und schmal gebaut, um mit wenig Material eine große Höhe zu erreichen. Bei dem Ding sieht es aber fast so aus, als hätte man auf ein bereits als Wohnhaus genutztes HAus noch die Leuchtanlage draufgesetzt. War das denn das höchstgelegene Haus im Ort?

Quid licet Iovi, non licet bovi

Palo

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Re: Neufundland im Juni 2006
« Antwort #89 am: 05.03.2007, 12:26 Uhr »
Normalerweise werden Leuchttürme ja hoch und schmal gebaut, um mit wenig Material eine große Höhe zu erreichen. Bei dem Ding sieht es aber fast so aus, als hätte man auf ein bereits als Wohnhaus genutztes HAus noch die Leuchtanlage draufgesetzt. War das denn das höchstgelegene Haus im Ort?
Stimmt aber solche Leuchttürme sieht man viel. Die werden auf  hohen Klippen und Felsen gebaut wo sie dann von See gesehen  werden können. Der Leutturmwaerter wohnt in diesem Haus

Gruß

Palo