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Autor Thema: Noerdliche Runde  (Gelesen 23426 mal)

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Kirkesgaard

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #120 am: 09.12.2011, 10:17 Uhr »
ah, Dankeschön nach München, die Katholiken warens :)

Kirkesgaard

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Denver
« Antwort #121 am: 09.12.2011, 11:01 Uhr »
So, wir haben super geschlafen und haben entspannt gefrühstückt und sind nun bereit für Denver.

Die Rezeptionistin gibt uns noch einen Tipp, wo wir parken sollen (Nähe Coors Field) und los gehts ... An sich ist es so schon idiotensicher, aber mit Wegbeschreibung finden wir unseren parkplatz schlafwandlerisch. Die Kassiererin nimmt uns drei oder fünf Dollar ab, und meint, wie sollen bis 18 Uhr wieder da sein, da dann das Parken fürs Baseballspiel losgeht. Gleich zahlen geht nicht ... okay, kein Problem.

Wir laufen als erstes schon mal am Coors Field (Baseballstadion vorbei).


Natürlich ist jetzt am morgen noch nix los, aber wir können schon mal ein bisschen entspannt durch den Fanshop schlendern.

Es geht dann weiter zur 16th Street ...


Hier schlendern wir erst mal ein bisschen entlang. Ausser der Denver Kuh, gibt es noch diverse Kunst ...




Es ist wirklich eine nette Fussgängerzone zum Schlendern, und wenn man mal etwas schneller voran kommen will, kann man ins kostenlose Shuttle springen. An einigen Stellen stehen auch Klavire herum, und an zwei oder drei sitzen tatsächlich Leute, die sogar spielen können. Es bilden sich dann manchmal kleine Zuhörerschaften.

Schliesslich stolpern wir noch in die Tourist Info und holen uns ein paar Tipps ab. Als erste Idee für Aktivitäten haben wir die Denver Mint (Münzprägeanstalt). auf dem Umweg über die Federal Reserve finden wir schliesslich hin. Hey, super, keine Schlange, nur eine Vierergruppe vor uns. Die kriegt allerdings gerade gesagt, dass sie genau wie wir zu spät sind. Alle Plätze vergeben. Vorreservieren kann man nicht. Nun gut. Wir schauen kurz in den Shop rein und kaufen nicht das neue State Quarter Album für Nationalparkquarters. Wir hätten jetzt noch zurück zur Federal Reserve gekonnt und dort eine kleine Ausstellung anschauen. Haben wir aber nicht gemacht. Statt dessen lautet unser Ziel State Capitol. Vorher stärken wir uns noch in der Rock Bottom Brauerei mit Jambalaya und Brew of the week. Beides lecker.

Aber dann ...

... State Capitol. Mit dem berühmten Fotospot bei genauer einer Meile über dem Meer, von dem die Stadt ihren Spitznamen Mile-High-City hat (zB auch im Namen des Football Stadions verewigt). Aber moment, es sind drei Marker. Ein Angestellter der gerade rauskommt macht uns drauf aufmerksam und erklärt (ungefragt, er war einfach nur in Plauderlaune - super oder), dass es zwei Haupttheorien gibt. Aber hier erst mal die drei Marker (Zwei Plaketten und eine beschriftete Stufe)...


Also, die eine Theorie ist, dass die Messmethoden verändert wurden, und man jeweils einen Fehler korrigiert hat. Die andere Theorie ist, dass das Gebäude aufgrund seines Gewichts sich quasi in den Untergrund drückt. Zumindest er wusste nicht, welches die richtige ist. Wir plaudern noch ein bisschen über das Gebäude und die Ausblicke von hier.

Nun wollen wir auch nen Blick rein werfen. Abgesehen vom Gebäude an sich, findet auch gerade eine Quiltausstellung statt. Wir bekommen ein Programmheft und können nun mitabstimmen wer zum Sieger gekührt werden soll. Man könnte eine geführte Tour buchen, man kann aber auch alleine durchs Gebäude streifen. Wir entscheiden uns für zweiteres.

Hier der Blick in die Kuppel


und das gleiche quasi von der anderen Seite, von oben runter ...

Von der Kuppel aus hat man nicht nur nen Ausblick nach unten und nach draussen, sondern es gibt eine kleine Ausstellung zum Capitol, seiner Baugeschichte und der Geschichte Denvers insgesamt, den Siedlern, der industrialisierung usw. Nicht gross, aber nett gemacht und informativ. Und wenn man noch weitere Fragen hat, stehen hilfreiche Wesen zur Verfügung, die alles beantworten.

