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Autor Thema: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli  (Gelesen 25122 mal)

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AndyOne

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Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
« Antwort #75 am: 14.08.2006, 09:41 Uhr »
Hi Excalibur, jetzt kann ichs ja sagen, da sich alle outen.
Ich lese Deinen Bericht auch jeden Tag und verfolge Eure Reise mit Interesse, ich gebe nur nicht ständig meinen Senf wie andere, sondern geniese im Stillen.
Fotografierst Du eigentlich mit Pol-Filter?
bye
Andy

Meine USA Reiseberichte und Bilder auf Trailhead Adventures

America_Crazy

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Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
« Antwort #76 am: 14.08.2006, 21:36 Uhr »
Sehr schöne Bilder. Habe nun 2 Reisetage in einem Rutsch gelesen.

Grüße
America_Crazy



Excalibur

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Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
« Antwort #77 am: 15.08.2006, 08:19 Uhr »
Zitat von: AndyOne
Fotografierst Du eigentlich mit Pol-Filter?

Erwischt !!! Manchmal hilft das Polfilter ein wenig die Farben aufzufrischen....

15. Tag – 22. Juli 2006 – Albuquerque/Roswell

Gleich nach dem Frühstück machen wir uns auf nach Roswell. Weil heute Sonntag ist, hält sich der Verkehr auf dem Interstate noch in Grenzen. Lediglich die Wochenendtouristen mit Booten, Moto-Cross-Bikes und ähnlichem sind unterwegs. Wir kommen gut voran. Kurz vor Socorro wollen wir auf den Quebradas Byway abbiegen.

Diese 24 Meilen lange Umgehungsstraße soll als Gravelroad durch eine naturbelassene herrliche Landschaft führen. Der Prospekt zählt zahlreiche Tiere auf, die hier Leben sollen. Mule Deer, Coyote, Bobcat, Gray Fox Raccoon, Porcupine, Oppossum, Ground Squirrel, Cottontail and Jack Rabbit. Dazu zahlreiche Vogelarten von der Snow Goose  bis zum Red-Tailed Hawk. Also genau das Richtige für uns.

Wir verlassen den Interstate und geraten ohne Übergang auf eine Straße der untersten Kategorie. Jedoch ist der Byway ist nirgends ausgeschildert. Jedenfalls finden wir nix. Nach einer dreiviertel Stunde ergebnislosen Suchens, teils mehr oder weniger durch die Vorgärten der Mobilhomes, geben wir auf und fahren weiter über den Interstate in Richtung Roswell.

Vielleicht haben wir die falsche Abfahrt gewählt. Vielleicht hatte mein Navigator auch nur Sorgen, wg. der Haltbarkeit des geflickten Vorderreifens auf einer Gravelroad. Wer weiß. Hier mal der original Text der Wegbeschreibung: From I-25, take Escondida exit, head east and then north. Turn right und pass Escondida Lake. Cross the Rio Grande and proceed east through the settlement of Puebltos. Turn right (south) on the road that follows the east side of the Rio Grande (watch out for sand). After about 6/10zh of a mile, there will be a dirt road that takes off sharply to the left (east). Stay on this road and follow the Back Country Byway signs and markers.

Und wieder zieht sich die Strecke Meile um Meile. Kurz vor Carrizozo kreuzt der Hwy. 380 das Valley of Fires, einen 1500 Jahre alten Lavastrom. Später, auf einer Luftbildaufnahme im Visitorcenter des Wihte Sands NP werden uns die riesigen Ausmaße des Lavafeldes noch einmal verdeutlicht. Am Rande des 3 bis 4 Meilen breiten schwarzen unwirklichen Lavaflußes hat das BLM 2005 einen neuen Campground, Picknick- und Aussichtsplatz, den Valley of Fires-Park, eingerichtet. In Carrizozo, das seine Entstehung wie viele andere kleine Orte der Eisenbahn verdankt, tanken wir und machen eine kleine Pause.

Unseren nächsten Stop legen wir in Lincoln ein.

Ob Billy the Kid den Zip schon kannte ?

Der Ort erlangte durch den Lincoln- County War historische Berühmtheit und ist heute ein lebendiges Museum. Die blutige Auseinandersetzung zwischen den reichen Viehzüchtern, die u.a. von Billy the Kid unterstützt wurden, auf der einen und reichen Warenhausbesitzern auf der anderen Seite kann hier an den Originalschauplätzen nachvollzogen werden.

Aus den Schießscharten wurde manche Kugel abgefeuert....  


