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Autor Thema: Offene Rechnungen im Westen - August/September 2010  (Gelesen 37145 mal)

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RedZed

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Re: Offene Rechnungen im Westen - August/September 2010
« Antwort #30 am: 02.09.2010, 08:11 Uhr »
Jetzt hab' ich Eure Abreise verpaßt.... Naja, 'ne Kiste Bier gibt es auch in West-Yellowstone die bringe ich zum Einsteigen mal mit. Bitte zusammenrücken! Jemand ein Bud?
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sil1969

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Re: Offene Rechnungen im Westen - August/September 2010
« Antwort #31 am: 02.09.2010, 12:47 Uhr »
Die Waffel schien ihnen ausgezeichnet zu schmecken. Dies ließ zumindest die Kaulautstärke vermuten  :roll: So macht man das in China doch, oder?

Das ist tatsächlich so. Die schmatzen, schlürfen, rülpsen, gähnen - alles ganz schön laut. Das ist aber ein Zeichen dafür, dass es ihnen schmeckt bzw. gut geht.

Ich schmatze zwar nicht so laut, aber mir schmecken diese Waffeln auch super lecker. ;-)
Gruß Sil
LG Silvia

tom2go

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Re: Offene Rechnungen im Westen - August/September 2010
« Antwort #32 am: 03.09.2010, 06:16 Uhr »
Da sind wir wieder! Sorry, dass es gestern keinen Bericht gab. Wir sind erst um 22 Uhr im Motel angekommen und totmüde ins Bett gefallen. Warum? Später mehr!

tom2go

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Re: Offene Rechnungen im Westen - August/September 2010
« Antwort #33 am: 03.09.2010, 06:18 Uhr »
Jetzt hab' ich Eure Abreise verpaßt.... Naja, 'ne Kiste Bier gibt es auch in West-Yellowstone die bringe ich zum Einsteigen mal mit. Bitte zusammenrücken! Jemand ein Bud?

Da sag ich nicht nein! Hatte heute noch keins   :bier:


tom2go

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Re: Offene Rechnungen im Westen - August/September 2010
« Antwort #34 am: 03.09.2010, 08:08 Uhr »
So, jetzt geht noch mal jeder aufs Klo und dann reiten wir los!  :pferd:


01.09.2010 - Yellowstone Nationalpark

Wir haben Bären gesehen! Dazu aber später mehr.

Der Blick aus dem Fenster nach dem Aufstehen war ernüchternd: Grau in grau und Regen. Der Blick aufs Thermometer bei der Morgenzigarette bestätigte das Gefühl: Die Eiszeit muss ausgebrochen sein - 6°C! Also beschlossen wir den Tag ruhiger anzugehen. Es gab wieder ein continental breakfast mit Waffeln - heute mit Nutella, das wir natürlich mitgebracht hatten. Nachdem wir die Nachricht über unser Motel hier im Forum gelesen hatten, beschlossen wir mal kurz hinter das Haus zu schauen und siehe da: Unser Motel hatte kein Dach! Nur eine Plane. Ist uns gestern von vorne gar nicht aufgefallen. Gut, dass wir nicht am Samstag hier waren.

Um 9 Uhr machten wir uns dann endlich auf den Weg in den Park. Die Anfahrt gestaltete sich gemütlich, da wir heftigen Verkehr hatten - Büffelverkehr um genau zu sein. Immer wieder trabten gemütlich Büffel auf der Straße und hielten völlig unbeindruckt den Verkehr auf.

Auf Grund des miesen Wetters beschlossen wir umzuplanen und heute unten rum zu fahren mit der Hoffnung, dass sich das Wetter zum Nachmittag hin bessert weil wir ja bei den Lower Falls noch ein paar Rechnungen offen hatten.