Im Treppenhaus hängen schon einige Quilts:


In der grossen Halle dann noch mehr.


Im ganzen Gebäude hängen sie verteilt (ich glaube insgesamt rund 200) mit kreativen Namen, und vielen tollen Exemplaren. Die Qual der Wahl.

Wir dürfen auch in den Senat und ins Repräsentantenhaus (bzw. Saal) schauen.




Insgesamt interessant.

So, als nächstes steht die Suche nach dem blauen Bären auf dem Programm. Als erstes gehts am Kunstmuseum und der Public Library vorbei. Das Kunstmuseum ist auch ein eindrucksvolles Gebäude, von aussen und von innen.


Diverse Plastiken sind um das Gebäude verteilt, u.a. dieser überdimensionierte Kehraus (mit den Bäumen und dem Mensch auf dem Gehweg kann man die Dimension ein bisschen erahnen).


Wir schauen uns ein bisschen im Gebäude um, wollen aber nicht unbedingt hier rein. Zumal unser Bär nicht hier ist. Also weiter zum Convention Center, und hier werden wir nun dann fündig:


Die Skulptur heisst eigentlich "I see what you mean" und der Bär schaut seit 2005 ins Kongresszentrum


So, jetzt sind wir für unseren Geschmack genug gelaufen und morgen ist schliesslich auch noch ein Tag. Also was tun. Cheesecake Factory. Diesmal nicht für ein komplettes Abendessen, sondern für Kaffee und das namensgebende Kalorienmonster. Wir haben einen Key Lime Pie Cheesecake (einer meiner Favoriten) und etwas mit Mango, was nicht minder gut schmeckt. An den Dingern hat man ne Weile was zu futtern :)

Gut, so gestärkt können wir uns langsam auf dem Weg zum Parkplatz machen und unsere ich glaube weiteren 10 Dollar abdrücken, damit wir stehen bleiben können. Nun ist auch der Chef auf dem Parkplatz und kassiert. Er lässt sich unser Auto zeigen und meint auf meine Frage, ob ich nicht nen Zettel reinlegen muss, könnte ich machen, dann müsste ich aber am Automaten zahlen. Mir ist das wurscht, so lange er wüsste dass ich gezahlt habe. Er meint, deswegen hätte er sich ja das Auto zeigen lassen. Wahrscheinlich erinnert er sich bei der Steuerabrechnung auch noch dran, dass er Bargeld direkt kassiert hatte :)

Uns solls wurscht sein, wir parken weiter gut hier und machen uns auf den Weg zu unserem Spiel. Hatten wir seit ein paar Jahren auf dem Wunschzettel, und da wir diesmal ein paar Tage in Denver haben, hatte ich Tickets online gekauft und ausgedruckt. Hat gut geklappt.

Kirkesgaard

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #122 am: 09.12.2011, 11:12 Uhr »
mal zwischendrin auf senden klicken, bevor der Tag zu lang wird. Wir haben es für heute aber fast geschafft. Wir schauen uns also unser erstes Live Baseball Spiel an, eingedeckt mit Taco Bell T-Shirts und natürlich Fan Basecaps aus dem Fanshop. Vor uns sitzt ein stolzer HArdcore Fan Vater mit Baby und Frau (Baby ist gerade mal zwei Monate alt, schläft aber friedlich vor sich hin) - die Eltern bleiben dann auch nicht bis zum Schluss. Und neben uns, sitzen zwei ältere Damen, die wie sich rausstellt hier auf einem Tierarztkongress sind. Sie treffen sich jedes Jahr auf diesem Kongress (der in verschiedenen Städten statt findet) und gehen dann auf ein Baseballspiel zusammen. Was uns an Regeln nicht klar ist, erklären uns die Damen. Die eigentlichen Regeln sind uns schon klar, aber ein paar Besonderheiten insbesondere bei den Statistiken werden noch geklärt. super, so gut versorgt machts noch mehr Spass.


Vor allem bei Flutlichtatmosphäre ist es echt stimmungsvoll.