Und wenn nicht geschossen wurde, wurde gebetet (Ich geh mal davon aus, dass nicht die Kirche schief steht, sondern das Niveau der Straße abfällt ?)


Das Lincoln County Courthause sowie ein halbes dutzend weitere Gebäude können im Originalzustand besichtigt werden.

Nach einer weiteren Stunde erreichen wir das sagenumwobene Roswell.

In Roswell fühlte ich mich irgendwie beobachtet !

Wir kommen im dortigen Days Inn unter und müssen auf Wunsch eines minderjährigen Herren auch gleich das UFO Museum besuchen.



Wider erwarten geht man hier noch recht fair mit der Roswell-Ufo-Geschichte um. Zahlreiche Zeitungsausschnitte und Protokolle, sowie angebliche Beweise und Gegenbeweise werden gezeigt. Sein Bild muss sich dann jeder selber machen. Auch andere Ufo-Sichtungen werden präsentiert und teilweise als Humbug enttarnt. Es beleiben allerdings auch viele Fragen offen. Wenn ich für das Ufo-Museum Eintritt hätte zahlen müssen, hätte ich mich geärgert. So nehme ich es als Unterhaltung hin. Roswell lebt halt von den Ufos...

Danach gehen wir noch in den Stadtpark von Roswell, eine Mischung von Kinderspielplatz und kleinem Zoo,

besuchen noch Wendy’s (Ich glaub, ich bin Chilli-süchtig !!!) und lassen den Tag im Motel-Pool (wo sonst ?) ausklingen.

Zati

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Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
« Antwort #78 am: 15.08.2006, 08:26 Uhr »
Hallo Wolfgang,

schade, dass ihr den Quebradas Byway nicht gefunden habt, aber wer weiß vielleicht war es für den Reifen tatsächlich besser.

Roswell lebt wohl auch mehr von den Geschichten als von der Realität. Die UFO's werden auf jeden Fall gut vermarktet. Nach Deinem Bericht muss sagen, dass ich mir den Ort schenken werde.

Gruß

Efty  :wink:
Gruß aus Alamogordo

Efty ;)


Excalibur

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Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
« Antwort #79 am: 15.08.2006, 08:46 Uhr »
Hallo Efty
Roswell stand auch nicht auf meiner To-do-Liste. Aber bei uns in der Familie herrscht die Mitbestimmung (Manchmal darf ich auch was sagen... :? ) und für unseren Marco war Roswell wg. den UFOs der Höhepunkt der Reise. Vorher jedenfalls - ich glaube im Nachhinein war er schon ein wenig enttäuscht. Jetzt steht die Area 51 ganz oben auf seiner Liste (Ich glaube er wird wieder enttäuscht sein...).
Auf der anderen Seite sind die "Kleinen" auch brav mit uns gewandert und haben auch nicht gemault, wenn die Fahrt mal wieder etwas länger gedauert hat. So gesehen war der Abstecher nach Roswell für uns dann kein Problem. Und es war auch keine allzu großer Umweg (Albuquerque/Carlsbad).

Gruß
Wolfgang

Palo

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Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
« Antwort #80 am: 15.08.2006, 09:01 Uhr »
Hallo Wolfgang,

Wenn ihr es nicht schon rausgefunden habt, meiner Meinung nach ist Area 51 auch totale Zeitverschwendung

Gruß

Palo
Gruß

Palo

Zati

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Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
« Antwort #81 am: 15.08.2006, 09:08 Uhr »
Hallo Wolfgang,

ich kann mir gut vorstellen, dass die ganzen UFO Geschichten ihren Reiz auf Kinder haben und darum war es super, dass ihr eurem Sohn den Gefallen getan habt. Jetzt hat er zumindest die Möglichkeit selber zu entscheiden, ob es ihm gefallen hat oder nicht, Kinder haben ja auch einen anderen Blickwinkel auf solche Dinge.

Ich finde es eh ganz toll, wie tapfer eure beiden wandern und sich alles anschauen, das ist ja auch nicht Regel.

Gruß

Efty  :wink:
Gruß aus Alamogordo

Efty ;)


Excalibur

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Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
« Antwort #82 am: 15.08.2006, 09:27 Uhr »
Zitat von: Palo
Hallo Wolfgang,
Wenn ihr es nicht schon rausgefunden habt, meiner Meinung nach ist Area 51 auch totale Zeitverschwendung
Gruß
Palo


Mach das mal nem pubertierenden Fast-Dreizehnjährigem klar  :lol:  :lol:  :lol:
Wenn er die anderen Urlaubstage "mitzieht", bin ich gerne bereit, einen Tag zu "opfern".  :wink:
Gruß
Wolfgang

Palo

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Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
« Antwort #83 am: 15.08.2006, 09:34 Uhr »
Wolfgang,

Es ist wirklich toll dass Du mit Deinen Kindern mit machst, die wollen ja schließlich auch was von der Reise haben.