Am Westthumb Geyser Basin angekommen zogen wir alle Klamotten an, die wir zur Verfügung hatten. Es hatte mittlerweile nur noch 5°C. Wir machten uns auf den Weg zum Loop und schauten uns ausgiebig die Pools usw. an. Gerne blieben wir von Zeit zu Zeit in den warmen Dämpfen stehen, um uns etwas aufzuwärmen. Der Wind pfiff uns eisig ins Gesicht und immer wieder regnete es. Wir hatten zwar warme Kleider für den Yellowstone eingepackt, soch die dicke Winterjacke, Schal und Handschuhe haben wir leider zu Hause gelassen  :roll: Troz widriger Bedingungen gelangen uns viele schöne Fotos:







Danach war es uns nach Aufwärmen zu Mute. Mangels Alternativen stiegen wir ins Auto und drehten die Heizung an. Soweit wir uns erinnern können, war das das erste mal in den USA  :? . Wir fuhren die schöne Strecke am Yellowstone Lake entlang bis zum Mud Volcano, einem schlammspeienden Loch:



und besichtigten die Umgebung, in der es weitere schlammfarbene Seen und Becken gab, die sprudelten oder blubberten. Insgesamt keine sehr einladende Gegend.

Weiter ging es zur Sulphur Caldron mit ihrer leicht gelblichen Färbung zum Hayden Valley:



Dieses Jahr wahr hier kein einziger Büffel zu sehen. Wie auch, die waren ja alle auf den Straßen unterwegs. 2005 hatten wir hier eine riesen Herde gesehen. Dieses Jahr waren sie mehr über den Park verstreut und sorgten mehrfach an diesem Tag für Verkehrsstau.

Weiter ging es Richtung Canyon Valley bis wir rechts in den South Rim Drive einbogen. Unser erstes Ziel: Der Uncle Toms Trail. Hier gehen Millionen von Treppen bis fast zum Grund des Canyons direkt vor den Lower Falls.
Wir machten uns auf den beschwerlichen weg hinunter in den Canyon. Der Abstieg war jedoch nicht sonderlich anstrengend, lediglich unsere Knie zitterten gelegentlich ob der Steile. Unten angekommen wurden wir jedoch mit herrlichen Ausblicken auf die Lower Falls belohnt. In der Gischt der Falls kann man je nach Tageszeit Regenbögen sehen:



Dann kam der beschwerliche Aufstieg über das Treppenwerk:


Tom auf dem Uncle Toms Trail  :wink:

Dabei darf man nicht vergessen, dass man sich auf einer Höhe von ca. 2300m befindet. Dann überwindet man den Höhenunterschied von unten nach oben (wenn ich mich richtig erinnere waren es ca. 300 Höhenmeter) durch die Treppen in sehr kurzer Zeit. Für ungeübte Wanderer wie uns eine Herausforderung. Ruck zuck waren wir außer Atem und unser Herz klopfte im Gallopp. Immer wieder mussten wir auf den extra hierfür in regelmäßigen Abständen angebrachten Bänken Pause machen. Zu guter letzt kamen wir glücklich und zufrieden wieder oben an. Das sind die Erfahrungen von denen man noch lange zehren kann.

Wieder erholt liefen wir noch kurz den Weg zum Upper Falls Overlook. Die Upper Falls sind an sich natürlich auch gewaltig aber halt doch kein Vergleich zu den Lower Falls.

Danach fuhren wir weiter bis zum Artist Point, von dem man einen herrlichen Ausblick auf den Grand Canyon of the Yellowstone mit den Lower Falls am Ende hat:



Danach ging es auf die andere Seite des Yellowstone Rivers, um den Trail zur Abbruchkante der Lower Falls zu laufen. Wir ignorierten den Warnhinweis "Bear-Area" und liefen hinab. Ein schöner Zick-Zack-Weg führte hinunter zum Fluss. Beeindruckend, so direkt am Abgrund der Wasserfälle zu stehen, nur durch ein Hüfthohes Geländer vom Nichts getrennt. Hier kann man die Höhe der Fälle und die Gewalt des Wassers richtig fühlen:



Der Weg zurück gestaltete sich wieder atemraubend aber bei weitem nicht so anstrengend wie der Uncle Toms Trail.