Wir vernichten noch Hotdogs, eine Margherita und Bier und geniessen die Stimmung und das Spiel. Alles recht entspannt und ruhig. Nicht so wie wir es aus dem Tempel des deutschen Fussballs kennen (Westfalenstadion, für die wenigen, die das nicht auf Anhieb wussten :) ) aber auch schön. Das Spiel geht 13 zu 4 aus glaube ich. Auf jeden Fall ziemlich hoch für Baseball und die beiden Damen betonen dass das nicht normal ist ... Glück muss man haben. Die beiden Mannschaften spielen noch zweimal gegeneinander hier, und in der Tat, keins der anderen Spiele geht so hoch aus. Und das eine verliert Denver auch ... Wieder ein glückliches Händchen gehabt.

Tja, ein langer Tag in Denver geht zu Ende und wieder am Hotel angekommen gibts eigentlich nur eine Sache um den Tag zu beenden: die Hot tub. Also umgezogen und los gehts. Heute abend werden auf einer grossen Leinwand auf der Fassade Disney Filme gezeigt. Das hat den Effekt, dass es heute voller ist und diverse Kinder mit im Pool hocken. Diverse Eltern hocken eingemummelt auf Stühlen drum rum. Ist ein witziges Bild. Ich lasse mich rund 20 min garen und bin dann tiefenentspannt, durchgelockert und reif fürs Bett.

Morgen steht ein Treffen mit einer alten Freundin auf dem Programm ... wir freuen uns schon drauf.

Anti

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #123 am: 09.12.2011, 14:17 Uhr »
Die Baseball-Regeln kenne ich auch (noch) nicht. Muss aber so ähnlich sein, wie unser Brennball, was ich immer gern in der Schule gespielt habe. Dann aber doch wieder anders, denn so einen Totschläger hatte ich ja nicht und hinter mir war auch kein Fänger... :wink: Aber live bei einem Baseball- oder Footballspiel möchte ich schon mal gern.

Palo

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #124 am: 09.12.2011, 14:45 Uhr »
Die Baseball-Regeln kenne ich auch (noch) nicht. Muss aber so ähnlich sein, wie unser Brennball, was ich immer gern in der Schule gespielt habe. Dann aber doch wieder anders, denn so einen Totschläger hatte ich ja nicht und hinter mir war auch kein Fänger... :wink: Aber live bei einem Baseball- oder Footballspiel möchte ich schon mal gern.

Baseball und Football sind garantiert das langweiligste was ich je erlebt habe, ausser man liebt Maenner in Schlafanzuegen oder ganz engen Hosen wo man den A**** schoen sehen kann. In Amerika wird behauptet, dass Frauen, die Football Fans sind nur deswegen zum Spiel gehen ;-)
Gruß

Palo

Kirkesgaard

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #125 am: 09.12.2011, 14:54 Uhr »
@ Palo: schmunzel :)

Also: Baseball war Wunsch meiner Frau. Hat uns beiden ganz gut gefallen, aber es ist wirklich sehr entspannt und wenig aktions-geladen.

Von Football kann ich das so nicht bestätigen, da kann ich tatsächlich mitfiebern und mitgehen. Kommt aber trotzdem nicht an ein Bundesligaspiel ran ...

Aber hier gings ums Event ... war nett.

@ Anti: Ja, Regeln in Grundzügen wie beim Brennball. Man muss dann noch grob verstehen, wieviele Fehler wo gemacht werden dürfen (und was ein Fehler ist) um grob zu verstehen was abgeht. Wenn man die Regeln nicht versteht (und dann noch ein Spiel mit wenig Punkten erwischt) dann wechselt das Erlebnis von wenig aufregend auf sturz-langweilig :)

Palo, gibts denn ne sportart, mit der man dich begeistern könnte? Wir haben auf unserer Runde noch die erste Meisterschaft für Nowitzki mitverfolgen können. Waren super spannende Basketballspiele, ein paar davon richtig eng bis zur Schlussirene. Mehr auf deiner Linie?

Anti

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #126 am: 09.12.2011, 15:00 Uhr »
In Amerika wird behauptet, dass Frauen, die Football Fans sind nur deswegen zum Spiel gehen ;-)


Mein Schatz hat mal eine Weile Rugby gespielt... :oops: :wink:

Kirkesgaard

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #127 am: 09.12.2011, 15:05 Uhr »
ah, die härtere Version von Blutspenden.

Oder wie es mal eine englische Kollegin von mir formulierte: Fussball ist was für Weicheier, Rugby für echte Männer ....

