So, nachdem ich nun den ganzen Bericht getippt hatte, war dieser nach einem fahrlässigen Klick auch wieder weg, bevor ich ihn gepostet hatte.
Aus Fehlern lernt man, ab sofort schreibe ich den Bericht in der Textverarbeitung und kopiere in dann.
02.09.2010 - Yellowstone NP - CodyNach außerordentlich langem Schlaf begann der Tag bei kühlen 4°C. Nach dem Frühstück, heute ohne Waffeln, dafür bei offener Tür - das sollte wohl dafür sorgen, dass die Aufenthaltsdauer im Frühstücksraum nicht zu lange wird - machten wir uns um 7.40 Uhr auf in Richtung Park.
Unser erstes Ziel waren die Sinterterrassen von
Mammoth Hot Springs. In Mammoth selbst graste eine Rentierherde was bei mir auf Grund der Außentemperaturen Assoziationen zum Weihnachtsmann hervorrief. Wir parkten am ersten Parkplatz und machten uns auf den Weg hoch zu den Terrassen. Schön wie die Farben in der Morgensonne leuchteten und wie es auf Grund der Außentemperaturen - zwischenzeitlich waren es nur noch 3°C -dampfte:
rechts der bunte, vom Wasser versorgte Teil, links der "schlafende", graue Teil
Oben angekommen waren wir doch vom Zustand der Terrassen entsetzt. Alles war ausgetrocknet. 2005 hatten wir hier noch jede Menge Wasser. Auch wenn es heißt, dass sich zwar die Ausflussorte des Wassers permanent ändern, die augestossene Wassermenge aber immer konstant gleich ist, können wir das nicht so recht glauben, denn schließlich war nur am ganz nördlichen Ende ein kleiner Teil von Wasser überspült. Aber man kann ja die Hoffnung haben, dass sich das auch wieder zum positiven ändert, damit die Schönheit der Terrassen wieder erblüht.
Auf der Weiterfahrt fuhren wir in den Stau der Straßenbauarbeiten, der uns ca. 30min. zum Reiseführer lesen zwang
.
Nächster Halt war der
Roaring Mountain. Auch diesen warf die Morgensonne in ein schönes Licht:
Weiter gings zum
Norris Geyser Basin. Hier hatten wir 2005 nur Zeit, uns den Steamboat Geyser anzuschauen. Dieses mal war unser Ziel das Porcelain Basin. Ein Geysirfeld, das durch die vielen verschiedenen Farben, kleine Geysire, Pools und Rauch ausstossende Krater beeindruckt. Hier wurde uns wieder bewusst, wie abwechslungsreich die Landschaft im Yellowstone doch ist:
Anschließend liefen wir noch kurz bis zum Steamboat Geyser, der uns dieses Jahr aber leider nicht mit einem kleinen Ausbruch überraschte. Immerhin ist er der größte aktive Geysir der Welt und hatte Ausstöße von bis zu 130m Höhe. Der letzte große Ausbruch war im Mai 2005.
Nach Madison nahmen wir den Abstecher über den
Firehole Canyon Drive. Ein schöner Canyon, der einen zu den Firhole Falls bringt:
Unterhalb der Fälle kann man ans Wasser zum baden. Das Wasser ist durch den Zufluss der Geysire wärmer als gedacht. Auf Grund der Außentemperaturen verzichten wir aber dankend.
Nach einem Picknick an einem der unzähligen Picknickplätzen im Park am Firehole River ging es weiter zum
Fountain Paint Pot. Ein Zuber aus weißem, blubbernden Schlamm. Für Maler, die nur mit weiß malen sicherlich der Renner:
In der Umgebung gibt es aber noch schöne bunte Pools und den
Jelly Geyser, der permanent vor sich hin eruptiert:
so dass sich der Halt hier auf jeden Fall gelohnt hat.
Danach haben wir kurze Runde auf dem
Firehole Lake Drive gedreht, was wir allerdings relativ unspektakulär fanden, da es keine Ausbrüche der Geysire gab.
