09.09.2010 - Moab, UT - Monument Valley, UTDer Morgen begann erneut mit herrlichem Wetter und 21°C. Allerdings haben wir uns gestern offensichtlich doch etwas zu viel zugemutet. Yvonne geht es wieder schlechter: Husten, Schnupfen, Halsschmerzen. Mir geht es eigentlich ganz gut. Wir holen uns zum Frühstück Toast, Waffeln, Kaffee und Tee. Der O-Saft-Automat spuckt mal wieder nur Wasser aus. Die indische Frühstückschefin scheint auch kein gesteigertes Interesse daran zu haben, dies zu ändern. Wir frühstücken auf dem Zimmer und sind etwas antriebslos. Wir beschließen deshalb, den Tag heute etwas ruhiger anzugehen und bummeln im Zimmer herum.
Gegen 10.30 Uhr checken wir dann aus. Irgendwie haben uns die Days Inn Motels in diesem Jahr irritiert. Normalerweise haben wir immer ganz gern Days Inns gebucht, weil wir da wussten, dass wir einen gewissen Standart erwarten konnten. Dies scheint anscheinend nicht mehr der Fall zu sein. Beide Days Inns haben unsere Erwartungen dieses mal nicht erfüllt. Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen?
Wir hatten beschlossen, alle für den heutigen Tag geplanten Programmpunkte (Natural Bridges NM + Goosenecks SP) zu streichen und einfach gemütlich zum Monument Valley zu fahren.
Nachdem wir Moab verlassen hatten, passierten wir den Wilson Arch:
Ist der etwa aus dem Arches NP geflüchtet? Der ist doch eigentlich zu schön, um einfach so an der Straße herumzustehen.
Weiter geht die Fahrt über Mexican Hat:
wobei wir den Mexikanerhut ganz nett aber nicht berauschend fanden.
Die Fahrt an sich verläuft durch abwechslungsreiche Landschaft. Bereits 50km vor dem Monument Valley kann man schon die Vorboten sehen:
Kurz vor drei kommen wir im Monument Valley an. Wir zahlen unsere 5$ Navajo Fee pro Person und fahren zum The View Hotel. Da es zum einchecken zu früh ist, beschließen wir, noch eine Suppe zu essen. Mir geht es mittlerweile auch nicht mehr so besonders, da tut die Suppe richtig gut.
Um 15.30 Uhr checken wir im "The View" ein. Das Hotel ist ein Traum.
Schon die Lobby mit dem Kamin ist geschmackvoll indianisch gestaltet:
und auch die Zimmer sind groß, schön und sauber. Das Bad hat fast deutschen Standard. Aber für diesen Preis darf man ja auch einiges erwarten. Herzstück ist natürlich der Balkon mit der Aussicht ins Tal, direkt auf die West und East Mittens und den Merrick Butte:
Wir machen uns einen Kaffee und essen dazu die Donuts, die wir heute morgen noch in Moab im City Market gekauft haben. Lecker. Eigentlich hatten wir ja vor, heute nichts zu machen - nur auszuruhen. Wie wir doch so bei strahlend blauem Himmel auf dem Balkon sitzen, juckt es mich doch ins Valley reinzufahren. Die Erfahrungen der letzten Tage hat uns ja gelehrt, dass man gutes Wetter ausnutzen muss. Also beschließen wir, wenigstens bis zum John Ford Point zu fahren. Gesagt getan, zum Auto und los geht die Fahrt. Die Abfahrt ins Tal hat sich seit unserem Besuch vor drei Jahren in keinster Weise geändert. Man kann das weder Dirt- noch Gravelroad nennen, sondern nur eine Aneinanderreihung von Schlaglöchern - oder eher von Kratern. Wäre es ein Nationalpark, wäre dieses Stück sicherlich längst mit rotem Teer gepflastert worden. Aber die Navajos haben mit den Einnahmen sicherlich anderes vor als Straßen zu ebnen. Schließlich schrecken so auch mehr Leute zurück, selbst ins Tal zu fahren und nehmen die Touri-Shuttles. Wieder mehr eingenommen. Das Bild bestätigt sich beim Weiterfahren. Hatten wir 2007 hier noch annehmbare Dirtroad, ging die Schlaglochparade einfach so weiter. Wir schaukelten uns von Schlagloch zu Schlagloch und unsere Donuts machten sich bemerkbar: "Ich will raus!". Nichts da, während der Fahrt wird nicht ausgestiegen!