Gruß

Palo
Gruß

Palo

die_franken

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Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
« Antwort #84 am: 15.08.2006, 09:36 Uhr »
von der Area 51 sieht man ja nichts :roll: mankommt nur bis zu den Warnschildern, also nichts besonderes!

Aber der Besuch im Little A'Le'Inn in Rachel MUSS SEIN :wink:

Palo

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Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
« Antwort #85 am: 15.08.2006, 09:56 Uhr »
>>>> Aber der Besuch im Little A'Le'Inn in Rachel MUSS SEIN <<<<<<

na ja, wenn es sein muss, wenn man schon so weit für nichts gefahren ist  :wink:  :wink:


http://www.littlealeinn.com/
Gruß

Palo

Excalibur

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Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
« Antwort #86 am: 15.08.2006, 11:24 Uhr »
Zitat von: Excalibur
3. Tag - 11. Juli 2006 – Las Vegas
Abends fahren wir weit raus in einen Randbezirk von LV. Hier an der Mormonenkirche soll man einen fantastischen Blick auf die Stadt haben. Wir werden nicht enttäuscht. Ein Lichtermeer bis zum Horizont – EINMALIG !!! Hier sieht man eindrucksvoll die gigantischen Ausmaße der immer noch wachsenden Wüstenmetropole. Später erzählt uns eine Freundin, die im US Immobiliengeschäft tätig ist, dass z.Zt. wöchentlich bis zu 1.000 Familien nach Las Vegas übersiedeln !!!


Ich habe eine persönliche Nachricht mit der Anfrage, wo denn dieser Ort sei, bekommen.  Damit jeder Leser was davon hat hier die Beschreibung:
"The best nighttime view of Las Veags: Mormon Temple - Upper Bonanza Road at Temple View Drive
From this vantage point high on the flanks of Sunrise Mountain, the grand carpet of Las Vegas lights shimmer like an upside down universe of colored stars. The Later Day Saints (Mormon) temple also is an imposing sight at night, a modernistic spired white castle bathed in floodlights. To reach this aerie, drive north through downtown on Las Vegas Boulevard to Bonanza (the first major street after the freeway). Turn right (east) on Bonanza and drive about six miles until you see the temple gleaming before you."


Wie schon gesagt, ein schöner Ausblick über das Lichtmeer der Großstadt und auch sehr schöne Eigenheime in der Nähe.

Gruß
Wolfgang

Excalibur

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Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
« Antwort #87 am: 15.08.2006, 22:55 Uhr »
16. Tag – 23. Juli 2006 –Roswell/Carlsbad/Whites City

Das Frühstück im Days Inn war O.K. und da auch der Pool dieses positive Prädikat verdiente, hüpften wir noch mal in denselben bevor wir weiter fuhren. Die Fahrt nach Carlsbad war nicht zu weit und so fuhren wir die Strecke auf dem gut ausgebauten Highway in einem Rutsch.

In Carlsbad wären die Unterkünfte günstiger gewesen, da wir aber am abend den Bat-Flight im Nationalpark erleben und kommenden morgen die Carlsbad-Caverns erkunden wollten, entschlossen wir uns im Best Western in Whites City, nur wenige Schritte vom Parkeingang entfernt, abzusteigen. Ausschlaggebend war sicherlich auch der großangekündigte „Water Park“. Whites City besteht im Prinzip nur aus dem Hotel-Resort mit Museum, Gift-Shop, Restaurant, einer Tankstelle und – einem hochmodernen Feuerwehrhaus. Ein wenig erinnert die ganze Anlage an Rubys Inn am Bryce Canon NP. Allerdings besteht an dem Komplex hier in New Mexico ein größerer Reparatur- und Renovierungsrückstand. Auch könnten Teile der Anlage ein wenig Farbe vertragen. Zimmer, Pool und auch das Frühstück waren in meinen Augen keinesfalls auf Best Western-Standard. Allerdings war der Pool der erste in diesem Urlaub, der mehr als 1,70 Meter tief war, genau 2,70 Meter. Und unser Zimmer war mit einer Whirlpool-Badewanne ausgestattet.

Nachdem wir uns intensiv im Pool, zu dem auch eine große Doppelrutsche gehörte, erfrischte hatten, machten wir uns auf den Weg zum Carlsbad Cavern NP. Am Visitor Center angekommen, genossen wir erst einmal den phantastischen Ausblick auf die Ebene bis weit nach Texas hinein.