Ich spiele leider nur Fussball :)

Palo

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #128 am: 09.12.2011, 15:09 Uhr »
@ Palo: schmunzel :)

Aber hier gings ums Event ... war nett.

Subject: RE: The top five weirdest natural formations

Palo, gibts denn ne sportart, mit der man dich begeistern könnte? Wir haben auf unserer Runde noch die erste Meisterschaft für Nowitzki mitverfolgen können. Waren super spannende Basketballspiele, ein paar davon richtig eng bis zur Schlussirene. Mehr auf deiner Linie?

Klar, man sollte alles mal gesehen haben um sich ein Urteil erlauben zu koennen.

Beim Basketball stoert mich das ewige quietschen der Schuhe, die Globetrotters sind allerdings sehr unterhaltsam ;-)

Zum Football und Baseball wurde ich von Presse in die Pressbox eingeladen und alle Regeln wurden toll erklaert, also das war schon interessant, muss aber nicht nochmal sein.

Ich schaue mir jedes WM Spiel an, da steckt wenigstens was dahinter

Ansonsten bin ich lieber Teilnehmer als Zuschauer (ausser der Olympiade)

Skilaufen, Reiten, Rudern

Gruß

Palo

Kirkesgaard

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #129 am: 09.12.2011, 15:14 Uhr »
ah ja, aktiv habe ich auch das eine oder andere gemacht. Gerudert früher auch mal, sogar ganz ordentlich. Doppelvierer war mein Boot, einer habe ich gehasst :)

Na ja, Pressebox klingt toll ...

Kirkesgaard

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #130 am: 09.12.2011, 15:51 Uhr »
und weiter gehts. Wieder gut und entspannt geschlafen und bereit für neue Taten. Heute steht für mich ein persönliches Highlight auf dem Programm. Wir treffen uns mit einer alten Freundin von mit. Vor rund 20 Jahren hatten wir in Mannheim gemeinsam Jugendarbeit gemacht und ich hatte sie anschliessend im Rahmen einer Greyhound Tour in Denver besucht (ist auch schon über 15 Jahre her). Zwischenzeitig war der Kontakt ein bisschen eingeschlafen, wurde dann aber durch "Social Media" wiederbelebt. Als klar war, dass unsere Tour über Denver gehen wurde, hatten wir angefangen zu schauen, wie die Termine liegen und was wir machen könnten ... Das Ergbenis kommt dann nun heute zu Stande. Unsere Wahl war zunächst auf ein Treffen im Botanischen Garten gefallen. Treffpunkt klappt super, wir treffen uns im Eingangsbereich, holen uns die Eintrittkarten und schlendern plaudernd durch den Park. Meine Frau kennt sie zwar bisher noch nicht, aber ein paar Minuten später ist es wie altvertraut.

Der Park ist echt auch wieder nett. Hier diverse Eindrücke:






Es blüht an allen Ecken und Enden ...








zwischendrin trinken wir auch mal nen Kaffee und plauschen weiter über alles mögliche. Auf dem Spaziergang durch den Park begegnet uns auch eine Hochzeitsgesellschaft. Tolle Location und sie haben auch perfektes Wetter erwischt ... weiter mit Blumen :)





Es gibt auch ein Tropisches Gewächshaus für empfindlichere Gewächse mit Wasserfällen und Bächen ...










Im Park sind ausserdem viele Kunstobjekte die auf indianische Künstler und Traditionen zurück gehen. Hier nur ein Beispiel


Auf unserem Weg kommen wir auch bei einer Bonsaiausstellung vorbei und kommen mit den Ausstellern ins Gespräch. Ich finde Bonsais toll. Aber ich habe einen absoluten schwarzen Daumen was sie angeht. Meine Verlustrate ist 100% ... ich erwähne das bei einem, was in einem längeren Gespräch resultiert was man beachten muss und mit welchen Pflanzen man eventl als Greenhorn (oder wäre das in dem Fall Blackhorn?) anfangen könnte. Nett in jedem Fall.

Für ein spätes Lunch beschliessen wir wieder in die innenstadt zu fahren.

