Tag 11, 22.07.2014 Jackson – Yellowstone National Park (Old Faithful)
„Doppelt plagt Euch, mengt und mischt, Kessel brodelt, Feuer zischt“ – Macbeth, William Shakespeare
Nach einem schnellen Frühstück auf dem Zimmer machen wir uns auf zum Yellowstone National Park, es geht zunächst bis zum Old Faithful, wo wir auch übernachten werden.
Natürlich müssen wir auf dem Weg noch einige Fotostopps einlegen. Als erstes halten wir auf besonderen Wunsch von Frank nochmals an der Mormon Row. Da heute ein wolkenloser, sonniger Tag ist, haben wir einen besonders schönen Blick auf die Tetons.
Dann geht es weiter nach Norden, bis zum nächsten Halt am Snake River. Leider ist der Blick über den Fluss Richtung Berge etwas eingeschränkt, wir sind wohl nicht an der richtigen Stelle. Aber auch ohne Fluss gibt es sehr schöne Fotomotive.
Auf unserem weiteren Weg erreichen wir den Jackson Lake, der sich ebenfalls im besten Licht präsentiert.
Schließlich lassen wir den Grand Teton National Park hinter uns und überqueren die „Grenze“ zum Yellowstone National Park. Dort warten direkt neben der Straße die Moose Falls auf einen kurzen Besuch.
Das sind die Falls, wenn ihr euch umdreht
Weil wir noch einiges vorhaben geht es anschließend direkt weiter bis zur Old Faithful Area. Dort ist der Parkplatz schon total voll, wir müssen tatsächlich etwas herumkurven, bis wir einen freien Platz erhalten.
Das Einchecken in der Old Faithful Lodge geht recht schnell und schon stehen wir vor unserer 42-Sterne Unterkunft direkt am Firehole River. Die Tür wird aufgeschlossen und wir trauen uns nicht alle gleichzeitig rein, sonst wäre das Zimmer vielleicht überfüllt. Die 12 qm sind mit Möbeln vollgestellt – wir brauchen ja auch 2 Betten. Darin enthalten ist der 1,5 qm große Wellnesstempel.
Aber wir haben ja vorher gewusst, dass uns hier kein Luxus erwartet, also meckern wir nicht.
Nachdem wir irgendwie unser Gepäck untergebracht haben, gehen wir zu Fuß den kurzen Weg zum Souvenirshop an der Old Faithful Snow-Lodge, um dort Fahrräder zu leihen – ein wirklich guter Tipp aus dem Forum.
In der Old Faithful Gegend gibt es unglaublich viel zu sehen. Allerdings muss man schon gut zu Fuß sein und einige Zeit mitbringen, sonst sind die Attraktionen zu weit auseinander. Mit Fahrrädern allerdings, lässt sich das alles sehr viel besser erreichen. Wir erhalten Räder mit Fahrradschloss und einer Klingel (gibt es wohl nicht immer in den USA, denn auf dem Weg reagieren nicht alle auf unser Klingeln), Helme und sogar eine Sicherheitseinweisung. Zum Glück konnten wir schon vorher Radfahren. Der nette Verleiher gibt uns sogar noch eine gute Wegbeschreibung und schon geht es los von der South Section zur North Section durch das Upper Geyser Basin.
Die Fahrt führt vorbei an unzähligen Geysiren und Pools, deren Namen wir nicht mehr zusammenbekommen, da unsere Reiseaufzeichnungen – wie schon erwähnt - auf einem Parkplatz in Banff liegen. Aber die Bilder sprechen für sich.
Castle Geyser
Shield Spring
Punch Bowl Spring
Morning Glory Pool
Letzter Stopp ist der Morning Glory Pool, dann geht es ein Stück wieder zurück und wir biegen auf den vom Verleiher beschriebenen Nebenweg ab. Der führt durch ein etwas bewaldeteres Gebiet, unser Ziel ist das Biscuit Basin. Einmal kommen uns andere Radler entgegen und machen uns auf einen großen Bison aufmerksam, der hinter der nächsten Ecke liegen soll. Tatsächlich, er liegt leicht abseits vom Weg. Wir sind etwas nervös und schieben lieber daran vorbei. Wir trauen uns auch nicht, nahe stehen zu bleiben, um ein Foto zu machen. Der Bison rührt sich zwar nicht, aber wir sind froh, als wir vorbei sind.
Am Biscuit Basin parken wir unsere Räder und gehen über den Steg an den Pools vorbei. Es stinkt ganz ordentlich, aber auch hier gibt es einiges zu sehen.
Black Opal Spring
Black Diamond Pool
Sapphire Pool
Mustard Spring
Der Weg zurück kommt uns kürzer vor, als der Hinweg. Diesmal fahren wir mutig am Bison vorbei. Nach knapp 3 Stunden geben wir die Räder wieder ab und sind uns einig, ohne Räder hätten wir nicht einmal die Hälfte der Attraktionen in der Old Faithful-Gegend gesehen.
Nach einer kurzen Dusche geht es zum Essen in den Obsidian Dining Room der Snow Lodge. Die Auswahl ist zwar nicht groß, aber recht lecker. Außerdem gibt es unglaublich viele Refills mit Cola. Frank hat am Ende etwa 1,5 Liter getrunken.
Nach dem Essen fängt es bald an zu dämmern und wir hoffen, dass der Old Faithful ausbricht, bevor es richtig dunkel ist. Es gibt immer nur eine Vorhersage mit einem Zeitfenster von ca. 30 Minuten, in denen der Geysir voraussichtlich ausbricht (ein Ausbruch etwa alle 60 bis 90 Minuten). Wir sitzen also rechtzeitig in der ersten Reihe – es sind kaum noch andere Menschen dort, ganz anders, als am Mittag – und warten. Gut dass wir uns mit Bugspray eingesprüht haben, die Mücken sind recht aktiv.
Leider lässt uns der Geysir etwas zu lange warten, kurz nach Sonnenuntergang bricht er endlich aus. Es war zwar noch etwas hell, aber für ein Flash-Foto zu spät – leider.
Nach dem Ausbruch gehen wir zurück in unsere Sardinenbüchse und schaffen es tatsächlich, recht gut zu schlafen – trotz der Cola. Es war ja auch ein langer Tag oder es liegt an der CO2-Belastung in dem „riesigen“ Raum. Die Fenster müssen nämlich fast geschlossen bleiben, wegen der Bären – die Frauen sind sehr ängstlich veranlagt. Zum Glück erstickt aber niemand und es kommt auch kein Bär zu Besuch, deshalb geht es morgen weiter Richtung Canyon.
Gefahrene Meilen: 110
Hotel: Old Faithful Frontier Cabin (mit eigenem Bad)
118,- € für eine Nacht (ohne Frühstück)