14.09.10Escalante ade.
Zum Abschluss möchte ich mir noch ein Frühstück im Circle D Restaurant gönnen, doch es ist halb Acht und es macht keiner auf.
Auch eine Rundfahrt durch den Ort und vorbei am Escalante Outfitters bringt nichts. Das Outfitters schaut nicht so aus als ob es geöffnet hat und das Circle D hat um ¾ 8 immer noch geschlossen.
Also fahre ich los. Im Kodachrome State Park gibt es dann Frühstück: Gott sei Dank habe ich noch eine kleine Ecke Brot und etwas Chreamcheese.
Einen kurzen Trail möchte ich auch noch laufen und entschließe mich für den Angels Palace Trail. Die Temperaturen sind am Morgen auch noch erträglich und der Trail ist ganz nett.
Natürlich darf dieses Bild auch bei mir nicht fehlen.
Ich überlege ob die Zeit ausreicht noch zum Grossvenor Arch zu fahren. Während ich noch nachdenke bin ich an der Kreuzung schon links abgebogen auf die Cottonwood Canyon Road.
Die CCR (oh Entschuldigung ich hasse ja Abkürzungen), die Cottonwood Canyon Road ist am Anfang ganz ordentlich zu befahren, später wird sie ruppig mit tiefen Rinnen und Löchern. Aber wenn man konzentriert fährt, ist es kein Problem.
Mein Ziel ist der Grossvenor Arch, der etwas abseits liegt. Ich bin begeistert von diesem Bogen, man muss ihn einfach bewundern.
Unbeschreiblich wie dieses gelblich weiße Gestein in der Sonne leuchtet. Für mich ist der Grossvenor Arch der Schönste den ich bisher gesehen habe.
Übrigens der Baum ist absichtlich auf dem Bild, nicht dass es wieder Diskussionen gibt.
Ich fahre auf der Cottonwood Canyon Road wieder zurück, denn mein heutiges Tagesziel ist nicht, Page oder Kanab sondern der Bryce Canyon.
Dabei finde ich in Cannonville diese ehemalige Tankstelle.
Da mein Frühstück etwas knapp bemessen war, halte ich erst mal an der Kreuzung bei Subways und kaufe mir ein Sandwich. Es ist mein allererster Besuch bei Subways, aber ich habe kein Problem das System zu begreifen.
Während ich mein Sandwich verspeise und Richtung Ruby’s Inn fahre sehe ich dahinter schon riesige graue Rachschwaden aufsteigen, ein Waldbrand. Hinter dem Schild „Bryce Canyon“ wabert der Rauch über die Straße, rechts steht die Police und der Verkehr wird angehalten. Aus Vorsicht stelle ich die Klimaanlage auf Umluft.
Einspurig wird der Verkehr durchgeleitet, ab und zu steht rechts ein kleiner Feuerwehrwagen. Aber die Feuerwehrleute sind so gelassen, dass ich annehme es handelt sich um ein Controlled Fire“. Kurz vor dem Parkeingang ist alles vorbei.
Ich war bereits 2007 einmal hier. Damals waren wir an den Viewpoints am Amphitheater und sind den Navajo Trail gewandert.
Heute fahre ich bis zum Ende der Straße und klappere alle Aussichtspunkte ab. Angefangen vom Rainbow Point, Black Birch Canyon, Ponderosa Canyon, Agua Canyon, Natural Bridge und Swamp Canyon. Das Schöne an diesen Aussichtspunkten ist, dass die Touristenbusse nicht hierher kommen und man relative entspannt alles genießen kann.
Doch ich möchte natürlich auch vom Amphitheater etwas sehen und fahre zum Bryce Point. Der Parkplatz hier ist verstopft mit Bussen. Dass der Busfahrer seine Passagiere aussteigen lässt ist ja OK, aber dass er dann einfach mittendrin stehen bleibt weil er keinen Parkplatz findet ist schon heftig. Schließlich geht es doch weiter und oh Wunder, ein Parkplatz wird auch gerade frei.
Der Aussichtspunkt ist so von Menschen überfüllt, dass ich lieber den Under the Rim Trail etwas hinab laufe um die Aussicht in Ruhe zu genießen. Der Ausblick über das Amphitheater
ist schon toll, aber so richtig erschließt sich einem das Ganze erst wenn man hinabsteigt in des Gewirr der Felsnadeln.
Dafür eignet sich gut der Navajo Trail. Glaubt man auf den Serpentinen noch man befindet sich wirklich in New York nähe der Wallstreet, so werden die Menschenmassen doch kleiner ist man erst einmal durch die Wallstreet hindurch.
Schon beim letzten Besuch hat mich dieses Bild fasziniert.
Ich finde diese Komposition aus rotem Stein, grünen Bäumen und ab und zu schwarzen verbrannten Baumresten dazu der blaue Himmel wunderschön. Ich kann mich gar nicht satt sehen und Bilder habe ich unzählige gemacht.
Zurück gehe ich diesmal über den Queens Garden Trail, der immer wieder neue und interessante Perspektiven bietet. Auch ein Abstecher zur Queen Victoria, die diesem Trail den Namen gegeben hat darf natürlich nicht fehlen.
Zurück zum Parkplatz geht es auf dem Rimtrail zurück, wobei ich die Touristengruppen beobachten kann. Es ist schon erstaunlich wie vielseitig die Führer hier sein müssen. Einer der Reiseleiter spricht mit seinen Gästen auf Deutsch, Italienisch, Französisch, Spanisch und Holländisch. Sein Deutsch ist jedenfalls hervorragend. Eine Gruppe spricht russisch, was zwei Deutsche Touristen zu der Aussage veranlasst, dass die russischen Touristen jetzt nicht nur die Türkei und Ägypten erobert haben sondern auch schon in die USA einfallen.
Der Akku vom Foto ist leer, Bilder habe ich sowieso genug, die Sonne nähert sich dem Horizont, Zeit für die Rückfahrt.
Die Rauchschwaden sind inzwischen kleiner, Police und Feuerwehr verschwunden nur noch ab und zu sieht man im angrenzenden Wald kleine Rauchkerzen aufsteigen.
In der Bryce View Lodge habe ich ein Zimmer gebucht, was gar nicht so einfach war obwohl ich schon im Februar gebucht habe. Die Lodge ist oft von den Bustouristen ausgebucht.
In Ermangelung von alternativen gehe ich zum Dinner ins Ruby’s. Hier herrscht natürlich der entsprechende Bustouristenandrang. Trotzdem gibt es keine lange Wartezeit. Die Bedienung ist überaus freundlich und das Prime Rib ist super lecker, sogar ein zweites Bier ist kein Problem trotz des Andrangs.
Auch im Supermarkt ist viel los, aber ich brauche einen Nachschub an Bier. Die Dame an der Kasse kennt mich anscheinend und meine Probleme mit den Sixpacks. Sie schiebt die Schlaufen der Tüte so durch den Sixpack, dass ich diesen direkt ergreifen kann und erklärt mir dass die Tüten gerne mal aufreißen, inzwischen weiß ich das auch schon.
Nach dem Tanken und einem Plausch mit meinen Zimmernachbarn aus Regensburg, gibt es noch zwei Bierchen im Zimmer und ein langer Tag endet.