Kirkesgaard

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #131 am: 09.12.2011, 16:10 Uhr »
unsere Bekannte arbeitet dort in einem Büro, und führt uns erstmal kurz dort rum und wir können den Ausblick bewundern. Anschliessend gehts zu einem ihrer Lieblingsmexikaner für ein paar Burritos. Wir diskuttieren noch die Schärfestufe und entscheiden uns für die zweitstärkste. Ein bisschen nervös bin ich, weil die Beschreibung recht interpretierungsbedürftig ist. Im Endeffekt ist es aber total harmlos und sehr lecker. Beim Essen bequatschen wir noch den weitern Ablauf. Der ursprüngliche Ablaufplan war, bei BeauJos Pizza in Idaho Springs zu essen. Das wäre ein historischer Kreisschluss gewesen, da wir dort for xx Jahren waren. Beim Essen kommen plötzlich Alternative Pläne auf, und die Diskussion, ob es nicht praktischer und schöner wäre nach Boulder zu fahren. Okay, also Boulder, aber wo essen.

Also schickt unsere Bekannte per Telefon eine Rundanfrage an alle Freunde und keine paar Minuten später trudeln die Vorschläge mit Hintergrundinformationen rein. Hier günstig, dort toll, aber teuer, da dies besonders gut usw. Es kristallisieren sich ein paar Kandidaten raus. Der eine ist ein original Tadschikisches Teehaus und alternativ ein Italiener. Nun gut, wir müssen noch Custard probieren, und machen uns auf den Weg nach Boulder.


Das Städtchen ist wirklich hübsch, alternativ und relativ reich. Wir schlendern ne ganze Weile durch die Innenstadt, schauen uns diverse Läden an.




Es sind ein paar Bands am spielen (kleine Bühne) und sie sind zT gar nicht übel. Schöne Stimmen und interessante Musik. Ein bisschen indianisch meets indisch verjazzt und mit sphärischen Schwerpunkten. Man kann sich irgendwie vorstellen dass das Stoned noch mehr Wirkung entfaltet (ich schliesse aus ein paar Zuhörern, die ziemlich zugedröhnt vor sich hinwiegten / torkelten). Auch einem russischen Jongleur schauen wir ne ganze Weile zu. Auf unserer Runde treffen wir noch alte Freunde von unserer Bekannten und erzählen unseren Plan vom Teehaus. Sie finden es toll dort. Rückfrage: auch zum Essen? Um gottes willen, nein. Auf gar keinem Fall :) Die Reaktion ist so vehement und witzig, dass wir den ganzen Abend drüber witzeln. Nun denn, also nur zum Tee hin ... Es ist wirklich eindrucksvoll. Das komplette Teehaus wurde in Tadschikistan gebaut (irgendeine Städtepartnerschaftgeschichte) und hier her gebracht.


Wir sagen gleich bei der Ankunft, dass wir nur Tee trinken wollen. Der Kellner versucht uns zwar noch ein paar mal vom Essen zu überzeugen. aber wir bleiben standhaft. Aber das Ambiente ist toll und sowohl die Cajs der Mädels als auch mein Rauchtee sind hervorragend. Nach dem wir auch hier weiter ausführlich geplaudert haben gehts weiter zum Italiener.

Bei Italienischen Restaurants in den USA bin ich immer ein bisschen zurückhaltend. So richtig überragend sind die oft nicht, bzw. ich will mal eher sagen, es ist oft eine stark amerikanisierte Form von italienischer Küche. (so in etwa fühlen sich Chinesen oft, wenn sie hier in die Restaurants gehen, die "chinesische Küche servieren.). Aber der hier ist super. Wenn es jemand interessiert, kann ich den Namen noch raussuchen. Wirklich gutes Essen, in gut auf einander abgestimmten Portionsgrössen, so dass man nicht schon nach der Vorspeise am Platzen ist. Es ist zwar eine grosse Hochzeitsgesellschaft hier, aber wir werden trotzden hervorragend betreut. Dazu einen sehr leckeren Chardonnay. Es ist ein I Tüpfelchen auf einem sehr schönen Tag für uns.

Hätten sie jetzt noch Stranahans whisky zum Probieren gehabt, wäre es super gewesen. Den habe ich leider nirgends bekommen und auch nicht geschafft, mir eine Flasche zu besorgen. Und hier kriegt man den nicht wirklich. Sollte also irgendjemand mal zu viel Platz im Koffer übrig haben .... :)

In jedem Fall sind wir nach einem leckeren Tiramisu rund um glücklich und machen uns auf den Heimweg. Ist toll, wenn man sich nach so vielen Jahren wieder sieht und es fühlt sich an, als ob man sich ständig sieht. Ich hab den Tag echt als eines der Highlights meiner Runde empfunden. Natürlich aus persönlichen Gründen. Wobei, sowohl den Botanischen Garten als auch Boulder kann ich uneingeschränkt empfehlen.