Somit war unser nächstes Ziel die
Grand Prismatic Spring im Midway Geyser Basin. Wir liefen den Boardwalk zur Quelle, vorbei am Excelsior Geyser Crater und am Opa Pool ?!?. Auch wenn die Farben beeindrucken, kann diese Perspektive die ganze Schönheit nicht wiedergeben:
Deshalb beschlossen wir, den Trail zu laufen, der hinter die Quelle führt. Dieser führt ca. 1 Meile relativ eben am Firehole River entlang. Es war schon den ganzen Tag strahlender Sonnenschein und mittlerweile hatten wir 16-18°C. Ideal für so einen Spaziergang. Hinter der Quelle kraxelten wir dann über Stock und Stein den Hügel empor, von wo wir eine perfekte Perspektive auf die Grand Prismatic Spring hatten:
Diese 40 Minuten reine Gehzeit lohnen sich auf jeden Fall und sollten beim Besuch des Yellowstones auf keinen Fall fehlen.
Zwischenzeitlich war es schon 16 Uhr und wir beschlossen, uns zu unserem letzten Ziel, dem
Old Faithful, aufzumachen. Das Gebiet um den Old Faithful hatten wir 2005 schon ausgiebig erkundet aber dem "alten Getreuen" wollten wir dann doch noch kurz die Ehre erweisen. Als ob wir es bestellt hätten, fing er auch kurz nach unserer Ankunft an zu speien:
Das Getümmel um den Old Faithful ist ja immer mächtig. Was mich jedoch immer fasziniert ist die Tatsache, dass 90% der Menge sofort nachdem die Eruption die größte Höhe hervorgebracht hat aufspringen und davon rennen. So nach dem Motto Foto gemacht und weg. Man muss doch das ganze Schauspiel bis zum Ende genießen, schließlich ist man doch nicht auf der Flucht. Eigenartig
.
Nun war es 17 Uhr und wir traten die Weiterfahrt an. Schließlich ist es bis Cody ja doch noch eine ganz schöne Strecke. An der Fishing Bridge gab es erst mal wieder Büffelstau. Drei Bisons überquerten die Brücke. Wahrscheinlich hatten sie Hunger auf einen Buffalo Burger in Fishing Bridge
Ein großes Rangeraufgebot sorgte dafür, dass diese auch heil drüben ankamen. Dass mit Büffeln auf der Straße nicht zu spaßen ist hatten wir kurz vorher erlebt als einer durch den vor uns fahrenden Wagen richtig wild wurde, als dieser in überholte. Und wer will schon den Ärger einer Büffeldelle in seinem Mietwagen.
Die Ostausfahrt ist landschaftlich wieder eine sehr schöne Strecke. Es geht am Lake Yellowstone entlang, durch einen bizarren abgebrannten Wald, den Corkscrew Canyon und den Shoshone National Forest. Der Abschied vom Yellowstone soll einem wohl so schwer wie möglich gemacht werden.
Nach der Ausfahrt aus dem Park sichtete Yvonne wieder eine Bärenfamilie. Bis ich allerdings zum halten kam, war diese schon wieder in den Wald gehuscht. Schade. So endete auch der zweite Tag im Yellowstone Nationalpark mit Bären.
Gegen 19.30 Uhr erreichten wir unser Motel, das Americas Best Value Inn in Cody. Wer hat diesem Hotel eigentlich den Namen gegeben? Wenn das Americas best value ist, dann gute Nacht Amerika! Im Motel trafen wir ein anderes deutsches Paar, welches das Zimmer neben uns hatte. Sie berichteten, dass sie am Morgen über den Beartooth Highway in den Park gefahren sind. Es hat geschneit und auf der Straße lag 10-15cm Schnee. Vom Park aus hoch sei die Straße schon gesperrt worden und die Schneepflüge standen in den Startlöchern. So ist das im Yellowstone - immer für eine Wetterüberraschung gut.
Wir fuhren noch schnell zum WalMart, denn ich brauchte noch einen neuen Rasierapparat. Wie man den Fotos von mir ansieht, hat meiner den Flug wohl nicht überstanden und tut keinen Muckser mehr. Blöd nur, dass da immer nur 110V draufstand. Ob der wohl auch in Deutschland funktioniert? Da wir nicht wieder so spät im Motel sein wollten, fuhren wir noch schnell beim McD vorbei. Echt lecker dieser Black Angus Bacon Cheese Third Pounder. Ich hatte ja noch einen Bericht zu tippen...
Highlight: Trail hinter die Grand Prismatic Spring
nicht so toll: Temperaturen am morgen
Hotel: Americas Best Value Inn Cody, nicht so zu empfehlen. Alt, schmuddelig (Flecken außen an den Matratzen), allerdings die erste Dusche unter der ich aufrecht stehen konnte
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gefahrene km: 298
Wetter: den ganzen Tag strahlend blauer Himmel Sonnenschein, 3-18°C