08.10. Kanab – Sand Wash Slot – HurricaneHeute stehen wir ja durch die Utahzeit erst um 8:00 Uhr auf, obwohl der Wecker um 7 piept. Frühstück gibt´s hier leider nicht, nur Kaffee und heißes Wasser. Elke hat noch Teebeutel, Cornflakes und Milch, ich habe gestern noch 3 Donuts für 1 $ gekauft. Es ist mit 9 C sehr frisch und ich muß mir dringend was überziehen, sonst werde ich noch richtig krank. Die Halsschmerzen haben etwas nachgelassen.
Wir verlassen Kanab und sind kurz darauf in Mt. Carmel Junction, dort wollen wir daheim anrufen, da meine Mami heute Geburtstag hat, aber mit diesem Telefon funktioniert unsere Karte nicht, also weiter. Nicht weit danach geht es auf eine private Gravelroad die als Zufahrt zu einem Grundstück dient und für uns den Zugang zum Sand Wash Slot. Der Slot Canyon hat keinen Namen und verläuft im Lower und Upper Sand Wash. Wir parken vor dem Zaun, da auch hier schon ein Schild mit Private Property steht, direkt dahinter fließt der Virgin River, was nun? Die Road geht durch und mit unserem Dodge könnten wir durch, aber da es Privatgelände ist hat Elke doch bedenken und will zu Fuß weiter, also noch mal zurück die kleinen Handtücher holen und ein Kneipp Bad im kalten Fluß genommen. Es liegt jede Menge Schrott und Müll herum, zig Container und alte Wohnwägen und auch zig alte ATV´s. Der Besitzer selber wohnt wohl in dem am Besten aussehenden Wohncontainer, auch davor nur Gerümpel. Wir befürchten schon einen großen bissigen Hund, aber bislang ist nichts zu hören. Ich gehe vor den Eingang und rufe ein freundliches „Hello“ als sich die Tür öffnet noch ein „Good morning Sir“ hinterher. Neben der Tür steht sein Gewehr und ein kleiner harmloser Hund springt mit heraus. Wir fragen ob es erlaubt sei sein Land zu betreten um in die Cave zu gelangen. Er fragt erst woher wir sind und meint dann, ja das ist OK. Erklärt uns noch den Weg und meint dann, wir können auch mit dem Auto fahren wenn wir 4WD haben. Als ich das Auto holen will, sagt er, dass er uns mit seinem ATV rüber fährt, er muß aber erst noch Schuhe anziehen. Also los, er setzt uns an unserem Auto ab und wir fahren bis vor seinen Wohnwagen und steigen aus. Er zeigt uns dann seinen Garten, mit Grind Steinen, die er auf seinem Grundstück gefunden hat, auch einen Stein der wohl als Steinhammer benutzt wurde. Dann geht er in den Wohnwagen und holt zwei Bilderrahmen heraus, in dem einen sind lauter Steinspitzen von Pfeilen und Scherben, im anderen Rattles von den gleichnamigen Schlangen. Er erschießt die meisten, da seine Enkel hier spielen, zum Schluß schenkt er uns noch Pfauenfedern, die einfach so am Boden rumliegen. Wenn wir auf der Straße weiter fahren, sollen wir mal einen Blick in den alten Barn werfen, dort hält er Pfauen. Die Angler benutzen die Federn wohl als Köder, ansonsten baut er Heu an und verkauft das, überall läuft ja auch die Bewässerung, Wasser hat er ja im Fluß. Sein Großvater ist aus Dänemark hierher gekommen als noch viele Indianer hier gelebt haben und seitdem gehört dieses Land seiner Familie. Wir waren wohl eine willkommene Abwechslung für ihn, da er so gesprächig ist.