Die Reise neigt sich langsam dem Ende entgegen, aber morgen gehts nochmal raus in die Natur und in den Rocky Mountain NP. Leider bei nicht ganz optimalem Wetter.

Anti

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #132 am: 09.12.2011, 19:04 Uhr »
Da ist man in den USA und geht zum Italiener, tss tss tsss. Haben wir allerdings auch gemacht  :wink: Wir haben auch mal in Schottland einen Inder getestet. Was soll ich sagen? Selbst der kannte scheinbar kaum Gewürze... So passen sich halt alle an die Vorlieben des Landes an, in denen sie sich niedergelassen haben.

Ein Teehaus! Ich bin ja Teeliebhaberin - das ist ja klasse! Bisher hatte ich nur Tee aus Aserbaidschan. Gibt es bei denen den Tee auch aus dem Samowar? Oder gibt es eine spezielle Zeremonie wie bei den Japanern etwa?

Ansonsten gefällt mir natürlich das Blütenmeer... :D Sind da nicht einige Bilder Hochkant fotografiert?

Kirkesgaard

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #133 am: 12.12.2011, 10:50 Uhr »
So, heute ist schon Endspurt. Über Nacht hat sich über den Rockies ein bisschen was zusammengebraut. In höheren Lagen gabs wohl auch nochmal Schneestürme. Ähnliches für heute Mittag angekündigt. Wir überlegen ein bisschen beim Frühstück, ob wir tatsächlich den Rocky Mountain NP machen wollen. Im Endeffekt entscheiden wir uns für ihn. Das Wetter wird tatsächlich nicht optimal sein. Daher gibts auch relativ wenig Fotos. Aber ein paar Mal klart es auf, die Aussichten sind trotzdem interessant und wir können noch ein paar Tiersichtungen vorweisen. Würde also sagen, war okay, auch wenn es sich bei schönem Wetter wesentlich eindrucksvoller gewesen wäre.

Wir machen uns also nach dem Frühstück gemütlich auf den Weg und drömeln bis Estes Park. In meiner allerersten Planung wäre das eventl die erste Übernachtung gewesen. Aber es zieht sich doch ein bisschen raus bis nach Estes Park. Es wäre wohl gegangen, aber da wir ja auch ein bisschen Verspätung hatten, bin ich ganz froh, dass wir uns für die Alternative entschieden hatten.

In Estes Park gehts erst einmal ins Visitor Center. Hier ist gut was los, wir sind bei weitem nicht die einzigen, die sich für einen Ausflug in den Park entschieden haben (was man dann auch auf den Strassen im Park merken wird). Wir holen uns ein paar Tipps ab. Der Ranger warnt noch vor dem Wetter. Vor ein paar Tagen mussten sie bereits die Strasse bei Alpine schliessen und auf den späten Nachmittag hin erwarteten sie auch wieder Schneestürme (Mitte Juni). Er erzählt auch nochmal, dass es ein extremes Jahr hinsichtlich der Schneemassen und Regenmengen gewesen sei. Die Old Fall River Road ist auch noch gesperrt. Und er erzählt, dass sie wohl auch bis zum 4.Juli noch nicht freigegeben sein wird. So richtig viel Alternativen gibt es somit also nicht. Am einen Eingang rein, am anderen raus und Alpine sehen wir als Wendepunkt (man könnte auch "hinten" aus dem Park rausfahren, das wollen wir aber heute nicht mehr).

Also rein in den Park und gleich am Anfang begegnen wir wieder Viechern...


Die Strasse windet sich durch zunächst Tannenwälder und später durch Schneefelder nach oben. Vor allem auf dem Hinweg haben wir noch ein bisschen mit tiefhängenden wolken zu kämpfen, die die Sicht zT einschränken. Es sind trotzdem nette Ausblicke und an der einen oder anderen Stelle halten wir an, und schauen uns um. Aber die Kodak-Momente halten sich doch stark in Grenzen. Ich muss mal schauen, ob ich noch ein paar Aussichten in der Fotoablage habe und nachreichen. Auf jeden Fall kommen wir schliesslich am Alpine Visitor Center an, und begegnen hier dieser Familie:






Die beiden sind mit Nachwuchs unter dem Visitor Center eingezogen erzählt ein Ranger ein bisschen stolz und mit leuchten in den Augen. Die kleinen haben wir zwar nicht gesehen, aber die beiden Eltern sind schon richtig putzig. Wir schauen den beiden eine Weile zu. Hier oben ist auch nicht wirklich warm. Wir sind auf knapp 3600m und die Temperaturen sind nahe 0 plus eine ganz nette Brise. Da bleibt man gerne etwas länger im Gift Shop ... Aber schliesslich geht es langsam wieder nach unten.