Nun war es an der Zeit, sich auf den Weg Richtung Gardiner zu machen. Es lagen doch noch über 40 Meilen vor uns. Wir fuhren die Strecke über den Dunraven Pass (2700m), legten noch einen kurzen Stopp bei den wenig beeindruckenden Towerfalls ein (da beeindruckten uns die zwei spielenden Chipmunks auf dem Weg mehr) und erreichten schließlich Mammoth Hot Springs. Jetzt war es nur noch ein Katzensprung von 5 Meilen bis Gardiner.

Wir zogen unser Resumé vom Tag und stellten fest, dass wir doch wieder viel erlebt haben, auch wenn das Wetter uns permanent versucht hat, dies zu vermiesen. Den größten Teil des Tages hatten wir 6°C. Ab Mittag war es jedoch meist trocken. Der starke Wind sorgte allerdings dafür, dass  es einem viel kälter vorkam. Gegen Spätnachmittag wurde es dann wärmer und nun hatten wir 12°C. Wir konnten viele offene Rechnungen im Park begleichen - bis auf eine: wieder hatten wir keine Bären gesehen.

Doch kurz vor dem Parkausgang parkten zwei Autos an der Straße, deren Besitzer gebannt in eine Richtung starrten. Wir hielten an - glücklicherweise in einer Parkbucht - und da sahen wir sie: Eine Schwarzbären-Familie auf der anderen Seite des Flusses. Sie waren noch relativ weit weg und wir hofften, dass sie runter zum Fluss kommen. Doch sie liesen sich Zeit, denn sie hatten offensichtlich hunger. Faszinierend zuzuschauen, wie sie einfach mal so kleine Bäumchen umbiegen um an ihr Futter zu kommen. Mittlerweile hatte sich ein riesen Fahrzeugaufgebot am Straßenrand aufgestaut und ein Ranger kam und forderte alle auf, die auf der Straße parkten, wegzufahren. Ein Glück betraf uns das nicht, denn am Ende kam einer wenigstens herunter an den Fluss, so dass man ihn richtig gut sehen konnte. Leider war es zwischenzeitlich schon so dämmerig, dass ich kein Foto mehr von ihm zustande brachte.

Als der Bär sich ins Dickicht verzog machten wir uns auf den Weg. Es war spät geworden. Wir holten schnell unseren Zimmerschlüssel und gingen noch zu Outlaws Pizza (sehr lecker) um den selben Fehler wie jedes mal am Anfang der USA-Reise zu machen: wir bestellten zwei Pizzas. Als die beiden Amis am Nebentisch eine Pizza bekamen fiel uns unser Fehler auch sofort wieder auf.

Gegen 22 Uhr kamen wir dann in unserem Zimmer an. Todmüde von der Kälte und den Strapazen des Tages. Mein Eimer Bud zur Pizza tat sein übriges dazu. Wir fielen ins Bett und schliefen in Sekunden ein.

Highlight: Uncle Toms Trail
nicht so toll: Das Wetter

Hotel: Super 8 Gardiner. Schöne, saubere Zimmer. Etwas hellhörig. Die erste Dusche mit Wasserhahn, den man auf Anhieb versteht. 78,15 € über Expedia.de

gefahrene km: 222 (hab das Diplay umgestellt)
Wetter: Vormittags Regen 5-8°C. Nachmittags meist trocken aber bewölkt 6-12°C

DW73

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Re: Offene Rechnungen im Westen - August/September 2010
« Antwort #35 am: 03.09.2010, 10:02 Uhr »
Die erste Dusche mit Wasserhahn, den man auf Anhieb versteht.

 :lachroll:

Es sind oftmals die Kleinigkeiten eines Urlaubs, die immer in Erinnerung bleiben und für Erheiterung sorgen...  :P

Stefanie_GZ

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Re: Offene Rechnungen im Westen - August/September 2010
« Antwort #36 am: 03.09.2010, 11:47 Uhr »
Ok, jetzt weiß ich was ich mir als 1. in den USA zulege, eine warme Jacke, damit wich für den Yellowstone gerüstet bin.