Bei den freundlichen Rangern erkundigten wir uns dann nach den Möglichkeiten zum Besuch der Höhle am morgigen Tag.

Bis zum Bat Flight-Programm hatten wir noch über eine Stunde Zeit und waren daher mit die ersten Besucher in der Arena am natürlichen Eingang zur Höhle. Hier wollten wir am kommenden Tag auch in die Unterwelt einsteigen.

Aus diesem Höhleneingang sollten abends rund 200.000 Fledermäuse herauskommen und morgens vier mutige Deutsche hinabsteigen.

Pünktlich begann Ranger Rob sein Programm. Die Ränge hatten sich gut gefüllt und er erzählte viel Informatives und Kurzweiliges über die Feldermäuse im allgemeinen und die Bats der Carlsbad Cavern im Besonderen. Fotos durften keine gemacht werden. Die Entfernungsmessung der Kameras könnte die empfindlichen Organe der Fledermäuse manipulieren. Über 200.000 sollten auch an diesem Abend die Höhle verlassen. Und irgendwann kamen sie dann auch. Hunderte, tausende – fast 30 Minuten lang verließ ein stetiger Schwarm von kleinen Fledermäusen, ohne Flügel kaum größer als ein Chicken McNugget (Ein Vergleich von Ranger Rob!), den tiefen Schlund der Höhle. Ein wahrlich sehenswertes Schauspiel. Erst in der Dunkelheit fuhren wir zurück in Motel und der beleuchtet Pool bis 22.00 Uhr geöffnet hatte, kühlten wir uns noch ein wenig ab.

Zati

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Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
« Antwort #88 am: 16.08.2006, 06:01 Uhr »
Hallo Excalibur,

so viele Fledermäuse, das war bestimmt unglaublich! Auf die Höhlen bin ich schon gespannt, der Einstieg sieht ziemlich unheimlich aus.

Gruß

Efty  :wink:
Gruß aus Alamogordo

Efty ;)


Excalibur

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Re: NV - UT - NM - AZ ab dem 9. Juli
« Antwort #89 am: 16.08.2006, 10:25 Uhr »
17. Tag – 24. Juli 2006 – Whites City/Alamogordo

Da wir pünktlich zur Öffnung der Carlsbad Cavern um 8.30 Uhr am Höhleneingang sein wollten, waren wir auch mit die ersten beim Frühstück. Zum ersten Mal mussten wir in einem US-Motel vorher angeben, was wir frühstücken wollten: Rührei mit Bacon oder Pancakes oder Cerealien oder Muffins. Wobei das „oder“ zwingend war. Schade, bisher waren wir von Best Western besseres gewohnt...

Wir waren tatsächlich mit die Ersten im Visitor Center der Carlsbad Caverns und hatten hier übrigens keinerlei Probleme mit den National Park Pass (soweit ich weiß wurde dieser vor zwei Jahren noch nicht in der Cavern anerkannt ???). Allerdings gab es keine Beschreibung der Höhlen in deutscher Sprache und auch das AudioSystem (Kopfhörer) war – obwohl angekündigt – nicht in deutscher Sprache verfügbar.

Der Einstieg über den natürlichen Höhleneingang ging leicht und ohne Probleme (es ging ja abwärts...). Anfangs noch begleitet von Gezwitscher der Höhlenschwalben und vom strengen Guano-Geruch, wurde es Serpentine für Serpentine dunkler und leiser. Immer tiefer tauchten wir in das Höhlenlabyrinth ein. Wir haben viele Fotos gemacht, aber keines kann das Erlebte nur halbwegs wiedergeben. Diese Größe, diese Farben- und Formenvielfalt – einmalig !!! Disney hätte es nicht besser inszenieren können. In 230 Metern Tiefe angekommen hatten wir noch nicht genug und machten uns noch auf denn Big Room Trail. Und es gab tatsächlich noch eine Steigerung Stalaktiten und Stalagmiten in allen Größen und Fortschrittsstadien. Wahnsinn !!! Die Entstehung dieser Kalkformationen begann vor über 500.000 Jahren. Jeder Wassertropfen bringt eine Winzigkeit Kalk mit, der sich in der Höhle ablagert und im Laufe viele Jahre diese wunderbaren Gebilde erstellt. Hinter jeder Ecke ein neues „Ahhh“ oder „Ohhhh“.
















Und dann am Aufzug ein Imbiss und ein Gift-Shop in 230 Metern Tiefe. Irgendwie utopisch....