So nun fahren wir aber los, kurz nach seinem Barn geht die Strasse in den Sand Wash und Reifenspuren gehen diesen hinauf, also folgen wir. Dann teilt sich der Wash, wir fahren erst rechts, sehen aber kurze Zeit danach auf dem GPS, dass dies der Lower Sand Wash ist, wir aber wollen zu Upper. Also umdrehen und dann weiter den Wash hoch. Der Wash macht seinem Namen alle Ehre, ich hoffe dass ich überall durchkomme und nicht stecken bleibe. Dann ist ein Zaun quer über den Wash gezogen und davor hat der alte Mann, mit seinem Bagger eine Furche gezogen, so dass keiner mehr durchfahren kann. Hier ist für die Fahrt Endstation. Zu Fuß geht es weiter den Wash hoch, was sehr anstrengend ist. Wenn der Wash einen Bogen macht kürzen wir direkt ab, da es auch hier besser zu gehen ist. An einer Abkürzung ist ein ATV Pfad der immer weiter auf einen Hügel ansteigt, da ich auf dem GPS sehe, das wir hinter dem Hügel wieder auf den Wash stoßen, gehen wir. Mittlerweile sind wir nicht mehr ganz sicher, ob der Upper oder der Lower nun für uns die einfachere Variante ist. Wirsind geteilter Meinung, da wir aber nun schon so weit gegangen sind, gehen wir weiter. Auf dem Hügel hat man eine schöne Sicht auf die Berge, nur ist es mittlerweile total bewölkt.
Wir sehen den Wash von hier oben auch nicht mehr, also muß der Slotbereich hier schon sein, also steigen wir in einer Rinne ab, wie geahnt verläuft unter uns schon der Slot und es ist viel zu steil dort einzusteigen. Wir müssen nun in diesem steilen Gelände einen Weg suchen um wieder in den Wash zu kommen. Direkt vor dem Eingang rutschen wir den Berg runter, unten steht ein Pickup und ein paar junge Leute sitzen im Sand, ich frage wie sie hierher kommen, anscheinend geht von Mt. Carmel eine Gravelroad über den Hügel, die dann in den Wash mündet.
Kurz nach dem Eingang hört auch der sandige Wash auf und wir gehen nur noch über glatt geschliffenen Sandstein, der sich ständig windet. Der Slot ist auch dermaßen hoch, dass man fast nie den Himmel sehen kann. Durch die Wolken ist es auch sehr dunkel, aber ein sehr schöner Slot Canyon. Ein paar Biegungen weiter ist ein Absatz und darüber liegt noch ein großer Chuckstone, ich schätze mal 3 m sind das gesamt. Es wäre wohl möglich da rauf zu klettern, aber runter erscheint mir viel schwerer, Elke versucht es, aber ich dränge doch zum abbrechen und wir gehen wieder zurück.
Auf dem Rückweg bleiben wir im Wash, man geht zwar sehr schwer in dem tiefen Sand, aber so kann man sich nicht verlaufen. Mit dem Auto kommen wir auch wieder gut zurück und halten noch kurz vorm Wohnwagen, aber es ist keiner mehr da, also noch den Fluß durchqueren und ab.
Da unser Nationalparks Pass abgelaufen ist, können wir nicht mehr den Highway durch den Zion nehmen und fahren so aussen herum. Wir nehmen aber die Straße am Coral Pink Sand Dunes State Park als Abkürzung, obwohl ich nicht wusste dass diese auch mal für ein Stück zur Sandpiste wird. Die zwei große Löcher hat, die ich beide mit hoher Geschwindigkeit zielsicher traf. Das Gepäck hinten hat sogar vor Freude gehüpft, aber die Kronkorken blieben auf den Bierflaschen , also alles halb so wild.
Dann komme wir nach Colorado City, die Stadt wurde 1985 gegründet, warum erst so spät und warum dieser Name verschließt sich uns, wir fahren durch bis Hurricane, wo wir diesmal in der Travelodge einschecken. Fürs Days Inn konnten wir per Internet nicht vorbuchen. Die Zimmer hier sind etwas älter als im DI aber es ist OK. Im Zimmer bereiten wir unseren Lunch und können auch telefonieren, prima.
Dann wollen wir zum shoppen, wir übernachten nur in Hurricane, da die Zimmer in St. George so teuer sind, obwohl das nur 20 Meilen sind und wir hier ja noch näher am Zion liegen. Das Outlet ist zwar nur sehr klein, aber es hat ein paar schöne Läden. Wie immer schlage ich bei Eddie Bauer zu und auch bei IZOD finden wir was, zum Schluß gibt’s in dem Schuhladen noch neue Sneakers und Stiefel für den Winter. Als Abschluß essen wir im Panda Express unser lieblings Chicken, es hätte natürlich auch noch ein Carl´s Junior und ein Outback Steakhouse gegeben, da fällt die Wahl schwer.