Tag 39 - FR 05.08.2005 Etappe: Page, AZ nach Monument Valley, UT
Übernachtung: Gouldings Monument Valley CG
gefahrene Meilen: 314 [/list:u]
Heute ist der große Tag gekommen, wir machen uns auf den Weg zur Wave. Die Wecker klingeln um 6:45 Uhr, wir frühstücken und packen unsere Zelte zusammen. Langsam sind wir schon richtig nervös, denn das Wetter schaut nicht wirklich gut aus. Normal sollte man ja so früh wie möglich zur Wave aufbrechen, um der größten Hitze aus dem Weg zu gehen, ich möchte aber auf jeden Fall nochmal mit dem Ranger telefonieren und fragen, ob es Neuigkeiten bezüglich des Straßenzustandes gibt. Wir fahren zum Best Western in Page, dass eine schnelle WLAN-Verbindung besitzt. Ich versuche mehrmals den Ranger anzurufen, um 8:30 Uhr klappt das dann auch. Er meint nur, dass die House Rock Valley Road vom Norden noch immer unpassierbar ist und man nur die ersten 4,5 Meilen fahren kann. Vom Süden hat er keine Infos, würde dort aber nicht fahren. Tolle Info.
Recht ratlos entscheiden wir zum Südzugang zu fahren. Wir beschließen, falls die Straße nicht befahrbar sein sollte, zum North Rim des Grand Canyons weiterzufahren, der von dort direkt am Weg liegen würde. Die Strecke zieht sich, da wir eine ziemlich große Schleife entlang der US89 fahren müssen, bis endlich die US89a erreicht ist. Kurz vor dem Ziel entdecken wir noch eine alte Siedlung, die wohl nur noch zu Schauzwecken hier rumsteht.
[/list:u]Um 9:20 Uhr erreichen wir die Abzweigung zur House Rock Valley Road, wo wir ohne Navi bestimmt vorbeigefahren wären.
[/list:u]Von hier an sind es 21 Meilen bis zum Wire Pass Trailhead. Die Wolken haben sich noch immer nicht verzogen. Im Gegenteil, es schaut ziemlich nach Regen aus. Bei Näße ist die Straße bestimmt nicht mehr befahrbar.
Der Drang zur Wave siegt dann aber über die Ängste und wir vereinbaren umzukehren, falls außer uns niemand am Trailhead ist. Die Straße wird von einigen Schlammlöchern gequert, wo wir vorsichtshalber den 4WD einschalten. Mit normalem PKW oder gar WoMo hätten man heute nicht zum Trailhead fahren können.
[/list:u]Gut durchgeschüttelt erreichen wir nach knapp über einer Stunde den Trailhead. Ganz besonders freuen wir uns über ein weiteres Auto, das bereits hier parkt und drei Damen, die gerade herwandern und sich wundern, wie wir das Auto hierher bekommen haben.
Fest entschlossen füllen wir unsere Camelbaks und bereiten alles für den Fußmarsch vor.
[/list:u]Leider habe ich nur noch meine Sandalen zum Wandern, da ich einen der Turnschuhe in San Diego vergessen habe.
Während Angelika und Caro sich die Zettel in der Registration-Box durchlesen, laufe ich mit dem Navi noch etwas herum, um die aktuelle Position auf der Karte zu speichern. Plötzlich höre ich lautstarkes Rasseln und wende den Blick kurz weg vom Display. Ca. zwei Meter vor mir liegt zusammengeringelt eine Klapperschlange.
Etwa eine Millisekunde später stehe ich schon zwischen Caro und Angelika, die mir erzählen, dass sie nur einen lauten Schrei gehört haben und mich wie ein Blitz zu ihnen rennen gesehen haben.
Nachdem sich mein Puls wieder beruhigt hat, kann um 11 Uhr die Suche losgehen. Da der Weg nicht ausgeschildert ist, orientieren wir uns anhand der fünf Bilder, die wir mit den Permits zugeschickt bekommen haben. Über einen Wash erreichen wir die zweite Registration Box und tragen uns auch hier ein. Wir machen beim Wandern alle etwas Lärm, um weitere Tiere auf Distanz zu halten. Über Stock und Stein suchen wir uns den Weg zur Wave.
[/list:u]Zu unserer Freude verziehen sich die Wolken und die Sonne kommt langsam raus.
Da es noch nicht ganz so heiß ist, kommen wir schnell voran und erreichen um 12:20 Uhr die Wave.
[/list:u]Es ist einfach unglaublich, hier mittem im Nichts, soetwas zu finden. Außerdem ist es ein eigenartiges Gefühl zu wissen, dass außer uns heute nur maximal 17 andere Menschen hier sein werden und sowieso kaum einer (außerhalb des Usa-Reise.de Forums
) diesen Ort kennt. Wir verschaffen uns begeistert einen ersten Überblick und suchen einen Sitzplatz, um etwas zu essen. Nach einer halben Stunde treffen die Damen ein, die knapp eine halbe Stunde vor uns losgegangen sind. Offensichtlich haben sie sich zu weit unten im Sand verfranst und sind somit von der Ideallinie deutlich abgekommen. Außerdem mußten sie davor schon 1,5 Stunden laufen, um überhaupt zum Trailhead zu gelangen.
Gestärkt erkunden wir die Umgebung und entdecken oberhalb die sehr treffend bezeichneten Brain-Rocks.
[/list:u]Nicht weit entfernt ist der (von Easy so benannte
) Hamburger-Rock zu sehen.
[/list:u]Auch die Second Wave befindet sich hier in der Gegend, jedoch sind die Lichtverhältnisse am Mittag für die Second Wave nicht gerade ideal, wir laufen also wieder zurück in die Wave und genießen jeden Augenblick. Die Wave schaut aus jedem Blickwinkel bezaubern aus.
[/list:u]Schweren Herzens verlassen wir die Wave und entdecken auf dem Rückweg noch weitere tolle Felsformationen.
[/list:u]Da wir uns markante Punkte für den Rückweg schon beim Hinlaufen eingeprägt haben, ist es kein Problem wieder zurückzufinden. Allerdings macht uns die Sonne etwas zu schaffen, da sich mittlerweile alle Wolken verzogen haben. Um 15:20 Uhr kommen wir wieder am Wire Pass Trailhead an. Die drei Liter Wasser im Camelbak und die Zusatzflaschen hat jeder von uns aufgebraucht.
Dank der Hitze hat sich nun auch die Klapperschlange verzogen und voller wundervoller Eindrücke fahren wir die House Rock Valley Road zurück, die noch immer recht feucht und ungemütlich ist. Fast stillschweigend fahren wir noch weiter bis zum Monument Valley in den Gouldings CG, den uns eine Südtirolerin in der Wave empfohlen hat.
Der Highway führt uns durch ein starkes Gewitter, das zum Glück kurz vor dem Monument Valley aufhört. Gegen 19.30 Uhr erreichen wir den Gouldings Campground und suchen uns einen Zeltplatz aus. Nach dem Duschen verkriechen wir uns im Zelt und träumen natürlich von der Wave.
Das war heute wirklich ein sehr besonderer Tag!
Gute Nacht
Caro, Angelika und Andreas