Erst bei der Fahrt mit dem Aufzug zurück an Tageslicht merkten wir, wie tief wir doch waren. Die Fahrt dauerte eine kleine Ewigkeit.

Wieder zurück an der Oberfläche füllten Marco und Michelle noch erfolgreich die Fragebögen aus und dürfen sich zukünftig Junior Ranger des Carlsbad Cavern NP nennen. Das Ausfüllen der Formulare bereitete ihnen, inklusive der Aufgabe, ein Gedicht über die Fledermaus (in englisch)zu schreiben, keine Probleme. Und somit gibt es nun zwei weitere deutsche Carlsbad Caverns Junior Ranger. Natürlich wurden sie wieder feierlich vereidigt und auch die Mikrophonansage des „richtigen“ Rangers durfte nicht fehlen. Mit seinen besten Grüßen – sein Opa kam aus Baden-Baden – verließen wir einen eindrucksvollen und sympathischen Nationalpark.

Wir fuhren zurück nach Carlsbad und weiter nach Artesia um hier auf den Hwy. 82 in Richtung Westen abzubiegen. Und wieder folgte einen lange Fahrt durch die endlose „new mexikanische Pampa“.  Meilenweit nichts als Prärie – mehr oder weniger vertrocknet. Erst als es wieder stetig aufwärts in die Berge ging, wurden die Aussichten rechts und links der Straße abwechslungsreicher. Saftige (bewässerte) Weiden mit Pferden und Rindern wechselten sich ab mit Waldstücken und RV-Plätzen. Bald sahen wir die ersten Pisten und Skilifte des Wintersportgebietes. Im urigen Cloudcroft legten wir noch einen Zwischenstop ein.



Hier, wo im Winter wohl der Bär los sein muss, schauten wir uns die Geschäfte an und genehmigten uns ein leckeres Eis. Die anschließende meilenlange Abfahrt nach Alamogordo hat es in sich: durchgehende Geschwindigkeitsbegrenzung und patrollierende Sheriffs – eine gefährliche Mischung. Unten im Tal sehen wir dann Alamogordo vor uns und am Horizont kann man schon den White Sands NP erahnen.

Alamogordo ist wieder so eine flächenmäßig viel zu große Stadt ohne eigentliches Zentrum. An der Hauptdurchgangsstraße erst die alten schon in die Jahre gekommenen Motels, dann die Autohändler, die Fast Food Ketten und dann in der Nähe der Interstate-Auffahrt, die neuen Motels. Wir gehen ins Days Inn, weil wir dem guten Namen der Kette vertrauen. Pustekuchen – das Zimmer ist total verwohnt, der Pool verdreckt und das Frühstück am kommenden Morgen ist mickrig.

Nachdem wir eingecheckt haben, fahren wir gleich weiter in den White Sands National Park. Wir wollen noch einige Fotos in der Abenddämmerung machen. Das Visitor Center ist in einem für amerikanische Verhältnisse historischem Adobe-Gebäude untergebracht. Sehr schon, sehr rustikal. Wir informieren uns kurz und fahren gleich weiter. Auf den ersten Meilen sieht man noch nicht viel. Doch dann nimmt die Anzahl der Pflanzen ab und der strahlend weißen Gips, der dem Nationalpark seinen Namen gab, dominiert die Landschaft. Irgendwann hört auch die asphaltierte Straße auf. Wir fahren auf planiertem Gips. Keinerlei Pflanzen mehr, rundherum alles weiß. Man glaubt im Schnee zu sein – Nur die Temperatur spricht dagegen. Mit der sinkenden Sonne werfen die Gipsdünen spektakuläre Schatten. Ein Paradies für ambitionierte Fotografen (Wie im Schnee ein bis zwei Stufen überbelichten !!!) Über Alamogordo entlädt sich derweil eine schwere Regenwolke und die untergehende Sonne wirft einen halben Regenbogen an den Abendhimmel. (Anmerkung: Die Fotos vom White Sands NP kommen im nächsten Tagesbericht. Zwei so spektakuläre NP an einem Tag überlasten mein Auffassungsvermögen  :lol: )

Zurück in der Stadt erwischt uns noch der Rest des Unwetters. Zum Abschluss des Zwei-NP-Tages gehen wir noch zu Dennys und genießen Krabben, Sandwich und zwei Kinderteller. Surprise, surprise – bei Dennys gilt immer noch das Angebot, dass Kinder am Dienstag kostenlos essen, es wird nur nicht mehr so stark beworben wie vor zwei Jahren. Danke, Dennys !