Schöne Bilder- Danke


Saguaro

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Re: Offene Rechnungen im Westen - August/September 2010
« Antwort #37 am: 03.09.2010, 12:46 Uhr »
Wir holten schnell unseren Zimmerschlüssel und gingen noch zu Outlaws Pizza (sehr lecker) um den selben Fehler wie jedes mal am Anfang der USA-Reise zu machen: wir bestellten zwei Pizzas. Als die beiden Amis am Nebentisch eine Pizza bekamen fiel uns unser Fehler auch sofort wieder auf.

 :D :D :D - das geht nicht nur Euch so.

LG,

llona

Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


sil1969

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Re: Offene Rechnungen im Westen - August/September 2010
« Antwort #38 am: 03.09.2010, 12:50 Uhr »
Hallo,
das Super 8 in Gardiner hatten wir dieses Jahr im Mai auch.Und stimmt - es war sehr hellhörig. Wir hatten im Nebenzimmer Kinder, die wohl mit anderen Kindern "gespielt" haben. Tür auf, Tür zu....und Türklinken kannten sie nicht!
Und kalt war es bei uns auch im Yellowstone - allerdings mussten wir im Mai damit rechnen.
Schöne Reise noch!
Grüße
Sil
LG Silvia

Angie

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Re: Offene Rechnungen im Westen - August/September 2010
« Antwort #39 am: 04.09.2010, 00:44 Uhr »
So, jetzt geht noch mal jeder aufs Klo und dann reiten wir los!  :pferd:

Den Spruch kenne ich, denn hat meine Co-Moderatorin in der Signatur :lol:

Zu deinem Reisebericht: Ich kann gar nicht genug vom Yellowstone und dessen Umgebung lesen, geschweigedenn der wirklich beeindruckenden Fotos sehen. Einfach klasse! Da wäre ich gerne live mit euch gefahren :D

Viele Grüße,
Angie

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tom2go

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Re: Offene Rechnungen im Westen - August/September 2010
« Antwort #40 am: 04.09.2010, 03:31 Uhr »
So, jetzt geht noch mal jeder aufs Klo und dann reiten wir los!  :pferd:

Den Spruch kenne ich, denn hat meine Co-Moderatorin in der Signatur :lol:


Ja, ist ein Zitat aus Schuh des Manitu...

tom2go

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Re: Offene Rechnungen im Westen - August/September 2010
« Antwort #41 am: 04.09.2010, 03:32 Uhr »
Hallo liebe Mitfahrer!

Zwischendurch mal wieder ein dickes Danke für die viellen Lobs und Kommentare. Freut uns sehr. Auch wenn hier eher wenig geschnattert wird  :D

Yvonne und Tom

tom2go

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Re: Offene Rechnungen im Westen - August/September 2010
« Antwort #42 am: 04.09.2010, 06:43 Uhr »
So, nachdem ich nun den ganzen Bericht getippt hatte, war dieser nach einem fahrlässigen Klick auch wieder weg, bevor ich ihn gepostet hatte.  :bang: Aus Fehlern lernt man, ab sofort schreibe ich den Bericht in der Textverarbeitung und kopiere in dann.


02.09.2010 - Yellowstone NP - Cody


Nach außerordentlich langem Schlaf begann der Tag bei kühlen 4°C. Nach dem Frühstück, heute ohne Waffeln, dafür bei offener Tür - das sollte wohl dafür sorgen, dass die Aufenthaltsdauer im Frühstücksraum nicht zu lange wird - machten wir uns um 7.40 Uhr auf in Richtung Park.


Unser erstes Ziel waren die Sinterterrassen von Mammoth Hot Springs. In Mammoth selbst graste eine Rentierherde was bei mir auf Grund der Außentemperaturen Assoziationen zum Weihnachtsmann hervorrief. Wir parkten am ersten Parkplatz und machten uns auf den Weg hoch zu den Terrassen. Schön wie die Farben in der Morgensonne leuchteten und wie es auf Grund der Außentemperaturen - zwischenzeitlich waren es nur noch 3°C -dampfte:


rechts der bunte, vom Wasser versorgte Teil, links der "schlafende", graue Teil

Oben angekommen waren wir doch vom Zustand der Terrassen entsetzt. Alles war ausgetrocknet. 2005 hatten wir hier noch jede Menge Wasser. Auch wenn es heißt, dass sich zwar die Ausflussorte des Wassers permanent ändern, die augestossene Wassermenge aber immer konstant gleich ist, können wir das nicht so recht glauben, denn schließlich war nur am ganz nördlichen Ende ein kleiner Teil von Wasser überspült. Aber man kann ja die Hoffnung haben, dass sich das auch wieder zum positiven ändert, damit die Schönheit der Terrassen wieder erblüht.

