So, wie versprochen geht es jetzt weiter mit dem letzten Tag.
Donnerstag, 23.11.2006Der letzte Tag war herangebrochen. Heute hatte ich mal etwas länger geschlafen, denn allzu viel konnte ich ja bis heute Mittag nicht mehr machen.
Draußen regnete es in Strömen, das passte ja so richtig zur Aufbruchsstimmung, die mich irgendwie jetzt schon ergriff. Eigentlich wollte ich mir ja heute morgen die Thanksgiving Parade von Macy's anschauen, aber bei dem Regen verwarf ich den Gedanken ganz schnell wieder. Schade eigentlich, das wäre sicherlich sehr interessant geworden.
Nach einem kleinen Früchstück und Kaffee in der Lobby vom Hostel machte ich mich noch einmal auf dem Weg in die Stadt. Als erstes wollte ich noch Briefmarken kaufen und die ganzen Postkarten wegschicken. Erstaunlicherweise war das Post Office neben der Penn Station sogar noch geöffnet und es folgte noch ein netter Smalltalk mit der Angestellten. Ja, so sind sie, die Amerikaner. Bei uns würden wahrscheinlich die meisten nur die Zeit herbeisehnen, um endlich nach Hause zu können.
Hier in Midtown Manhattan war die Hölle los. Überall abgesperrte Straßen, Menschenmassen, ein kleines Verkehrschaos. Na ja, die Parade führte ja auch nur wenige Blocks am Hostel dabei. Aber noch immer regnete es wie verrückt. Nee, das musste ich nun wirklich nicht haben. Ich beschloss daher, Shoppen zu gehen. Dafür hatte ich ja bisher kaum Zeit gehabt. Aber trotz des schlechten Wetters sah das Empire State Building toll aus – so ganz in Wolken gehüllt. Das hatte was und der Name Wolkenkratzer passte nun tatsächlich.
Meinen ersten Stop legte ich bei Borders ein, lange genug hatte ich es mir ja verkniffen, obwohl der Laden nur einen Block vom Hostel entfernt war. Ich stöberte ein wenig herum und wurde auch wieder fündig. Wenig ein Buch musste es sein, ansonsten kam die 10-15fache Menge mit zurück.
Weiter ging es mit kleinen Umwegen an der 34th St zum großen Old Navy Store. Hier wurden erst einmal ein paar Klamotten gekauft. Der Laden war heute morgen richtig leer, obwohl am gegenüberliegenden Eingang an der 6th Ave die Parade in vollen Gange war.
Der nächste Stop erfolgte in der weihnachtlich geschmückten Manhattan Mall zwischen 6th Ave und 33rd St. Dort genehmigte ich mir im Cajun Cafe und Grill erst noch einmal einen Cafe, ach herrlich, daß es das hier auch gab. Ich hatte schon damals in Washington in den Potomac Mills davon geschwärmt.
Anschließend ging ich dann noch bei Macy's vorbeischauen. Die Parade war nun vorbei und die Straße nicht mehr gesperrt. Innen war natürlich alles extrem weihnachtlich geschmückt und wirkte mit der vielen Deko schon fast etwas erdrückend. Hiern stöberte ich aber auch erst einmal ein wenig herum, vor allem die Weihnachts Abteilung übertraf dann alles.
Das war teilweise echt zuviel des Guten. Aber die animierten Schaufenster draußen sahen aber ganz nett aus, sowas hatte ich ja vorgestern bei Lords&Taylor auch schon gesehen.
Dann wurde es langsam Zeit, zurück zum Hostel zu gehen und auszuchecken. Die letzten Sachen wurden noch verstaut und dann ging es los. Heute musste ich mit der Subway zum Airport fahren, da leider kein Supershuttle – obwohl gestern schon angerufen – mehr frei war. Es war halt Thanksgiving.