Am John Ford Point angekommen, steht mir der kalte Schweiß auf der Stirn. Dies liegt natürlich nicht an den Straßenverhältnissen. Wir genießen die Aussicht und erschrecken Franzosen, die mich bitten ein Foto zu machen, indem ich ihnen auf Französisch antworte. Sie sind so perplex, dass eine englösische Antwort kommt. Ich hab sie dann noch gefragt, ob das Foto so OK sei aber ich hätte glaube auch das Pferd nebenan fotografieren können und sie hätten auch ja gesagt. Sie schauten mich an, als ob ich ein außerirdischer wäre. Eigenartig diese Franzosen. Die anderen Teilnehmer der französischen Reisegruppe laufen mir dann permanent ins Bild, während ich gerade total verkrampft auf dem Boden kniend die perfekte Position für ein Foto gefunden hatte. Sie haben auch keine Hemmungen, sich direkt vor mir und meiner Kamera zu positionieren und sich fotografieren zu lassen.
Ein Teilnehmer nach dem Anderen. Er mit ihr, sie mit ihm, sie mit ihr usw. Bevor mir alle Körperteile einschlafen, gebe ich meine Position auf. Scheinbar sind wir Deutsche für Franzosen unsichtbar. Aber sie hatten mich doch vorher... Egal. Irgendwann rast die Truppe davon und ich versuche es erneut. Dieses mal habe ich Glück und schieße meine Fotos.
Genug Anstrengung für heute, wir brechen auf um zurück zum Hotel zu fahren. Ich lasse drei Touri-Shuttles vorbei und hänge mich gnadenlos an sie dran. Die Indianer dürften die beste Spur wohl kennen. Vorbei an vielen Schlaglöchern und an den ganzen schleichenden PKWs. Die werden jetzt mal richtig von uns 4 eingestaubt. A propos eingestaubt: ist das eigentlich eine besondere Herausforderung, im Mustang Cabrio mit offenem Verdeck durch das staubtrockene Monument Valley zu fahren?
Gibt es da eine besondere Auszeichnung dafür? Gut, den Mietwagen muß man ja nicht putzen danach, aber sich selbst. Und sitzt man dann den restlichen Urlaub auf rot eingestaubten Ledersitzen? Verstehen wir nicht, OK. Wir düsen auf jeden Fall hinter den Shuttles her und amüsieren uns über die riesen Staubwolke, die wir produzieren. Wir haben Rückenwind, also nicht anhalten, sonst holt sie uns ein. Es macht einen riesen Spaß so durchzurasen und ruck zuck waren wir auch wieder am Hotel.
Dort bereiteten wir unser Picknick auf dem Balkon vor
, denn die Sonne ging bald unter und wir wollten zum Sonnenuntergang dort sitzen und genießen. Der Sonnenuntergang ist wunderschön, wenn die Mittens anfangen rot zu leuchten:
So sitzen wir ewig und genießen den Ausblick bis es stockfinster ist. Wir wundern uns, dass auch spät in der Nacht noch Autos ins Valley fahren. Wahrscheinlich Sterngucker oder so
.
Wir stellen uns den Wecker auf 6.30 Uhr Navajo Time, um 6.56 Uhr ist Sonnenaufgang. Allen Umständen zum Trotz geht ein schöner Urlaubstag zu Ende. Hoffentlich ist der Himmel morgen früh klar.
Highlight: Sonnenuntergang vom Balkon
nicht so toll: Mexican Hat
Hotel: The View at Monument Valley - wer ins Mon. Valley fährt sollte hier übernachten! 178,47 € über
www.monumentvalleyview.comWetter: den ganzen Tag strahlend blauer Himmel Sonnenschein, 21-27°C
gefahrene km: 256