Auf der Weiterfahrt fuhren wir in den Stau der Straßenbauarbeiten, der uns ca. 30min. zum Reiseführer lesen zwang  :lesend:.

Nächster Halt war der Roaring Mountain. Auch diesen warf die Morgensonne in ein schönes Licht:



Weiter gings zum Norris Geyser Basin. Hier hatten wir 2005 nur Zeit, uns den Steamboat Geyser anzuschauen. Dieses mal war unser Ziel das Porcelain Basin. Ein Geysirfeld, das durch die vielen verschiedenen Farben, kleine Geysire, Pools und Rauch ausstossende Krater beeindruckt. Hier wurde uns wieder bewusst, wie abwechslungsreich die Landschaft im Yellowstone doch ist:



Anschließend liefen wir noch kurz bis zum Steamboat Geyser, der uns dieses Jahr aber leider nicht mit einem kleinen Ausbruch überraschte. Immerhin ist er der größte aktive Geysir der Welt und hatte Ausstöße von bis zu 130m Höhe. Der letzte große Ausbruch war im Mai 2005.



Nach Madison nahmen wir den Abstecher über den Firehole Canyon Drive. Ein schöner Canyon, der einen zu den Firhole Falls bringt:



Unterhalb der Fälle kann man ans Wasser zum baden. Das Wasser ist durch den Zufluss der Geysire wärmer als gedacht. Auf Grund der Außentemperaturen verzichten wir aber dankend.

Nach einem Picknick an einem der unzähligen Picknickplätzen im Park am Firehole River ging es weiter zum Fountain Paint Pot. Ein Zuber aus weißem, blubbernden Schlamm. Für Maler, die nur mit weiß malen sicherlich der Renner:



In der Umgebung gibt es aber noch schöne bunte Pools und den Jelly Geyser, der permanent vor sich hin eruptiert:



so dass sich der Halt hier auf jeden Fall gelohnt hat.

Danach haben wir kurze Runde auf dem Firehole Lake Drive gedreht, was wir allerdings relativ unspektakulär fanden, da es keine Ausbrüche der Geysire gab.

Somit war unser nächstes Ziel die Grand Prismatic Spring im Midway Geyser Basin. Wir liefen den Boardwalk zur Quelle, vorbei am Excelsior Geyser Crater und am Opa Pool ?!?. Auch wenn die Farben beeindrucken, kann diese Perspektive die ganze Schönheit nicht wiedergeben:



Deshalb beschlossen wir, den Trail zu laufen, der hinter die Quelle führt. Dieser führt ca. 1 Meile relativ eben am Firehole River entlang. Es war schon den ganzen Tag strahlender Sonnenschein und mittlerweile hatten wir 16-18°C. Ideal für so einen Spaziergang. Hinter der Quelle kraxelten wir dann über Stock und Stein den Hügel empor, von wo wir eine perfekte Perspektive auf die Grand Prismatic Spring hatten:



Diese 40 Minuten reine Gehzeit lohnen sich auf jeden Fall und sollten beim Besuch des Yellowstones auf keinen Fall fehlen.

Zwischenzeitlich war es schon 16 Uhr und wir beschlossen, uns zu unserem letzten Ziel, dem Old Faithful, aufzumachen. Das Gebiet um den Old Faithful hatten wir 2005 schon ausgiebig erkundet aber dem "alten Getreuen" wollten wir dann doch noch kurz die Ehre erweisen. Als ob wir es bestellt hätten, fing er auch kurz nach unserer Ankunft an zu speien:



Das Getümmel um den Old Faithful ist ja immer mächtig. Was mich jedoch immer fasziniert ist die Tatsache, dass 90% der Menge sofort nachdem die Eruption die größte Höhe hervorgebracht hat aufspringen und davon rennen. So nach dem Motto Foto gemacht und weg. Man muss doch das ganze Schauspiel bis zum Ende genießen, schließlich ist man doch nicht auf der Flucht. Eigenartig  :kratz:.