Ich ging die zwei Blocks zur Penn Station und löste das Ticket für die Subway. Auch wenn ich zwei Taschen hatte, man kam relativ gut damit durch den Eingangsbereich. Bei größeren Gepäckstücken wollte ich das allerdings nicht auf mich nehmen und würde nur mit dem Shuttle fahren. Was mich etwas störte, war die Unübersichtlichkeit an der Subway Station und es dauerte eine Weile, bis ich die richtige Haltestelle mit dem E Train Uptown nach Queens fand.
Kurz darauf saß ich dann in der Subway bis zur Jamaica Station. Dort noch schnell für 5 Dollar das Ticket für den Air Train gezogen und weiter ging es zum JFK Airport. Der Air Train selbst hielt ja an allen Terminals, eine sehr praktische Sache.
Letztendlich muß ich aber sagen, daß der Transfer zum und vom JFK Airport mit dem Supershuttle wesentlich bequemer ist und gerade, wenn man viel Gepäck dabei hat, ist die Subway sehr unpraktisch. Mich hat es ja teilweise schon mit meinen zwei kleinen Taschen genervt.
Aber so konnte ich wenigstens beide Varianten ausprobieren und miteinander vergleichen.
Am Terminal 4 hielt ich erst einmal Ausschau nach dem Schalter von LTU, aber lange suchen brauchte man da wirklich nicht. Es war ja die längste Schlange davor vorhanden.
Aber es ging erstaunlicherweise mit dem Check In sehr zügig voran. Das Gepäck selbst musste man aber selbst zum Security Check bringen und wurde nicht am Schalter gleich seiner weiteren Bestimmung zugeführt. Das wunderte mich ein wenig, aber okay.
Nun hatte ich noch gut 1,5 Stunden Zeit und ich investierte ein paar meiner letzten Dollar in einem Essen bei McDonalds sowie ein paar Zeitschriften für den Rückflug, außerdem stöberte ich noch in ein paar Souvenierläden herum. Dann wurde es Zeit für den Security Check, der wirklich schnell über die Bühne ging.
Da der Flieger verspätet eingetroffen war, verzögerte sich natürlich auch unsere Boarding Zeit um 20 Minuten. Aber trotz alledem ging alles fix über die Bühne. Der Flieger selbst war nur etwa halbvoll und so hatte ich wieder die ganze Reihe für mich alleine.
Der Flug selbst war im ersten Drittel sehr rauh, da wir von einer Schlechtwetterzone in die nächste flogen. Ich fand es nicht so schlecht, das war wie Dauerachterbahnfahren, nur einige der Mitpassagiere sahen hinterher etwas grün im Gesicht aus.
Der restliche Flug verlief aber ereignislos und wir landeten sogar noch vor der geplanten Zeit in Düsseldorf.
Da hatte die Schlechtwetterfront uns ja wohl doch gut hierhergepustet. Das Gepäck wurde auch sehr fix vom Band gespuckt und ich lag nun doch sehr gut in der Zeit, um meine Zug zurück gen Norden zu erwischen. Durch den Zoll war ich schnell und auch der Skytrain funktionierte anstandslos. Da hatte ich ja die meisten Bedenken gehabt. Und das die 45 Minuten zwischen Landung und Abfahrt meines Zuges nicht reichen würden.
Tja, pünktlich war ich jedenfalls am Bahnsteig. Nun gab es eher ein anderes Problem. Der Zug hatte 15 Minuten Verspätung und das bedeutete, daß ich in Dortmund nur noch 2 Minuten Zeit hatte. Konnte nicht mal irgendwas reibungslos funktionieren?
Aber ich hatte total Glück, auf die deutsche Bahn und ihre Verspätungen ist halt doch Verlass. Dadurch, daß auch der ICE nicht pünktlich kam, klappte alles reibungslos. In Hamburg erfolgte der letzte Zugwechsel und gegen 14 Uhr war ich wieder zu Hause in Kiel. Ein schöner, wenn auch sehr kurzer Urlaub hatte hier sein Ende gefunden.
Greetz,
Yvonne