Alleine durch die relativ vielen Autos auf der Strasse gehts recht langsam voran (die vielen Kurven bremsen zusätzlich). Dadurch ist es wirklich total entspannt und man kann die Ausblicke geniessen. Wir halten an einigen Aussichtspunkten, halten uns aber bei den Spaziergängen sehr zurück heute ... ich gebe zu, wir waren faul. Bei strahlendem Sonnenschein wären wir vielleicht weniger lethargisch gewesen, so geniessen wir es ein bisschen auto-lastiger. Müssen wir mal wieder kommen, wenn weniger Schnee liegt und wir nicht Gefahr laufen, von Graupel überrascht zu werden.

Also geht es gemütlich auf "Backroads" zurück nach Broomfield. Dabei kommen wir als erstes an der Kirche hier vorbei.


The Chapel on the Rock bzw. Camp St. Malo. Montsigniore Joseph Bosetti hatte hier 1916 mit Freunden einen Meteoriteneinschlag beobachtet und wollte fortan hier eine Kirche errichten, was nach einigem hin und her gelang. 1936 wurde die Kiche der Heiligen Katharina von Siena geweiht. 1993 war sogar Papst Johannes Paul II hier zu Besuch. Überraschender "Fund" hier im nichts ...

und ein paar Kilometer weiter sehe ich aus den Augenwinkeln was Braunes, kurzer Blick in den Rückspiegel und abbremsen, wenden und in Parklücke fahren:


Sieben oder acht von diesen Prachtexemplaren queren gerade die Strasse. Heja, hat es sich doch gelohnt eine Alternativroute für den Rückweg zu wählen. Wetter hin oder her, es war ein netter Ausflug ...

Der Rest des Tages ist erst einmal mit Packen verplant. Die Kühlbox soll mit, also ist auspolstern in unserer Tasche angesagt. Die restlichen drei Trolleys und das Handgepäck sind schliesslich auch gerichtet und wir sind bereit um den Abend ausklingen zu lassen. Zunächst mal stehen nochmal Burger auf der Speisekarte und wir munchen uns durch einen Vorspeisenteller, sowie die jeweiligen Bulletten Brötchen. Lecker. Unser Hotel hat noch einen Kaminzimmer, also rüsten wir uns mit einem Cocktail (Swimming Pool) )und einem Bourbon (Makers Mark) und gehen rüber. Nachdem wir den Raum noch etwas umdekorieren (die Sessel sind viel zu weit weg vom Kamin) geniessen wir die Wärme und unsere Drinks direkt vor dem Kamin (unter den neidischen Blicken eines weiteren Päarchens (Platz genug wäre gewesen, sie hätten einfach nur auch ihre Sessel umstellen müssen). Auf jeden Fall ein netter und ruhiger Abend.

Wir geniessen nochmal unsere guten Betten und morgen wirds dann langsam Richtung Flughafen gehen. Der Flieger geht erst am frühen Nachmittag, also haben wir den Morgen noch zur Verfügung ...

Kirkesgaard

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Re: Noerdliche Runde
« Antwort #134 am: 12.12.2011, 10:57 Uhr »
Zitat
Da ist man in den USA und geht zum Italiener, tss tss tsss.

Na ja, irgendwie ist ja das meiste Essen dort von Einwanderern geprägt ... Die Ureinwohner haben glaube ich auch noch keine burger auf Holzkohle gebrutzelt :) Und wenn man Burger, Steaks, Burritos, Pizza und Wings schon durch hat, ist mal was anderes ganz angenehm. zumal wie gesagt, der war echt super ... Aber wir hatten unsere diversen "amerikanischen" Essen auf der Runde ... Zwar nicht alles geschafft, was ich ursprünglich mal auf dem Zettel hatte, aber ich kann nicht klagen ...