Nun war es 17 Uhr und wir traten die Weiterfahrt an. Schließlich ist es bis Cody ja doch noch eine ganz schöne Strecke. An der Fishing Bridge gab es erst mal wieder Büffelstau. Drei Bisons überquerten die Brücke. Wahrscheinlich hatten sie Hunger auf einen Buffalo Burger in Fishing Bridge :-) Ein großes Rangeraufgebot sorgte dafür, dass diese auch heil drüben ankamen. Dass mit Büffeln auf der Straße nicht zu spaßen ist hatten wir kurz vorher erlebt als einer durch den vor uns fahrenden Wagen richtig wild wurde, als dieser in überholte. Und wer will schon den Ärger einer Büffeldelle in seinem Mietwagen.

Die Ostausfahrt ist landschaftlich wieder eine sehr schöne Strecke. Es geht am Lake Yellowstone entlang, durch einen bizarren abgebrannten Wald, den Corkscrew Canyon und den Shoshone National Forest. Der Abschied vom Yellowstone soll einem wohl so schwer wie möglich gemacht werden.

Nach der Ausfahrt aus dem Park sichtete Yvonne wieder eine Bärenfamilie. Bis ich allerdings zum halten kam, war diese schon wieder in den Wald gehuscht. Schade. So endete auch der zweite Tag im Yellowstone Nationalpark mit Bären.

Gegen 19.30 Uhr erreichten wir unser Motel, das Americas Best Value Inn in Cody. Wer hat diesem Hotel eigentlich den Namen gegeben? Wenn das Americas best value ist, dann gute Nacht Amerika! Im Motel trafen wir ein anderes deutsches Paar, welches das Zimmer neben uns hatte. Sie berichteten, dass sie am Morgen über den Beartooth Highway in den Park gefahren sind. Es hat geschneit und auf der Straße lag 10-15cm Schnee. Vom Park aus hoch sei die Straße schon gesperrt worden und die Schneepflüge standen in den Startlöchern. So ist das im Yellowstone - immer für eine Wetterüberraschung gut.

Wir fuhren noch schnell zum WalMart, denn ich brauchte noch einen neuen Rasierapparat. Wie man den Fotos von mir ansieht, hat meiner den Flug wohl nicht überstanden und tut keinen Muckser mehr. Blöd nur, dass da immer nur 110V draufstand. Ob der wohl auch in Deutschland funktioniert? Da wir nicht wieder so spät im Motel sein wollten, fuhren wir noch schnell beim McD vorbei. Echt lecker dieser Black Angus Bacon Cheese Third Pounder. Ich hatte ja noch einen Bericht zu tippen...


Highlight: Trail hinter die Grand Prismatic Spring
nicht so toll: Temperaturen am morgen

Hotel: Americas Best Value Inn Cody, nicht so zu empfehlen. Alt, schmuddelig (Flecken außen an den Matratzen), allerdings die erste Dusche unter der ich aufrecht stehen konnte  :dusche:. 64,79 € über Expedia.de

gefahrene km: 298
Wetter: den ganzen Tag strahlend blauer Himmel Sonnenschein, 3-18°C





tom2go

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Re: Offene Rechnungen im Westen - August/September 2010
« Antwort #43 am: 04.09.2010, 07:38 Uhr »
So, jetzt habe ich mir an der Rezeption noch ein Feierabendbierchen geholt und während ich das genieße, schiebe ich den nächsten Bericht gleich nach, damit wir wieder live sind.


03.09.2010 - Cody, WY - Spearfish, SD

Der Morgen begann wieder mit einem strahlend blauen Himmel bei 9°C. Da wir heute nur einen Fahr- und Entspanntag vor uns hatten, liesen wir den Tag etwas ruhiger angehen. Nach einem kurzen Frühstück - das schlechteste bisher - mit dem dünnsten Kaffee, den ich je getrunken hatte  :kaffee: fuhren wir um 9 Uhr los.

