04.09.2010 - Spearfish, SD - Lusk, WYDer Blick am Morgen aus dem Fenster lies wieder gutes hoffen: Strahlend blauer Himmel. Es hatte angenehme 18°C. Auf der Anzeigetafel vor dem Motel wurde gestern "Free hot breakfast" angepriesen. In Vorfreude auf die zu erwartenden Rühreier machten wir uns auf zum Frühstücksraum. Doch wo war das "hot"? Mussten anscheinend die Toasts, Toasties oder Bagels sein, die nach gefühlten 10 Minuten aus dem Toaster sprangen. Nichts wars mit Rühreier...
Als Aufstrich gab es Cream Cheese oder Apfel-Zimt-Marmelade (würg). Yvonne hielt sich an ihren Cream Cheese während ich mich an unser privates Nutella hielt.
Anschließend beeilten wir uns, so schnell wie möglich wegzukommen. Wir waren schon spät dran, denn der
Mount Rushmore soll ja in der Morgensonne am schönsten sein.
Eine knappe Stunde später zahlten wir unsere Jahresgebühr für den Parkplatz, die mittlerweile 10$ beträgt. Schön, dass wir jetzt jeden Tag zum parken kommen dürfen
.
Es war eindeutig zu sehen, dass heute der Beginn des Labour-Day-Weekends war, denn es war ganz schön viel los hier. Nach dem obligatorischen Fotostopp an der Aussichtsterrasse:
machten wir uns auf zum Presidential Trail, einem Spazierweg, der durch das Wäldchen direkt unter die Präsidentenköpfe führt. Von dort aus gibt es immer wieder schöne Ausblicke:
Unterwegs trafen wir auf das Ranger-Programm, wo wir den interessanten Erzählungen der Rangerin zuhörten. Immer wieder faszinierend diese Ranger, mit welchem Enthusiasmus sie berichten, wo auch immer man ihnen zuhört. Wir erfuhren interessantes über die Auswahl der Präsidenten, die Vorarbeiten und den Beginn der Arbeiten am Felsen selbst.
Weiter ging es zum Sculptor's Studio, wo man das Modell besichtigen kann, das der Bildhauer und Schöpfer des Mount Rushmores, Gutzon Borglum, vor Beginn der Arbeiten erstellt hat:
Wie man sieht, konnte das Modell nicht ganz in die Realität umgesetzt werden. Es fehlen der Körper von Washington und die Hand von Lincoln, die auf Grund von Veränderungen im Gestein nicht umgesetzt werden konnten.
Nach ca. 2 Stunden war es uns nach einem Kaffee und wir begaben uns zum Restaurant wo ich als alter Espresso-Fanatiker feststellte, dass sie Kaffeetechnisch bestens ausgerüstet waren (Für die Kenner: Rancilio Mühle, Mazzer Mühle, La Cimbali Espressomaschine
). Mal sehen ob die junge Dame auch damit umgehen kann. Und in der Tat zauberte sie uns eine wunderbare Latte.
Anschließend machten wir noch einen Abstecher nach Keystone zur Dairy Queen. Seit Jahren wollten wir dort mal was probieren, haben es aber irgendwie nie geschafft. Yvonne entschied sich für ein Sundae mit Hot Fudge und ich genehmigte mir einen Strawberry-Shake. Unsere Meinungen waren geteilt: Yvonnes kleines Softeis war zwar riesig, schmeckte aber nicht so gut wie beim McD. Ich fand meinen Shake aber viel besser als dort, da nicht so süß. Was uns aber an der Preistafel anmachte, war der Sandwich. Diesen werden wir bei Hunger auf jeden Fall mal testen.
Gut erfrischt
- es waren mittlerweile 28°C - machten wir uns auf die Weiterfahrt. Wir wollen die nächsten Tage bis zum Arches NP etwas entspannen und jeweils früh am Hotel sein um noch etwas die Pools zu geniesen.
Auf dem Weg liegt das
Crazy Horse Memorial. Der damalige Indianer-Häuptling meinte, dem Mount Rushmore von den Weißen etwas entgegen setzen zu müssen und der Welt zu zeigen, dass sie auch große Helden haben. Darauf hin beauftragte er einen Künstler, den Häuptling Crazy Horse auf seinem Pferd aus einem Berg zu meiseln in einer Größe, die die 4 Präsidentenköpfe noch übertrifft.
Weiter ging die Fahrt durch den Black Hills National Forrest und durch das Buffalo Gap National Grasland zurück nach Wyoming. Die Landschaft hat uns so dermassen vom Hocker gehauen, dass wir überhaupt kein Foto davon gemacht haben
. Aber im Ernst, für uns süddeutsche ist der Black Hills NF wie der Schwarzwald und Grasland hatten wir ja gestern zur genüge.
Wir kamen früh am Hotel, dem Best Western Pioneer in Lusk an. Ein schönes - sogar historisches - Motel. Unser 2-Queens-Bedroom besteht aus zwei Zimmern mit einem Durchgangsbad. In jedem Zimmer steht ein Bett mit eigenem Flat-TV. Auch nicht schlecht. Dann hies es: Klamotten runter und ab in den Pool! Es waren 32°C! Naja, ein paar Klamotten haben wir dann doch anbehalten, wir wollen ja die Amerikaner nicht überfordern
:
Wir liesen uns von der Chefin ein Lokal empfehlen, wo wir essen konnten. Viel gab es ja nicht in dem Nest. Alle Lokale waren in der selben Straße, der Main Street
. Sie schickte uns ins Triangle4. Einen Schuppen, den wir auf Grund seines äußeren Aussehens mit Sicherheit nie betreten hätten. Wir gingen trotzdem hinein. Der Kerl, den wir zuerst für den Seater hielten, begrüßte uns mit einem lauten Rülpser, dass uns fast die Haare nach hinten wehten. Wir ahnten schlimmes... aber es war nur ein Gast im Gehen - nein es war kein Chinese
. Nett. Im Lokal selbst war es weihnachtlich dekoriert und die Bedienung hatte rote Haare. Selbstverständlich hatte sie jede Menge deutsche Vorfahren mit "real German blood". Kurz und gut, die Steaks waren gut und auch günstig, auch wenn das mit dem medium-welldone nicht wirklich geklappt hat. Es war für uns wieder einmal der Beweis, dass wir mit unserer Strategie, immer die Einheimischen zu fragen wo man essen soll, super fahren. So hatten wir schon oft tolle Dinner-Erlebnisse.
Als wir fertig waren, hatten sich ein paar Wolken herangeschlichen, die uns einen schönen Sonnenuntergang bescherten:
So heute ist es gerade mal 21.30 Uhr und ich kann mich jetzt noch ein bißchen dem amerikanischen TV widmen. Mal sehen ob es vielleicht unsere Lieblingsserien zum Vorspickeln gibt...
Bis morgen!
Highlight: Mount Rushmore
nicht so toll: Frühstück
Hotel: Best Western Pioneer, Lusk, WY. Schöne (2) Zimmer, sauber, schöner Pool, kleiner Garten mit Gasgrill und Tischen. 99,99 $ über Expedia.de
gefahrene km: 328
Wetter: strahlend blauer Himmel, Sonnenschein, 18-33°C