Wir wählten von Cody aus die Strecke über die #14. Die Fahrt führte uns ab Greybull über den Bighorn Scenic Byway durch den Bighorn National Forest und die Bighorn Mountains:









Auf den Bighorn Mountains angekommen eröffnet sich einem ein herrlicher Überblick auf die Ebene:



Unten angekommen führt die Fahrt durch zwar schönes aber auf Dauer doch eintöniges Grasland.

Auf der Strecke passierten wir einige Strassenbaustellen. Das Konjunkturpaket Obamas scheint auch hier zu greifen. Jedesmal wenn wir in Amerika durch so eine Baustelle fahren, stellen wir uns die Frage, welche Ideologie hinter den Flaggenmännchen und dem Pace-Car steckt. Ist das eine per Gesetz verordnete Arbeitsbeschaffungsmaßnahme? In Deutschland stellt man einfach eine Ampel hin wohingegen hier Unmengen an Arbeitsplätzen geschaffen werden.

Die Fahrt zog sich elend hin, weshalb wir heute uneingeschränkt unser Sirius Satelliten-Autoradio zu schätzen lernten  :musik:. Wir erinnerten uns an vergangen USA-Reisen bei denen man immer das Problem hatte, dass es in der Pampa keinen Empfang gab. Dauernd war man am Sender suchen. Und an den mitgebrachten CDs hatte man sich auch irgendwann satt gehört. Jetzt ist das ganz einfach: Genre aussuchen und es kommt der entsprechende Sender. Wahnsinn, was es da für eine Senderauswahl gibt. Einen 50er-Kanal, einen 60er, 70er, 80er, Rock, Pop, Klassik, Jazz - sogar einen Elvis-Sender auf dem den ganzen Tag nur Elvis läuft haben wir gefunden. Da kann man nur hoffen, dass das künftig Standard in Mietwagen wird.

Bis auf kurze Pausen - und dem obligatorischen Double-Cheesburger-Stopp natürlich - fuhren wir direkt zum  Ziel durch. Selbst den Devils Tower liesen wir im wahrsten Sinne des Wortes links liegen. Den hatten  wir bereits 2005 besucht und in die Kategorie "sehr schön aber keinen zweiten Besuch wert" eingestuft.

Gegen 16 Uhr erreichten wir dann unser Motel, denn wir wollten heute etwas ausspannen.

Um 17.30 Uhr fuhren wir dann zu Applebee's, der gleich hier um die Ecke war und aßen ein leckeres Steak.

Jetzt ist es schon wieder 23.30 und Zeit fürs Bettchen.

Allen Mitfahrern und blinden Passagieren einen schönen guten Morgen! Morgen gehts zum Mt. Rushmore...

Highlight: Sirius Satellitenradio  :roll:
nicht so toll: lange Fahrstrecke

Hotel: Howard Johnson Express Inn, Spearfish. Schöne, große Zimmer. Sauber, leider wieder sehr hellhörig. 62,42 € über Expedia.de

gefahrene km: 565
Wetter: strahlend blauer Himmel, Sonnenschein, 9-26°C - Die Flip-Flop-Saison kann beginnen  :sun:


leia

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Re: Offene Rechnungen im Westen - August/September 2010
« Antwort #44 am: 04.09.2010, 09:09 Uhr »



Unser erstes Ziel waren die Sinterterrassen von Mammoth Hot Springs. In Mammoth selbst graste eine Rentierherde was bei mir auf Grund der Außentemperaturen Assoziationen zum Weihnachtsmann hervorrief.
Da lagst Du gar nicht falsch. Dieses Foto wurde am 24.08.2009 in Mammoth Hot Springs aufgenommen :D, im Yellowstone feiern die Parkmitarbeiter tatsächlich im August Weihnachten, da sie im Dezember in alle Winde zerstreut sind. Die Temperaturen dazu hat es ja zumindest nachts und morgens...



Du hast übrigens herrliche Bilder vom Yellowstone!
Viele Grüße Leia